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32 Kapitel 2 - Bindungstheorie und Bindungsforschungon muss es immer wieder neu an aktuelle Bedürfnisse und Kompetenzen desKindes angepasst werden. Untersuchungen belegen, dass spätere Bindungssicherheitin einem mäßigen, aber zuverlässigen und robusten Zusammenhangmit feinfühligem Verhalten im ersten Lebensjahr steht (De Wolff & vanIjzendoorn, 1997). Nach einer These von Winnicott (1976) reichen eine hinreichendgute Bemutterung (good enough mothering) und eine entsprechende realewie psychische Haltefunktion der Bezugsperson aus, um eine positive Bindungherzustellen. Kinder haben dann die Möglichkeit, ihre Bindungsperson alssichere Basis und sicheren Hafen zu nutzen die ihre Affektzustände reguliert, sodass sie von dort aus schnell wieder zur ihrem inneren Gleichgewicht wiederfinden.2.3.2 RisikofaktorenSchwierig wird es für Kinder, ihre Bindungsperson als sichere Basis und sicherenHafen zu nutzen, wenn sich diese Erwachsenen durch eigene belastendeBeziehungserfahrungen, in psychisch labilen Zuständen befinden. Bindungspersonensind dann kaum in der Lage auf die Kinder einzugehen. Dies ist z.B. beiEltern mit einem unverarbeiteten Bindungsstatus der Fall. Gehäuft haben Elternin klinischen Stichproben einen unverarbeiteten oder nicht klassifizierbaren Bindungsstatusund damit auch eine temporäre oder länger währende psychischeStörung. Kinder von psychisch kranken Eltern haben ein erhöhtes Risiko, selbsteine psychische Störung auszubilden und rücken in den letzten Jahren verstärktin den Fokus der Sozialen Arbeit (Jungbauer, 2010). Vor allem in der Erziehungsberatungwerden in den letzten Jahren daher entsprechende Angeboteimplementiert, um dieser Risikogruppe zu begegnen (Schrappe, 2010). WelcheBedeutung die desorganisierte Bindung zu der Hauptbindungsperson für dieBelastung des Kindes gewinnt, hängt u.a. auch von der Qualität der Bindung zursekundären oder tertiären Bindungsperson ab. Studien über die Resilienz undemotionale Stabilität von Kindern kommen zu dem Ergebnis, dass das Vorhandenseinmindestens einer verfügbaren und stabilen Bindungsperson einenSchutzfaktor darstellt (Brisch, 2010).Als weitere Hochrisikogruppe wurden jugendliche Eltern bzw. Mütter identifiziert.Studien zeigen, dass diese häufiger depressive Anteile und weitere psychischeBeeinträchtigungen aufweisen, als Mütter im Erwachsenenalter (Seiffge-

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