WARTUNGSHANDBUCH - Stemme AG

Wartungshandbuch STEMME S 10-V Ausgabe: 06.09.1994 Seite 3-8
Berichtigung Nr. 0 Datum: --
Notausfahren Hauptfahrwerk
Mechanisches Notausfahrsystem: Mittels zweier Betätigungsgriffe wird nacheinander über Bowdenzüge die
Verbindung elektrische Fahrwerksspindel / Knickstrebe gelöst. Die Fahrwerksbeine fallen durch Schwerkraft
in ihre ausgefahrene Position. Die Knickstreben werden durch Schenkelfedern in die verriegelte Position gedrückt.
Bei Betätigung ist die Beachtung der Reihenfolge erst rechtes Fahrwerksbein, dann linkes Fahrwerksbein
vorgeschrieben. Am rechten Fahrwerksbein befindet sich eine Vorrichtung, durch die bei Fehlbedienung
(erst links) ein Verhaken und gegenseitiges Blockieren der Fahrwerksbeine verhindert wird.
3.4.2 Heckfahrwerk
Mit Seitenruderpedalen steuerbares Spornrad, durch Federn an Seitenruder gekoppelt.
3.5 Flugüberwachungsinstrumente, Borddrucksystem (Abb. 3.5.a)
Instrumente: siehe Ausrüstungsverzeichnis.
Mit einer Stabsonde auf dem Propellerdom werden Gesamtdruck, statischer Druck und TEK abgenommen.
Die Leitungen sind bis zum Instrumentenbrett geführt. Der statische Druck von der Stabsonde darf nicht für
die Fahrtmesseranzeige verwendet werden!
Zusätzlich wird statischer Druck primär für Fahrtmesseranlage beidseitig an der Leitwerksröhre abgenommen.
Die Leitung ist ebenfalls bis zum Instrumentenbrett geführt. Alle Leitungen sind mit Wasserabscheidern/Filtern
versehen.
3.6 Elektrische Anlage (Abb. 3.6.a, b, c, d, e und f)
Die elektrische Anlage wird aus einer Hauptbatterie und einem Generator gespeist. Die Hauptbatterie ist im
vorderen Ende der Leitwerksröhre (hinter dem Motor) eingebaut.
Die Kapazität der 12 V-Hauptbatterie beträgt je nach Ausrüstung 35 Ah oder 26 Ah. Die Nennleistung des
Generator beträgt je nach Ausrüstung 55 A oder 33 A bei einer Spannung von 14 V. Die zutreffende Ausrüstung
ist dem Ausrüstungsverzeichnis des betreffenden Motorseglers zu entnehmen.
Eine auf Wunsch erhältliche 12 V-Zusatzbatterie mir einer Kapazität von 6,5 Ah wird im Normalfall oben in
der Seitenflosse eingebaut und ist nach Abnehmen des Höhenleitwerks zugänglich. Abhängig von der Massenverteilung
der betreffenden Werknummer ist auch die Montage im linken Fußraum möglich. Die Zusatzbatterie
dient zur Stromversorgung der Avionik, insbesondere während des Segelflugs. Wenn die Hauptsicherung
auslöst, wird die Avionikschiene automatisch auf die Zusatzbatterie geschaltet (falls installiert).
Die Stromkreise aller elektrischen Verbraucher sind durch Sicherungsautomaten geschützt. Die Primärstromkreise
der Relais sind durch Schmelzsicherungen geschützt, die unter der Abdeckung des Instrumentenpilzes
angeordnet sind. Die maximale Belastbarkeit der Hauptstromkreise beträgt 30 A.
Hauptschalter: Trennt sämtliche Stromquellen von der Hauptsammelschiene.
Nachgeordnete Schalter -
Motor-Hauptschalter: Schaltet sämtliche elektrischen Triebwerkseinrichtungen (Starter, Propellerverstellung,
Motorinstrumente etc.) an Hauptbatterie und Generator EIN bzw.
AUS. Dieser Schalter ist mit der Verriegelung des Propellerdoms gekoppelt
und wird unwillkürlich immer dann betätigt, wenn der Propellerdom-
Betätigungsgriff - in vorgeschobener Position - nach unten gedrückt (verriegelt
- EIN) oder nach oben gezogen (entriegelt - AUS) wird.
Motor-Notschalter: Überbrückt den Motor-Hauptschalter und ermöglicht so den Wiederstart des
Motors im Fluge, falls der Motor-Hauptschalter defekt ist. Ist mit einer mechanischen
Betätigungssperre ausgestattet.
Achtung: Falls der Notschalter zur Überprüfungszwecken eingeschaltet ist,
darf - bei geschlossenem Propellerdom - nicht der Starter betätigt
werden. Hierbei würden der Dom und möglicherweise die Propellerblattspitzen
beschädigt.
A401012007a_97.doc-3-8/11.04.00 14:41/11.04.00 14:42 Unterl. Nr. A40-10-120