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Fruerlund

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FRUERLUND<br />

EINE NEUE HEIMAT<br />

Nettelbeckplatz 1-7, später Willi-Sander-Platz 1-7, Wohnhaus mit Ladenzeile, 16. März 1952 (Abb.8).<br />

Remmers glaspladesamling, Arkivet ved Dansk Centralbibliotek for Sydslesvig<br />

schließung aufgegeben werden<br />

sollen: Der sogenannte „Mittelweg“,<br />

die <strong>Fruerlund</strong>lücke, war geboren,<br />

wie sie dann auch in einer<br />

ersten Skizze, die wohl aus dem<br />

Stadtplanungsamt stammt, zu sehen<br />

ist (Abb. 2, S.15). Diese Skizze<br />

zeigt noch eine zur Straße parallele<br />

Anordnung der Wohnblocks auf<br />

beiden Seiten und eine weitere Erschließungsstraße<br />

nördlich des<br />

Bohlbergs („Südweg“). Hier sollte<br />

in die Kleinsiedlung mit ihrer<br />

„anormal großen Grundstückstiefe<br />

8<br />

von 130 Metern“ eingeschnitten<br />

werden, um ein Zusammenwachsen<br />

von alter und neuer Bebauung zu<br />

fördern. Jedoch verschwand dieser<br />

„Südweg“ wieder aus der Planung,<br />

wohl weil die Grundstücke nicht<br />

verfügbar waren. In einer Kompromissvariante<br />

erhielt die spätere<br />

<strong>Fruerlund</strong>lücke mit den vier Stiegen<br />

– Eger-, Oder-, Weichsel- und<br />

Pregelstieg – „Zeilenbauten“ in<br />

Form von zweigeschossigen Mehrfamilien-Reihenhäusern.<br />

Das Schleswig-Holsteinische ERP-<br />

Flüchtlingsbauprogramm ging im<br />

März 1950 mit der Grundsteinlegung<br />

für die Hans-Böckler-Siedlung<br />

in Neumünster in die<br />

9<br />

Umsetzungsphase. In Flensburg<br />

gab es eine erste, gemeinsame<br />

Grundsteinlegung für die 600 ERP-<br />

Wohnungen im selben Monat an<br />

10<br />

der Apenrader Straße. In <strong>Fruerlund</strong><br />

sollte nur der SBV aktiv werden.<br />

Für die im Programm<br />

bewilligten 277 Wohnungsneubauten<br />

beging der SBV am 4. Juli<br />

1950 eine offizielle Grundsteinlegung<br />

am Mühlenholz in <strong>Fruerlund</strong>,<br />

und am 16. Dezember 1950 feierte<br />

die Genossenschaft dort das erste<br />

Richtfest (Abb. 3 + 4, S.16, zeigen<br />

die ERP-Häuser im Mühlenholz).<br />

Im April 1950 berichtet das<br />

Flensburger Tageblatt über den<br />

Bau von 634 Wohnungen<br />

Das Flensburger Tageblatt berichtete<br />

Ende April 1950 über die Wohnungsbaupläne<br />

für die Stadt und<br />

den bevorstehenden Baubeginn<br />

11<br />

beim SBV. Unter der Überschrift<br />

„Flensburger Wohnungsbau in<br />

Zahlen“ schreibt die Zeitung im<br />

Juli, dass der SBV in <strong>Fruerlund</strong> die<br />

Errichtung von 634 Wohnungen<br />

plane. Innerhalb des Jahres 1950<br />

sollten allein 285 Wohnungen aus<br />

ERP-Mitteln und 20 Wohnungen<br />

aus dem Landeswohnungsbauprogramm<br />

erstellt werden, und zwar 90<br />

Zweieinhalbzimmerwohnungen<br />

mit einer Wohnfläche von jeweils<br />

50 Quadratmetern, 42 Zweizimmerwohnungen<br />

und 21 Wohnungen<br />

mit Gewerberäumen. Als<br />

Hauptziel des SBV für 1950 wird<br />

die Errichtung von 132 Eigenheimen<br />

bezeichnet. Hinzu sollten<br />

20<br />

außerdem folgende Wohnungen<br />

12<br />

kommen:<br />

41 Wohnungen nach Typ D<br />

(Zweieinhalbzimmerwohnungen<br />

mit viel Nebengelass,1geschossig<br />

mit ausgebautem Dachgeschoss,<br />

Gesamtwohnfläche 50qm)<br />

12 H-Typen für kinderreiche Familien<br />

mit 65 qm Gesamtwohnfläche<br />

14 H-Typen mit Einliegerwohnung<br />

mit 66 qm Gesamtwohnfläche<br />

8 H-Typen, zweigeschossig mit<br />

Einliegerwohnung mit 103 qm<br />

Gesamtwohnfläche<br />

6 Kleinsiedlerstellen (E-Typen)<br />

am Bohlberg<br />

Diese Aufstellung lässt darauf<br />

schließen, dass die Arbeitsgemeinschaft<br />

für produktive Flüchtlingshilfe<br />

im Sommer 1950 bereits ihren<br />

Typenkatalog erweitert hatte; der<br />

Typ H bezeichnete zweigeschossige<br />

Gebäude mit ausgebautem<br />

Dach und drei Zweizimmerwohnungen,<br />

jeweils eine auf einer Ebene.<br />

Nach den Angaben, die in den<br />

13<br />

Bauakten dokumentiert sind, lässt<br />

sich feststellen, dass im Mai 1950<br />

zunächst mit den Mehrfamilienhäusern<br />

auf der Westseite der Straße<br />

Mühlenholz begonnen wurde. Alle<br />

diese zweigeschossigen Gebäude<br />

mit ausgebautem Dachgeschoss<br />

sind entweder A- oder B-Typen.

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