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Nr. 6 - Naturpark Nuthe-Nieplitz

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LandschaftspflegeHerbert Bednarz warvon 1991 bis 1999hauptamtlich mit derLandschaftspflege undder Umsetzung desPflege- und Entwicklungsplanesim Naturschutzgroßprojekt<strong>Nuthe</strong>-<strong>Nieplitz</strong>-Niederungbetraut. Seitzwei Jahren ist eraktiv im Un-Ruhestand,wie er selbersagt.Foto: jgfLandschafts-Förderverein<strong>Nuthe</strong>-<strong>Nieplitz</strong>-Niederung,Zauchwitzer Str. 51,14547 Stücken,Tel: 033204-42342Fax: 033204-41866email: nuthe-nieplitzniederung@t-online.deArbeitsteilung. Die Fläche wirdweiterhin durch die SchäfereiRitter & Köhler genutzt undgepflegt, während die Baumpflegedem Landschafts-Fördervereinobliegt. Dabei betreuteiner von uns über Jahrehinweg immer die gleichenBäume, da jeder Baumpflegerbeim Erziehungs- und Erhaltungsschnittseine eigeneHandschrift ausprägt. Ein häufigerWechsel wäre deswegennicht gut für die Entwicklungder Bäume.Neben der Anzahl der Bäume istnatürlich die Sortenvielfalt von Interesse.Unser Obstbaumbestand umfaßt● 38 Apfelsorten● 9 Birnensorten● 12 Pflaumensorten● 5 Kirschsorten.Das ist im Vergleich zu den Supermarktangebotenschon eine stolzeBilanz, aber angesichts bestehenderMöglichkeiten noch sehr erweiterungsfähig.Die Abteilung Obstbau desLandesamtes für Gartenbau hält inihrer Versuchsstation Münchebergalleine 1.000 Sorten Apfelmutterbäumezur Edelreisergewinnung bereit.Mit Hilfe der Reiser können Baumschulenund interessierte Hobbygärtnerfür deren Vermehrung sorgen. InMüncheberg ist die Züchtungsarbeitvon vielen Gärtnergenerationen gespeichert,ein wertvolles Kulturgut,das es zu nutzen und zu erhalten lohnt.Viele alte Sorten sind in Robustheit,Langlebigkeit, Geschmack und Verwertungsmöglichkeitihrer Früchteunübertroffen.Neben den genannten Pflegearbeitenüberwachen wir den Gesundheitszustandder Bäume, sorgen fürwirksamen Verbißschutz und führenBestandsbonituren durch. Dabeibleibt der Einsatz von chemischenPflanzenschutzmitteln und synthetischenDüngemitteln natürlich ausgeschlossen.Statt dessen werden biologischeMittel und Methoden genutztund eingesetzt.Alles dies ist insbesondere auch beivon Jahr zu Jahr größer werdendenBäumen von zwei Personen auf Dauernicht zu leisten ist, selbst wenn diesezwei Un-Ruheständler sind. Wir benötigendringend Verstärkung.Wer sich berufen fühlt, ausdauerndund ehrenamtlich diese Art tätigenNaturschutz mitzugestalten, meldesich bitte beim Landschafts-Förderverein.Herbert BednarzWenn zwei sichbrauchen, stört oftder DritteGedankenlose oder falsch durchgeführte Arbeiten inder Natur haben für viele Lebewesen fatale Folgen.Das gilt besonders für so hoch spezialisierte Artenwie die Bachmuschel und den Bitterling, die aufeinanderund den Erhalt ihres Lebensraumes angewiesensind, aber auch für zahlreiche andere, geschützteWasserbewohner.In der <strong>Nuthe</strong>-<strong>Nieplitz</strong>-Niederungdreht sich fast alles ums Wasser. Früherbetraf das vor allem die beidenNamen gebenden Flüsse, die ungezähmtimmer wieder für Überschwemmungensorgten und damitmanche Ernte vernichteten. Heutesind es die Gewässer und Feuchtwiesen,die für den Naturschutz so wertvollsind, weil sie vielen seltenen undgefährdeten Tier- und Pflanzenartenihren Lebensraum geben. So fühlensich in der <strong>Nuthe</strong>-<strong>Nieplitz</strong>-Niederungnicht nur Weißstörche, Fischadler undKraniche wohl, sondern auch Döbel,Quappe, Rapfen und Bitterling.„Wer im <strong>Naturpark</strong> <strong>Nuthe</strong>-<strong>Nieplitz</strong>angeln und sich in der Ruhe einerreizvollen märkischen Landschaft erholenmöchte, sollte wissen, dass auchFischarten nach der FFH-Richtlinieder Europäischen Union einer besonderenAufmerksamkeit unterliegen“,sagt Ulrike Benkert, Mitarbeiterin der<strong>Naturpark</strong>verwaltung.Vorrangiges Ziel der FFH-Richtlinieist es, die in Europa vorhandene biologischeVielfalt zu erhalten. „Dieskann man effektiv nur erreichen,indem man die Lebensräume der geschütztenTiere und Pflanzen erhält“,betont Frau Benkert. Drei Beispieleaus dem <strong>Naturpark</strong> verdeutlichendieses Ziel.Fischarten, wie der Bitterling, derRapfen und das Bachneunauge kommenim <strong>Naturpark</strong>gebiet vor und genießenden europäischen Schutzstatusnach der FFH-Richtlinie.„ Das Gefährdungspotential für Bitterlingund Bachneunauge liegt in derVeränderung ihres Lebensraumes“,erklärt die Landschaftsplanerin, diesich seit mehr als 8 Jahren für denNaturschutz in der <strong>Nuthe</strong>-<strong>Nieplitz</strong>-Niederung einsetzt. „Das Bachneunaugekommt in unteren Quellbereichenund an gut mit Sauerstoff versorgtenBachabschnitten mit sandigemUntergrund vor. Es leidet besondersunter Verunreinigung des Wassersund verschwindet, wenn dieBäche in ihrem Verlauf begradigt oderdie natürlichen Ufer verändert werden“,erklärt Ulrike Benkert.Somit kommt den Anwohnern desMühlenfließes, das bei Nichel aus demFläming entspringt, eine große Verantwortungbei dem Erhalt dieses Fischchenszu. Denn dort sind – wenn auchseltene – Vorkommen zusammen mitanderen Fischen der Roten Liste26 Land in Sicht <strong>Nr</strong>. 6

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