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Die jüdische Bevölkerung in Daubringen und ... - tagebergen.de

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Abbildung 25: Oberhessische Tageszeitung vom 18. August 1935 [S. 255]Bürger jüdischen Glaubens gezwungen, im Gießener Baugewerbe zu arbeiten. Ab 1939 warensie schließlich bei <strong>de</strong>n Didier-Werken <strong>in</strong> Ma<strong>in</strong>zlar neben Kriegsgefangenen zum Arbeitse<strong>in</strong>satzverpflichtet: Es arbeiteten dort u.a. Mart<strong>in</strong> <strong>und</strong> Siegfried Rosenthal, die Söhne Isidor Rosenthals,zusammen mit ihrem Schwager Adolf Karbe, Manfred Nathan <strong>und</strong> se<strong>in</strong> Schwager Arthur Nathan— sie alle lebten zu dieser Zeit <strong>in</strong> Ma<strong>in</strong>zlar. 42Am 14. September 1942 kam das schreckliche En<strong>de</strong> jüdischen Lebens <strong>in</strong> Ma<strong>in</strong>zlar. Mit e<strong>in</strong>emBus <strong>de</strong>r Stadtwerke Gießen wur<strong>de</strong>n die Familien Rosenthal, Nathan <strong>und</strong> Karbe, darunter K<strong>in</strong><strong>de</strong>rim Säugl<strong>in</strong>gsalter, nach Gießen abtransportiert.Den weiteren Lei<strong>de</strong>nsweg teilten sie mit vielen Ju<strong>de</strong>n aus <strong>de</strong>m oberhessischen Raum. E<strong>in</strong>Augenzeuge aus Gießen, <strong>de</strong>r die Deportation überlebte, überlieferte die folgen<strong>de</strong>n fürchterlichenEreignisse:„Je<strong>de</strong>r durfte nur e<strong>in</strong>en Koffer o<strong>de</strong>r Rucksack mitnehmen <strong>und</strong> außer<strong>de</strong>m nochHandgepäck, soviel er tragen konnte. <strong>Die</strong> Sachen mussten <strong>in</strong> Anwesenheit <strong>de</strong>r Gestapogepackt wer<strong>de</strong>n <strong>und</strong> was <strong>de</strong>n Herren nicht genehm war, durfte nicht mitgenommenwer<strong>de</strong>n. (...) Ebenso nahm man uns schon <strong>in</strong> Giessen Geld <strong>und</strong> an<strong>de</strong>re Wertgegenstän<strong>de</strong>ab. Zwei St<strong>und</strong>en später erschienen Lastwagen <strong>und</strong> brachten uns <strong>in</strong> e<strong>in</strong>eSchule. Dorth<strong>in</strong> kamen im Laufe <strong>de</strong>s Tages auch alle Ju<strong>de</strong>n aus <strong>de</strong>r Umgebung. Drei42 <strong>Die</strong>se Namen s<strong>in</strong>d <strong>de</strong>n Listen für das F<strong>in</strong>anzamt zu entnehmen, die angelegt wur<strong>de</strong>n, um <strong>de</strong>n Steuerausgleichzwischen Wohngeme<strong>in</strong><strong>de</strong> <strong>und</strong> <strong>de</strong>r Geme<strong>in</strong><strong>de</strong> <strong>in</strong> <strong>de</strong>m sich <strong>de</strong>r Arbeitsplatz befand, zu schaffen. (StdtA Stfbg.,Best. Ma<strong>in</strong>zlar, A ...)50

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