Musiktheater
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Glanert hat bei seiner Vertonung des gut gebauten und in poetischer Sprache verfassten Librettos<br />
zweierlei zustande gebracht. Es glückte ihm, den Gang des Märchens in einen überzeugenden<br />
musikalischen Formverlauf einzuschweißen, und gleichzeitig fand er einen musikalischen Tonfall und<br />
Klänge, Klanggespinste, die in ihrer melodischen Biegsamkeit, in ihrer andauernden Zartheit, in ihrer<br />
reizvollen Farbenmischung dem zauberhaften Charakter des Märchens zur starken musikalischen Wirkung<br />
verhelfen. (Wolfgang Schreiber, Süddeutsche Zeitung, 30.05.1988)<br />
„Leyla und Medjnun“ ist vor allem auch eine sehr ernste und sensible Annäherung an die Gedanken und<br />
Empfindungswelt eines fremden Volkes. Dabei versucht der Komponist nicht, türkische und moderne<br />
europäische Musik zum Verschmelzen zu bringen. Im Nebeneinanderstellen von zweierlei Tonsprachen<br />
scheint Fremdheit eher potenziert. Der Märchenstoff endlich mutet ganz und gar verwandelt an als eine<br />
moderne Hieroglyphe – durch keine ‘Einfühlung’ entzifferbar. (Hans-Klaus Jungheinrich, Frankfurter<br />
Rundschau, 30.05.1988)<br />
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