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24 Kapitel 2 - Bindungstheorie und Bindungsforschungeiner für Mutter und Kind fremden Person konfrontiert. Die Analyse der Reaktions-und Verhaltensweisen des Kindes, insbesondere bei den Wiedervereinigungsepisoden,gibt wesentliche Anhaltspunkte zur Beurteilung der Mutter-Kind-Bindungsbeziehung. Es ließen sich damit zunächst drei unterschiedliche Klassifikationender Bindungsqualität sowie später eine vierte Zusatzklassifikation beiKindern bestimmen.2.2.1 Organisierte BindungsstrategienSicheres Bindungsmuster (B-Typ)Kinder, die in der Fremden Situation bindungssicheres Verhalten zeigen, drückenihre Gefühle offen aus. Bei der Trennung kann man ihren Kummer wahrnehmen,und bei der anschließenden Wiedervereinigung zeigen sie deutlichesBindungsverhalten, z.B. indem Sie bei der Bindungsperson Nähe und Körperkontaktsuchen. Studien haben gezeigt, dass 65 % aller Kinder in den erstenbeiden Lebensjahren sicher gebunden sind (Grossmann & Grossmann, 2004).Unsicher-vermeidendes Bindungsmuster (A-Typ)Kinder mit diesem Bindungsmuster zeigen in Stresssituationen wie der Trennungvon der Hauptbezugsperson, kein offenes Bindungsverhalten. Das Vermeidender offen gezeigten Gefühle dient diesen Kindern offenbar als SchutzundAbwehrmaßnahme. Sie zeigen in Abschnitten mehr Interesse für die fremdePerson als für die eigentliche Bindungsperson und reagieren bei deren Rückkehreher mit Ablehnung. Etwa 25 % aller Kinder sind unsicher-vermeidend gebunden(ebd.).Unsicher-ambivalentes Bindungsmuster (C-Typ)Unsicher-ambivalent gebundene Kinder verhalten sich in der Fremden Situationwidersprüchlich. Nach Trennungen zeigen sie sehr großes Stresserleben, dasnicht selten in heftigem Weinen endet sowie den Wunsch nach Nähe der Bindungsperson.Andererseits reagieren sie auf diese Bindungsperson dann mitärgerlicher Zurückweisung und Protest, lassen sich nur schwer beruhigen undkönnen auch nicht zu ihrem Spiel zurückfinden. Es konnten etwa zehn bis 15 %aller getesteten Kinder mit einer unsicher-ambivalenten Bindung identifiziertwerden.

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