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Heidelberger Katechismus - Evangelische Kirche Berlin ...

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Notizendie Gemeinde, die Jesus Christus sich erwählt, geht noch weiter. Israel hat Gott zuersterwählt, bevor das Christentum sich entwickelte, vor der Gemeinde aus denHeiden.3. Frage 54 und 55 als ein „Ökumenisches Bekenntnis“Der <strong>Heidelberger</strong> <strong>Katechismus</strong> versteht die Gemeinde Jesu Christi als eine aus der ganzenÖkumene: mit Menschen von der ganzen bewohnten – „behausten” – Erde.Jesus Christus wählt anders, als wir es nach unseren Kriterien täten. „Christliche Missionist bisweilen in einer Weise verstanden und praktiziert worden, dass Gottes Solidaritätmit denen, die an den Rand gedrängt werden, nicht erkannt wurde.” [1]Der Ökumenische Rat der <strong>Kirche</strong>n spricht von der „Mission von den Rändern” – JesusChristus erwählt Menschen, von denen ich/wir – aus einem bestimmten Milieu – dasnicht gedacht hätten. Die Gemeinde Jesu Christi ist kein geschlossener Freundeskreisoder unser Netzwerk. Jesus Christus erwählt sich Seine Gemeinde durch alle Zeitenund an allen Orten durch Seinen Geist und Sein Wort ... – Sein „Netzwerk”!Frage 54 des <strong>Heidelberger</strong> <strong>Katechismus</strong> richtet ihr Augenmerk besonders auf ein Merkmalder einen, heiligen, allgemeinen christlichen <strong>Kirche</strong>: „Die Einigkeit im Glauben.”Die <strong>Kirche</strong> wird nicht nach Ämtern und Hierarchien beschrieben und definiert. Sie wirdbekannt als von Jesus Christus berufene Gemeinde aus der ganzen Menschheit, alsoauch aus anderen Konfessionen.Der <strong>Heidelberger</strong> <strong>Katechismus</strong> entsteht in der Zeit, in der die Konfessionen sich trennenund verschiedene Wege gehen, unter anderem in der Frage der Ämter und Hierarchienin der <strong>Kirche</strong>. Doch es bleibt der Glaube an die eine <strong>Kirche</strong> des einen Herrn Jesus Christusund die eine Taufe. Wir alle gehören durch die Taufe zur <strong>Kirche</strong> Jesu Christi – jenebestimmt die Zugehörigkeit zu dieser – und nicht umgekehrt.„Für das ökumenische Gespräch ist zweifellos wichtig, dass auch Christen außerhalbdes reformatorischen Bekenntnisses in diesen Sätzen ein gemeinsames Zeugnis ihresGlaubens finden können”, schreibt Karl Kardinal Lehmann in einer Betrachtung zu Frage55. [2]2013 besteht der Ökumenische Rat der <strong>Kirche</strong>n (ÖRK) 65 Jahre. „Der ÖkumenischeRat der <strong>Kirche</strong>n ist eine Gemeinschaft von <strong>Kirche</strong>n, die den Herrn Jesus Christus gemäßder Heiligen Schrift als Gott und Heiland bekennen und darum gemeinsam zu erfüllentrachten, wozu sie berufen sind zur Ehre Gottes, des Vaters, des Sohnes und des HeiligenGeistes”, lautet die Basisformel des Ökumenischen Rates der <strong>Kirche</strong>n mit 349 Mitgliedskirchen,die 560 Millionen Christinnen und Christen weltweit sammeln.2013 findet die zehnte Vollversammlung des ÖRK in Busan (Südkorea) statt – in einemLand, in dem die christlichen <strong>Kirche</strong>n wachsen. Ihr Motto lautet: „Gott des Lebens,weise uns den Weg zu Gerechtigkeit und Frieden …”.Das ökumenische Gespräch geht weiter, wir haben die „Einigkeit im Glauben” als Menschenverschiedener Konfessionen nicht erlangt, glauben aber an die nicht sichtbare„eine, heilige, allgemeine, christliche <strong>Kirche</strong>” Jesu Christi, die – so hoffen wir – in dieserWelt deutlichere Konturen annehmen wird.4. Die Gemeinschaft der Heiligen als Lern- und Teilgemeinschaft„Alle Glaubenden haben als Glieder Gemeinschaft an dem Herrn Christus und an allenseinen Schätzen und Gaben.” Jesus Christus gibt als Haupt allen Gliedern Anteil – jedeund jeder bekommt durch den Heiligen Geist Begabungen und Fähigkeiten. Gottschenkt uns Gaben, damit wir diese teilen und weitergeben. Die Gemeinschaft der Heiligenist eine hochbegabte Gemeinde und eine von hochbegabten Menschen, denn allehaben Anteil an Jesus Christus und Seinen Schätzen und Gaben, so verschieden wirals Getaufte und Glaubende auch sein mögen – jede und jeder ist und wird durch dieTaufe, durch Gottes Wort und Geist gesegnet und begabt.47

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