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Starke Kids - AWO

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5.3 Sprechfunk statt Handzettel<br />

und Plakate<br />

Öffentlichkeitsarbeit<br />

Im Laufe des Projektes „<strong>Starke</strong> <strong>Kids</strong>“ wurden<br />

verschiedene Wege erprobt, um auf Angebote<br />

und Aktivitäten aufmerksam zu machen. Die<br />

Öffentlichkeitsarbeit für Angebote verlief zunächst<br />

verstärkt durch das Verteilen von Plakaten<br />

und Handzetteln. Zudem haben die Einrichtungen<br />

vor Ort Plakate in den Räumlichkeiten<br />

und Schaukästen aufgefangen und Handzettel<br />

an die Eltern oder Kinder verteilt, um die<br />

Angebote zusätzlich publik zu machen.<br />

Die Angebote am Moenkamp füllten sich nach<br />

einer gewissen Anlaufphase. Zu den Angeboten<br />

kamen die ersten Teilnehmenden, weil sie<br />

durch die Werbung aufmerksam und neugierig<br />

gemacht worden waren.<br />

In Gütersloh/Blankenhagen zeichnete sich<br />

deutlich ab, dass Mütter und Väter Angebote<br />

für sich und ihre Kinder wahrnahmen, wenn sie<br />

direkt von den Einrichtungen angesprochen<br />

wurden oder von bereits Teilnehmenden Informationen<br />

erhielten.<br />

„Hier müssen die Informationen von<br />

Mensch zu Mensch weitergetragen werden.<br />

Die schriftliche Form bringt uns gar<br />

nicht weiter. Das kommt bei den Eltern<br />

nicht an.“<br />

Hauptamtliche/r (B1)<br />

Da Literalität, also der Umgang mit Schriftsprache<br />

im weitesten Sinne, kulturell stark geprägt<br />

ist, war es wichtig, die Faktoren der Migrantenfamilien<br />

im Umgang mit schriftlichem<br />

Material zu berücksichtigen. In vielen Migrantenfamilien<br />

gibt es besondere Faktoren, die<br />

Lesen und den Umgang mit Schriftsprache<br />

erschweren:<br />

Die Kinderlobby OWL<br />

• „Manche Kulturen verfügen über eine reiche<br />

Erzähltradition, … In diesen Kulturen ist<br />

Literalität weder eng an Schriftsprache gebunden<br />

noch besonders an Schriftlichkeit<br />

orientiert. …“73<br />

• „Auch wenn Migranteneltern aus Kulturen<br />

mit reicher Erzähltradition kommen, müssen<br />

sie nicht mit dieser Erzähltradition vertraut<br />

sein, wenn sie beispielsweise in bildungsfernen<br />

Familien aufgewachsen<br />

sind.“ 74<br />

Da beide Aspekte auf viele Familien in den<br />

beiden Stadtteilen zutrafen, wurde deutlich,<br />

dass ein Methoden- und Materialmix mehr Erfolg<br />

bewirken wird. Das Konzept der Öffentlichkeitsarbeit<br />

sah daher folgende Komponenten<br />

vor:<br />

• Anknüpfen am sozialen Netzwerk der Anzusprechenden<br />

(Vertrauenspersonen, Familie,<br />

Freundeskreis) und hier über das Angebot<br />

informieren;<br />

• Einbezug von Multiplikator/innen aus den<br />

Stadtteilen in die Öffentlichkeitsarbeit, Vernetzung<br />

mit relevanten Akteuren; Gewinn<br />

von Schlüsselpersonen im Stadtteil (Botschaftermodell);<br />

• Durchführung von Veranstaltungen mit und<br />

bei Kooperationspartner/innen und kontinuierliche<br />

Beziehungspflege;<br />

• Vermehrte Fokussierung auf die sprachlichkulturellen<br />

Ressourcen der jeweiligen Zielgruppen;<br />

• Schriftliches Öffentlichkeitsmaterial als<br />

Handout und Erinnerungsstütze einsetzen.<br />

73 Kuyumcu, S.; Kuyumcu, R.: Entwicklung von Literalität in Kooperation<br />

mit Migranteneltern. Aus: Kindergarten heute 2004, Heft<br />

11/12, S. 22-27<br />

74 s. ebenda<br />

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