Der Bayerwald - Bayerischer Wald Verein
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Seite 34 <strong>Der</strong> <strong>Bayerwald</strong> Ausgabe 4/2009<br />
Krottenthaler lebt und arbeitet in Sixtnitgern<br />
in der Nähe von München, ist verheiratet und<br />
hat zwei Töchter.<br />
Die Fotoreproduktionen zum Beitrag Käte Linke<br />
wurden uns freundlicherweise von der Tochter Peppel<br />
zur Verfügung gestellt. Alle anderen Fotos zu<br />
den Beiträgen Ludwig Treimer, Archiv des Autors.<br />
Erinnerung an Georg Britting<br />
Professor Dr. Eberhard Dünninger beklagte<br />
anlässlich einer Ausstellung in Regensburg,<br />
dass der Schriftsteller Georg Britting in seiner<br />
Heimatstadt in Vergessenheit geraten ist. Wir<br />
wollen das aufgreifen und an das literarische<br />
Wirken mit der Veröffentlichung von Gedichten<br />
Rechung tragen. -hr-<br />
Georg Britting (1891 bis 1964)<br />
In Regensburg als Sohn eines städtischen<br />
technischen Beamten geboren, besuchte Britting<br />
hier die Oberrealschule und lebte von<br />
1920 bis zu seinem Tode als freier Schriftsteller<br />
am Sankt Anna-Platz in München. Seine<br />
Lyrik ist naturverbunden, kraftvoll, pandämonisch,<br />
voller Bilder und Mythen, reich an<br />
sinnenhafter Poesie. Die Stadt Regensburg<br />
ehrte Britting durch die Verleihung der Albertus-Magnus-Medaille<br />
(1951). Gedenktafel:<br />
Alte Manggasse 3.<br />
Das literarische Werk Brittings ist mehrfach<br />
und ausführlich gewürdigt. Sicher war er zu<br />
seiner Zeit Münchens bedeutendster Dichter.<br />
An Ehrungen fehlte es nicht: Auszeichnung<br />
mit dem Dichterpreis der Stadt München,<br />
Aufnahme in die Bayerische Akademie der<br />
Schönen Künste, Verleihung der Albertus-<br />
Magnus-Medaille seiner Vaterstadt Regensburg.<br />
Am 27. April 1964 ist er gestorben.<br />
Das Urnengrab am Nordfriedhof in München<br />
blieb erhalten.<br />
Quellen: Regensburg, Karl Bauer, Türme einer<br />
schweigenden Stadt, Hauska, Ulfig, Spitta.<br />
<strong>Der</strong> Böhmische <strong>Wald</strong><br />
Das ist nicht ein <strong>Wald</strong>, wie sonst einer,<br />
<strong>Der</strong> Böhmische <strong>Wald</strong>.<br />
Er ist so schwarz, wie sonst keiner –<br />
Es hat ihn noch keiner gemalt<br />
Wie er ist.<br />
Zwar sind die Wölfe, die Bären<br />
Nicht mehr<br />
In seinen dunklen Schlüften.<br />
Ach, wären<br />
Sie’s noch! Dann die Jagdhunde her!<br />
Was das Hifthorn sang,<br />
Das schallte zurück von dem Grunde.<br />
Nur Pilze, die wachsen noch, schwarz<br />
und auch rot,<br />
Und die Quelle, die rinnt, wie einst<br />
so kalt,<br />
Und die Felstrümmer stehen in<br />
Bärengestalt,<br />
Mit Moos um die riesigen Hüften.<br />
Oft geht ein Wind<br />
Aus dem Böhmischen her,<br />
Und der Winter ist lang,<br />
Und der Sommer ist schwer<br />
Vom Grün und vom Gold,<br />
Das wipfelab rollt.<br />
Wo das Wasser sich rührt<br />
Im grundigen Moor –<br />
O, wie dort mit List<br />
Den Hasen aufspürt<br />
<strong>Der</strong> Rotfuchs, der es durchschnürt!<br />
Seine Nase hat ihn geführt.<br />
Es hat ihn, in seiner schwarzen<br />
Gewalt,<br />
Den Böhmischen <strong>Wald</strong>,<br />
Noch keiner gemalt, wie er ist.<br />
Georg Britting