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Fruerlund

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FRUERLUND<br />

D A S A LTE FRUERLUND<br />

Das einstige Gasthaus „Sommerlust“ in <strong>Fruerlund</strong>holz bot in der Kaiserzeit einen freien Blick auf die Mürwiker Bucht. Es wurde in<br />

den 1980er Jahren abgerissen.<br />

Stadtarchiv<br />

deutender Wohnplatz im Bereich<br />

des heutigen „Sonwik“. Zunächst<br />

gab es hier einen als Viertelbohlstelle<br />

verzeichneten Hof, der mit<br />

einer der früher an der Flensburger<br />

Förde liegenden zahlreichen Ziegeleien<br />

verbunden war. Explizit wurde<br />

„Muhrwick“ erstmals im<br />

Schuld- und Pfandprotokoll des<br />

Amtes Flensburg von 1734 genannt.<br />

Bis 1853 stand „Mörrwiek<br />

(Myrvig)“ unter der Gerichtsbarkeit<br />

des Flensburger Hospitals.<br />

Im 19. Jahrhundert entwickelte sich<br />

Mürwik, an der Wasserseite <strong>Fruerlund</strong>s<br />

gelegen, zu einem beliebten<br />

Ausflugsziel der Flensburger. Der<br />

Kaufmann und zeitweilige Hospitalsvorsteher<br />

Heinrich Göttig hatte<br />

hier einen sehenswerten Park angelegt.<br />

Als das Baden im Meer immer<br />

beliebter wurde, zog auch der Mürwiker<br />

Strand immer mehr Gäste aus<br />

der nahen Stadt an. Zwei Hotels –<br />

das Strand-Hotel (später „Lindenhof“)<br />

im alten Wohnhaus der Ziegelei<br />

und das jüngere Park-Hotel<br />

mitten im Park (Park- bzw. Swinemünder<br />

Str. 11) – belegten deutlich<br />

die Bedeutung Mürwiks als Reiseziel.<br />

Doch als die kaiserliche Marine die<br />

Gegend entdeckte und hier ab 1903<br />

den Flottenstützpunkt anlegte, wurde<br />

die Idylle beeinträchtigt und<br />

schließlich ganz zerstört, als die<br />

Bucht mit ihrem Strand zu einem<br />

großen Kriegsschiffshafen umgestaltet<br />

wurde. Damit nahm auch die<br />

immer eigenständigere Entwicklung<br />

Mürwiks ihren Anfang.<br />

Durch den Ausbau Mürwiks wuchs<br />

die Einwohnerzahl der Gemeinde<br />

<strong>Fruerlund</strong> bis 1910 beträchtlich. In<br />

diesem Jahr erfolgte die Eingemeindung<br />

<strong>Fruerlund</strong>s, Engelsbys,<br />

Twedts und der sich nördlich an<br />

12<br />

Mürwik anschließenden Gemeinde<br />

Twedter Holz. Als neuer Hauptstraßenzug<br />

entstand die heutige Mürwiker<br />

Straße (damals Kaiser-Wilhelm-Straße),<br />

durch die sich die<br />

Verkehrsstrukturen im neuen<br />

Flensburger Nordosten nachhaltig<br />

veränderten, samt Straßenbahnund<br />

Kleinbahnanschluss.<br />

Am Nordrand der Gemeinde <strong>Fruerlund</strong><br />

lagen, ursprünglich ebenfalls<br />

auf Hospitalsgrund, vier Katen entlang<br />

des heutigen Querstraßenzuges<br />

Swinemünder (früher Park-)<br />

Straße/ Blücherstraße. Ihr Name<br />

Klosterholz weist direkt auf die<br />

früheren Besitzverhältnisse hin.<br />

Das letzte alte Haus (Parkstraße 4)<br />

verschwand um 1925. Nur der<br />

Klosterholzweg, ein Teil des ursprünglichen<br />

Weges von <strong>Fruerlund</strong><br />

und Mürwik nach Twedter Holz,<br />

erinnert noch an die verschwundene<br />

Häusergruppe.

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