Training zur Sturzprävention - BfU
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5. <strong>Training</strong>sinhalte5.1 <strong>Training</strong> der KraftUm der Abnahme der Maximalkraft (Folge: z. B.Probleme beim Aufstehen und Treppensteigen)und diversen degenerativen Prozessen im somatosensorischenund neuromuskulären System (Folge:z. B. verschlechtertes Stand- und Gangbild) entgegenzuwirken,empfiehlt sich eine Kombinationaus Krafttraining sowie statischem und dynamischemGleichgewichtstraining. Ein so gestaltetes<strong>Training</strong> wirkt einer Vielzahl von Sturzrisikofaktorenentgegen und ist deshalb für sturzpräventive Bewegungsprogrammevon zentraler Bedeutung.Ein effektives <strong>Sturzprävention</strong>sprogramm sollte diefolgende Gewichtung der <strong>Training</strong>sinhalte umfassen:2/3 Gleichgewichtstraining1/3 KrafttrainingDies ist nicht als zeitliche Einteilung einer Lektion zuverstehen, sondern im Sinn einer <strong>Training</strong>splanunganalog der Darstellung in Tabelle 3.Krafttraining provoziert eine Vielzahl muskulärer(z. B. Hypertrophie), neuronaler (z. B. verbesserteintra- und intermuskuläre Koordination) und metabolischer(z. B. verbesserter Glucose-Stoffwechsel)Anpassungsprozesse. Diese Veränderungen führeneinerseits zu einer Verbesserung zahlreichergesundheitsrelevanter Aspekte (z. B. Muskelmassezuwachs),andererseits zu einer höheren Alltagstauglichkeit(z. B. Verbesserung der Alltagsmotorik)[12]. Aufgrund des altersbedingten Verlusts anMuskelmasse (Sarkopenie) gewinnt die Muskelkraftfür die Durchführung von Alltagsaktivitäten an Bedeutung.Der mit der Sarkopenie einhergehendeerhöhte Kraftverlust beeinflusst die Durchführungeinfachster Alltagstätigkeiten und Bewegungen negativund kann im schlimmsten Fall zu einem Verlustder Selbstständigkeit führen [13]. Ein bedeutsamerKraftverlust, insbesondere der Muskulatur der unterenExtremitäten, geht zudem einher mit Stürzenund sturzbedingten Verletzungen [14].Neben den unteren Extremitäten wird die Rumpfmuskulaturtrainiert. Ein kräftiger Rumpf ist besonderswichtig, da er das Becken stabilisiert, eine differenzierteBewegungskontrolle unterstützt und in derFolge die Gang- und Standsicherheit verbessert. Erhat somit eine direkte sturzpräventive Wirkung: proximaleStabilität (Rumpf) für distale Mobilität (obere/untere Extremitäten).bfu-Fachdokumentation 2.104Theorieteil – Grundlagenwissen17