19 •Aus der Koinzidenz von Nutzung der Lernplattform, vor allem der Diskussionsfunktion, undeinem Interesse geleiteten Besuch eines Seminars lässt sich der Schluss ziehen, dass Einwändegegen die (Teil-)Virtualisierung des Studiums, die in der mediengestützten Lehre eineTendenz zu verwaltetem und sozial isoliertem Lernen sehen, hinfällig sind. Die Akzeptanzvon Lernplattformen beim Lehrkörper der Erziehungswissenschaft dürfte mit diesemBefund zu erhöhen sein. Der wissenschaftliche Diskurs in der Lehre bzw. dessen Qualitätsteht und fällt nicht mit der Präsenz des Veranstalters.6. Dass alle Funktionalitäten, die OpenUSS bietet, von den Studierenden ausprobiert werden,lässt sich aufgrund der Erfahrungen überwiegend nur dann erreichen, wenn die Analyseund Beurteilung von Lernplattformen explizit zum Thema einer Veranstaltung gemacht werden.Die Bereitschaft der Studierenden, selbst auf OpenUSS einen virtuellen Raum für ihreKollaboration einzurichten, steigt, wenn der damit verbundene Aufwand sich in einer benotetenLeistung niederschlägt, haben Studierende. Ansonsten werden nur diejenigen Nutzungsformenwahrgenommen, die vom organisatorischen und didaktischen Design desSeminars her nötig sind.7. Die Veränderung von OpenUSS von einem stark auf Vorlesungen fokussierten Design hinzu einer größeren Nutzungstiefe für die Studierenden ist gleichwohl sehr zu begrüßen. DieWatch-Funktion, die seit kurzem auch Studierenden zur Verfügung steht, dürfte die Häufigkeiteiner kollaborativen Nutzung deutlich erhöhen, ist doch der Zugriff auf neue Diskussionsbeiträgeerstens als Pushfunktion (vgl. [IK02]) über den individuellen Mailclient organisiert,und man kommt zweitens über den Link in der Benachrichtigungsmail direkt zur Quelle.Auch die individuelle Profilerstellung über „persönliche Daten“ bietet Potential für einestärker kollaborative Plattformnutzung, auch wenn - vermutlich aufgrund der erst kurzenVerfügbarkeit (oder ihrer erst vor kurzem erfolgten Entdeckung) - im Berichtszeitraum nurein einziges Profil erstellt wurde. Die häufig geäußerte Beschwerde, dass die Mailinglistenicht für alle einsehbar und daher die Kooperation über OpenUSS so schwer zu realisierensei, wird damit hinfällig.8. Eine im Institut für Erziehungswisenschaft häufig geäußerte Kritik an OpenUSS, dass dieEinrichtung von geschützten Diskussionen nicht möglich sei, trifft erstens sachlich nicht zu –dies ist möglich. Zweitens haben die Studierenden – wie auch Kollege Prof. Stuber von derFH Münster, mit dem eine kooperative Veranstaltung auf OpenUSS durchgeführt wird - bishernicht davon Gebrauch machen wollen. Alle Veranstaltungen in der Institution „Neue Medien+ Pädagogik“ sind daher mit „offenem“ Zugriff angelegt.9. Um es Dozenten der EW zukünftig zu erleichtern OpenUSS einsetzen wäre es überlegenswertvermehrt Schulungen im Umgang mit der Plattform aus Nutzerperspektive (!!!) anzubieten.Über eine – eventuell gleich fachspezifische - Einführung in OpenUSS hinaus solltenwährend des laufenden Einsatzes Termine angeboten werden (in Präsenz oder über IKT),in denen aufgetretene Fragen, Probleme, Schwierigkeiten besprochen und bereinigt werden.Hieraus könnten sich Synergieeffekte für die weitere Entwicklung der Plattform ergeben.Zudem ist ein Newsletter überlegenswert, über den Nutzer über neue Features informiertwerden.10. Ein anderer Weg die Akzeptanz von OpenUSS bei den Studierenden wie auch auf Seitendes Lehrkörpers in der LE EW zu erhöhen bestünde darin auf der Startseite eine guidedtour durch die Funktionalitäten von OpenUSS in Filmform anzubieten. Dies sollte den Cha-
20 •rakter eines Intro haben und nicht unter der Hilfefunktion abgelegt werden, weil die Hilfe erfahrungsgemäßdann in Anspruch genommen wird, wenn bereits eine Nutzung erfolgt ist.Die im Fragebogen, aber auch in Gesprächen mit Kollegen häufig geäußerte Kritik mangelnderKlarheit in der Navigation durch die Plattform verdankt sich zwar zweifelsohne auchder mangelnden Bereitschaft sich mit der Struktur explizit auseinanderzusetzen (s. die Unklarheitenbzgl. der Abo-Funktion). Gleichwohl sollte diesen Bedürfnissen entgegengekommenwerden.11. Dazu gehört auch, dass die explizite Bestätigung, dass eine Aktion erfolgreich ausgeführtwurde, beim Abonnieren und beim Eintrag in die Mailingliste vermisst wurde. Zusätzlich sollteauf die mit der erfolgten Aktion verbundenen Implikationen hingewiesen werden: Bei derAbo-Funktion auf den Eintrag in die Studentenliste und wo man diese findet. Beim Eintrag indie Mailingliste wäre die Realisierung in Form der Vorschaufunktion überlegenswert, weildie Studierenden dann sehen könnten, mit welcher Emailadresse sie sich eintragen – vielemeinen trotz Hinweisen bei der Einführung, dass sie beim Login ihre WWU-Adresse angebenmüssen, obwohl sie alltäglich einen anderen Mailclient benutzen. In diesem Fall bleibteine Information über die Mailingliste oder die Watchfunktion in der Mailbox liegen, und derDozent wundert sich, wenn Absprachen über Mailingliste und/oder die „Diskussion“ nichtklappen.12. Studierenden steht beim Upload von Dateien und beim Posten von Diskussionsbeiträgenkeine Vorschau zur Verfügung, obwohl sie dabei keine Korrekturen vornehmen können. Dashat sich als Schwelle für die Nutzung dieser Funktion erwiesen. Gewünschte Korrekturenmüssen umständlich über den Dozenten laufen: ihm wird mitgeteilt, was gelöscht werdensoll usw. Von daher wäre es eine Erleichterung für beide Seiten, wenn auch Studierende einUpload von Dateien und den Eintrag von Diskussionsbeiträgen korrigieren können. Beiträge,die nicht durch Studierende gelöscht werden sollen, können durch den Dozenten in „Materialien“abgelegt werden.13. Für Dozenten, die OpenUSS einsetzen, wie auch für die Studierenden wäre es hilfreich,wenn die Pushfunktion über den individuellen Mailclient auf weitere Funktionalitäten ausgeweitetwürde: „Information“, „Materialien“. Zwar ist eine Browser basierte Lernplattform leichtzugänglich, aber wer schaut schon dauernd nach, ob etwas eingestellt worden ist. Um denStudierenden diesen Aufwand zu ersparen, konzentriert sich im Moment der gesamte Informationsaustauschauch vom Dozenten her auf die „Diskussionsfunktion“. Das bedeutetfür den Dozenten erhöhten Pflegeaufwand (wie z. B. Upload der Materialien unter „Diskussion“und „Materialien“). Und es leidet darunter (noch mehr) die Übersichtlichkeit der „Diskussion“.14. Wünschenswert wäre es, wenn „Diskussion“ zwei getrennte Ordner erhielte: einen für dasUpload von (prüfungsrelevanten) Ausarbeitungen, einen zweiten für Diskussionsbeiträge.Frau Keller hatte zu Anfang des Berichtszeitraums ein Upload aller Ausarbeitungen derStudierenden unter „Materialien“ vorgenommen, aufgrund des damit verdoppelten Pflegeaufwands(Download auf PC und wieder Upload auf OpenUSS) und des nicht abzuschätzendenMehrwerts für die Studierenden dies aber nicht mehr systematisch weiter betrieben.Nun erweist es sich laut Aussagen von Studierenden als sehr aufwändig Ausarbeitungenaus früheren Semestern in „Diskussion“ aufzufinden. Die Suchfunktion ist dabei nicht hilfreich,weil die subjects der Diskussionsbeiträge nicht präzise genug sind. Dito die Titel der
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- Seite 30 und 31: 27 •AutorInnenDr. Christel Keller