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KINDER | GEDANKEN<br />

Wer keinen Charakter hat, muss sich<br />

wohl oder übel eine Methode zulegen.<br />

(Albert Camus)<br />

26 | SHOPPING INTERN<br />

von Martina Kudlich, Volksschullehrerin<br />

Das Das Wort Wort Charakter Charakter stammt stammt von von dem dem griechischen griechischen griechischen Wort Wort ÷áñáêôÞñ (sprich: (sprich: charaktér) charaktér) charaktér) ab, ab,<br />

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womit womit ursprünglich ursprünglich der der Prägestempel Prägestempel für für Münzen Münzen und und Siegel Siegel sowie sowie die die Prägung Prägung selbst<br />

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gemeint gemeint waren. waren. waren. Im Im übertragenen, übertragenen, übertragenen, in in unserem unserem Sprachgebrauch Sprachgebrauch üblichen üblichen Sinne Sinne Sinne benennt benennt der<br />

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Charakter Charakter das das das Erkennungs-Merkmal Erkennungs-Merkmal einer einer Person Person Person oder oder eines eines Gegenstandes.<br />

Gegenstandes.<br />

So viel zum Ursprung des Begriffs. Einig sind sich die meisten wohl in dem Punkt, dass der Charakter eines Menschen zugleich auch seine Visitkarte<br />

ist. Hat jemand „Charakter“, so stellen wir ihm mit dieser Aussage quasi ein positives Zeugnis für Menschlichkeit, Stärke und damit einhergehend<br />

auch eine eigene, unverwechselbare Linie aus.<br />

Behaupten wir von einem Kind, dass es „Charakter“ hätte, meinen wir zumeist eine damit verbundene Sturheit bzw. Dickköpfigkeit. In jedem Falle<br />

zeugt die Suche nach einem eigenen Weg von Intelligenz und Kreativität, auch wenn diese – vor allem für uns Erwachsene – oft sehr anstrengend<br />

sein kann. Dennoch sollten wir unsere Kinder darin unterstützen und sie ermutigen. Nicht zuletzt im Hinblick auf später, wenn sich die ersten<br />

„wirklichen“ Probleme in den Weg stellen. Ein junger Mensch, der bis dahin gelernt hat, bereits Problemchen in der ihm eigenen Art und Weise<br />

anzupacken bzw. sich ihnen zu stellen, wird auch bei Problemen nicht sofort das Handtuch werfen. Selbstverständlich wollen wir nur das Beste für<br />

unsere Sprösslinge und ihnen Schwierigkeiten soweit als möglich ersparen, doch wenn es einmal unvermeidlich ist, helfen wir dem Kind eher, indem<br />

wir ihm zeigen, wie man Schwierigkeiten überwindet. Alleine die Zuversicht, dass wir für unsere Jüngsten gerade dann da sind, wenn etwas schief<br />

gehen sollte, lässt diese über sich hinaus wachsen.<br />

Nur so kann Charakterbildung funktionieren: Werte vorleben, ohne zu predigen. Dem Kind zu erlauben Fehler zu machen, ohne es zu verurteilen.<br />

Der junge Mensch ist durch den Misserfolg einer Operation ohnedies bereits angeschlagen. Noch dazu, weil ja vor allem kleinere Kinder noch mit<br />

der ihnen angeborenen Neugierde und Zuversicht an Dinge herangehen und von vorneherein ein Scheitern gar nicht in Erwägung ziehen, da sie noch<br />

sehr Ich-bezogen sind und in ihrer eigenen Welt leben. Einer Welt, in der natürlich alles so funktioniert, wie sich das Kind dies vorstellt. Es ist also<br />

wenig hilfreich, ein Scheitern dann auch noch zu thematisieren bzw. breit zu treten. Kinder sind intelligent genug, schon beim ersten Mal die Lehren<br />

daraus zu ziehen, was wir ja von uns Erwachsenen oft nicht behaupten können. Gerade deshalb sollten wir nicht den Fehler begehen zu denken,<br />

unser Unvermögen auf das Kind umlegen zu müssen.<br />

Einer, der in der Seele der Kinder gewohnt hat wie kein anderer war Erich Kästner. An ihm können wir uns alle ein Beispiel nehmen: Die Welt der<br />

Kinder verstehen, ohne sie als „kindisch“ zu degradieren. Einer von ihnen zu sein und trotzdem die Lebenserfahrung, die Erwachsene Kindern<br />

naturgemäß voraus haben, so einzusetzen, dass die jungen Menschen diese vertrauensvoll annehmen und Lehren daraus ziehen können ohne das<br />

Gefühl zu haben, belehrt zu werden: „Die meisten Menschen legen ihre Kindheit ab wie einen alten Hut. Sie vergessen sie wie eine Telefonnummer,<br />

die nicht mehr gilt. Früher waren sie Kinder, dann wurden sie erwachsen, aber was sind sie nun? Nur wer erwachsen wird und ein Kind bleibt, ist<br />

ein Mensch“. Um bei allen Bemühungen nicht zu verzweifeln, wenn sich in der Erziehungspraxis die unvermeidlichen Rückschläge einstellen bzw. auch,<br />

um realistisch zu bleiben, ein abschließendes Zitat des Menschenverstehers Kästner: „Jeder Charakter ist durch zwei teilbar, da Gut und Böse<br />

beisammen sind.“ Bemühen wir uns die guten Charaktereigenschaften zu forcieren, um gleichzeitig die Akzeptanz der negativen Seiten zu stärken.<br />

Denn nur, wer ausgeglichen ist, gibt ein glaubwürdiges Vorbild ab.<br />

Kinderfasching bei Leiner<br />

Viel Spaß, gute Laune, kreative Bastelmöglichkeiten<br />

und köstliche Krapfen gibt<br />

es auch heuer wieder beim großen Kinderfaschingsfest<br />

am Faschingssamstag,<br />

2. Februar, ab 14h bei Leiner in der SCS<br />

Fotos: Fotolia, Kathi Fenz

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