10.07.2015 Aufrufe

Heidelberger Katechismus - Evangelische Kirche Berlin ...

Heidelberger Katechismus - Evangelische Kirche Berlin ...

Heidelberger Katechismus - Evangelische Kirche Berlin ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

NotizenDie Fragen über Gott nehmen dabei aktuelle, moderne Fragestellungen aus der heutigenniederländischen Gesellschaft (und darüber hinaus) auf:IST GOTT DERSELBE WIE ALLAH? (FRAGE 14)FINDET GOTT AUCH AN ANDEREN RELIGIONEN ALS DEM CHRISTENTUM GEFALLEN? (FRAGE 15)IST GOTT EIN ANHÄNGER VON MEINUNGSFREIHEIT? (FRAGE 16)Dann kommen die Fragen nach Jesus (Fragen 16–24); nach dem Heiligen Geist(28–30); Fragen zur <strong>Kirche</strong> (Fragen 31–36).Insofern folgt der DOORNSE CATECHISMUS dem Aufbau des Apostolischen Glaubensbekenntnisses.Danach folgen Fragen nach der Bibelauslegung (Fragen 37–39); nach dem Gebet(40–42) als Glaubenspraxis und schließlich Fragen nach dem Leben und Tod des individuellenMenschen (43–51).Am Ende steht ein Ausblick auf das Reich Gottes:„Was steht unsrer Welt bevor – wird’s noch was mit Deinem Reich, Gott?”Die Kapitel beginnen jeweils unter I. mit der modernen Fragestellung und biblischenBe gründung und benennen dann unter II. christliche Traditionslinien, aus Dogmengeschichteund aus der kulturellen Überlieferung: aus Philosophie, Literatur, Geschichte,Kunst.Hier folgen drei Fragen in Übersetzung – zum Vergleich mit dem traditionellen <strong>Heidelberger</strong><strong>Katechismus</strong> und ggf. zum Gespräch:Frage 1: Was ist mein tiefster Trost?I Der <strong>Heidelberger</strong> <strong>Katechismus</strong> (…) beginnt mit der Frage: „Was ist dein einzigerTrost?” Vielen ist diese Frage heute fremd. Im modernen, reichen Westen haben wirmeistens nicht so viel Bedürfnis nach Trost. Trost scheint eine Sache für Schwache,aber wir fühlen uns meistens stark. Und wenn wir doch Trost brauchen, dann organisierenwir den selbst: mit Kunst und Philosophie, Freunden und Ferien und Pillen.So stark wir auch sein mögen, so entkommt [doch] kein Mensch Zeiten, die uns entwaffnen:unsere Kräfte schwinden, Freunde lassen uns im Stich, unser Reichtum erweistsich nicht wirklich als Quelle reinen Glücks, unsere Gesundheit nimmt ab, Medikamentewirken nicht mehr und auch nicht unsere eigenen tiefsinnigen Gedanken nicht.Dann entdecke ich, dass nichts in der Welt selbstverständlich und absolut ist. Und ichentdecke meine „Armut”. Gerade aus dieser Armut heraus finde ich den Zugang zuGott. Gott ist, was bleibt, wenn mir alles entfällt. Er begleitet mich manchmal als vertrauteNähe, manchmal als schmerzliche Abwesenheit, wie eine Stimme, die mein Gewissenweckt; wie ein Geheimnis, vor dem sich meine Worte auflösen; wie ein Widerspruch,der meine Gedanken und Taten durchkreuzt, wie eine Hand, die mein Lebenträgt. […] Der tiefste Trost ist: Niemals falle ich aus Seiner Hand.II Die Mystiker in der christlichen Tradition haben stets wieder erfahren, dass Gottletztlich das Geheimnis unseres Lebens bildet. Sie sprechen von Gott als einer Wirklichkeit,die unser Leben umfängt und übersteigt, aber uns zugleich näher ist, als wirselbst uns sein können. Tief in uns selbst, wo die tiefsten Sehnsüchte verborgen liegen,unsere Liebe, aber auch unsere Angst und Schuld sich verbergen – wir nennen es auchunsere „Seele”, unseren „inneren Raum”, unser „wahres Selbst” – da kommt Gott unsentgegen und ist anwesend. […]Die tiefe Verbundenheit mit Gott ist der einzige und unzerstörbare Kern meines Lebens.Alles, was mich gefangen hält: Besitz, Leistung, Angst, selbst Krankheit und Tod, erscheinenin diesem Licht als relativ. Weil ich in Gott meine tiefste Grundlage gefundenhabe, kann ich mich freimachen von all’ diesen Sachen. In Gott finde ich meine höchsteFreiheit. Stephan de Jong (Bussum), übersetzt von Susanne Labsch76

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!