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Heidelberger Katechismus - Evangelische Kirche Berlin ...

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NotizenIst ein Profil der protestantischen Christenheit erkennbar? Stellt sie sich dem imKern religiösen Anspruch der Reformation als Bewegung zur Erneuerung von Glaubeund <strong>Kirche</strong> auf der Grundlage der Heiligen Schrift und mit der zentralen Frage nachdes Menschen Rechtfertigung und Heil oder begnügt man sich mit dem unklarenund doch so zeitgemäß erscheinenden Profil einer „<strong>Kirche</strong> der Freiheit”? Können die verschiedenen Ausprägungen des Protestantismus weltweit – also z. B.lutherische Christen in Afrika, Anglikaner, Waldenser in Italien und Presbyterianerin Südkorea – sich in diesem Projekt mit seinen Inhalten und Zielen wiederfindenoder ist das Ganze im Kern doch eine deutsche Angelegenheit?Welches ist der Beitrag des Reformationsjubiläums zu Auftrag und Aufbau der einen<strong>Kirche</strong> Jesu Christi? In welcher Weise können sich die anderen Konfessionen, alsoKatholiken und Orthodoxe daran beteiligen? Wird die Herausarbeitung und Betonungeines protestantischen Profils das ökumenische Gespräch fördern oder gar gefährden?Erkennbar sind schon jetzt Irritationen im Bereich der römisch-katholischen<strong>Kirche</strong>, die vor allem auf dem Hintergrund der internen Reformdiskussion zu sehensind.Viel hängt davon ab, wie die Beteiligten auf den verschiedenen Ebenen miteinanderkommunizieren. Besonnenheit und Klarheit sind hier gefordert, wenn das gemeinsamChristliche nicht verloren gehen oder beschädigt werden soll. Im Sinne Melanchthonskönnte man auch auf die Tugend oder Gabe der moderatio verweisen, was so viel wieMäßigung und Besonnenheit bedeutet.Für die Arbeit auf der lokalen Ebene, in den ökumenischen Arbeitsgruppen und Partnerschaftenergibt sich die Chance, von den üblichen Themen und Pfaden einmal abzuweichenund sich bewusst und positiv zur eigenen Konfession zu stellen. Warum binich gerne evangelisch? Warum bin ich gerne katholisch? Die bislang vorherrschendeTendenz, die vorhandenen Unterschiede einfach zu überspielen oder kleinzureden, führtnicht weiter.Mit dem Wahrnehmen des Profils der je eigenen und der anderen Konfession verbindetsich zugleich ein Lernprozess, in dem eigene Stärken und Schwächen erkannt werden.Ziel von Gespräch und Begegnung müsste und könnte sein, dass sich Christen verschiedenerTradition und Prägung in ihrer Verschiedenheit als Teil der einen Christenheitwahrnehmen und annehmen und sich auf dieser Grundlage ihrem gemeinsamen Auftragstellen. Martin Schneider83

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