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Training zur Sturzprävention - BfU

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II. Theorieteil – Grundlagenwissen1. <strong>Sturzprävention</strong>«Human walking is a risky business. Without splitsecondtiming man would fall flat on his face; in factwith each step he takes, he teeters on the edge ofcatastrophe.» [3] Frei übersetzt: «Das menschlicheGehen ist eine riskante Angelegenheit. Ohne präzisesTiming würden wir auf die Nase fallen. Mit jedemSchritt, den wir machen, bewegen wir uns am Randder Katastrophe.» Diese Aussage von John Napieraus dem Jahr 1967 verdeutlicht die Tatsache, dassdas Gehen insbesondere mit zunehmendem Alteraufgrund biologischer Abbauprozesse zu einer Herausforderungwird. Die dem Gehen zugrunde liegendenAnforderungen bedingen ein gezieltes <strong>Training</strong>,damit sie bis ins hohe Alter erhalten bleiben.1.1 Definition SturzDas Sturzereignis wird gemäss dem «Prevention ofFalls Network Europe» (ProFaNE) folgendermassendefiniert: «Ein Sturz ist ein unerwartetes Ereignis, indessen Folge eine Person auf dem Boden oder aufeiner tieferen Ebene zu liegen kommt» [4].Rund ein Drittel der über 65-Jährigen stürzt mindestenseinmal im Jahr [6] [7]. Im Gegensatz zu jüngerensind diese Stürze bei älteren Erwachsenen in einemhohen Mass mit Verletzungen verbunden [8]. Nebenden hohen Kosten, die dadurch im Gesundheitswesenanfallen, bedeuten die Folgen eines Sturzes fürdie Betroffenen oft eine Einbusse der Lebensqualitätaufgrund einer verminderten Funktionalität undMobilität (z. B. Einkäufe selbstständig erledigen). DieRelevanz der Sturzproblematik wird ausserdem dadurchverdeutlicht, dass 81 % der 1538 Todesfälle imBereich Haus und Freizeit auf einen Sturz <strong>zur</strong>ückzuführensind. Von diesen 1241 sturzbedingten Todesfällen(2008) betreffen 94 % Menschen über 65 Jahre(Abbildung 1). Oft kommt es zu Frakturen, wobeidie Oberschenkelhalsfraktur (proximale Femurfraktur)am meisten gefürchtet ist. Tatsächlich sind bis zu97 % dieser Frakturen Folge von Stürzen [9]. Nacheiner Oberschenkelhalsfraktur sterben 22–29 % derBetroffenen innerhalb eines Jahres [10].Abbildung 1Getötete bei Stürzen in Haus und Freizeit nach Alter, 20081.2 Epidemiologie der Sturzunfälle:AusgangslageBiologische Alterungsprozesse gehen mit einer hohenPrävalenz von Sturzunfällen einher. Ältere Erwachsenestürzen vermehrt, da Sturzrisikofaktorenmit dem Alter gehäuft auftreten und mit dem Gesundheitszustandsowie altersbedingten Veränderungenassoziiert sind [5].0-1617-6465+Alter 0-16 17-64 65+ TotalStürze 3 70 1 168 1 241bfu-Fachdokumentation 2.104 Theorieteil – Grundlagenwissen 11

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