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Fruerlund

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FRUERLUND<br />

D A S A LTE FRUERLUND<br />

Die Gartenseite eines der beiden Ursprungshöfe von <strong>Fruerlund</strong> (Alt-<strong>Fruerlund</strong> 4-8), in seiner auf 1794 zurückgehenden Bauausführung,<br />

hier noch mit Strohdach. Das Gebäude ist bis heute erhalten, ebenso der Feldsteinwall.<br />

Stadtarchiv<br />

Das alte <strong>Fruerlund</strong> bis 1950<br />

Wo heute moderne Mehrfamilienhäuser stehen, sah es vor<br />

einhundert Jahren romantisch aus: Felder, ein Wäldchen<br />

und einzelne Gehöfte prägten das Landschaftsbild.<br />

Ein Spaziergang durch <strong>Fruerlund</strong><br />

lässt uns heute auf<br />

Straßennamen und Orte stoßen,<br />

die von der ebenso langen wie<br />

wechselhaften Geschichte des<br />

Stadtteils künden. Namensteile wie<br />

„Lund“, „Holz“, „Feld“, „Lücke“,<br />

„Hof“ oder „Kloster“ weisen auf<br />

die frühe ländliche Geschichte des<br />

Stadtteils. Hingegen erinnern die<br />

zahlreichen Straßennamen mit Bezug<br />

auf ehemals ostdeutsche Städte<br />

und Landschaften auf die jüngere<br />

Siedlungsgeschichte durch Flüchtlinge<br />

und Vertriebene nach 1945.<br />

Im Zentrum dieser Nachkriegs-<br />

Siedlungen liegt der Willi-Sander-<br />

Platz an der Kreuzung <strong>Fruerlund</strong>lücke-Mühlenholz,<br />

benannt nach<br />

dem Gründer des Selbsthilfe-Bauvereins<br />

(SBV) und Flensburger<br />

Stadtrat Willi Sander, einem gebürtigen<br />

Schlesier. Nach 2010 haben<br />

Stadt und Selbsthilfe-Bauverein<br />

das Gebiet für die heutigen modernen<br />

Wohnanforderungen komplett<br />

umgestaltet.<br />

<strong>Fruerlund</strong> – das Frauenwäldchen:<br />

ein ungeklärtes Namens-Rätsel<br />

Der Wandel setzt sich damit fort.<br />

Auf unserem Gang durch <strong>Fruerlund</strong><br />

tauchen so ganz selbstverständlich<br />

spannende Fragen auf:<br />

Wie war es hier früher? Wer lebte<br />

hier und was geschah hier? Warum<br />

wurden die Dinge so, wie sie uns<br />

heute begegnen? Nun, im Folgenden<br />

wollen wir versuchen, darauf<br />

einige Antworten zu geben.<br />

Wir finden sie in ehrwürdigen Archivalien,<br />

dicken Büchern, alten<br />

Landkarten, vergilbten Zeitungen<br />

10<br />

und wenigen erhaltenen Photographien:<br />

<strong>Fruerlund</strong> ist eine der mittelalterlichen<br />

Adelbyer Aussiedelungen,<br />

die nach einem kleinen Waldstück<br />

benannt wurde. Ein richtiges Dorf<br />

war es jedoch nie, denn das Zentrum<br />

bildeten nur die beiden noch<br />

bestehenden Höfe. In einem Gildestatut<br />

von 1468 wurde der Name<br />

bereits „Fruerlunt” geschrieben.<br />

(„fruer“ = Plattdeutsch für „Frauen“,<br />

„lund“ = Dänisch für „Wäldchen).<br />

Nach welchen Frauen der<br />

Ort benannt ist, ist unbekannt, Hinweise<br />

auf Verbindungen etwa zur<br />

Flensburger Marienkirche finden<br />

sich nicht. Wahrscheinlich war<br />

<strong>Fruerlund</strong> ursprünglich sogar nur<br />

ein Einzelhof, denn die beiden Höfe<br />

wurden noch im 19. Jahrhundert<br />

nur als halbe Bohlstellen berechnet.

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