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Fruerlund

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FRUERLUND<br />

ERFINDET SICH NEU<br />

Stadtumbau - Dieser Begriff beschreibt gut, was in <strong>Fruerlund</strong> passiert ist. Das Viertel hat mit seinen modernen Gebäuden ein völlig<br />

anderes Gesicht bekommen. Oben rechts ist der neue Willi-Sander-Platz mit dem SBV-Haus zu sehen.<br />

Dewanger<br />

Ein Stadtteil erfindet sich neu<br />

Stadt, SBV und die Bewohner im Viertel sind sich einig:<br />

Sie wollen, dass <strong>Fruerlund</strong> schöner wird. Moderner Wohnraum und neue<br />

Außenanlagen sollen entstehen. Ein frischer Wind weht durch das alte Viertel.<br />

Zahlreiche Gespräche gab es<br />

vor Beginn der Sanierungsplanungen<br />

zwischen allen<br />

Beteiligten. Sie diskutieren in verschiedenen<br />

Gesprächsrunden, welche<br />

Möglichkeiten es geben<br />

könnte, das Quartier zukunftsfähig<br />

zu machen. Viele Bewohner waren<br />

dabei. Typische Aussagen damals<br />

waren:<br />

„Ich lebe gerne hier in <strong>Fruerlund</strong>.<br />

Das Quartier ist Teil meines Lebens<br />

geworden. Ich fühle mich hier<br />

zu Hause. Hier habe ich Freunde<br />

und Bekannte, die zum Teil, so wie<br />

ich, aus der Flüchtlingszeit mit in<br />

das Quartier gezogen sind, aus Masuren<br />

und wo sie alle herkamen.<br />

Heute erkennt man die Herkunft<br />

noch an den Straßennamen, wie<br />

Altvaterweg, Lausitzer Weg, Waldenburger<br />

Weg, Glatzer Weg, und<br />

so weiter. Man trifft sich beim Bäcker,<br />

beim Kaufmann oder auf der<br />

Straße und schnackt ein wenig.<br />

Aber in der letzten Zeit ist die<br />

Stimmung schlechter geworden.<br />

Die Menschen beklagen sich mehr<br />

und mehr über Instandhaltungsrückstau<br />

der in die Jahre gekommenen<br />

Gebäude, die doch zu<br />

kleinen Wohnungen, zu niedrigen<br />

Decken von zum Teil nur gut zwei<br />

Metern, die zu kleinen veralteten<br />

Bäder, undichten Fenster oder Türen<br />

und eine schlechte Wärmeisolierung.<br />

In den 80iger und 90er Jahren hat<br />

man mal etwas saniert und eine<br />

zusätzliche Dämmung auf die Häuser<br />

aufgebracht. Die Faserzementplatten<br />

werden jetzt zunehmend<br />

grün und nur selten gereinigt. Unsere<br />

Häuser sehen schon aus wie<br />

geschuppte, kranke Fische.<br />

Wer sich eine moderne Waschmaschine<br />

leisten kann, weiß nicht, wo<br />

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er sie aufstellen soll. Es gibt keinen<br />

Platz und keine Anschlüsse. Wenigstens<br />

Wäschestangen gibt es<br />

hinter den Häusern, verrostet zwar,<br />

aber da. Nur sehen die Flächen an<br />

den Häusern trostlos aus und werden<br />

auch kaum genutzt. Gern hält<br />

man sich hier nicht auf.<br />

In letzter Zeit beobachten wir, dass<br />

Fremde in die günstigen Wohnungen<br />

ziehen. Manchmal fühlen<br />

wir uns nicht mehr sicher im Quartier,<br />

besonders abends. Es ist immer<br />

mehr geworden mit den Autos<br />

in den kleinen Straßen von <strong>Fruerlund</strong>-Süd.<br />

Geparkt wurde schon<br />

immer am Straßenrand, aber jetzt<br />

muss man schon sehen, dass man<br />

überhaupt noch einen Platz bekommt.<br />

Manchmal gibt es darüber<br />

sogar einen handfesten Streit.<br />

Auch die Gehwege waren schon<br />

immer etwas schmal, einem Kin-

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