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Praxisbericht 42 - ERCIS

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18 •menhang teilweise noch mit dem Lebensalter der Studierenden. In dem in Kooperation mitdem Institut für berufliche Lehrerbildung der FH Münster z. T. geblockt und handlungsorientiertdurchgeführten Hauptseminar „Konzepte intergestützten Lernens und Lehrens“ zeigtsich eine deutlich geringere Nutzungshäufigkeit als im wöchentlich und in Frontallehre stattfindendenHauptseminar „Lernsoftware und Lerntheorien“. Vermutlich ist dieser Unterschiedauf das relativ hohe Alter beim Quereinstieg für das Lehramt am Berufskolleg zurückzuführen.Auch in anderen Seminaren und Semestern gibt es vergleichbare Nutzungstiefen intraditionell angelegtem Seminardesign. Die im Vorfeld des Projektes aufgestellte Prämisseeiner Korrelation von handlungsorientierendem Design und Nutzungshäufigkeit von OpenUSSlässt sich also nicht aufrecht erhalten. Verallgemeinert bedeutet dies, dass für einenEinsatz von OpenUSS in der Erziehungswissenschaft kein neues didaktisches Designzwingend, sondern auch in einem traditionellen Lehrdesign sinnvoll ist.4. In jedem Seminar wurde einleitend das Konzept vorgestellt, durch Vorbereitung der Präsenzzeitüber die Plattform mehr Zeit für Diskurs zu gewinnen. D. h., Input soll überOpenUSS stattfinden und zwar so rechtzeitig, dass er für die Seminarsitzung vorbereitetwerden kann. Im Seminar werden Nachfragen geklärt, Kritiken besprochen, Vertiefungenvorgenommen, was häufig zu kurz kommt, wenn die Stoffdarbietung im Seminar erfolgt.Trotz allgemeiner Zustimmung ließ die praktische Durchführung auf Seiten der Studierenden,sowohl was die Vorbereitung der Dozentenmaterialien anbelangt wie auch den Uploadeigener Materialien, zu wünschen übrig. Verarbeiten von und Nachdenken über in der Literaturrecherchierte Konzepte und Theorien scheint kein selbstverständlicher Vorgang in einemStudium zu sein, in dem es um das Ableisten von Workloads und das Bestehen vonPrüfungen geht, in denen die Reproduktion oder Reorganisation von vorgegebenen Theorienverlangt ist. Die weitere Verschulung des Studiums dürfte auch in Zukunft keine Verbesserungdieser Einstellung beim Großteil der Studierenden erwarten lassen. Insofernbleibt die kollaborative Nutzung von Lernplattformen wohl eher auf eine Minderheit von Studierendenbeschränkt, die Interesse an der reflexiven Auseinandersetzung mit den Studieninhaltenaufbringen (siehe 5.).5. Die Bereitschaft, die vom Veranstalter verwalteten Funktionen („Information“, „Mail-ingliste“,„Materialien“) zu nutzen und die „Diskussion“ wahrzunehmen, steht in direktem Zusammenhangmit dem Interesse an den Seminarinhalten. Negativ ausgedrückt: Eine Nutzung derPlattform lässt sich weder durch die Organisationsform der Veranstaltung (Blöcke) nochdurch ein handlungsorientierendes Design steuern. Dies zeigen die „Ausreißer“ in der Erhebung,z. B. das geblockte und handlungsorientierende Seminar „Bildungsszenarien“ im Wintersemster2006/7, in dem sich von 45 Studierenden lediglich 10 in die Studentenliste und12 in die Mailingliste eingetragen haben. Positiv zeigt sich dieser Zusammenhang z. B. imSeminar „Gewalt in den Medien – PC-Spiele“, das im Sommersemester 2005 durchgeführtwurde. Die Anzahl der Diskussionsbeiträge (96) entspricht fast den Einträgen in die Studentenliste(110), die Diskussionsbeiträge gelten den im Seminar behandelten Inhalten und eswurden Materialien eingestellt, die nicht für den Erwerb von Leistungsnachweisen gedachtwaren. Allerdings gab es 368 Einträge in der papiernen Anwesenheitsliste und 207 in derMailingliste auf OpenUSS. Darin spiegelt sich wieder der Zusammenhang von Interesse amInhalt und Häufigkeit der Servernutzung: Diejenigen Studierenden, die lediglich einen„Schein“ erwerben wollen und dafür das unbedingt erforderliche Maß an Einsatz zeigen o-der wie in großen Veranstaltungen üblich eigentlich eine Klausur schreiben woll(t)en, lassensich nicht auf Zusatzanstrengungen wie Servernutzung ein.

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