Der Bayerwald - Bayerischer Wald Verein

Ausgabe 4/2009 Der Bayerwald Seite 11
morgen auch schöner Sonnenaufgang. Im
Fremdenbuch als der 660. Kraxler eingetragen.
Frequenz jährlich zirka 6 000. Natürlich
können nicht alle übernachten (25 Betten vorhanden,
schönes Haus). Jetzt ist auch Platz,
aber in 14 Tagen wird’s lebendig. In den
Briefkasten werfe ich hiermit 45 Karten, jede
mit einem Senf versehen. In einer Stunde bin
ich nicht fertig geworden.“ Anton Steinherr
ist von Theresienthal aufgestiegen, wo er bei
der Familie Kammermayer für 75 Pfennige
mit einem großen Frühstück übernachtet
hatte. Außerdem schreibt er: „Der Pfarrer in
Zwiesel predigt nur eine halbe Stunde, und
die Leute sitzen während des ganzen Gottesdienstes,
auch bei der Wandlung.“
Die erste Arberkapelle hat im Jahre 1806 Maria
Elisabeth von Hafenbrädl auf Deffernik,
das in der Bevölkerung sehr beliebte „Fräulein
Liesl“, errichten lassen. Als Patrozinium
wählte man das Fest „Maria Königin“, das am
22. August gefeiert wird. Immer schon wurde
auf dem Arber aber der sehr populäre Bartholomäus
Holzhauser verehrt. Er hat in den
Jahren 1640 bis 1642 im Bayerischen Wald
als heiligmäßiger Priester gewirkt. Ihn haben
die Glasmacher und Holzhauer zu ihrem
Schutzpatron erkoren. Sein Geburtstag ist der
24. August 1613 und die Arberkirchweih wird
deshalb auch „Bartholomäuskirchweih“ bezeichnet.
Nach kanonischem Recht ist er aber
weder heilig- noch seliggesprochen worden;
er wird trotzdem von der Bevölkerung der
Arberregion verehrt, wie übrigens andere
„Nichtheilige“ auch (Gunther in Rinchnach
und Gutwasser sowie Hermann in Bischofsmais).
Quellen:
F. Wudy: Dorf und Markt Eisenstein; Zdenek
Roucka: Predvalecnou Sumavou (Durch den Böhmerwald
der Vorkriegszeit), ZR&T, Pilsen 2006;
Eigene Postkarten
Das gegenwärtige Arberschutzhaus des Bayerischen Wald-Vereins wurde 1936 erbaut.