Seite 12 <strong>Der</strong> <strong>Bayerwald</strong> Ausgabe 4/2009 60 Jahre Arberbergbahn – von nun an ging’s bergauf Am Samstag, 17. September 1949, wurde der „Schwebelift“ auf den Arber eröffnet. Das war ein großes Ereignis. In der Ausgabe 1/1949 – also in der Erstausgabe nach Wiederauflage – wird darüber berichtet. Aus der Arberschwebebahn ist inzwischen mit der Arberbahn einer der modernsten Bergbahnbetriebe in Deutschland geworden. Die in den letzten Jahren hinzugekommenen Liftanlagen und die Stärkung der Infrastruktur, Parkplatzangebot, Gastronomie, Skischule, Kinderbetreuung und so weiter, vervollständigen den Arber als den Skiberg im Bayerischen <strong>Wald</strong>. <strong>Der</strong> Bau des Schwebeliftes war eine Pionierleistung. Damit begann eine großartige Entwicklung des Wintersports im Bayerischen <strong>Wald</strong>. So sind auch Arbeitsplätze nicht nur vor Ort, sondern im weitesten Sinne neu entstanden und gesichert. Das Haus Hohenzollern-Sigmaringen bewies damals Mut, hat die Zeichen der Zeit erkannt und hat auf dem Arber zur rechten Zeit investiert und den Berg auch entsprechend vermarktet. Die Arberbahn ist natürlich auch für den Sommertourismus unverzichtbar geworden. Mit der nun modernen Gondelumlaufbahn und vorab mit der Schwebebahn wurde Tausenden von Besuchern bequem ein Gipfelerlebnis vermittelt. Seit 60 Jahren geht es am Arber aufwärts. -hr- Bericht zur Eröffnung der Schwebebahn aus <strong>Bayerwald</strong> 1/1949 <strong>Der</strong> Schwebelift auf den Arber Seit vielen Jahren war von ihm die Rede; nun ist er in diesem Jahre wirklich gebaut und in den ersten Septembertagen fertiggestellt worden. Manche <strong>Wald</strong>ler und <strong>Wald</strong>-<strong>Verein</strong>ler begrüßen diese Errungenschaft der Technik mit geteilten Gefühlen. Es ist der erste Schwebeaufzug in unserem <strong>Wald</strong>, der erste im bayerischen Mittelgebirge überhaupt. Man erwartet sich von ihm eine gewaltige Steigerung des Fremdenverkehrs, vor allem im Winter, wo er dem Wintersportler die Mühsale des Aufstiegs, der ja keinen besonderen sportlichen Reiz bietet, abnimmt und die Möglichkeit zu einem viel intensiveren Training in knapp bemessener Freizeit schafft. Aber wird nicht der Besuch des Arbers dadurch zu leicht gemacht und der „König des <strong>Wald</strong>es“, der schon bisher an manchen Sommertagen viel Unruhe auf seinen Gipfelflächen sah, zu einem Tummelplatz einer so großen Menschenzahl, dass von einem stillfrohen Naturerleben, wie es im Bayerischen <strong>Wald</strong> wie in keinem anderen Mittelgebirge möglich war, nicht mehr die Rede sein kann? Nun, es bleiben noch genug andere <strong>Wald</strong>berge, die noch so unberührt sind wie vordem. Freuen wir uns doch, wenn jetzt viele, die der Mangel an zeitgemäßer Bequemlichkeit von einem Besuch im Bayerischen <strong>Wald</strong> abgehalten hat, zu Freunden unseres <strong>Wald</strong>es werden, von dem Blick auf die sanft in der Ferne verblauenden Höhen, auf die beiden unten im <strong>Wald</strong>kleid eingebetteten Seen angelockt werden, hineinzuwandern in die Einsamkeit der noch unberührten Wälder! Und soll nicht auch solchen Menschen, denen das Alter oder ein körperlicher Mangel den steinigen Auf- und Abstieg unmöglich macht, das Erlebnis der Bergfreuden zuteil werden, mit dem der Sinn auf das Erhabene gelenkt und die Liebe zum Steilen gestärkt wird? Schon die Schwebefahrt selbst ist ein schönes Erlebnis, besonders abwärts, wenn der Blick über den Brennessattel in den Lamer Winkel und am Zwercheck vorbei hinein ins Böhmische schweifen kann. Die Seilbahn mit ihren zwölf Torbögen benutzt eine Schneise,
Ausgabe 4/2009 <strong>Der</strong> <strong>Bayerwald</strong> Seite 13 <strong>Der</strong> Arber 1939 und 2009 Fotoarchiv Erhard Gattermann Bayr. Eisenstein