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Starke Kids - AWO

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Ziele<br />

Neben dem pragmatischen Ziel, im geschützten<br />

Rahmen schwimmen zu lernen und so<br />

auch Ich-Stärkung und neue Körpererfahrungen<br />

zu sammeln, sollte durch das Angebot<br />

mehr Interkulturalität im Stadtteil ermöglicht<br />

werden. Obwohl es in Blankenhagen einige<br />

Angebote für Familien und Frauen mit Migrationshintergrund<br />

gab, kam es selten zu einer<br />

Ethnien übergreifenden Teilnahme.<br />

Der Schwimmlernkurs eröffnete den Frauen<br />

auch die Möglichkeit, ihre Freizeitgestaltung<br />

mit ihren Kindern zu erweitern. Durch die<br />

Wassergewöhnung sank bei den Frauen die<br />

„Also ich denke, dass vor allem die Frauen<br />

gestärkt wurden und somit auch für<br />

die Kinder ganz andere Möglichkeiten<br />

geschaffen werden konnten. Männer sind<br />

ja doch in vielen unserer Kulturen, die<br />

hier so sind, immer noch die Dominanten<br />

und die Patriarchen. Da war die Stärkung<br />

der Frauen das A und O.“<br />

Hauptamtliche/r (G4)<br />

Hemmschwelle, mit ihren Kindern selbst<br />

schwimmen zu gehen. Insbesondere in den<br />

Ferien zeigen Familien mit Migrationshintergrund<br />

eher geringe Variationen in der Freizeitgestaltung.77<br />

Die Angst, in schwierigen Situationen<br />

nicht helfen zu können, gilt als Hauptargument,<br />

nicht schwimmen zu gehen. Innerhalb<br />

des Kurses wurden die Mütter nicht zu Rettungsschwimmerinnen<br />

ausgebildet, jedoch<br />

konnten sie ermutigt werden, ihre Hemmschwelle<br />

abzubauen und weitere Kurse zu belegen.<br />

77 Familienbericht Gütersloh 2008, S. 155f.<br />

Stärkung der Kinder<br />

Die Kinderlobby OWL<br />

Auch die Kinder profitierten durch dieses Angebot.<br />

Obwohl die Mütter im Vordergrund<br />

standen, konnten die Kinder dadurch mit gestärkt<br />

werden. Im Nachgang der Schwimmkurse<br />

boten sich ihnen oftmals neue Freizeitaktivitäten<br />

zusammen mit ihren Müttern.<br />

Erfahrungen<br />

Schon in der Vorbereitungsphase des Angebotes<br />

wurde deutlich, dass Frauen mit Migrationshintergrund<br />

durch konkrete Angebote und<br />

direkte Ansprache eher bereit sind, sich zu<br />

beteiligen, als über örtliche Presse und Medien.<br />

Ein Teil der Teilnehmerinnen des Kurses war<br />

bereits im Bürgerzentrum Lukas vertreten, sodass<br />

auf kurzem Wege weitere Bewohnerinnen<br />

für den Schwimmkurs über die „Lukas-<br />

Frauen“ als Multiplikatorinnen gewonnen werden<br />

konnten. Die Form der Werbung war wesentlich<br />

effektiver als Handzettel und Pressearbeit.<br />

Die Teilnehmerinnen meldeten sich<br />

„Die Eltern treten durch das Schwimmen<br />

viel selbstbewusster auf. Wenn die sich<br />

kennen, durchs Bürgerzentrum, die Krabbelgruppe<br />

oder durch den Schwimmkurs,<br />

dann treten die ganz anders auf.<br />

Hauptamtliche/r (G3)<br />

ausschließlich, weil sie es durch Mundpropaganda<br />

erfahren hatten. Die meisten Menschen<br />

mit Migrationshintergrund nutzen die deutschen<br />

Printmedien eher selten.78<br />

78 Worbs, S. BAMF (Hrsg): Working Paper 34 der forschungsgruppe<br />

des Bundesamtes. Aus der Reihe „Integrationsreport“ Teil<br />

8. 2010<br />

57

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