Starke Kids - AWO
Starke Kids - AWO
Starke Kids - AWO
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Die Kinderlobby OWL<br />
Mutter-Kind-Gruppe Moenkamp<br />
Ausgangssituation<br />
Zunächst wurde am Moenkamp aufgrund der<br />
Vereinsamung vieler junger Frauen und der<br />
fehlenden Angebotsstruktur für diese Zielgruppe<br />
ein Frauenfrühstück entwickelt und aufgebaut.<br />
Ziel sollte sein, den Frauen Kommunikationsmöglichkeiten,<br />
Austausch und soziale<br />
Vernetzung zu bieten. Da das örtliche Familienzentrum<br />
räumlich ausgelastet war, wurden<br />
Gespräche mit der Bielefelder Gemeinnützigen<br />
Wohnungsbaugesellschaft (BGW), die zahlreiche<br />
Mietshäuser am Moenkamp bewirtschaftet,<br />
über die Möglichkeit Räume zur Verfügung<br />
zu stellen, geführt. Die BGW fand das Angebot<br />
für das soziale Miteinander sehr interessant<br />
und stellte kostenlos einen Gemeinschaftsraum<br />
zur Verfügung. Damit war der Grundstock<br />
für einen „Frauenansatz“ im Stadtteil geschaffen.<br />
Durch persönliche Ansprache der Regionalkoordination<br />
im Familienzentrum wurden die ersten<br />
Frauen für das Frauenfrühstück geworben.<br />
7 Frauen (türkischer, russischer und portugiesischer<br />
Herkunft) trafen sich einmal wöchentlich<br />
vormittags für zwei Stunden zusammen<br />
mit der Regionalkoordination von „<strong>Starke</strong> <strong>Kids</strong>“<br />
in den Gemeinschaftsräumen der BGW.<br />
Die ersten Treffen dienten dem gegenseitigen<br />
Kennenlernen und Austausch untereinander.<br />
In der Planung war bereits angedacht, eine<br />
Freiwillige für die Organisation und Koordination<br />
des Angebotes zu gewinnen. Sehr bald<br />
wurde eine Frau (49, Krankengymnastin mit<br />
dem Schwerpunkt der Behandlung von Kindern)<br />
aus einem anderen Bielefelder Stadtteil<br />
für das Angebot gewonnen.<br />
Die Frauen benannten von sich aus kaum<br />
Themen oder Inhalte, über die sie sich austauschen<br />
bzw. Informationen erhalten wollten.<br />
Wurde von Seiten der Freiwilligen oder der<br />
60<br />
Regionalkoordination ein Thema vorgeschlagen,<br />
so nahmen sie dieses gerne an.<br />
Schon während der Aufbauphase brachten<br />
zunehmend mehr Mütter ihre Kleinkinder mit<br />
zum Frauenfrühstück. Auffällig war, dass sie<br />
die Kinder primär absetzten und sich selbst<br />
überließen, da ihr Interessen überwiegend am<br />
Austausch mit den anderen Frauen und dem<br />
Frühstück lagen. Bei einigen Müttern waren<br />
emotionale Bindungen zu den jeweiligen Kindern<br />
kaum beobachtbar.<br />
Foto: „Projekt <strong>Starke</strong> <strong>Kids</strong>“<br />
In Gesprächen mit den Müttern über das Beobachtete<br />
wurde deutlich, dass sie kaum über<br />
Wissen zu kindlicher Entwicklung, Förderung<br />
und Erziehung verfügten. Dinge, wie „ein Klaps<br />
auf den Po“ oder lautstarkes Ansprechen zur<br />
Grenzsetzung wurden nicht hinterfragt und<br />
galten als selbstverständlich. Nachdem individuelle<br />
Problematisierungen des Verhaltens der<br />
Mütter nicht fruchteten, weil sie oftmals für die<br />
Frauen zu theoretisch waren, schlug die Freiwillige<br />
aufgrund ihres Wissens und ihrer beruflichen<br />
Kompetenz vor, aus dem Frauenfrühstück<br />
eine Mutter-Kind-Gruppe zu machen. Es<br />
wurde Raum für praktische Erfahrungen und<br />
Übungen zur Förderung der Mütter im Umgang<br />
mit ihren Kindern geschaffen. Die Frauen fanden<br />
die neue Schwerpunktsetzung der Gruppe<br />
interessant.