WARTUNGSHANDBUCH - Stemme AG

Wartungshandbuch STEMME S 10-V Ausgabe: 06.09.1994 Seite 3-4
Berichtigung Nr. 0 Datum: --
Die Belüftung des Kraftstoffbehälters erfolgt in unmittelbarer Nähe des Einfüllstutzens. Von dort aus ist ein
Aluminiumrohr, ø 8 x 1, zunächst 1,60 m in Richtung Rumpf und dann zurück zur Flügelteilung verlegt. Der
Austritt erfolgt auf der Unterseite des Tragflügels an der Teilung. Die Austrittsöffnung ist 45° angeschrägt. Die
Öffnung zeigt in Flugrichtung (Staudruckbeaufschlagung).
3.3.3 Schmierstoffanlage
In den Öl-Hauptstrom des Motors ist ein Ölkühler eingeschaltet. Der Ölkühler ist auf der linken Seite des
Mittelrumpfrahmens installiert. Die Verbindung zu den Anschlußstellen am Motor erfolgt über Schläuche mit
Metallarmierung und feuersicherer Umhüllung.
3.3.4 Kühlung
Der Motor ist stauluftgekühlt. Die Lufteinlässe befinden sich links und rechts in den seitlichen Mittelrumpfverkleidungen.
Die Kühlluft wird von dort direkt auf die Zylinderköpfe geführt. Ein kleinerer Anteil der Kühlluft
wird durch verschiedene Öffnungen in den Motorraum eingeblasen. Auf der linken Seite der Mittelrumpfverkleidung
ist der Kühlluftkanal weitergeführt bis zum Ölkühler. Der Austritt der Kühlluft erfolgt durch eine Öffnung
in der unteren Mittelrumpfverkleidung. Die beiden Einlaßklappen und die Abluftklappe werden synchron
über Bowdenzüge betätigt, die ins Cockpit geführt werden und dort auf einen Umlenkhebel im linken Fußraum
(hinter der Verkleidung) münden. Dieser Umlenkhebel wird zum Schließen der Klappen von der Betätigung
des Propellerdoms mitgezogen. Das Öffnen aller drei Klappen erfolgt durch in den Klappen eingebaute
Federn bei Öffnen des Propellerdoms und entsprechend der Freigabe des Umlenkhebels.
Um ein Unterkühlen des Motors bei höheren Reisegeschwindigkeiten zu verhindern, kann der Öffnungswinkel
der Kühlluftklappen mit Hilfe eines Hebels im Cockpit verringert werden. Zur Reduktion sind drei Raststellungen
vorgegeben, wobei im Normalfall die mittlere zu wählen ist. Die beiden anderen sind für extreme
Temperaturverhältnisse vorgesehen. Ein vollständiges Schließen ist im Motorbetrieb nicht möglich. Die Reduktionsbetätigung
ist an die Propellerdom-Betätigung gekoppelt, d. h. beim Schließen des Doms werden die
Kühlklappen auf jeden Fall geschlossen und gehen bei erneutem Öffnen des Doms wieder in die zuletzt benutzte
Stellung zurück. Die Koppelung erfolgt wieder über den Umlenkhebel im linken Fußraum, der also alternativ
sowohl von der Propellerdom-Betätigung als auch vom Kühlluftklappenhebel angetrieben wird.
3.3.5 Ansauganlage
Die Luftfilter des Motors sind auf dem Brandschott montiert. Der Zustrom erfolgt durch Lufteintritte am oberen
Ende der Seitenleitwerksflosse durch die Leitwerksröhre und Lufteintritte im Vorder- und Mittelrumpfbereich.
Von den Luftfiltern wird die Luft über eine Leitung aus Spiralschlauch zu den Vergasern geführt.
3.3.6 Abgasanlage
Die räumliche Anordnung der Abgasanlage ist aus der Übersicht Abb. 3.3.a zu erkennen:
Die Auspuffkrümmer sind unterhalb des Motors, seitlich etwas versetzt, nach hinten zu einem Schalldämpfer
geführt. Unter den Vergasern sind Tropfbleche angebracht, die eventuelle Kraftstoff-Leckmengen auffangen
und um die Abgasleitung herumleiten. Der Austritt der Abgase erfolgt vom Schalldämpfer aus direkt nach
unten durch die untere Motorverkleidung.
Die gesamte Abgasanlage ist aus korrosionsbeständigem Stahl gefertigt. Sie ist ausschließlich am Motor
befestigt.
3.3.7 Bedieneinrichtungen/Überwachung
Die Betätigung von Gas und Choke erfolgt über Bowdenzüge, die von den Vergasern über den Motor hinweg
zur Mittelkonsole im Cockpit geführt werden. Die Betätigung dort erfolgt über Hebel mit einstellbarer Reibung.
Die Betätigung der Kühlluftklappen erfolgt über den Betätigungsgriff für das Öffnen und Schließen des Propellerdoms.
Die Triebwerksinstrumente sind im rechten Panel des Instrumentenbrettes plaziert.
A401012007a_97.doc-3-4/11.04.00 14:41/11.04.00 14:42 Unterl. Nr. A40-10-120