11.07.2015 Aufrufe

Download (166 Seiten) - ZKS-Verlag

Download (166 Seiten) - ZKS-Verlag

Download (166 Seiten) - ZKS-Verlag

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

28 Kapitel 2 - Bindungstheorie und Bindungsforschung2.2.3.2 Nicht organisierte BindungsrepräsentationUnverarbeiteter Bindungsstatus (U-Typ)Eine unverarbeitete Bindungsrepräsentation (unresolved) liegt dann vor, wennder Erwachsene ein ungelöstes Trauma oder einen Verlust in der Kindheit erlebthat. Charakteristisch für das AAI ist dann ein hoher Grad an verbaler und gedanklicherInkohärenz beim Erwachsenen, so dass bei Schilderungen des Affekterlebenshäufig inhaltlich logische Brüche vorkommen. In den Anamnesen vondesorganisieren Personen mit unverarbeitetem Bindungsstatus zeigt sich häufig,dass diese aus „Risikofamilien“ stammen Missbrauch, Misshandlung, extremeVerluste oder Verwahrlosung erlebt haben. Klinisch betrachtet ist dies eine äußerstbedeutsamste Kategorie, da sie ein hohes Potential birgt, eine desorganisierteBindung über die Generationen weiterzugeben (Brisch, 2010). Der unverarbeiteteStatus wird ähnlich wie die desorganisierte Bindung bei Kindern zusätzlichzu den organisierten Bindungstypen vergeben und macht 15 bis 29 %aller getesteten Erwachsenen aus.Nicht klassifizierbarer Bindungsstatus (CC-Typ)Der Bindungsstatus CC (cannot classify) weist darauf hin, dass keine vorherrschendeOrganisation einer Bindungsrepräsentation zu erkennen ist. Er wirdentweder vergeben, wenn keine eindeutige Zuordnung zu den beiden unsicherenBindungsrepräsentationen „distanziert“ und „verstrickt“ möglich ist oder aberes zu abrupten Wechseln unterschiedlicher Repräsentationsmodelle im Interviewkommt und Bindungspersonen affektiv völlig anders dargestellt werden alskognitiv. Wie der unverarbeitete Bindungsstatus findet sich der nicht klassifizierbareBindungsstatus häufig bei klinischen Risiko-Untersuchungsgruppen wieder(Ziegenhain et al., 2006).Da die elementaren Begriffe der Bindungstheorie für den weiteren Verlauf derArbeit von großer Bedeutung sind, werden in Tabelle 2.1 in Anlehnung anGrossmann & Grossmann (2004) sowie Zimmermann & Spangler (2008) dieGrundbegriffe noch einmal übersichtlich dargestellt:

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!