Der Bayerwald - Bayerischer Wald Verein

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Seite 36 Der Bayerwald Ausgabe 4/2009 Pieta, Pfarrkirche Rimbach Der Kreuzaltar von Michelsneukirchen, eine typische Hagerarbeit und Inszenierung. Der Schalldeckel der Fischerkanzel von Weißenregen, Mitte Gottvater, im Korb der Heilige Geist, auf dem Schalldeckel unten Kopie des Gnadenbildes. – Stadtpfarrkirche Furth im Wald, heiliger Florian .
Ausgabe 4/2009 Der Bayerwald Seite 37 Erinnerung an die Schriftstellerin Klara Hackelsperger-Rötzer – sie starb vor 50 Jahren – „… Da haben wir wieder einmal eine jener grundgescheiten Frauen vor uns, die durch ihre literarische Tat viele berufsmäßige Schriftsteller in den Schatten setzt und uns ein kulturhistorisches Denkmal schenkt, dessen Wert im Laufe der Jahrzehnte ständig steigen wird.“ (Chr. Rubi, Leiter der Stelle für ländliche Kulturpflege). In der Tat war Klara Hackelsperger-Rötzer, anerkannte Schriftstellerin, eine bemerkenswerte Persönlichkeit. Sie wurde am 23. Juni 1877 in Neukirchen beim Heiligen Blut geboren. Ihr Vater stammte aus altem Neukirchner Bürgergeschlecht, das sich von jeher dem Wohle des Gemeinwesens zur Verfügung gestellt hatte. Von den Kindern blieb Klara als Einzige am Leben. Die Mutter hatte sich beim großen Marktbrand eine Krankheit zugezogen, im Wochenbett verstarb sie mit dem Neugeborenen am Morgen des Weißen Sonntags 1888, dem Erstkommuniontag ihrer Tochter. Der frühe Tod der Mutter war ein nur schwer zu verkraftender Schicksalsschlag für das junge Mädchen. So fiel der Halbwaise die Übersiedlung in ein kleines Internat der Armen Schulschwestern in Hirschau jenseits der Landesgrenze nicht schwer. Nach ihrer Ausbildung übernahm Klara Hackelsperger-Rötzer die Bewirtschaftung des väterlichen Anwesens, unterstützt von der Haushälterin, der vielseitigen „Pechschaber“- Resl, die noch im hohen Alter von 76 Jahren beim ersten niederbairischen Volksliedsingen erfolgreich war. Einige Jahre später, im Jahr 1901, heiratete Klara in Straubing den Beamten Max Hackelsperger. Die Stadt an der Donau wurde dem jungen Paar zur Wahlhei- mat. Aus der Ehe gingen zwei Kinder hervor: Klara und Max. Bereits als Schulmädchen hatte Klara Hackelsperger-Rötzer angefangen, kleine Erlebnisse in ihrer Heimat aufzuschreiben. Doch nun, nachdem sie ihre geliebte Waldheimat verlassen hatte, wurde ihr dies erst recht zum Bedürfnis. Thema dieser Darstellungen war vor allem das Geschehen im Heimatmarkt und im Grenzland, das Dasein im Alltag, das Feiern im Rahmen von Sitte und Brauch, im natürlichen Ablauf des Jahres und der kirchlichen Feste. Die Erzählungen und Schilderungen wurden von vielen Zeitungen und Zeitschriften gedruckt; besondere Beliebtheit wurde den beiden Romanen „Die Sonnleitnerin“ und „Waldheimat“ zuteil. Leider kam dieser letzte Roman wegen der kriegsbedingten Verhältnisse nicht mehr ganz zum Abdruck; das einzige vorhandene Manuskript ging zudem verloren. Am 23. Dezember 1959 verstarb Klara Hackelsperger-Rötzer in Augsburg. Sie wurde an der Seite ihres Mannes, den sie um 22 Jahre überlebt hatte, im Straubinger Friedhof St. Michael beigesetzt. Der Verfasserin zu Ehren wurde an deren Geburtshaus eine Gedenktafel angebracht und beim Rötzerkreuz auf der Hochstraße ein Gedenkbrett aufgestellt. Ihre beiden Bücher, „Die Sonnleitnerin“, ein Bauernroman von der bayrisch-böhmischen Grenze und „Waldheimat“ – Geschichten und Erzählungen sind in der Tourist-Info in Neukirchen beim Heiligen Blut erhältlich. Eva Vogl Quellen: „Neukirchen beim Heiligen Blut – Markt und Wallfahrt am Hohenbogen“ von Mathilde Baumann und „Der Bayerwald“ – Sonderheft 1960.
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