Fruerlund
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FRUERLUND<br />
EINE NEUE HEIMAT<br />
Willi-Sander-Platz 1, SBV-Gebäude: Sgraffiti an der Westseite des Brückengebäudes (Abb. 10).<br />
Wenzel<br />
dem Abbruch der meisten Gebäude<br />
in der unmittelbaren Nachbarschaft.<br />
Die Arbeitsgemeinschaft für produktive<br />
Flüchtlingshilfe, die 1952<br />
einen Rechenschaftsbericht über<br />
die Gesamtmaßnahme publizierte,<br />
machte zu den 84 Bauvorhaben in<br />
Schleswig-Holstein 14 besondere<br />
Erwähnungen, davon zwei zu <strong>Fruerlund</strong>.<br />
Eine Erwähnung gilt der<br />
Ladengruppe am Nettelbeckplatz,<br />
eine andere der Siedlung <strong>Fruerlund</strong><br />
im Allgemeinen mit folgendem<br />
Text: „Die Siedlung <strong>Fruerlund</strong> in<br />
Flensburg, auf dem Flensburger<br />
Ostufer, 277 Wohnungen des<br />
Selbsthilfe-Bauvereins, einer reinen<br />
Flüchtlings-Baugenossenschaft,<br />
die mit starkem Einsatz von<br />
Selbsthilfe einen geschlossenen<br />
neuen Siedlungsabschnitt zu erstellen<br />
begann.“<br />
19 20<br />
Auch nach Abschluss der ERP-<br />
Maßnahme wuchs Neu-<strong>Fruerlund</strong><br />
weiter. Dem SBV gelang es weiterhin,<br />
Förderprogramme zu binden,<br />
vor allem die sogenannten Barackenräumprogramme.<br />
Sie gaben<br />
Hilfen für den Ersatzwohnungsbau<br />
und ermutigten die Gemeinden, die<br />
Räumung der Elendsquartiere voranzutreiben.<br />
Noch im November<br />
1950 wohnten in Flensburg 8500<br />
Heimatvertriebene in Barackenlagern,<br />
1954 waren es noch 5000.<br />
Die Räumung ging sehr mühsam<br />
voran, weil viele Barackenbewohner<br />
sich den Umzug in eine Neubauwohnung<br />
aufgrund ihrer Arbeitslosigkeit<br />
nicht leisten konnten.<br />
Kinder vor der SBV-Zentrale am Nettelbeckplatz<br />
(Abb. 11). Arkivet ved<br />
Dansk Centralbibliotek for Sydslesvig<br />
Nettelbeckplatz 1-7, Wohnhaus mit Ladenzeile, um 1951/52, in: Der Bau von 10000<br />
Flüchtlings-Wohnungen. In der Bildunterschrift wird die geschickte Einfügung der Läden<br />
in das Wohnhaus gelobt (Abb. 12).<br />
Willi-Sander-Platz 1: SBV-Verwaltungs-und Wohngebäude von<br />
Richard Thomsen, Blick aus dem 4.OG durch das Treppenauge<br />
(Abb. 13).<br />
Fotos:Wenzel<br />
Willi-Sander-Platz mit dem Verwaltungs- und Wohngebäude von<br />
1957, links das Erweiterungsgebäude von 2007 mit Brunnen von<br />
Uwe Appold, rechts das Gemeinschaftshaus von 2011 (Abb. 14).<br />
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