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Ausgabe 02/12<br />
DAS MAGAZIN DER KRANKENHÄUSER UND SENIORENEINRICHTUNGEN WESEL-EMMERICH/REES<br />
wir:<br />
Mitarbeiter, Patienten & Freunde<br />
Kilo-Wat?<br />
– gesund abnehmen<br />
> <strong>Pro</strong>jekt der pro homine<br />
> Medizinische Fakten<br />
außerdem: Gespräch mit Dr. Johannes<br />
Hütte, Holding-Geschäftsführer ab<br />
Februar 2013<br />
Ihr Exemplar zum Mitnehmen!
Ambulante<br />
Physiotherapie<br />
Individuell und ganzheitlich im modernen Haus der Gesundheit.<br />
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Marien-Hospitals Wesel<br />
Pastor-Janßen-Straße 2<br />
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Golf-Physio-Training ® und Sportler betreuung<br />
sowie Kinesio-Taping
Inhalt<br />
Impressum<br />
V.i.S.d.P.: Die Redaktion<br />
Maija Becker-Kontio, Sylvia Guth-<br />
Winterink, Gerd Heiming, Lisa Quick,<br />
Sabine Seegers, Kirsten Voß<br />
An dieser Ausgabe haben mitgewirkt:<br />
Bettina Bothen, Christel Dorando, Uli<br />
Fehr, Ursula Geerlings, Sylvia Guth-<br />
Winterink, Birgit Haan, Holger Hagemann,<br />
Gerd Heiming, Gisela Henschel,<br />
Andrea Hochstrat, Hendrik Kamphaus,<br />
Kirsten Kemming, Reinhard Kersten,<br />
Die Kinderredaktion, Bärbel Koschorrek,<br />
Mechtild Lacher-Lehmann, Ines<br />
Marmetschke, Dr. Bernd Meurer,<br />
Claudia Neuenhaus, Lisa Quick, Daniel<br />
Schäfer, Heinrich Schnieders, Angelika<br />
Schulz, Sabine Seegers, Team firmenfitness,<br />
Team Qualitätsmanagement,<br />
Kirsten Voß, Dorothea Waggeling<br />
<strong>Wir</strong> danken für die Fotos:<br />
Lisa Quick, Sabine Seegers, Tobias<br />
Margitan, Sylvia Guth-Winterink,<br />
fotolia.com, MEV Verlag, Matthias<br />
Sosnierz, Creativ Collection Verlag und<br />
allen, die uns ein Foto zur Verfügung<br />
gestellt haben.<br />
Gestaltung und <strong>Pro</strong>duktion:<br />
TNP · Agentur für Kommunikation<br />
Vinckeweg 15, 47119 Duisburg<br />
In dieser Zeitschrift ist aus rein<br />
pragmatischen Gründen der Lesbarkeit<br />
entweder die männliche oder<br />
die weibliche Form gewählt worden,<br />
wofür wir die Leser und Leserinnen um<br />
Verständnis bitten. Der Paartherapeut<br />
Jürg Willi konstruierte den Satz: „Wenn<br />
man/frau mit seiner/ihrer Partner/in<br />
zusammen leben will, so wird er/sie<br />
zu ihr/ihm in ihre/seine oder sie/er in<br />
seine/ihre Wohnung ziehen“,<br />
um deutlich zu machen, dass eine<br />
befriedigende Lösung des Sprachproblems<br />
nicht möglich ist. (Aus: Manfred<br />
Lütz, Lebenslust, München 2005).<br />
Die Redaktion teilt diese Auffassung.<br />
Mitarbeiter<br />
Kindertagesstätte Mariechen 39<br />
BZNW: Prüfung bestanden 44<br />
Nur neue Namensschilder 44<br />
50 Jahre Pflegeausbildung Wesel 45<br />
Gerhard Scholz – kilometerweit<br />
fürs Hospital 47<br />
Jubilarin: Annemarie Terweiden 49-50<br />
Neues aus dem IBVW 50<br />
Jubilare: Walter & Ulrich Rohde 50-51<br />
Jubilar: Herbert Schmieder 52<br />
Weitere Jubilare 52<br />
pro homine<br />
Wort des Geschäftsführers 4<br />
Ein Paderborner in Wesel –<br />
Dr. Johannes Hütte 5<br />
Die Holding hat weiteres Potenzial 6-7<br />
Verabschiedung Martin Diek 8<br />
Grundsteinlegung SPZ und<br />
Frühförderstelle 18-19<br />
Schicker Haupteingang MHW 19<br />
Hände konsequent desinfizieren 36<br />
Fehlerquellen auf der Spur 37<br />
Gesundheit & Medizin<br />
Pionier der Laparoskopie 20-21<br />
MVZ-Zweigstelle in Xanten 21<br />
Hebammen-Netzwerk in<br />
Emmerich 22-23<br />
GesundheitsFORUM 23<br />
Emmerich: Geriatrie in<br />
modernen Räumen 24<br />
Dr. Marco Michels, neuer Chefarzt<br />
der Geriatrie in Emmerich 25<br />
Aromatherapie: Pfefferminz 25<br />
50 Jahre Pädiatrie am<br />
Marien-Hospital 29<br />
Kein Patient muss starke<br />
Schmerzen leiden 38-39<br />
Elektronische Fieberkurve 43<br />
Patienten und Psyche 46-47<br />
Gesundheitskompetenz und Pflege 51<br />
Kilo-Wat? – gesund abnehmen Seite<br />
„Gewa(a)gtes“ Thema 9<br />
Teufelskreis aushungern 10<br />
Holding-<strong>Pro</strong>jekt „Kilo-Wat?“ 11<br />
Adipositas – ein gewichtiges <strong>Pro</strong>blem 12<br />
Abnehmen – helfen Medikamente? 13<br />
Ein Team nimmt ab 14<br />
„Lachen schadet Ihrer Krankheit“ 15<br />
Senioren<br />
60 Jahre Martinistift Wesel –<br />
Feier mit Zeitreise 16<br />
Sie hielt die Fäden in der Hand –<br />
Ursula Maternowski 17<br />
Kraft-Balance-Training<br />
im Willikensoord 31<br />
Tolle Show im Agnes-Heim 34<br />
St. Elisabeth strickt<br />
fürs Friedensdorf 35<br />
„Woll(e)-Lust“ im Martinistift 48<br />
Gesundheitszentrum<br />
Neues aus dem Gesundheitszentrum<br />
pro homine 26-27<br />
Betriebliche Gesundheitsförderung<br />
firmenfitness-Beratungsstelle 32-33<br />
Willibrord-Gruppe beim<br />
<strong>Pro</strong>menadenlauf 33<br />
Kompakt<br />
„Urgestein“ im (Un-)Ruhestand –<br />
Hildegard Wendt 28<br />
Ein Herz für die kardiologische<br />
Rehabilitation 28<br />
Pastor Seesing aus Kuratorium<br />
verabschiedet 30-31<br />
Anonyme Alkoholiker informieren 48<br />
Kochen mit Freunden 53<br />
Unterhaltung<br />
Rezept:<br />
Erdbeer-Rhabarber-Tiramisu 17<br />
wir: weltweit 40-41<br />
Buchtipp 42<br />
Kinderseite 42<br />
Rezept: Joghurt-Quark-Torteletts<br />
mit Obst 47<br />
Kennst Du unsere wir:? 54<br />
Rätsel 55<br />
3
4<br />
wir: pro homine<br />
Liebe Leserinnen und Leser,<br />
der Aufsichtsrat hat meine Nachfolge als Geschäftsführer der Holding pro homine geregelt und mit<br />
Dr. Johannes Hütte aus meiner Sicht eine gute Wahl getroffen. Damit sind die Weichen für die Zeit<br />
nach meinem Ruhestand zum 1. Februar 2013 gestellt. Das ist eine positive Nachricht – sowohl<br />
für die Mitarbeiter als auch für die Patienten und Bewohner unserer Einrichtungen. Dr. Hütte bringt<br />
als kaufmännischer Geschäftsführer des Malteser-Konzerns gutes Fachwissen über das Gesundheitswesen<br />
mit, das wesentlich sein wird für die Weiterentwicklung der Holding, die ständig neue<br />
Herausforderungen meistern muss, um erfolgreich zu bleiben. Vor diesem Hintergrund ist es wichtig,<br />
dass Dr. Hütte andere Unternehmen kennengelernt und über den Tellerrand hinausgeschaut<br />
hat. Er wird ab Oktober 2012 vier Monate lang mit mir zusammenarbeiten und den Wechsel an der<br />
Spitze der Geschäftsführung vorbereiten. Ich freue mich auf die gemeinsame Zeit mit ihm.<br />
Eine zweite personelle Entscheidung finde ich bedauerlich: Leider hat uns Martin Diek verlassen.<br />
Er war stellvertretender Geschäftsführer der Holding und Verwaltungsleiter des Marien-Hospitals<br />
in Wesel. Er hat zum 1. Juli 2012 die Position des Geschäftsführers im St. Bonifatius-Hospital<br />
Lingen übernommen. Martin Diek hat als Trainee im Marien-Hospital begonnen, war dann mein Assistent,<br />
wechselte zu einer Beratungsfirma nach Münster und kam 1999 als Verwaltungsleiter ans<br />
Marien-Hospital zurück. Im Juli 2003 wurde er stellvertretender Geschäftsführer der Holding pro<br />
homine, die kurz zuvor gegründet worden war. Ich habe die fachliche Kompetenz und die Loyalität<br />
von Martin Diek immer sehr geschätzt und wünsche ihm für seine neuen Aufgaben alles Gute.<br />
Nicht nur personell, auch baulich gibt es neue Entwicklungen. In Wesel wurde der Grundstein für<br />
den Neubau von Sozialpädiatrischem Zentrum (SPZ) und Frühförderstelle gelegt. Damit erfüllt sich<br />
der langjährige Wunsch, diese beiden Einrichtungen und in einem zweiten Bauabschnitt in einigen<br />
Jahren auch die Tagesklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie unter einem Dach zu zentralisieren.<br />
So können sie zum Vorteil der Patienten und Mitarbeiter künftig wesentlich enger kooperieren,<br />
ohne ihre Eigenständigkeit aufzugeben. Damit stärken wir unser überregional anerkanntes Angebot<br />
in der Kinder- und Jugendmedizin. Ausdruck dieser hohen Akzeptanz ist, dass die Stiftung<br />
Wohlfahrtspflege Nordrhein-Westfalen den Neubau mit 2,648 Millionen Euro unterstützt – die<br />
höchste Förderung, die bisher von der Stiftung bewilligt wurde. Hinzu kommen 250 000 Euro von<br />
der Aktion Mensch. Auch das ist ein Ausdruck für die hohe Anerkennung unseres Konzepts.<br />
In Wesel werden wir noch in diesem Jahr die neue Kardiologie eröffnen und die Fassadensanierung<br />
am Haupteingang des Marien-Hospitals mit Gestaltung des Außenbereichs abschließen.<br />
Auch in Emmerich tut sich etwas: Der erste Bauabschnitt für die Erweiterung der Intensivstation<br />
des St. Willibrord-Spitals wurde vom Aufsichtsrat bewilligt. Der Umzug der Geriatrie von Rees in<br />
den Neubau nach Emmerich bedeutet nicht, dass wir uns aus Rees zurückziehen. Das Agnes-Heim<br />
wird um 20 auf 80 Plätze erweitert, und im ehemaligen Krankenhaus entstehen 19 Wohnungen für<br />
Betreutes Wohnen. Die Reeser Politik hat die Pläne ausdrücklich gebilligt.<br />
Diese Millionen-Investitionen sind in einem wirtschaftlich schwierigen Umfeld nur möglich, weil<br />
sich die Holding pro homine auch im laufenden Jahr gut behauptet und nach wie vor deutlich<br />
schwarze Zahlen schreibt. Das ist längst nicht in allen Krankenhäusern Nordrhein-Westfalens so.<br />
Dafür allein hausgemachte Gründe anzuführen, greift zu kurz. Die Landespolitik ist gefordert, die<br />
Finanzausstattung der Krankenhäuser zu verbessern. Angesichts der leeren öffentlichen Kassen ist<br />
allerdings fraglich, ob das geschehen wird. Umso wichtiger ist es, frühzeitig die richtigen Strategien<br />
zu entwickeln. Ich freue mich, daran noch bis zum 31. Januar 2013 tatkräftig mitwirken und<br />
diese Aufgabe dann meinem Nachfolger übergeben zu können.<br />
Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, wünsche ich eine gute Zeit.<br />
Ihr Heinrich Schnieders<br />
Geschäftsführer
Ein Paderborner in Wesel<br />
In der Holding pro homine nimmt<br />
Dr. Johannes Hütte seine Geschäftsführer-<br />
Tätigkeit zum 1. Oktober 2012 auf …<br />
… und wird vier Monate lang gemeinsam mit Geschäftsführer Heinrich Schnieders<br />
von der zentralen Verwaltung in Wesel aus den Wechsel an der Spitze der Holding<br />
einleiten. Zum 1. Februar 2013 wird Dr. Hütte dann Heinrich Schnieders<br />
als Allein-Geschäftsführer der Holding pro homine und der einzelnen Tochtergesellschaften<br />
ablösen.<br />
Heinrich Schnieders geht zum 31. Januar<br />
2013 in den Ruhestand. Er ist seit 26<br />
Jahren Geschäftsführer des Marien-Hospitals<br />
und seit deren Gründung 2003<br />
auch Geschäftsführer der Holding.<br />
Dr. Johannes Hütte (39) stammt aus<br />
Paderborn, wo er 1992 Abitur machte<br />
und eine Banklehre bei der Deutschen<br />
Bank absolvierte. Von 1994 bis 2001<br />
studierte Johannes Hütte an der Universität<br />
Paderborn <strong>Wir</strong>tschaftswissenschaften,<br />
Theologie und Philosophie. Seine<br />
<strong>Pro</strong>motion zum Doktor der <strong>Wir</strong>tschaftswissenschaften<br />
erfolgte im Jahr 2001<br />
ebenfalls in Paderborn.<br />
Seit 1994 hat Dr. Hütte vielfältige<br />
berufliche Erfahrungen gesammelt. Er<br />
war in der Firmenkundenabteilung der<br />
Deutschen Bank tätig und arbeitete als<br />
wissenschaftliche Hilfskraft u. a. am<br />
Lehrstuhl für Wissenschaftstheorie in<br />
Paderborn. Nach seinem Studium begann<br />
er 2002 bei der Eccelsia GmbH in<br />
Detmold, dem führenden Versicherungsdienst<br />
für die Gesundheitswirtschaft.<br />
Dort war Dr. Hütte zunächst Assistent<br />
der Geschäftsführung, dann <strong>Pro</strong>jektmanager<br />
und schließlich ab 2006 <strong>Pro</strong>kurist<br />
im Bereich Vorsorgemanagement.<br />
2007 wechselte Dr. Hütte als Leiter Operations<br />
zur Hesse Newman Finanzpartner<br />
AG, Hamburg. 2008 machte er sich<br />
als Unternehmensberater selbstständig<br />
und arbeitete u. a. für die Privatärztliche<br />
Verrechnungsstelle in Büdingen sowie<br />
die Asklepios AG (Freiburg/Frankfurt),<br />
die als Versicherungsmakler und Beratungsunternehmen<br />
in der Gesundheitsbranche<br />
tätig ist.<br />
Lehrtätigkeit<br />
Seit Mai 2009 arbeitet Dr. Hütte beim<br />
Konzernverbund des Malteser Hilfsdienstes<br />
in Köln, der Führungsgesellschaft<br />
aller Malteser-Aktivitäten in<br />
Deutschland mit 18 000 hauptamtlichen<br />
Mitarbeitern. Dort ist Dr. Hütte für das Finanz-<br />
und Rechnungswesen verantwortlich<br />
und mit umfangreichen Sonderprojekten<br />
betraut, etwa der <strong>Pro</strong>zess- und<br />
Erlösoptimierung in den Geschäftsfeldern<br />
Krankenhaus und Altenhilfe.<br />
Im März 2010 wurde Dr. Hütte die<br />
kaufmännische Geschäftsführung der<br />
MTG Malteser Trägergesellschaft gGmbH<br />
anvertraut. Diese Holding besteht aus<br />
sieben Krankenhäusern, einer Spezialklinik,<br />
22 Einrichtungen der Altenhilfe<br />
sowie ambulanten Pflegediensten.<br />
Neben seinen beruflichen Aufgaben übt<br />
Dr. Hütte seit 2008 eine Lehrtätigkeit an<br />
der FOM – Fachhochschule für Ökonomie<br />
und Management – in Essen aus.<br />
Im Fach <strong>Wir</strong>tschaftswissenschaften hält<br />
er dort Vorlesungen und Seminare zu<br />
Themen der allgemeinen Betriebswirtschaftslehre<br />
und der Unternehmensfinanzierung.<br />
In diesem Zusammenhang<br />
ist er auch Dozent im Fortbildungsstudiengang<br />
zur betriebswirtschaftlichen<br />
Qualifizierung von Ärzten.<br />
Privates: Dr. Johannes Hütte ist verheiratet,<br />
seine Frau ist Studienrätin für die<br />
Fächer Mathematik und katholische<br />
Religionslehre. In seiner Freizeit widmet<br />
er sich gern der Jagd und ist begeisterter<br />
Motorradfahrer.<br />
Für die Geschäftsführer-Position der<br />
Holding pro homine gab es über 40 Bewerber,<br />
Dr. Johannes Hütte setzte sich<br />
in einem Auswahlverfahren einstimmig<br />
durch. Im Marien-Hospital wird er nach<br />
Schwester Ortrud, Karl Küppers und<br />
Heinrich Schnieders erst der vierte<br />
Geschäftsführer in fast 80 Jahren sein<br />
– Ausdruck einer hohen Kontinuität an<br />
der Verwaltungsspitze des traditionsreichen<br />
Krankenhauses.<br />
GHg<br />
5
6<br />
wir: pro homine<br />
Dr. Johannes Hütte (39)<br />
wird neuer<br />
Geschäftsführer der<br />
Holding pro homine.<br />
Aufsichtsrat und<br />
Gesellschafterversammlung<br />
beriefen den promovierten<br />
<strong>Wir</strong>tschaftswissenschaftler<br />
einstimmig zum Nachfolger von<br />
Heinrich Schnieders,<br />
der zum 31. Januar 2013 in den<br />
Ruhestand geht. Dr. Hütte ist<br />
derzeit für den Malteserkonzern in Köln<br />
in unterschiedlichen<br />
Funktionen tätig, zuletzt unter<br />
anderem als kaufmännischer<br />
Geschäftsführer der MTG Malteser<br />
Trägergesellschaft gGmbH.<br />
Die „wir:“ sprach mit<br />
Dr. Hütte über seine Ziele,<br />
die Besonderheit<br />
konfessioneller<br />
Krankenhäuser und seinen<br />
Führungsstil.<br />
„Die Holding hat<br />
weiteres Potenzial“<br />
Interview mit Dr. Johannes Hütte, dem<br />
künftigen Geschäftsführer der pro homine<br />
wir:-Redaktion: Was reizt Sie an der<br />
Geschäftsführer-Position in der Holding<br />
pro homine und warum haben Sie sich<br />
dafür entschieden?<br />
Dr. Hütte: Die pro homine ist ein<br />
Unternehmen mit einem interessanten<br />
und zukunftsfähigen medizinischen<br />
und pflegerischen Leistungsprofil, das<br />
gute Perspektiven bietet und regional<br />
weiteres Ausbaupotenzial. Durch die<br />
gute wirtschaftliche Situation, durch<br />
motivierte und qualifizierte Mitarbeiter<br />
und die regionale Vernetzung unserer<br />
Leistungsangebote ist es möglich,<br />
weiteres Zukunftspotenzial aus eigener<br />
Kraft heraus anzugehen. Genau hierin<br />
liegt der Reiz der Aufgabe.<br />
wir:-Redaktion: Welche Perspektiven<br />
sehen Sie und wie steht die Holding<br />
aktuell da?<br />
Dr. Hütte: Ich möchte einige Grundleitlinien<br />
kurz skizzieren: Häuser der<br />
Grund-, Regel- und Schwerpunktversorgung<br />
werden sich zukünftig sehr<br />
viel stärker spezialisieren, als es in<br />
der Vergangenheit notwendig war. Das<br />
heißt, dass Krankenhäuser dieser Größe<br />
und Ausrichtung keine „geschrumpften<br />
Maximalversorger“ mit einem allumfassenden<br />
Angebot sind, sondern mit<br />
klaren Schwerpunkten in bestimmten<br />
Zentren, Fachdisziplinen und Leistungsgruppen<br />
Hochleistungsmedizin anbieten<br />
müssen, um so eine optimale Versorgung<br />
der Patienten sicherzustellen.<br />
wir:-Redaktion: Wie könnte das<br />
aussehen?<br />
Dr. Hütte: Lassen Sie mich einige Punkte<br />
herausgreifen: Sicher werden wir die<br />
bestehenden Kernleistungsangebote<br />
und Schwerpunkte z. B. in der inneren<br />
Medizin, der Chirurgie und der Orthopädie<br />
insgesamt weiter ausbauen, um<br />
die Attraktivität des Leistungsangebotes<br />
und die <strong>Wir</strong>tschaftlichkeit zu sichern. In<br />
diesem Zusammenhang liegt ein besonderes<br />
Augenmerk auf einem weiteren<br />
Ausbau der medizinischen Zentren.<br />
Beispielsweise wäre es mein Ziel,<br />
neben dem bereits sehr gut etablierten<br />
Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin<br />
ein Zentrum für Altersmedizin zu<br />
entwickeln.<br />
wir:-Redaktion: Warum sehen Sie hier<br />
eine Notwendigkeit?<br />
Dr. Hütte: Ein Zentrum für Altersmedizin<br />
meint nicht „nur“ eine erweiterte<br />
Geriatrie oder „nur“ eine Demenzstation,<br />
sondern eine Ausrichtung z. B. auf<br />
einen alterschirurgischen Schwerpunkt<br />
mit einem spezifischen medizinischen<br />
Leistungsspektrum und einer auf die<br />
Belange älter werdender „best ager“<br />
ausgerichteten Versorgung und Pflege.<br />
Die Krankenhäuser der pro homine sind<br />
hierzu mit den bestehenden Disziplinen<br />
und Schwerpunkten geradezu prädestiniert.<br />
wir:-Redaktion: Spielt hier auch die<br />
christliche Ausrichtung der pro homine<br />
eine Rolle, und war es für Sie von<br />
Bedeutung, in einem konfessionell
„Der Beste, den wir kriegen<br />
können“: Das sagte Aufsichtsratsvorsitzender<br />
Stefan<br />
Sühling bei der Vorstellung<br />
von Dr. Johannes Hütte als<br />
Nachfolger von Holding-<br />
Geschäftsführer Heinrich<br />
Schnieders (v. r.).<br />
geprägten Unternehmen Verantwortung<br />
zu übernehmen?<br />
Dr. Hütte: Ganz sicher! Konfessionelle<br />
Krankenhauser und Altenhilfeeinrichtungen<br />
sind ja kein Selbstzweck. Ein<br />
konfessionell geprägtes Haus widmet<br />
sich in Medizin und Pflege „dem ganzen<br />
Menschen“ und ist in besonderer Weise<br />
der Würde des Einzelnen als Ebenbild<br />
Gottes verpflichtet. Dieses zeigt sich<br />
z. B. gerade in dem besonderen Schutz<br />
des Lebens und des Einzelnen in den<br />
Grenzbereichen des Lebens und der<br />
häufig nicht nur ausschließlich medizinisch<br />
zu beurteilenden Folgenabschätzung.<br />
wir:-Redaktion: Welche Perspektiven<br />
sehen Sie für die Holding, kommen<br />
weitere Partner hinzu und wie müssten<br />
diese aussehen?<br />
Dr. Hütte: Mein Fokus liegt ganz klar auf<br />
weiterem Wachstum. Die medizinische<br />
Leistungsentwicklung und die Gewinnung<br />
von Patienten und einweisenden<br />
Partnern in der niedergelassenen<br />
Ärzteschaft hängen von einem qualitativ<br />
hochwertigen und bedarfsgerechten<br />
Angebot ab. Hier stehen wir bereits am<br />
Marien-Hospital Wesel und am<br />
St. Willibrord-Spital Emmerich in vielen<br />
Feldern gut da. Sicherlich sehe ich auch<br />
Potenzial in der verstärkten Zusammenarbeit<br />
mit anderen Krankenhäusern in<br />
der Umgebung. Insofern werde ich für<br />
die Entwicklung von Verbundlösungen in<br />
der Region werben. Für den Altenhilfebereich<br />
gilt dieses analog.<br />
wir:-Redaktion: Welche Erfahrungen<br />
können Sie hier einbringen?<br />
Dr. Hütte: Meine ersten beruflichen<br />
Stationen waren nicht unmittelbar im<br />
Gesundheitswesen, sondern z. B. in<br />
Unternehmen, die sich mit dem Gesundheitswesen<br />
als Kunde im weitesten Sinn<br />
beschäftigen. Allen gemeinsam war,<br />
dass es immer darum ging, unternehmerische<br />
Lösungen zu finden, um Kunden<br />
optimale Dienstleistungen anbieten zu<br />
können und das ganz praktisch in der<br />
Tagesarbeit und nicht auf bunten Folien.<br />
Darüber hinaus habe ich Tätigkeiten<br />
ausgeübt, die sehr finanzorientiert<br />
waren und das Ziel hatten, profitable<br />
Strukturen herzustellen. Operativ in<br />
die Details von Krankenhäusern und<br />
Altenhilfeeinrichtungen bin ich dann<br />
spätestens im Zuge meiner Geschäftsführungstätigkeit<br />
bei den Maltesern tief<br />
eingestiegen.<br />
wir:-Redaktion: Wie würden Sie Ihren<br />
Führungsstil beschreiben?<br />
Dr. Hütte: Es ist immer schwierig, derartige<br />
Urteile über sich selbst abzugeben.<br />
Wenn ich allerdings aus der Rückmeldung<br />
von Kollegen, Mitarbeitern und<br />
Vorgesetzten schließen darf, dann würde<br />
ich meinen Führungsstil mit Adjektiven<br />
beschreiben wie z. B. umgänglich,<br />
klar, umsetzungs- und zielorientiert, robust,<br />
Eigenverantwortlichkeit fördernd,<br />
hart in der Sache und mit einem guten<br />
Gespür dafür, Menschen „mitzunehmen“.<br />
Und das kann ich von mir ganz<br />
sicher sagen, dass ich eine offene Kommunikation<br />
pflege und genauso darauf<br />
Wert lege, unmittelbar Feedback zu erhalten<br />
und sehr genau zu wissen – auch<br />
im Detail –, was im Unternehmen und in<br />
der Tagesarbeit passiert. Die Menschen,<br />
die mit mir arbeiten, müssen sich daran<br />
manchmal erst gewöhnen, aber bisher<br />
hat das immer gut funktioniert.<br />
wir:-Redaktion: Aus welchem Geist<br />
heraus leben Sie?<br />
Dr. Hütte: Ich habe ja vor bzw. parallel<br />
zu meinem Betriebswirtschaftsstudium<br />
ein Studium der Philosophie und der<br />
Theologie mit dem Lehramtsexamen<br />
abgeschlossen. Man könnte insofern<br />
sagen, dass ich aus der Theologie heraus<br />
an das Gute im Menschen glaube<br />
und aus der Philosophie heraus auf<br />
den zwanglosen Zwang des besseren<br />
Arguments vertraue – allerdings wird<br />
beides im Alltag manchmal auf eine<br />
harte <strong>Pro</strong>be gestellt! Dennoch ist dieses<br />
eine gute Maxime für meine persönliche<br />
Lebensführung – nicht zu vergessen,<br />
dass man manchmal auch „fünfe gerade<br />
sein lassen“ muss und über sich selber<br />
lachen darf!<br />
wir:-Redaktion: Wie entspannen Sie?<br />
Dr. Hütte: Das ist ganz unterschiedlich.<br />
Mit der Familie oder Freunden bei einem<br />
gemütlichen Abend oder allein auf dem<br />
Motorrad oder bei der Jagd. Gern auch,<br />
wenn die Zeit bleibt, mit einem guten<br />
Buch. Darüber hinaus widme ich mich<br />
gern der Gartenarbeit – mit durchaus<br />
gemischtem Erfolg.<br />
GHg<br />
7
8<br />
wir: pro homine<br />
Martin Diek:<br />
von Wesel am Rhein nach Lingen an der Ems<br />
Stellvertretender Holding-Geschäftsführer und Verwaltungs leiter<br />
des Marien-Hospitals wechselte nach 13 Jahren ins Emsland<br />
Auf Leitungsebene der pro<br />
homine gab es eine weitere<br />
personelle Entscheidung:<br />
Martin Diek, langjähriger<br />
stellvertretender Geschäftsführer<br />
der Holding<br />
und Verwaltungsleiter des<br />
Marien-Hospitals, hat das<br />
Unternehmen auf eigenen<br />
Wunsch zum 30. Juni 2012<br />
verlassen. Der 47-Jährige<br />
wechselte zum St. Bonifatius-Hospital<br />
nach Lingen und<br />
ist dort nun Geschäftsführer.<br />
„Mit seinen analytischen<br />
Fähigkeiten und seiner hervorragenden<br />
Fachkompetenz<br />
war Herr Diek mir als stellvertretender<br />
Geschäftsführer<br />
der Holding ein wichtiger<br />
Berater bei der strategischen<br />
Weiterentwicklung der pro<br />
homine und als Verwaltungsleiter<br />
des Marien-Hospitals<br />
ein wertvoller Mitarbeiter bei<br />
der Bewältigung des Tagesgeschäfts.<br />
Sein Wissen ist<br />
nicht von heute auf morgen<br />
zu ersetzen.“<br />
Heinrich Schnieders<br />
Geschäftsführer<br />
Mit den besten Wünschen für eine<br />
gute Zukunft wurde Martin Diek Ende<br />
Juni nach 13 erfolgreichen Jahren von<br />
Aufsichtsrat und Geschäftsführer,<br />
Kollegen und Weggefährten feierlich<br />
verabschiedet.<br />
Diplom-Volkswirt Martin Diek kam 1991<br />
als Trainee des Berufsbildungswerks<br />
Deutscher Krankenhäuser ins Marien-<br />
Hospital und machte sich während dieser<br />
zweijährigen Weiterbildung mit den<br />
Strukturen und Aufgaben der Klinikverwaltung<br />
vertraut. Anschließend wurde<br />
er Assistent der Geschäftsführung im<br />
Marien-Hospital. Um weitere Erfahrungen<br />
zu sammeln und sein Fachwissen<br />
zu erweitern, wechselte Martin Diek<br />
1995 zu einer <strong>Wir</strong>tschaftsprüfungs- und<br />
Unternehmensberatungsgesellschaft<br />
nach Münster. Als im Marien-Hospital<br />
die Stelle des Verwaltungsleiters vakant<br />
wurde, folgte er 1999 dem Ruf von<br />
Geschäftsführer Heinrich Schnieders<br />
zurück nach Wesel. Im Management<br />
war Martin Diek für eine Fülle von<br />
Aufgaben verantwortlich, darunter<br />
Rechnungswesen, Controlling, Personalwesen<br />
und EDV. Ein Bewusstsein für<br />
unternehmerisches Denken im Krankenhaus<br />
zu schaffen, betrachtete er<br />
als eine seiner wesentlichen Aufgaben.<br />
Mit Gründung der Holding pro homine<br />
wurde Martin Diek zum 1. Juli 2003 zum<br />
stellvertretenden Geschäftsführer der<br />
Holding bestimmt. In dieser Position<br />
und als Mitglied der Betriebsleitung<br />
war er maßgeblich an der strategischen<br />
Weiterentwicklung und am Erfolg des<br />
gesamten Unternehmens mit heute<br />
zwei Krankenhäusern und neun Senioreneinrichtungen<br />
beteiligt.<br />
Rückkehr in die Heimat<br />
Der Wechsel nach Lingen bedeutet für<br />
Martin Diek eine Rückkehr in seine<br />
emsländische Heimat. Dort ist er seit<br />
seinem zehnten Lebensjahr in einem<br />
Blasorchester seines Heimatortes aktiv.<br />
Im Bläserkreis des Willibrordi-Doms in<br />
Wesel spielt er Trompete.<br />
Die „wir:“ wünscht Martin Diek einen<br />
guten Start im St. Bonifatius-Hospital<br />
und für die Zukunft alles Gute. Privat<br />
geht er „nicht so ganz“: Die Familie<br />
bleibt zunächst in Wesel, damit die<br />
Töchter die Schulausbildung hier<br />
abschließen können. Für seine Laufstrecke<br />
am Auesee sucht der begeisterte<br />
Ausdauersportler noch einen gleichwertigen<br />
Ersatz im Emsland. Damit er fit<br />
wie eh und je bei zwei Veranstaltungen<br />
an den Start gehen kann, die ihm besonders<br />
ans Herz gewachsen sind: der<br />
<strong>Pro</strong>menadenlauf in Emmerich und der<br />
Dreiwiesellauf in Wesel.<br />
„wir:“ danken Martin Diek für die erfolgreiche<br />
Arbeit in den vergangenen Jahren<br />
und wünschen ihm einen guten Start im<br />
Emsland und weiterhin viel Erfolg.<br />
GHg
© Uli Stein/Catprint Media GmbH<br />
„Gewa(a)gtes“ Thema<br />
„Kilo-Wat? – bessere Gesundheit, gesteigerte Fitness,<br />
mehr Lebensfreude durch gesundes Abnehmen“:<br />
So lautet der Titel eines <strong>Pro</strong>jekts für stark übergewichtige<br />
Mitarbeiter der Holding pro homine, dessen<br />
Idee und Umsetzung in dieser Ausgabe erläutert wird.<br />
Für die „wir“ ist dies Anlass, Adipositas im Besonderen<br />
und den Kampf gegen überflüssige Kilos im Allgemeinen<br />
zum Titelthema zu machen. Auf den folgenden Seiten<br />
geht es um medizinische Aspekte und darum, was beim<br />
Abnehmen mit Medikamenten zu beachten ist. Außerdem<br />
stellen wir ein Team vor, das gemeinsam abnimmt und<br />
berichten über die Cartoon-Ausstellung<br />
„Lachen schadet Ihrer Krankheit“, die sich dem Thema<br />
auf humorvolle Weise widmet. Wie, das zeigt die<br />
Zeichnung von Uli Stein.<br />
9
10<br />
wir: Thema<br />
Teufelskreis aushungern<br />
<strong>Pro</strong>jekt „Kilo-Wat?“: Stark übergewichtigen Mitarbeitern<br />
will die Holding pro homine beim Abnehmen helfen<br />
Das umfangreiche <strong>Pro</strong>gramm, für das<br />
eine Reihe von Experten aus dem Haus<br />
gewonnen werden konnten, startet<br />
im Marien-Hospital. Über die Idee des<br />
<strong>Pro</strong>jekts sprach die „wir:“ mit dem<br />
Ärztlichen Direktor Dr. Ullrich Raupp.<br />
wir:-Redaktion: Was gab den Ausschlag<br />
für dieses <strong>Pro</strong>jekt?<br />
Dr. Raupp: Ein Schlüsselerlebnis: In<br />
der Cafeteria des Marien-Hospitals fiel<br />
mir am Nebentisch ein etwa 20-jähriger<br />
Mitarbeiter mit erheblichem Übergewicht<br />
auf. Er saß ganz allein da und<br />
aß nach dem Mittagessen noch ein<br />
Stück Sahnetorte. Er tat das aber nicht<br />
lustvoll, sondern mechanisch und mit<br />
einem Gesichtsausdruck, den ich als<br />
„wenig glücklich“ bezeichnen möchte.<br />
Da fragte ich mich: Wie kann man Mitarbeitern,<br />
die unter ihrem Gewicht leiden<br />
und abnehmen möchten, eine Brücke<br />
bauen? Das war für mich der Anstoß,<br />
Frau Becker-Kontio als <strong>Pro</strong>jektbeauftragte<br />
der Holding anzusprechen.<br />
wir:-Redaktion: Warum stehen die<br />
Mitarbeiter im Mittelpunkt des <strong>Pro</strong>jekts?<br />
Dr. Raupp: Gerade ein Krankenhaus<br />
ist gefordert, sich um die Gesundheit<br />
seiner Mitarbeiter zu kümmern. Ich<br />
erkenne hier eine Vorbildfunktion.<br />
Erhebliches Übergewicht führt in fast<br />
allen Fällen zu frühzeitigen Erkrankungen<br />
innerer Organe, oft sind Herz<br />
und Kreislauf und Gelenke betroffen.<br />
Auch Diabetes ist eine häufige<br />
Folge. Aber das wissen alle<br />
adipösen Menschen.<br />
Im <strong>Pro</strong>jekt geht es<br />
darum, dieses<br />
Wissen ins Handeln umzusetzen. Das<br />
ist wie beim Rauchen.<br />
wir:-Redaktion: Wie kann das<br />
geschehen?<br />
Dr. Raupp: Adipöse Menschen stecken<br />
oft in einem Teufelskreis: essen –<br />
zunehmen – wenig essen – abnehmen<br />
– wieder „normal“ essen – noch mehr<br />
zunehmen … und immer so weiter. Hilfreich<br />
ist es, die Trigger – also Anstöße<br />
– kennenzulernen, die diesen Kreislauf<br />
unterhalten. Häufig sind das Bewegungsmangel,<br />
Stress und unvorteilhaftes<br />
Ernährungsverhalten, vielleicht<br />
auch das Gefühl, mit <strong>Pro</strong>blemen allein<br />
da zu stehen. Wenn diese Trigger<br />
identifiziert sind, geht es darum, aus<br />
dem Teufelskreis einen Engelskreis zu<br />
machen. Dabei kann das <strong>Pro</strong>jekt helfen.<br />
wir:-Redaktion: „Engelskreis“ ist ein<br />
schönes Wort. Wie entsteht der?<br />
Dr. Raupp: In dem Angebot geht es<br />
darum, Bewegungserfahrungen zu<br />
machen, die Freude bereiten und die<br />
Ernährungsgewohnheiten so anzupassen,<br />
dass ein Gewichtsverlust<br />
langfristig möglich wird. Wichtig ist, zu<br />
lernen, wie ich meinen Stress redu-<br />
Dr. Ullrich Raupp, Ärztlicher<br />
Direktor des Marien-Hospitals:<br />
Erlebnis in der Cafeteria gab<br />
Anstoß zum <strong>Pro</strong>jekt.<br />
zieren und achtsam mit mir umgehen<br />
kann. Gewichtsabnahme, eine bessere<br />
körperliche Belastbarkeit und die<br />
Entspannung führen zu Stolz, Freude<br />
und Zufriedenheit und sind damit die<br />
Belohnungseffekte, die den Engelskreis<br />
am Leben erhalten. Deshalb ist wichtig,<br />
dass ich die Anstöße, die mich zum<br />
übermäßigen Essen verleiten, umdrehe<br />
und ihnen bewusst nicht nachgebe.<br />
Dann wird Essen wieder das, was es<br />
auch sein soll und darf: ein Genuss!<br />
GHg
Kilo-Wat?<br />
Bessere Gesundheit, gesteigerte Fitness und mehr Lebensfreude durch gesundes<br />
Abnehmen – ein <strong>Pro</strong>gramm für Mitarbeiter der pro homine.<br />
Betriebliche Gesundheitsförderung ist<br />
inzwischen als sinnvolles Maßnahmenpaket<br />
anerkannt, um gesundheitliche<br />
Ressourcen von Beschäftigten zu<br />
stärken. Noch besser ist Betriebliches<br />
Gesundheitsmanagement, weil es die<br />
Verantwortung für gesundheitliche <strong>Pro</strong>bleme<br />
auf die Person und die Organisation<br />
aufteilt. Auch der Arbeitgeber sieht<br />
sich hierbei in der Pflicht, die Gesundheit<br />
seiner Mitarbeiter zu schützen.<br />
Diesem Ansatz folgend, entstand auf<br />
Initiative des Ärztlichen Direktors des<br />
Marien-Hospitals die <strong>Pro</strong>jektgruppe<br />
„Kilo-Wat?“, die es sich zur Aufgabe<br />
macht, für übergewichtige Kollegen<br />
ein <strong>Pro</strong>gramm zur Verbesserung der<br />
Gesundheit, Steigerung der Fitness und<br />
damit zu mehr Lebensfreude zu entwickeln.<br />
Positive Bewegungserfahrung,<br />
Ernährungsumstellung mit nachhaltiger<br />
Das <strong>Pro</strong>jekt<br />
Das <strong>Pro</strong>jekt für gesundes Abnehmen<br />
richtet sich an Mitarbeiter der Holding<br />
pro homine, die deutlich übergewichtig<br />
sind und diesen Zustand verändern<br />
wollen.<br />
<strong>Wir</strong>kung, Stressreduktionsverfahren<br />
und Achtsamkeitstraining sind die<br />
Stichworte, die die Konzeptbausteine<br />
des <strong>Pro</strong>jektes abbilden.<br />
Der Verlauf<br />
Ende November 2012 wird es im Haus<br />
der Gesundheit eine erste Informationsveranstaltung<br />
zum detaillierten <strong>Pro</strong>jektablauf<br />
geben. Den genauen Termin<br />
geben wir rechtzeitig über das Intranet<br />
und über Plakate bekannt.<br />
Falls Sie sich nach dieser ersten<br />
Information für eine Teilnahme interessieren,<br />
ist der nächste Schritt ein<br />
Gesundheitscheck. Für diesen Gesundheitscheck<br />
können Sie sich über<br />
pro homine firmenfitness verbindlich<br />
anmelden. Das Untersuchungspaket<br />
umfasst Ausgangsparameter zu<br />
Gewicht, Körpergröße, Taillenumfang,<br />
24-Stunden-Blutdruckmessung,<br />
Belastungs-EKG, Lungenfunktionstest,<br />
Laborleistungen und ein anschließendes<br />
Arztgespräch.<br />
Die gewonnenen Daten geben<br />
einerseits Auskunft über den<br />
individuellen gesundheitlichen<br />
Ausgangsstatus zu Beginn der<br />
Maßnahmen, andererseits<br />
überprüft der Arzt, dass keine<br />
> Das <strong>Pro</strong>gramm wird zunächst am<br />
Standort Wesel durchgeführt.<br />
> Die Inhalte sind auf ein halbes Jahr<br />
ausgerichtet und erfordern von den<br />
Teilnehmern eine zeitliche Mindestinvestition<br />
von zwei Stunden pro<br />
Woche.<br />
> Start ist am 15. Februar 2013.<br />
Der Kontakt<br />
Sollte dieses <strong>Pro</strong>jekt „Kilo-Wat?“<br />
zu Ihren persönlichen Anliegen und<br />
Zielen passen, melden Sie sich bei<br />
pro homine firmenfitness,<br />
Tel.: 104-1260/61.<br />
<strong>Wir</strong> informieren Sie gerne über<br />
Zeitstruktur und inhaltliche Details!<br />
großen körperlichen Einschränkungen<br />
oder Krankheitsgefährdungen die Teilnahme<br />
am <strong>Pro</strong>jekt behindern.Wenn der<br />
Arzt grünes Licht gegeben hat, geht es<br />
los. Nach den Karnevalstagen, motivationsmäßig<br />
passend zum Aschermittwoch,<br />
am 15. Februar 2013, beginnen<br />
die praktischen Einheiten: Bewegungstraining,<br />
Wassergymnastik, Kräftigungsund<br />
Stabilisierungsprogramm wechseln<br />
sich ab mit Ernährungsberatung und<br />
Kochevents. Während die Gruppentreffen<br />
und die individuellen Gespräche<br />
mit dem Gesundheitscoach positive<br />
<strong>Wir</strong>kung auf die Motivation garantieren<br />
sollen, lehren Stressbewältigungsseminare<br />
und Achtsamkeitstraining den<br />
alternativen Umgang mit den alltäglichen<br />
Belas tungssituationen: Damit<br />
die Nerven nicht mehr mit Schokolade<br />
beruhigt werden müssen!<br />
Vorträge über Lebensentwürfe und<br />
Ernährungsgewohnheiten, psychische<br />
Belastung und Essverhalten flankieren<br />
das Training, damit auch die mentale<br />
Motivation für die notwendigen Veränderungen<br />
genug Nahrung erhält.<br />
Das <strong>Pro</strong>jekt ist zeitlich anspruchsvoll<br />
und inhaltlich intensiv. Es wird engmaschig<br />
durch verschiedene Experten<br />
begleitet und bietet die Chance,<br />
langsam und nachhaltig Gewicht und<br />
Gesundheit in eine gute Balance zu<br />
bringen. Dass damit das Lebensgefühl<br />
positiv beeinflusst wird, versteht sich<br />
von selbst. Am Ende des <strong>Pro</strong>jektes<br />
steht ein zweiter medizinischer Check<br />
– eine Ausgangsuntersuchung, die, wie<br />
wir hoffen, den persönlichen Erfolg des<br />
halbjährlichen <strong>Pro</strong>gramms bestätigen<br />
wird.<br />
BK<br />
11
12<br />
wir: Thema<br />
Adipositas<br />
– ein gewichtiges <strong>Pro</strong>blem<br />
Laut Statistik für 2009 bringt jeder<br />
zweite Deutsche über 18 Jahre zu viele<br />
Kilos auf die Waage. 36,7 % der Erwachsenen<br />
haben Übergewicht, 14,7 %<br />
sind fettleibig (adipös). Männer kämpfen<br />
häufiger mit überflüssigen Pfunden<br />
als Frauen (44,4 zu 29,1 %).<br />
„Fett-Gene“<br />
Die Frage nach der Ursache ist nicht<br />
eindeutig zu beantworten. Klar ist: Wer<br />
mehr Kalorien isst, als er verbraucht,<br />
nimmt zu. Doch Molekulargenetiker der<br />
Universität Duisburg-Essen haben noch<br />
eine andere Erklärung: „Fett-Gene“. Sie<br />
können bewirken, dass manche Leute<br />
dick werden, obwohl sie gar nicht übermäßig<br />
viel essen.<br />
Tatsache ist, dass Übergewicht ein<br />
zunehmendes gesundheitliches<br />
<strong>Pro</strong>blem darstellt, das sich auch im Klinikalltag<br />
zeigt. Die Adipositas und die<br />
Adipositas-assoziierten Erkrankungen<br />
nehmen stetig zu. Doch was genau ist<br />
Adipositas? Die Weltgesundheitsorganisation<br />
WHO definiert sie als eine<br />
über das Normalmaß hinausgehende<br />
Vermehrung des Körperfetts und chronische<br />
Krankheit mit eingeschränkter<br />
Lebensqualität, hohem Erkrankungsund<br />
Sterberisiko, die eine langfristige<br />
Betreuung erfordert.<br />
Der sog. Body-Mass-Index BMI (Quotient<br />
aus Gewicht und Körpergröße zum<br />
Quadrat) ist eine Maßzahl für die Bewertung<br />
des Körpergewichts in Relation<br />
zur Körpergröße. Bei Adipositas beträgt<br />
der BMI 30 kg/m2 oder mehr, als übergewichtig<br />
gelten Menschen mit einem<br />
BMI zwischen 25 und 30. Da auch ein<br />
abdominales Fettverteilungsmuster<br />
(Taillenumfang mehr als 88 cm bei<br />
Frauen, mehr als 102 cm bei Männern)<br />
das Gesundheitsrisiko insbesondere<br />
für das Herz- und Gefäßsystem ungünstig<br />
beeinflusst, sollten Patienten mit<br />
einem BMI von 25 und mehr regelmäßig<br />
ihren Taillenumfang messen.<br />
Hauptursachen von Adipositas sind<br />
also genetische Veranlagung und<br />
moderner Lebensstil mit Überernährung<br />
und Bewegungsmangel. Die Folge<br />
ist eine Verkürzung der Lebenserwartung,<br />
denn ab einem BMI von 27 bis<br />
30 nimmt die Sterblichkeit aufgrund<br />
von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und<br />
Krebserkrankungen zu.<br />
Die therapeutischen Möglichkeiten<br />
sind begrenzt. Deshalb sind frühzeitige<br />
vorbeugende Maßnahmen (Prävention)<br />
wichtig. Dazu zählen regelmäßige Bewegung,<br />
vor allem Ausdauerbelastung,<br />
sowie eine fettmoderate, stärkebetonte<br />
und ballaststoffreiche Ernährung.<br />
Ratsam sind Lebensmittel mit niedriger<br />
Energiedichte, die durch hohen Wasser-<br />
und Ballaststoff- sowie geringen<br />
Fettgehalt gekennzeichnet sind.<br />
Totales Fasten schadet<br />
Eine Therapie der Adipositas ist<br />
angezeigt, wenn der BMI 30 und mehr<br />
beträgt oder wenn bei einem Wert von<br />
25 bis 29,9 zusätzliche übergewichtsbedingte<br />
Gesundheitsstörungen wie<br />
z. B. Bluthochdruck oder Diabetes oder<br />
ein abdominales Fettverteilungsmuster<br />
vorliegen. Das Ziel ist eine mäßige Senkung<br />
des Gewichts um 5 bis 10 % pro<br />
Jahr. Das Basisprogramm besteht aus<br />
Ernährungstherapie, Bewegungssteigerung<br />
und Verhaltenstherapie.<br />
Ernährung: Ziel ist ein tägliches Energiedefizit<br />
von 500 bis 800 Kilokalorien<br />
(kcal) durch Verringerung der Nahrungsfette<br />
und ausgewogene Mischkost.<br />
Angestrebt wird eine Gesamtenergiemenge<br />
von 1200 bis 2000 kcal/Tag.<br />
Extrem einseitige Diäten (z. B. totales<br />
Fasten) sind wegen hoher medizinischer<br />
Risiken abzulehnen.<br />
Steigerung körperlicher Bewegung:<br />
Ziel ist vor allem die Gewichtserhaltung.<br />
Dabei ist zu berücksichtigen, dass ein<br />
höheres Lebensalter mit einem geringeren<br />
Ruhe-Energieumsatz verbunden<br />
ist und altersbedingte Begleiterkrankungen<br />
eine notwendige Steigerung der<br />
Bewegung verhindern können.<br />
Verhaltensmodifikation: Hierbei ist<br />
die Selbstbeobachtung der Ess- und<br />
Trinkgewohnheiten, z. B. mittels eines<br />
Ernährungstagebuchs hilfreich.<br />
Medikamentöse Therapien sind<br />
begrenzt und nur angezeigt, wenn<br />
bei einem BMI von 30 und mehr oder<br />
zwischen 25 und 30 in Verbindung mit<br />
weiteren Krankheiten mit dem Basisprogramm<br />
eine Gewichtsabnahme<br />
von mehr als 5 % binnen drei bis sechs<br />
Monaten nicht erreicht werden kann.<br />
Magenband und Schlauchmagen<br />
Ein chirurgischer Eingriff ist zu erwägen,<br />
wenn bei Patienten mit Adipositas-<br />
Grad III (BMI > 40) oder Grad II (BMI<br />
>35) mit erheblichen Begleiterkrankungen<br />
eine mindestens einjährige<br />
konservative (nicht-operative) Therapie<br />
erfolglos war. Durch Magenband oder<br />
Schlauchmagen lässt sich eine mittlere<br />
Gewichtsreduktion von 20 bis 30<br />
Kilogramm nach 24 Monaten erzielen.<br />
Magenbypass oder biliopankreatische<br />
Diversion kommen für eine größere Gewichtsabnahme<br />
(BMI>50) in Betracht.<br />
Langfristige Gewichtsstabilisierung:<br />
Da der Energieverbrauch im Rahmen<br />
der Gewichtsreduktion sinkt, muss<br />
die Energiezufuhr auf Dauer reduziert<br />
werden, damit das Gewicht stabil bleibt<br />
(mind. 2000 kcal Verbrauch / Woche).<br />
Dabei helfen fettarme Kost, regelmäßige<br />
körperliche Aktivität, langfristiger<br />
und kontinuierlicher Kontakt zwischen<br />
Patient und Therapeut sowie die Einbindung<br />
in eine Selbsthilfegruppe.<br />
Hendrik Kamphaus
Apothekerin<br />
Ines Marmetschke<br />
Die Psyche ist leider so aufgebaut, dass<br />
schnelle Veränderungen die größten<br />
Belohnungen im Gehirn ausschütten.<br />
So sind wir beim Abnehmen schnell<br />
frustriert und suchen Hilfsmittel,<br />
die das Erreichen des Zielgewichtes<br />
beschleunigen. Aber hilft<br />
dies wirklich? <strong>Wir</strong> wollen<br />
einmal näher hinschauen:<br />
Einmal gibt es verschiedene<br />
Trinkpulver, die als Diätnahrung<br />
vermarktet werden<br />
(z. B. Almased®). Es ist<br />
grundsätzlich nichts dagegen<br />
einzuwenden, eine oder<br />
mehrere Mahlzeiten durch<br />
solch eine Trinknahrung zu<br />
ersetzen, da es so eventuell<br />
leichter fällt, Kalorien zu<br />
sparen. Wichtig ist dabei auf<br />
jeden Fall, nicht plötzlich<br />
von einer stark hyperkalorischen<br />
auf eine stark hypokalorische<br />
Kost umzuschwenken, da der Körper<br />
den plötzlichen Nahrungsentzug nicht<br />
nur durch den (gewünschten) Abbau<br />
von Fettgewebe ausgleicht, sondern<br />
auch durch Abbau von Muskelgewebe.<br />
Da man sich aber nicht den Rest seines<br />
Lebens von Trinknahrung ernähren<br />
möchte, steigt man irgendwann wieder<br />
auf normale Kost um und der Jojo-Effekt<br />
stellt sich ein. Der Grund liegt im Abbau<br />
der Muskelmasse! Muskeln sind unsere<br />
Hauptenergieverbraucher. Habe ich<br />
also weniger Muskeln, wird ein noch<br />
größerer Anteil der zugeführten Kalorien<br />
in Fett umgewandelt und nach einiger<br />
Zeit ist mehr Gewicht wieder zugelegt,<br />
als zuvor abgenommen wurde. Also gilt:<br />
Parallele Bewegung, um die Muskelmasse<br />
zu erhalten, ist essentiell!<br />
Empfehlenswert: grüner Salat<br />
Als Medizinprodukte werden auch<br />
Kapseln angeboten, die im Magen auf-<br />
Abnehmen – helfen<br />
Medikamente? Jein!<br />
quellen, um eine stärkere Magenfüllung<br />
zu suggerieren. <strong>Wir</strong>d die Magenwand<br />
gedehnt, wird an das Gehirn das Signal<br />
„satt“ gemeldet. Grundsätzlich eine<br />
schlaue Methode, jedoch gibt es bereits<br />
Berichte, dass diese „Schwämm-<br />
chen“ zu Darmverschlüssen und<br />
Notfall-OPs im Krankenhaus geführt<br />
haben, so dass man nicht wirklich dazu<br />
raten kann. Das gleiche Prinzip kann<br />
man aber anwenden, indem man darauf<br />
achtet, Nahrungsmittel mit geringer<br />
Energiedichte zu essen, z. B. grünen<br />
Salat. Dieser hat bei geringer Kalorienzahl<br />
ein großes Volumen. Zu einer<br />
Mahlzeit viel Wasser zu trinken, kann<br />
auch helfen.<br />
Ein weiteres <strong>Wir</strong>kprinzip besteht darin,<br />
die Aufnahme von Fetten aus der<br />
Nahrung im Darm zu verhindern. Dies<br />
führt zwar zu einer Gewichtsreduktion,<br />
jedoch kann man sich leicht vorstellen,<br />
dass der Effekt dahin ist, sobald die<br />
Kapseln abgesetzt werden. Fette haben<br />
so ein schlechtes Image, jedoch sind<br />
sie auch lebenswichtig für den Körper.<br />
Zum Beispiel können fettlösliche<br />
Vitamine ohne Fett in der Nahrung nicht<br />
aufgenommen werden. Sie werden also<br />
bei der Einnahme dieser Präparate mit<br />
dem Stuhl ausgeschieden und kommen<br />
dem Körper nicht zugute. Bei stark<br />
übergewichtigen Patienten und unter<br />
ärztlicher Kontrolle ist dies evtl. vertretbar,<br />
in der Selbstmedikation eher nicht<br />
zu empfehlen.<br />
Nicht empfehlenswert:<br />
chemische Appetitzügler<br />
Und dann gibt es noch die<br />
Gruppe der chemischen Appetitzügler,<br />
die vom Ephedrin<br />
abgeleitet sind und den Körper<br />
„aufputschen“ sollen. Der Energieumsatz<br />
soll gesteigert und<br />
das Appetitgefühl verringert<br />
werden. Diesen Effekt erkauft<br />
man sich mit einer ganzen<br />
Reihe von Nebenwirkungen,<br />
insbesondere auf das Herz-<br />
Kreislauf-System. Nicht umsonst<br />
sind diese Arzneimittel<br />
verschreibungspflichtig, werden jedoch<br />
auf dem Schwarzmarkt hoch angepriesen.<br />
Von dieser Form der Gewichtsreduktion<br />
ist dringend abzuraten, da die<br />
Nebenwirkungen den gewünschten<br />
Effekt bei unkontrollierter Einnahme um<br />
ein Vielfaches übersteigen. Vom Abhängigkeitspotential<br />
ganz zu schweigen.<br />
Leider kommt man nicht darum herum,<br />
darauf zu achten, was und wie viel man<br />
isst und sich regelmäßig zu bewegen,<br />
um seine Pfunde zu verlieren.<br />
Unterstützend können verschiedene<br />
Präparate sinnvoll sein, weil sie das Belohnungssystem<br />
gerade zu Beginn des<br />
Abnehmprozesses unterstützen und<br />
so die Motivation, weiterzumachen,<br />
erhalten bleibt. Alleine sind jedoch alle<br />
Präparate maximal während der Einnahme<br />
wirksam und führen nach dem<br />
Absetzen wieder zur Gewichtszunahme<br />
in mindestens dem gleichen Maße.<br />
Ines Marmetschke, Apothekerin<br />
13
14<br />
wir: Thema<br />
Ein<br />
Team<br />
nimmt<br />
ab<br />
Tolles Gemeinschaftserlebnis:<br />
Im Medizin-Controlling purzeln die Kilos<br />
An der Tafel ein eigener Strichcode, auf<br />
dem Schreibtisch Obst statt Schokolade:<br />
In seinen Weseler Büros hat sich<br />
das Medizin-Controlling der Holding pro<br />
homine einer strikten Eigenkontrolle<br />
unterworfen. Die Mitarbeiter specken<br />
ab und freuen sich über deutlich<br />
sichtbare Erfolge. Über das Abnehmen<br />
als Gemeinschaftserlebnis sprach die<br />
„wir:“ mit Dr. Michael Jeibmann und<br />
Sabina Holzmann.<br />
wir:-Redaktion: Was gab den Anstoß zu<br />
dieser ungewöhnlichen Aktion?<br />
Dr. Jeibmann: Nach den letzten<br />
Weihnachtsfeiertagen fühlten sich alle<br />
unwohl und stöhnten, sie hätten zu<br />
viel gegessen. Da haben wir spontan<br />
beschlossen, als Team abzunehmen.<br />
Sabina Holzmann: Stichtag für die<br />
Gewichtskontrolle war für alle Montag,<br />
der 16. Januar 2012. Seitdem wiegt sich<br />
jeder von uns montags und macht auf<br />
der Tafel im Büro einen Strich, wenn<br />
wieder ein Kilo weg ist.<br />
wir:-Redaktion: Ist Schummeln erlaubt?<br />
Sabina Holzmann: Nein, wir sind sehr<br />
streng. Selbst wenn nur 50 Gramm zum<br />
Kilo fehlen, gibt es keinen Strich.<br />
wir:-Redaktion: Und wenn jemand wieder<br />
ein Kilo zunimmt?<br />
Dr. Jeibmann: Dann wird ein Strich<br />
weggewischt. Das passiert, ohne dass<br />
die anderen dabei sind. Dagegen wird<br />
ein neuer Strich immer in der großen<br />
Runde gezogen, weil das natürlich sehr<br />
motivierend ist. Dann reden wir übers<br />
Abnehmen und sprechen uns Mut zu.<br />
Das steigert den Durchhaltewillen. Und:<br />
<strong>Wir</strong> lachen viel dabei und haben eine<br />
Menge Spaß.<br />
wir:-Redaktion: Nehmen alle nach demselben<br />
Rezept ab?<br />
Sabina Holzmann: Nein, es gibt unterschiedliche<br />
Wege. Einige setzen auf das<br />
Punktesystem der Weight-Watchers-<br />
Methode, andere zählen Kalorien oder<br />
essen viel bewusster. Ich zum Beispiel<br />
achte jetzt auf eine eiweißhaltige<br />
Ernährung, also mit viel Fisch, Reis,<br />
Hähnchenfleisch und Eiweißbrot für<br />
kohlenhydratfreie Ernährung.<br />
wir:-Redaktion: Eiweißbrot?<br />
Sabina Holzmann: Ja, das ist total lecker<br />
und nach zwei Tagen noch so frisch wie<br />
am ersten Tag.<br />
Dr. Jeibmann: Mir hilft die moderne<br />
Technik beim Abnehmen. Ich wiege meine<br />
Essen auf einer kleinen Bürowaage,<br />
speichere das Ergebnis im iPad, und ein<br />
<strong>Pro</strong>gramm rechnet dann aus, wie viele<br />
Kalorien das macht.<br />
wir:-Redaktion: Wie viele Kalorien dürfen<br />
es täglich sein?<br />
Dr. Jeibmann: 1700 plus einen Bonus,<br />
wenn ich Sport treibe. Fürs Wochenende<br />
spare ich mir immer ein paar auf. Wenn<br />
das nicht reicht, dann muss ich mir die<br />
durch noch mehr Sport „verdienen“:<br />
Walken und Fitness-Training mit der<br />
X-Box 360.<br />
Sabina Holzmann: Sport treiben wir alle.<br />
Ich zum Beispiel mache täglich Kraftund<br />
Ausdauertraining im Fitness-Studio.<br />
Außerdem benutzt keiner von uns mehr<br />
den Aufzug, wenn er irgendwo im Haus<br />
unterwegs ist. <strong>Wir</strong> nehmen die Treppe!<br />
wir:-Redaktion: Ist der Geburtstagskuchen<br />
in der Abteilung dem kollektiven<br />
Abnehmen zum Opfer gefallen?<br />
Dr. Jeibmann: Nein, der gehört natürlich<br />
nach wie vor dazu. Aber wir geben jetzt<br />
an, wie viele Kalorien jedes Stück hat.<br />
wir:-Redaktion: Jetzt mal Klartext: Wie<br />
viele Kilos sind seit dem 16. Januar<br />
verschwunden?<br />
Sabina Holzmann: Insgesamt 34 Kilo.<br />
Jeder Einzelne hat zwischen zwei und elf<br />
Kilo abgenommen. Ein super Erfolg!<br />
Dr. Jeibmann: Für mich gibt es noch einen<br />
Grund zur Freude: Ich habe mit dem<br />
Rauchen aufgehört. Nicht zum ersten<br />
Mal, muss ich gestehen. Aber es ist mir<br />
noch nie so leicht gefallen wie jetzt in<br />
Kombination mit dem Abnehmen als<br />
Gemeinschaftserlebnis.<br />
wir:-Redaktion: Gibt es einen Stichtag,<br />
bis zu dem die Aktion läuft?<br />
Dr. Jeibmann: Nein. Ich mache auf jeden<br />
Fall bis zum Jahresende weiter. Elf Kilo<br />
müssen noch runter.<br />
GHg
„Lachen schadet Ihrer Krankheit“<br />
– oder: Lachen ist gesund!<br />
Die Fähigkeit zu lächeln und zu lachen ist uns angeboren. Zunächst ist es nur ein Reflex, doch<br />
schon in den ersten Entwicklungsjahren hat die Ausprägung des Lächelns und Lachens einen<br />
erheblichen Einfluss auf unsere positive Weiterentwicklung.<br />
Klinik-Clown im Marien-Hospital: Bettina Siegfriedt<br />
stärkt unsere Abwehrkräfte<br />
und aktiviert das Immunsystem.<br />
Lachen ist kostenloses<br />
Anti-Aging – die Haut<br />
wird gestrafft und gut mit<br />
Sauerstoff versorgt.<br />
Die Lachforscher sagen:<br />
zwei bis drei Minuten herzhaftes<br />
Lachen sollen so viel<br />
bringen wie 15 Minuten<br />
Joggen.<br />
Kinder lachen etwa 400 Mal am Tag, Auch wenn Ihnen mal nicht zum Lachen<br />
Erwachsene gerade 15 Mal.<br />
zumute ist oder wenn es mal nichts zu<br />
15 Mal – eigentlich eine traurige Lachbi- Lachen gibt – um ein Lächeln kann man<br />
lanz für uns Erwachsene, vor allem wenn sich immer bemühen; denn es macht<br />
man weiß, wie gut Lachen tut und welch Sie sympathischer und Ihnen begeg-<br />
positive Auswirkungen das Lachen net man mit Sympathie. Das wird die<br />
auf unser seelisches und körperliches Stimmungslage in jedem Fall positiv<br />
Befinden hat.<br />
Die Fähigkeit zu lachen ist eine Medi-<br />
beeinflussen.<br />
zin, die uns nahezu jederzeit kosten- Ausstellung mit 100 Cartoons<br />
los zur Verfügung steht. Wer lacht, Diese wissenschaftlich erwiesenen<br />
lebt gesünder, lebt länger – und wird Fakten haben uns dazu bewogen, im<br />
schneller wieder gesund. Keine Diät und April und Mai dieses Jahres die Ausstel-<br />
keine Medizin halten das Herz so gut in lung „Lachen schadet ihrer Krankheit“<br />
Schuss wie Humor und häufiges Lachen. mit über 100 Cartoons von 16 verschie-<br />
Ein weiterer wichtiger Schritt, dem denen Künstlern an vier verschiedenen<br />
Herzen Gutes zu tun, ist, sich selbst Standorten in Wesel zu zeigen. Mit<br />
weniger ernst zu nehmen.<br />
dabei waren Cartoons von Uli Stein, die<br />
Lachen befreit: von Anspannung, Stress hauptsächlich im Marien-Hospital zu<br />
und Ärger. Der Dichter Ringelnatz sagt<br />
es so: „Humor ist der Knopf der verhin-<br />
sehen waren.<br />
dert, dass uns der Kragen platzt.“ Die Idee zu der Ausstellung hatte ein<br />
Krankenpfleger aus Hamburg. Witzige<br />
Effektiv wie das Joggen<br />
Zeichnungen mit Situationen aus dem<br />
In unserem Gesicht werden beim Lachen Krankenhaus, beim Arzt und zu allerlei<br />
18 Muskeln in Bewegung gesetzt. Das weiteren Szenen rund um die Gesund-<br />
Zwerchfell kommt in Bewegung und wird heit: bei Untersuchungen, im Kreißsaal,<br />
massiert. Die Verdauung wird gefördert, beim Krankentransport, in der Gymnas-<br />
der Puls beschleunigt, der Kreislauf antikstunde und bei der Diät entstanden<br />
geregt. Eine Minute Lachen wirkt wie 45 aus der Feder unterschiedlicher Künst-<br />
Minuten Entspannungstraining. Lachen ler. Daraus wurde, unterstützt durch die<br />
Agentur Faustmann & Schoenebaum<br />
aus Hannover, eine Wanderausstellung<br />
konzipiert, die sechs Wochen lang in<br />
Wesel gezeigt wurde.<br />
An der Ideenfindung und am Konzept<br />
beteiligt war Dr. Eckart von Hirschhausen,<br />
der den meisten inzwischen eher<br />
als Kabarettist denn als Kinderarzt<br />
bekannt sein dürfte. Er hat eine Stiftung<br />
gegründet, die Unternehmen finanziell<br />
unterstützt, um Mitarbeiter zu Krankenhausclowns<br />
auszubilden.<br />
Eigener Clown im Marien-Hospital<br />
<strong>Wir</strong> im Marien-Hospital haben seit zehn<br />
Jahren einen Clown, genauer: eine Clownin.<br />
Bettina Siegfriedt bringt unsere<br />
kleinen Patienten in der Kinderklinik<br />
zum Lachen und hilft ihnen dadurch,<br />
besser und schneller gesund zu werden.<br />
<strong>Wir</strong> im Marien-Hospital und in der<br />
Holding pro homine – für den Menschen<br />
– haben nicht nur die Gesunderhaltung<br />
der uns anvertrauten Patienten in den<br />
Blickpunkt gestellt, sondern wollen<br />
auch zur Gesunderhaltung der eigenen<br />
Mitarbeiter beitragen. Dafür bieten wir<br />
ihnen an, sich auf vielfältige Weise<br />
zu bewegen, etwa in den Kursen des<br />
Gesundheitszentrums oder beim Betriebssport.<br />
Weil Freude und Traurigkeit<br />
an keinem anderen Arbeitsplatz so nah<br />
beieinander liegen wie im Krankenhaus,<br />
sollen unsere Mitarbeiter auch etwas<br />
zu lachen haben. Auch das hat uns<br />
bewogen, die Ausstellung nach Wesel<br />
zu holen.<br />
In diesem Sinne wünschen wir allen<br />
Lesern und auch uns selbst immer wieder<br />
mal etwas zu lachen.<br />
GW<br />
15
16<br />
wir: Senioren<br />
Das Weseler Stadtarchiv berichtete<br />
am 2. März 2012 unter dem Stichwort<br />
„2. März 1952 – Einweihung des Martinistiftes“,<br />
dass „die Pfarrgemeinde<br />
St. Martini durch die Zerstörung der<br />
Stadt Wesel am Ende des Zweiten Weltkrieges<br />
nicht nur ihre Gebäude, sondern<br />
auch ihren angestammten Platz<br />
an der Ritterstraße verloren hatte.<br />
Sie errichtete hinter dem alten Standort<br />
an der heutigen Martinistraße ihre<br />
Kirche auf den Grundmauern der ehemaligen<br />
Reithalle des Feldartillerie-Regiments<br />
43. Nach dem Vorbild der 1949<br />
eingeweihten Kirche ging die Pfarrgemeinde<br />
das nächste Bauwerk an:<br />
Gemeindemitglieder pickten 500.000<br />
Steine für das sogenannte Martinistift,<br />
ein von der Caritas betreutes Altenheim,<br />
das vom Weseler Architekten Carl<br />
Merl – einem Gemeindemitglied – errichtet<br />
wurde. Man musste keine Steine<br />
zukaufen und hielt auf diese Weise die<br />
Baukosten gering.“<br />
So zogen im März 1952 34 Personen,<br />
60 Jahre<br />
Martinistift Wesel:<br />
Feier mit Zeitreise<br />
die zuvor in Notquartieren, Behelfsheimen<br />
oder in der Evakuierung eine<br />
Unterkunft hatten, in schlichte Ein- und<br />
Zweibettzimmer des Martinistifts ein.<br />
Heute, nach 60 Jahren und mehreren<br />
Um- und Anbauten, leben im Martinistift<br />
48 Bewohner und Bewohnerinnen<br />
in modern eingerichteten Zimmern.<br />
32 Einzel- und acht Doppelzimmer<br />
stehen zur Verfügung, außerdem elf<br />
Wohnungen für das Betreute Wohnen.<br />
Nicht nur das äußere Erscheinungsbild<br />
des Martinistiftes veränderte sich in<br />
den zurückliegenden Jahren; zugleich<br />
wurden die Anforderungen an Pflege<br />
und Betreuung größer, besonders seit<br />
das Pflegeversicherungsgesetz 1994<br />
als elftes Buch des Sozialgesetzbuches<br />
geschaffen wurde.<br />
Ausgelassene Stimmung<br />
Die Geburtstagsfeier zum 60-jährigen<br />
Bestehen des Martinistiftes begann am<br />
4. März 2012 morgens mit einem Wortgottesdienst,<br />
gestaltet von Pastoralreferentin<br />
Veronika Stracke. Nachmittags<br />
blickte die Haus- / Pflegedienstleiterin<br />
Kirsten Kemming zunächst auf die<br />
Historie zurück. Danach sorgte Hartmut<br />
Stevens für ausgelassene Stimmung in<br />
der Cafeteria. Seine musikalische Rückschau<br />
in die Zeit der Schellack-Platten<br />
begeisterte Jung und Alt gleichermaßen.<br />
Alte Kinderwagen, Radios und<br />
weitere ehemalige Gebrauchsgegenstände,<br />
die Hartmut Stevens mitgebracht<br />
hatte, sorgten für eine lebhafte<br />
Diskussion über „anno dazumal“.<br />
Passend dazu führten die Ehrenamtlichen<br />
und Mitarbeiterinnen Kleidung<br />
in einer historischen Modenschau vor,<br />
die von Marianne Richter (MaRi-Moden)<br />
moderiert wurde.<br />
„Haus der Gemeinde“<br />
Josef Reining, Leiter der Senioreneinrichtungen<br />
der Holding pro homine,<br />
erwähnte in seiner Gratulation besonders<br />
die Vernetzung des Martinistiftes<br />
mit der katholischen Kirchengemeinde<br />
St. Martini als „das Haus der Gemeinde“.<br />
Er begrüßte Pfarrer Stefan Sühling,<br />
der zur Freude aller der Einladung<br />
gefolgt war. Zum Ausklang der Feier<br />
schwangen viele Bewohner das Tanzbein<br />
und fühlten sich zurückversetzt in<br />
alte Zeiten.<br />
Gisela Henschel / Kirsten Kemming
Sie hielt die Fäden<br />
fest in der Hand<br />
Abschied von St. Christophorus:<br />
Ursula Maternowski ist jetzt Rentnerin<br />
Ursula Mater-<br />
nowski aus der<br />
Heimverwaltung<br />
der Senioreneinrichtung<br />
St. ChristophorusFriedrichsfeld<br />
ist Ende<br />
März 2012 in den<br />
wohlverdienten Ruhestand gegangen.<br />
Die „wir:“ blickt zurück.<br />
Lang, lang ist‘s her: Ursula Maternowski<br />
startete am 15. Juli 1988 in<br />
der Zentrale/Patientenaufnahme im<br />
Marien-Hospital. Schwester Antonilda<br />
und Änne Trollmann waren dort ihre<br />
langjährigen Wegbegleiterinnen. Heute<br />
gibt es sehr liebevolle Erinnerungen an<br />
die beiden. Schwester Antonilda hatte<br />
immer ein offenes Ohr, Änne sorgte<br />
immer für „Ordnung“ und auch der<br />
Kontakt zu den Handwerkern – Udo und<br />
Hans-Dieter Bubolz oder Michael Weiglein,<br />
um einige Namen zu nennen – war<br />
geprägt von guter Stimmung und einem<br />
Späßchen zwischendurch. Was gab es<br />
Schöneres, als die Herren in den April<br />
zu schicken? Es wurde viel gelacht, und<br />
zu einigen Kollegen besteht bis heute<br />
ein netter Kontakt.<br />
Im Jahr 2000 wechselte Ursula Maternowski<br />
in die Leistungsabrechnung<br />
und 2005 gab es nochmal eine große<br />
neue berufliche Herausforderung. Die<br />
Senioreneinrichtung St. Christophorus<br />
in Friedrichsfeld öffnete ihre Pforten,<br />
und Ursula Maternowski startete als<br />
Verwaltungskraft gemeinsam mit Ursula<br />
Leupers und Claudia Neuenhaus mit<br />
Eröffnung des Hauses. Das war eine<br />
anstrengende, aber auch spannende<br />
Zeit. Büromöbel aussuchen, wo stellen<br />
wir was hin, wann kommen die neuen<br />
Bewohner? – alles musste organisiert<br />
werden. Aber das war für Ursula<br />
Maternowski kein <strong>Pro</strong>blem. Sie hielt die<br />
Fäden fest in der Hand. Ob Organisation<br />
oder die Mitgestaltung von Festen<br />
und Veranstaltungen, nichts konnte sie<br />
erschüttern. Claudia Neuenhaus nannte<br />
sie oft liebevoll „meinen Blindenhund“,<br />
denn nie vergaß sie einen Termin, immer<br />
stand sie mit Rat und Tat zur Seite.<br />
Immer freundlich<br />
Auch die Bewohner liebten und<br />
schätzten sie sehr. Ein besonderes<br />
„Händchen“ hatte Ursula Maternowski<br />
für die dementen Bewohner. Nie verlor<br />
sie ihre Freundlichkeit, auch dann<br />
nicht, wenn eine Bewohnerin zum 20.<br />
Mal am Morgen vor ihr stand und sagte:<br />
„Du bist meine Mutter.“<br />
„<strong>Wir</strong>:“ bedanken uns herzlich für die<br />
gute, enge, kollegiale Zusammenarbeit<br />
und haben Frau Maternowski gerne in<br />
den verdienten Ruhestand entlassen,<br />
wo sie nun ihren Ehemann Udo auf<br />
Trab hält, Zeit für ihre drei Enkelkinder<br />
hat, sich in ihrem Garten tummelt und<br />
gemeinsam mit ihrem Mann schöne<br />
Urlaube plant.<br />
„<strong>Wir</strong>:“ sagen Danke für die gute Zeit!<br />
Claudia Neuenhaus für das Team<br />
Erdbeer-Rhabarber-Tiramisu<br />
Zutaten für acht Personen:<br />
500 g Rhabarber, geputzt<br />
100 ml Apfelsaft<br />
1 Prise Zimt<br />
80 g Honig<br />
250 g Mascarpone<br />
125 g Natur-Joghurt<br />
1 TL Vanillezucker<br />
500 g Erdbeeren, geputzt<br />
2 Pck. Löffelbiskuits (Biskotten)<br />
1 EL Pistazien, gehackt<br />
etwas Rum<br />
etwas frische Minze<br />
Zubereitung:<br />
Rhabarber in ca. 1 cm lange Stücke<br />
schneiden und in Apfelsaft und Zimt<br />
weich kochen. 50 g Honig unterrühren<br />
und auskühlen lassen. Mascarpone,<br />
Joghurt und Vanillezucker mit dem restlichen<br />
Honig verrühren. 400 g Erdbeeren<br />
vierteln (größere achteln) und unter<br />
das Rhabarberkompott heben.<br />
Die Biskotten in etwas Rum tunken und<br />
den Boden der Form damit auslegen.<br />
Darauf die Hälfte des Erdbeer-Rhabarber-Kompottes<br />
und darauf die Hälfte<br />
der Mascarpone-Creme verteilen. In<br />
dieser Reihenfolge eine weitere Schicht<br />
bilden und im Kühlschrank mindestens<br />
2 Stunden kalt stellen.<br />
Vor dem Servieren die restlichen<br />
Erdbeeren (ca.100 g) fächerförmig<br />
aufschneiden.<br />
Das Dessert mit Erdbeeren, Pistazien<br />
und Minzblättchen garnieren.<br />
Zubereitungszeit ca. 30 Min.<br />
Ruhezeit ca. 2 Std.<br />
Küchenchef Reinhard Kersten<br />
wünscht: „Guten Appetit!“<br />
17
18<br />
wir: pro homine<br />
Stiftung Wohlfahrtspflege NRW<br />
unterstützt das <strong>Pro</strong>jekt mit einem<br />
Millionen-Zuschuss<br />
Grundstein für den Neubau von SPZ<br />
und Frühförderstelle ist gelegt<br />
Mit einem feierlichen Akt wurde am<br />
16. Mai 2012 der Grundstein für den<br />
Neubau von Sozialpädiatrischem Zentrum<br />
(SPZ) und Frühförderstelle gelegt.<br />
Rund 100 Gäste waren dazu auf die<br />
Baustelle an der Gerhart-Hauptmann-<br />
Straße in Wesel unweit des Marien-<br />
Hospitals gekommen. Geschäftsführer<br />
Heinrich Schnieders sagte, endlich erfülle<br />
sich der langjährige Wunsch, SPZ,<br />
Frühförderstelle und – in einem zweiten<br />
Bauabschnitt in einigen Jahren – die<br />
Tagesklinik in einem Gebäude zentral<br />
unterzubringen. Er dankte der Stiftung<br />
Wohlfahrtspflege Nordrhein-Westfalen,<br />
ohne deren Zuschuss in Höhe von<br />
2,648 Millionen Euro die Baumaßnahme<br />
mit einem Investitionsvolumen<br />
von sechs Millionen Euro nicht möglich<br />
gewesen wäre. Weitere 250 000 Euro<br />
kommen von der „Aktion Mensch“.<br />
Chefarzt Dr. Ullrich Raupp zeigte sich<br />
„glücklich, dass mit dieser Grundsteinlegung<br />
ein sehr großer Wunsch der<br />
Erfüllung zustrebt“.<br />
Tagesklinik folgt<br />
In den Grundstein wurde eine kupferne,<br />
mit zwei Tageszeitungen, der aktuellen<br />
„wir:“-Ausgabe und Münzgeld gefüllte<br />
Hülse versenkt. Technischer Leiter<br />
Rainer Klepping verlas die Urkunde<br />
zur Grundsteinlegung. Darin heißt es<br />
unter anderem, der Aufsichtsrat der<br />
Holding pro homine habe zugestimmt,<br />
„auf dem Grundstück der ehemaligen<br />
Katastrophenschutzschule des Landes<br />
Nordrhein-Westfalen einen Neubau für<br />
das Sozialpädiatrische Zentrum (SPZ)<br />
und die Interdisziplinäre Frühförderstelle<br />
(IFF) zu errichten. In einem zweiten<br />
Bauabschnitt in einigen Jahren soll der<br />
Komplex um einen weiteren Neubau für<br />
die Tagesklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie<br />
ergänzt werden. Diese drei<br />
kindertherapeutischen Einrichtungen<br />
betreibt das Marien-Hospital derzeit<br />
an drei verschiedenen Standorten in<br />
Wesel. Bereits seit langer Zeit besteht<br />
seitens des Trägers der Wunsch, diese<br />
Einrichtungen zu zentralisieren und damit<br />
eine noch stärkere Vernetzung und<br />
erhebliche Synergien zu erzielen. Vor<br />
allem aber erfordern die stetig wachsenden<br />
Patientenzahlen zusätzliche<br />
Therapie- und Behandlungsräume.“<br />
Eröffnung im Sommer 2013<br />
Die Baupläne des Architekturbüros<br />
TMK (Düsseldorf) sehen drei einzelne<br />
Baukörper für SPZ, Frühförderstelle und<br />
Tagesklinik vor. Dazu gehört jeweils ein<br />
Innenhof, der viel Licht in die Räume<br />
und Flure lässt. Der Besucher betritt<br />
den Neubau über den Haupteingang<br />
des SPZ, wo sich die zentrale Anmeldeund<br />
Informationsstelle befindet. Das<br />
Außengelände ist in Zonen eingeteilt,<br />
dazu zählen ein Spielplatz, ein Sportfeld<br />
und eine Begegnungsfläche vor<br />
dem Eingang. Die atriumartigen Gebäude<br />
erhalten ein nach innen geneigtes<br />
Pultdach, die Außenfassaden werden<br />
farbig gestaltet und zum Teil verklinkert.<br />
Die Planung garantiert einerseits die<br />
gewünschte Vernetzung der Einrichtungen<br />
untereinander und erlaubt andererseits<br />
den eigenständigen Betrieb<br />
von SPZ, Frühförderstelle und Tagesklinik.<br />
Die Fertigstellung des Neubaus ist<br />
für Sommer 2013 geplant.<br />
„David gegen Goliath“<br />
Geschäftsführer Heinrich Schnieders<br />
erinnerte bei der Grundsteinlegung<br />
daran, dass auf dem Grundstück<br />
zunächst die Tagesklinik neu gebaut<br />
werden sollte. Deren Bedarf hatte das<br />
Land 1995 anerkannt. Die Trägerschaft<br />
ging an „David“ Marien-Hospital, das
Mit Kelle, Hammer und Weihwasserbehälter: Chefarzt Dr. Ullrich Raupp, Geschäftsführer Heinrich Schnieders, Aufsichtsratsvorsitzender<br />
Stefan Sühling, Architekt Guido Meßthaler und Krankenhaus-Pfarrer Johannes Vermöhlen (v. l.) legten den Grundstein.<br />
sich gegen „Goliath“ Landschaftsver-<br />
band Rheinland durchsetzte. Um die<br />
Tagesklinik zu bauen, sicherte sich<br />
das Marien-Hospital im Jahre 2001 das<br />
6000 Quadratmeter große Grundstück.<br />
Doch der geplante Neubau ließ sich<br />
nicht verwirklichen, weil das Marien-<br />
Hospital andere Baumaßnahmen vom<br />
Land gefördert bekam – vor allem die<br />
Kinderklinik und den Zentral-OP – und<br />
damit die Fördermittel ausgeschöpft<br />
waren. Also wurde umgeplant: erst SPZ<br />
und Frühförderstelle, in einem zweiten<br />
Schritt dann die Tagesklinik.<br />
„Der Neubau ermöglicht eine stärkere<br />
Vernetzung von SPZ, Frühförderstelle<br />
und später der Tagesklinik. Das schafft<br />
erhebliche Synergien, von denen auch<br />
die Mitarbeiter durch bessere Organisationsabläufe<br />
und kürzere Wege<br />
profitieren werden“, betonte Schnieders<br />
und ergänzte: „Nach dem Umzug<br />
werden die Einrichtungen noch enger<br />
kooperieren und dennoch unabhängig<br />
voneinander arbeiten können. Das<br />
ist ein entscheidender Gesichtspunkt<br />
unseres Konzeptes.“<br />
Konzentriertes Fachwissen<br />
Chefarzt Dr. Ullrich Raupp sagte:<br />
„Zuletzt fünf Standorte über das<br />
gesamte Haus verteilt, 60 Mitarbeiter<br />
und über 5000 Behandlungsfälle in<br />
SPZ und Frühförderstelle ließen die<br />
notwendige, besonders enge Zusammenarbeit<br />
der Fachdienste zu einer<br />
besonderen Herausforderung werden.“<br />
Umso erfreuter zeigte er sich, dass nun<br />
neu gebaut wird, denn „Aufteilung,<br />
Vereinzelung oder weite Entfernungen<br />
können überhaupt nicht förderlich sein,<br />
wenn es darum geht, die Ursache von<br />
Entwicklungsstörungen zu erkennen<br />
und Behandlungswege einzuschlagen.<br />
Denn hierbei ist das hohe Maß an Spe-<br />
zialwissen des einzelnen Mitarbeiters<br />
nur dann wirklich wirksam, wenn es im<br />
ständigen Austausch und Dialog untereinander<br />
und mit den anderen Berufsgruppen<br />
nutzbar gemacht werden kann<br />
für die Behandlung der betroffenen<br />
Kinder und ihrer Familien.“<br />
Höchste Förderung<br />
Die 2,648 Millionen Euro sind die<br />
höchste Summe, die bisher von der<br />
Stiftung Wohlfahrtspflege NRW bewilligt<br />
wurde. Nach den Worten von Stiftungsrat-Mitglied<br />
Bernhard Tenhumberg<br />
Der Haupteingang des Marien-Hospitals<br />
soll besser ins Auge fallen und insgesamt<br />
ein moderneres und repräsentativeres<br />
Aussehen bekommen. Dazu wird<br />
die Fläche vor dem Krankenhaus an<br />
der Pastor-Janßen-Straße so umgestaltet,<br />
dass ein gepflasterter, ebenerdiger<br />
Platz mit Begegnungscharakter<br />
entsteht. Zentrale Bestandteile des<br />
Konzepts sind eine strengere Ordnung<br />
mit einem deutlich reduzierten Anteil<br />
an Grünflächen und eine eindeutigere<br />
Wegeführung. Es wird keine Hochborde<br />
mehr geben, auf die Treppenstufen am<br />
(Vreden) zeigt dies, welche Dominanz<br />
das <strong>Pro</strong>jekt des Marien-Hospitals habe.<br />
„Das Konzept hat uns überzeugt. Hier<br />
wird Hilfe fürs Leben geleistet, das ist<br />
entscheidend“, so Tenhumberg.<br />
Den Speiß für die Grundsteinplatte<br />
trugen Aufsichtsratsvorsitzender Stefan<br />
Sühling, Geschäftsführer Schnieders,<br />
Chefarzt Dr. Raupp, Bernhard Tenhumberg<br />
und Architekt Guido Meßthaler<br />
auf. Es folgten (leichte) Hammerschläge<br />
auf die Platte, die anschließend von<br />
Krankenhaus-Pfarrer Johannes Vermöhlen<br />
gesegnet wurde.<br />
GHg<br />
Marien-Hospital:<br />
Schicker Haupteingang<br />
Eingang zur Radiologischen<br />
Praxis wird verzichtet. Auf<br />
diese Weise entsteht ein klar<br />
gegliedertes Gesamtbild,<br />
das Leichtigkeit und Großzügigkeit<br />
ausstrahlt. Dazu<br />
trägt ganz wesentlich eine<br />
komplett in Glas gehaltene<br />
Konstruktion mit Metallrahmen bei, die<br />
das grüne Vordach des Marien-Hospitals<br />
ersetzen wird. Natürlich werden<br />
Pkw weiterhin bis zum Haupteingang<br />
vorfahren können.<br />
Die Investitionssumme für das <strong>Pro</strong>jekt<br />
beträgt rund 700 000 Euro. Die Arbeiten<br />
sollen bis Ende 2012 beendet sein;<br />
ebenso wie der zweite Bauabschnitt der<br />
Fassaden-Sanierung am Marien-Hospital<br />
mit Aufzug, Treppenhaus und dem<br />
weiteren Umbau der Cafeteria (Verlängerung<br />
der Glaskonstruktion).<br />
GHg<br />
19
20<br />
wir: Gesundheit & Medizin<br />
Pionier der Laparoskopie<br />
Chefarzt Dr. Wolf-Dieter<br />
Otte gehört zu den Chirurgen,<br />
die der Bauchspiegelung<br />
in Deutschland<br />
vor 20 Jahren zum<br />
Durchbruch verhalfen.<br />
Vom „Teufelszeug“ zum anerkannten<br />
chirurgischen Standardverfahren: So<br />
lässt sich die Entwicklung der Laparoskopie<br />
(Bauchspiegelung) beschreiben.<br />
Ein Pionier dieser Operationstechnik<br />
ist Dr. Wolf-Dieter Otte, seit 1994<br />
Chefarzt der Klinik für Allgemein- und<br />
Visceralchirurgie am Marien-Hospital.<br />
Er gehörte 1992 als Oberarzt der<br />
Städtischen Krankenanstalten Esslingen<br />
zu den ersten drei Medizinern in<br />
Deutschland, die eine laparoskopische<br />
Dickdarm-Operation vornahmen. „Das<br />
hat damals sechseinhalb Stunden<br />
gedauert“, erinnert sich Dr. Otte.<br />
„Heute schafft man das in zwei bis vier<br />
Stunden, weil die Medizintechnik<br />
enorme Fortschritte gemacht hat und<br />
weil der Sachverstand der Chirurgen<br />
damit einhergegangen ist.“<br />
Bei der Bauchspiegelung betrachtet<br />
der Operateur die Bachhöhle mit einem<br />
Spezialendoskop, dem Laparoskop.<br />
Dabei handelt es sich um ein Gerät mit<br />
einer Optik, die am Ende eines dünnen<br />
Rohrs angebracht ist. Im Inneren<br />
des Laparoskops befindet sich ein<br />
Stablinsen-System, das die Bildinformation<br />
zum anderen Ende des Rohres<br />
transportiert. Dort sitzt eine Kamera,<br />
die das Bild auf einen oder mehrere<br />
Monitore weiterleitet. Für ausreichende<br />
Ausleuchtung sorgt eine Lichtquelle mit<br />
Xenonlampe.<br />
Das Ziel: schonend operieren<br />
„Ziel der Laparoskopie ist es, den<br />
Patienten möglichst schonend zu<br />
operieren“, erklärt Dr. Otte. Die Technik<br />
gehört damit zu den minimal-invasiven<br />
Verfahren, die mit kleinen Schnitten<br />
auskommen, durch die das Endoskop<br />
(röhrenförmiges optisches Untersu-<br />
chungsgerät) und die Operationsgeräte<br />
in den Bauch eingeführt werden. Auch<br />
im Brustraum, an Niere und Nebenniere,<br />
an der Schilddrüse und bei Leistenbrüchen<br />
erfolgen die Eingriffe meist<br />
minimal-invasiv. „Im Marien-Hospital<br />
machen wir pro Jahr 500 bis 700 laparoskopische<br />
Operationen und ca.150<br />
bis 200 endoskopische Dickdarm-<br />
Entfernungen“, sagt Dr. Otte. Auch bei<br />
80 <strong>Pro</strong>zent der bösartigen Krebserkrankungen<br />
des Dickdarms greift<br />
der Chirurg zum Endoskop. „Studien<br />
zeigen, dass dieses Verfahren nach fünf<br />
bis zehn Jahren bessere Ergebnisse<br />
liefert als die große offene Operation“,<br />
unterstreicht der Chefarzt.<br />
Anfangs viele Skeptiker<br />
Wissenschaftlich belegt war gar nichts,<br />
als er vor 20 Jahren mit der Laparoskopie<br />
begann. Im Gegenteil: „Die<br />
Meinungsbilder und Lehrstuhlinhaber<br />
in der Chirurgie haben dieses Verfahren<br />
damals nicht unterstützt“, erinnert sich<br />
Dr. Otte. Zu den Skeptikern gehörte<br />
zunächst auch er selbst. „Mein Chef in<br />
Esslingen hielt die Laparoskopie, die<br />
er aus den USA mitgebracht hatte, für<br />
innovativ und wies mir dieses Arbeitsfeld<br />
zu“, erinnert er sich. Doch ihn<br />
überzeugte die neue Methode nicht,<br />
außerdem sprangen viele Chirurgen<br />
ohne ausreichende Sachkenntnis und<br />
Sorgfalt auf den neuen Zug auf. Die<br />
Folge waren erhebliche Komplikationen,<br />
so dass Dr. Otte zu dem Urteil<br />
kam: „Das ist patientenschädigend.“<br />
Doch dann lernte er einen deutschen<br />
Chirurgen kennen, der sich intensiv<br />
mit der minimal-invasiven OP-Technik<br />
befasst und ein Video davon gemacht<br />
hatte. „Darin sah ich, dass die Sache<br />
doch funktioniert und habe mich daran<br />
gemacht“, sagt Dr. Otte.<br />
Heute weltweit Standard<br />
Im Austausch mit anderen Pionieren in<br />
Deutschland, Frankreich und den USA<br />
gelang es, auch die Industrie ins Boot<br />
zu holen und von der Entwicklung neuer<br />
Instrumente und bildgebender Verfahren<br />
zu überzeugen. Als dann immer<br />
mehr Patienten die minimal-invasive<br />
Methode wünschten, war der Bann<br />
gebrochen. „Zunächst haben wir Gallenblasen-<br />
und Blinddarm-Operationen<br />
gemacht und schon da gemerkt, dass<br />
die Patienten sehr davon profitieren“,<br />
so Dr. Otte. „Während die Entfernung<br />
einer Gallenblase früher 14 Tage<br />
Krankenhaus-Aufenthalt bedeutete,<br />
verringerte sich diese Zeit zunächst um<br />
die Hälfte, und heute fragen die Leute<br />
schon nach dem ersten Tag, wann sie<br />
denn endlich nach Hause können.“ Die<br />
erste endoskopische Teil-Entfernung<br />
eines Dickdarms in Deutschland 1992<br />
war dann der entscheidende Schritt<br />
hin zu einer Technik, die heute in der<br />
ganzen Welt zum klinischen Leistungsstandard<br />
gehört. „Sogar die kleinen<br />
Schnitte, durch die die Instrumente in<br />
den Bauchraum eingeführt werden, setzen<br />
die Chirurgen rund um den Erdball<br />
fast gleich“, weiß der Chefarzt.
Bilder in HD-Qualität<br />
Der moderne Chirurg arbeitet heute<br />
mit Lasertechnik und hoch auflösender<br />
HD-Qualität. Er kann jedes Organ, jeden<br />
Lymphknoten und jedes Blutgefäß in<br />
mehrfacher Vergrößerung betrachten<br />
und aus der Totalen heranzoomen,<br />
so dass ihm nichts entgeht. „Laparoskopisches<br />
Operieren ist Teamwork“,<br />
betont Dr. Otte. Bei jeder OP fungiert<br />
ein Arzt als „Kameramann“. Das sei<br />
eine verantwortungsvolle Aufgabe, betont<br />
Dr. Otte: „Er muss meine Schritte<br />
antizipieren.“ Der Operateur bedient<br />
mit der linken Hand die Fasszange,<br />
die mit einer Pinzette vergleichbar ist.<br />
Damit greift er nach dem Gewebe, das<br />
er schneiden will. Mit rechts hält er<br />
ein zweites zangenartiges Werkzeug,<br />
mit dem er Gewebe durchtrennt und<br />
im selben Moment die Schnittstelle<br />
millimetergenau verödet, so dass kaum<br />
Blut fließt. Auch dies ist ein Ergebnis<br />
innovativer Medizintechnik. Ein weiterer<br />
Arzt aus dem Chirurgen-Team hält<br />
dem Operateur das OP-Feld frei, dabei<br />
hält er Organe beiseite und spannt<br />
das Gewebe auf. Damit der Operateur<br />
überhaupt arbeiten kann, wird der<br />
Bauchraum mit Kohlendioxid gefüllt.<br />
Dadurch heben sich die Eingeweide von<br />
der Bauchdecke ab und es entstehen<br />
Platz- und Sichtverhältnisse, ohne die<br />
ein Eingriff unmöglich wäre.<br />
Neue Dimension<br />
„Heute gibt es kaum eine OP im Bauchraum,<br />
die sich nicht laparoskopisch<br />
machen lässt. Auch Eingriffe an der<br />
Speiseröhre und der Bauchspeicheldrüse<br />
sind auf diesem Weg inzwischen<br />
möglich“, sagt Dr. Otte. Und der Fortschritt<br />
schreitet weiter voran: dreidimensionalen<br />
Kamerasystemen gehört<br />
die Zukunft“, so der Chefarzt. Nicht<br />
ohne Stolz sagt er im Rückblick: „Die<br />
laparoskopische Operationstechnik<br />
ist heute unstrittig, weil sie sich in der<br />
Praxis bewährt hat, ohne dass es vorher<br />
wissenschaftliche Untersuchungen<br />
dazu gab.“ Eine echte Pioniertat eben.<br />
GHg<br />
Vor der MVZ-Zweigstelle Xanten: Dr. Letizia Puzzo, Dr. Beate de Fries,<br />
Thomas Herber (vorne, v. l.), Geschäftsführer Heinrich Schnieders (hinten, r.),<br />
Chefärztin <strong>Pro</strong>f. Dr. Monika Gappa und Xantens Bürgermeister Christian Strunk<br />
MVZ-Zweigstelle<br />
Marien-Hospital Wesel sichert die<br />
kinderärztliche Versorgung in Xanten<br />
Das Medizinische Versorgungs-<br />
Zentrum (MVZ) des Marien-Hospitals<br />
hat zum 1. April 2012 in Xanten eine<br />
Zweigstelle eröffnet, um dort<br />
mit zwei Ärzten aus der Pädiatrie<br />
(Kinder- und Jugendmedizin) des<br />
Marien-Hospitals die kinderärztliche<br />
Versorgung sicherzustellen.<br />
Das Marien-Hospital als 100-prozentiger<br />
Träger des MVZ übernahm den<br />
Kassenarztsitz von Dr. Beate de Fries.<br />
Die Fachärztin für Pädiatrie hatte ihre<br />
Praxis Ende 2010 geschlossen. Seither<br />
war Xanten ohne eigenen Kinderarzt.<br />
Die Dependance des MVZ befindet sich<br />
in den ehemaligen Praxisräumen von<br />
Dr. de Fries an der Hagenbuschstraße<br />
17. Nachdem die Kinderärztin ihre<br />
Praxis aus Altersgründen aufgegeben<br />
hatte, fand sie trotz intensiver Suche<br />
keinen Nachfolger. Xantens Bürgermeister<br />
Christian Strunk wandte sich an<br />
Heinrich Schnieders, den Geschäftsführer<br />
des Marien-Hospitals. Sie suchten<br />
nach Möglichkeiten, die kinderärztliche<br />
Versorgung in Xanten durch eine Kooperation<br />
mit dem Weseler Krankenhaus<br />
dauerhaft zu gewährleisten. In die<br />
Überlegungen war die Kassenärztliche<br />
Vereinigung (KV) Nordrhein in Düsseldorf<br />
eingebunden, die schließlich dem<br />
Vorschlag zustimmte, eine MVZ-Zweigstelle<br />
zu schaffen.<br />
Geschäftsführer Schnieders vereinbarte<br />
mit <strong>Pro</strong>f. Dr. Monika Gappa, Chefärztin<br />
der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin<br />
am Marien-Hospital, im MVZ Ärzte<br />
aus der Pädiatrie anzustellen. Zum<br />
1. April 2012 übernahmen Dr. Letizia<br />
Puzzo und Thomas Herber die kinderärztliche<br />
Versorgung in Xanten. Sie<br />
sind zu jeweils 50 <strong>Pro</strong>zent abwechselnd<br />
im Marien-Hospital und in der Praxis<br />
tätig. Somit ist die Einbeziehung der<br />
fachlichen Kompetenz der Klinik für<br />
Kinder- und Jugendmedizin gewährleistet.<br />
Dr. Letizia Puzzo ist Fachärztin<br />
für Kinder- und Jugendmedizin und<br />
Kinderpneumologin, Thomas Herber ist<br />
Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin.<br />
Diese Form der kassenärztlichen<br />
Versorgung mit Krankenhaus-Ärzten<br />
hat nach den Worten von Geschäftsführer<br />
Schnieders zukunftsweisenden<br />
Modellcharakter. Denn aufgrund des<br />
zunehmenden Ärztemangels werden<br />
immer mehr Facharztpraxen unbesetzt<br />
bleiben, weil Nachfolger fehlen.<br />
GHg<br />
21
22<br />
wir: Gesundheit & Medizin<br />
Hebammen-Netzwerk<br />
Das Emmericher Krankenhaus<br />
steht für eine fortschrittliche und<br />
individuelle Geburtshilfe<br />
Für eine fortschrittliche, individuelle und sichere Geburtshilfe stehen die 14<br />
freiberuflichen Hebammen, die für das St. Willibrord-Spital in Emmerich arbeiten.<br />
Sie sind nicht im Krankenhaus angestellt, sondern haben eigene Praxen.<br />
Die schwangeren Frauen, die von ihnen betreut und begleitet werden, entbinden in Emmerich.<br />
Das Einzugsgebiet ist groß, es umfasst<br />
Teile der Kreise Kleve, Wesel und<br />
Borken: Emmerich, Rees, Kleve, Kalkar,<br />
Goch, Uedem, Weeze, Sonsbeck, Xanten,<br />
Wesel, Alpen, Isselburg, Anholt,<br />
Bocholt. Folgende Praxen haben Kooperationsverträge<br />
mit dem St. Willibrord-<br />
Spital geschlossen: „Hebammenpraxis“<br />
Emmerich, „Bauchgeflüster“ (Kleve)<br />
und „Lebensraum“ (Goch) sowie eine<br />
Xantener Praxis. Die Zusammenarbeit<br />
innerhalb dieses Netzwerkes klappe<br />
reibungslos und sei ein „wunderbares<br />
Miteinander“, sagt Jürgen Gerhorst,<br />
Verwaltungsleiter des Emmericher<br />
Krankenbauses. Die freundschaftliche<br />
Atmosphäre innerhalb des Hebammen-<br />
Teams übertrage sich auch auf die<br />
Arbeit, so dass Schwangere sich gut<br />
betreut und aufgehoben fühlten. Bis zu<br />
30-jährige Erfahrung, vielfältige Qualifikationen<br />
und die Offenheit, auch neue<br />
Wege in der Geburtshilfe zu gehen – all<br />
das vereinen die 14 Hebammen auf<br />
sich. Sie praktizieren eine innovative<br />
Geburtshilfe, die sich an persönlichen<br />
Bedürfnissen orientiert und nicht nach<br />
„Schema F“ funktioniert. Dazu gehört,<br />
dass die schwangeren Frauen von<br />
Anfang an in Entscheidungsprozesse<br />
einbezogen werden und die „natürliche<br />
Geburt“ eine Chance erhält.<br />
Breites Spektrum<br />
Das Spektrum geht weit über die eigentliche<br />
Geburt hinaus, es umfasst u. a.:<br />
Geburtsvorbereitung, Schwimmen für<br />
Schwangere, Wochenbett ambulant und<br />
stationär, Rückbildung, Babyschwimmen<br />
und -massage sowie ein breites<br />
Angebot an Vorträgen und Kursen. Drei<br />
Frauen kümmern sich als Familienhebammen<br />
um sozial benachteiligte und<br />
minderjährige Mütter – je nach Bedarf<br />
bis zum dritten Lebensjahr des Kindes.<br />
Bei der Entbindung im St. Willibrord-<br />
Spital kommen auch Naturheilverfahren<br />
(Bachblüten, Homöopathie) und<br />
Akupunktur zum Einsatz; Gebärhocker<br />
und Gebärwanne stehen zur Verfügung,<br />
individuelle Gebärhaltungen sind<br />
selbstverständlich. Die Hebammen<br />
pflegen eine enge Kooperation mit den<br />
Ärzten des Krankenhauses. Sie sind bei<br />
jedem Kaiserschnitt dabei und haben<br />
einen kurzen Draht zur Anästhesie des<br />
St. Willibrord-Spitals. Zum „Sicherheitsstandard“<br />
gehört, dass immer ein Arzt<br />
im Dienst ist und sich ein weiterer Chefoder<br />
Oberarzt im Hintergrund bereit<br />
hält. Der Dienstplan ist so gestaltet,<br />
dass an 365 Tagen im Jahr rund um<br />
die Uhr mindestens eine Hebamme im<br />
Einsatz ist. Für den Fall, dass ab hoc<br />
gehandelt werden muss, stellen die Emmericher<br />
Hebammen im Krankenhaus<br />
einen Bereitschaftsdienst sicher.<br />
Eine besondere medizinische Serviceleistung<br />
des St. Willibrord-Spitals<br />
ist der orthopädische Ultraschall bei<br />
Neugeborenen, um einer möglichen<br />
Fehlstellung der Hüfte auf die Spur zu<br />
kommen. Dieses Angebot geht über<br />
die üblichen „U-Untersuchungen“ bei<br />
Kindern hinaus und erfolgt in enger
Das Team<br />
„Hebammenpraxis“ Emmerich:<br />
Ulrike Adel, Britta Heuvelmann, Mareike<br />
Hübbers, Bernadette Kock, Silke<br />
Metzner, Maria van Husen-Röhrig<br />
Praxis „Bauchgeflüster“ (Kleve):<br />
Christina Trungadi, Corinna Kottnik,<br />
Anika Singendonk<br />
Praxis „Lebensraum“ (Goch):<br />
Anne-Christin Kleinen, Marina van<br />
Holt-Kreutzenbeck, Esther Afraz<br />
Hebamme Xanten: Olga Eberhardt<br />
Kontakt:<br />
http://www.willibrord.de/frauenheilkunde-geburtshilfe.htm<br />
Das GesundheitsFORUM ist eine Ver-<br />
anstaltungsreihe des Marien-Hospitals<br />
mit Themen rund um die Gesundheit.<br />
Experten aus dem Krankenhaus und<br />
anderen Einrichtungen berichten über<br />
Wissenswertes und Interessantes,<br />
kommen mit ihren Zuhörern ins<br />
Gespräch und geben ihnen manchen<br />
praktischen Tipp.<br />
Und das in bekanntem Rahmen: immer<br />
donnerstags, immer von 19 bis 20.30<br />
Uhr, immer im Haus der Gesundheit,<br />
immer im Veranstaltungsraum 2. Obergeschoss<br />
(Aufzug vorhanden).<br />
Das Gebäude liegt an der Pastor-<br />
Janßen-Straße 2 in Wesel, direkt neben<br />
dem Marien-Hospital.<br />
Auch im zweiten Halbjahr 2012 stehen<br />
Vorträge zu diesen Themenkomplexen<br />
auf dem <strong>Pro</strong>gramm: Aktuelle Medizin,<br />
Naturheilkunde, Rund ums Alter, Rund<br />
um Kind und Familie, Rund ums Ich,<br />
Rund ums Berufsleben. In einer be-<br />
Absprache mit der orthopädischen<br />
Abteilung des Krankenhauses zwei Mal<br />
pro Woche. Außerdem pflegen die Hebammen<br />
einen guten Austausch mit dem<br />
Marien-Hospital Wesel, Partnerkrankenhaus<br />
unter dem Dach der pro homine.<br />
Einige Besonderheiten<br />
Zu den Besonderheiten der<br />
geburtshilflichen Abteilung des<br />
St. Willibrord-Spitals unter Leitung von<br />
Chefarzt Antoni Wallner gehören zwei<br />
großzügige Kreißsäle, ein Vorwehenzimmer,<br />
ein Familienzimmer, eine Gebärwanne,<br />
eine Wartezone für Angehörige<br />
am Kreißsaal (samt Servicewagen), zwei<br />
hochwertige Ultraschallgeräte und als<br />
GesundheitsFORUM<br />
Fachleute informieren aus erster Hand<br />
Vortragsreihe im Haus der Gesundheit – immer donnerstags, 19 Uhr<br />
bilderten Broschüre sind die einzelnen<br />
Vorträge aufgelistet und beschrieben.<br />
Themen im<br />
2. Halbjahr 2012<br />
KV<br />
30.08.2012<br />
Aktuelle Möglichkeiten der<br />
Schmerztherapie<br />
Dr. Bernd Meurer, Oberarzt Anästhesiologie,<br />
operative Intensivmedizin und<br />
Schmerztherapie<br />
06.09.2012<br />
Psychosomatik - wenn die Seele<br />
schmerzt<br />
Dr. Klaus Schappei, Chefarzt Geriatrische<br />
Klinik und Tagesklinik<br />
20.09.2012<br />
Zu klein? Zu groß? Zu früh? Zu spät?<br />
Körperliche Entwicklung von Kindern<br />
Dr. Rüdiger Kardorff,<br />
Ltd. Oberarzt Kinder- und Jugendmedizin<br />
Extra-Service ein tägliches Frühstücksbuffet<br />
für die Schwangeren. Dafür<br />
wurde auf der Station 4 a (4. Etage) eigens<br />
eine Theke eingerichtet. Dort gibt<br />
es Obst, Brötchen, Müsli, Kaffee, Tee,<br />
Kakao und vieles mehr für einen gesunden<br />
Start in den Tag. Diese gemütliche<br />
Ecke am Ende des Ganges ist inzwischen<br />
zu einem beliebten Treffpunkt<br />
geworden, wo die schwangeren Frauen<br />
leicht ins Gespräch kommen – auch ein<br />
„Wohlfühlfaktor“. Das gesamte „Paket“<br />
trägt zum anerkannt guten Ruf der<br />
Emmericher Geburtshilfe bei. Fotos von<br />
Säuglingen und Dankschreiben an der<br />
Pinnwand zeugen davon.<br />
GHg<br />
GesundheitsFORUM<br />
Vorträge im Haus der Gesundheit<br />
am Marien-Hospital<br />
04.10.2012<br />
Herzinfarkt - jede Minute zählt!<br />
<strong>Pro</strong>f. Dr. Christiane Tiefenbacher,<br />
Chefärztin Innere Medizin I<br />
08.11.2012<br />
Du bist, was Du isst - wie wir durch<br />
Ernährung unser Leben beeinflussen<br />
Susanne Bosma, Ernährungsberaterin<br />
15.11.2012<br />
Was Kinder brauchen, um groß zu<br />
werden<br />
Dr. Ullrich Raupp, Chefarzt Sozialpädiatrisches<br />
Zentrum, Interdisziplinäre Frühförderstellen,<br />
Tagesklinik für Kinder- und<br />
Jugendpsychiatrie und Psychotherapie<br />
22.11.2012<br />
Naturheilkunde in der Geburtshilfe<br />
Susanne Oldenkott,<br />
Leitende Hebamme Frauenklinik<br />
29.11.2012<br />
Schlafstörungen - Ursache vieler<br />
Krankheiten<br />
Dr. Joachim von Donat, Oberarzt Innere<br />
Medizin I<br />
13.12.2012<br />
Laktose-Intoleranz<br />
Dr. Max Brandt, Chefarzt Innere Medizin II<br />
Kleines „Bonbon“: Wer einen Vortrag des GesundheitsFORUMs besucht, zahlt in der Tiefgarage am Großen Markt nur 80 Cent statt einen Euro<br />
pro Stunde. Das Ticket muss vor der Veranstaltung an der Anmeldung im Haus der Gesundheit abgestempelt werden.<br />
2. Halbjahr 2012<br />
GESUNDHEIT<br />
HAUS DER<br />
23
24<br />
wir: Gesundheit & Medizin<br />
Geriatrie in<br />
modernen Räumen<br />
Abteilung für Altersmedizin<br />
bezog Neubau am<br />
Emmericher Krankenhaus<br />
Eine moderne Altersmedizin in modernen<br />
Räumlichkeiten: Dies gewährleistet<br />
das St. Willibrord-Spital mit dem<br />
neu errichteten Gebäude für die Abteilung<br />
Geriatrie und Frührehabilitation,<br />
das Mitte April bezogen wurde und<br />
schon jetzt sehr gut ausgelastet ist.<br />
Der Neubau entstand binnen anderthalb<br />
Jahren an der Burgstraße, der<br />
Zugang erfolgt aber über den Willibrord-<br />
Haupteingang (Willibrordstraße). Mit<br />
Eröffnung des Gebäudes endete die Ära<br />
der Geriatrie im Reeser Krankenhaus.<br />
Die Abteilung gab ihre isolierte Lage<br />
auf und hat nun direkten Anschluss ans<br />
Akut-Krankenhaus.<br />
Das erleichtert viele Abläufe und ist<br />
vor allem ein Vorteil für die Patienten.<br />
Die Station kann die Leistungsfähigkeit<br />
der anderen Abteilungen in Anspruch<br />
nehmen und ihre diagnostischen<br />
Möglichkeiten ausweiten. Umgekehrt<br />
wird das geriatrische Know-how über<br />
Abteilungsgrenzen hinaus auch für andere<br />
ältere Patienten im Krankenhaus<br />
zur Verfügung stehen. Damit wird das<br />
St. Willibrord-Spital auch dem demografischen<br />
Wandel gerecht, der die<br />
Medizin vor große Herausforderungen<br />
stellt. Dazu zwei Zahlen: Jeder dritte<br />
85-Jährige ist dementiell erkrankt, und<br />
jährlich kommen 200 000 Patienten<br />
hinzu.<br />
1500 Quadratmeter<br />
auf drei Etagen<br />
Das neue Gebäude hat drei Etagen<br />
(1500 Quadratmeter Nutzfläche), die<br />
wie folgt belegt sind: Technik und Umkleide<br />
für Mitarbeiter im Erdgeschoss;<br />
internistische Funktionsbereiche wie<br />
z. B. Endoskopie, Bronchoskopie, EKG<br />
und Lungenfunktion sind im ersten<br />
Obergeschoss zu finden, ebenso wie<br />
die Ambulanz und die zentrale Anmeldung<br />
der Inneren Medizin. So wurde<br />
es möglich, den gesamten Funktionsbereich<br />
der Inneren Medizin auf einer<br />
Etage zu konzentrieren. Das zweite<br />
Obergeschoss umfasst die zentrale<br />
Pflege-Ebene der Geriatrie für 42 Patienten<br />
im Neubau und dem anschließenden<br />
F-Flügel des Krankenhauses,<br />
dessen umfassende Sanierung mit<br />
dem Neubau verbunden war. Im dritten<br />
Obergeschoss ist die Demenz-Station<br />
der Geriatrie untergebracht.<br />
Der Neubau hat ein Flachdach, so dass<br />
er aufgestockt werden könnte, doch<br />
dafür gibt es derzeit keine konkreten<br />
Pläne. Die Investitionssumme für den<br />
Neubau und die Sanierung des F-<br />
Flügels betrug 7,9 Millionen Euro.<br />
Multiprofessionelles Team<br />
Neben Diagnostik und Therapie der<br />
Grunderkrankung steht für den Betroffenen<br />
ab dem ersten Tag in der geriatrischen<br />
Abteilung ein therapeutisches<br />
Team zur Verfügung, zu dem neben<br />
dem ärztlichen Dienst (Allgemeinärzte,<br />
Internisten, Chirurgen, Neurologen,<br />
Psychiater, Geriater) und der rehabilitativen<br />
Pflege auch Krankengymnasten,<br />
Ergotherapeuten, Logopäden, (Neuro-)psychologen,<br />
Sozialarbeiter und<br />
Seelsorger gehören. Dieses multiprofessionelle<br />
Team arbeitet nach einem<br />
ganzheitlichen Konzept, um der multidimensionalen,<br />
komplexen <strong>Pro</strong>blematik<br />
des geriatrischen Patienten gerecht zu<br />
werden.<br />
Behandlungsplan mit dem<br />
Patienten abgestimmt<br />
Zusammen mit dem Patienten und<br />
dessen Angehörigen wird ein auf die<br />
individuelle Erkrankung und Situation<br />
abgestimmter Behandlungsplan erstellt.<br />
Die Abstimmung von Rehabilitationszielen<br />
und Rehabilitationsplan wird<br />
durch wöchentliche Teamkonferenzen<br />
sichergestellt, die stationsbezogen und<br />
patientenorientiert unter ober- bzw.<br />
chefärztlicher Leitung stattfinden.<br />
Darüber hinaus trifft sich das Team<br />
zu täglichen Sitzungen am Morgen, in<br />
denen neue Patienten vorgestellt und<br />
aktuelle Informationen ausgetauscht<br />
werden. Denn ein gut funktionierender,<br />
geregelter Informationsaustausch ist<br />
die Grundlage für jede interdisziplinäre<br />
Teamarbeit.<br />
GHg
Dr. Marco Michels ist neuer Chefarzt der<br />
Geriatrie im St. Willibrord-Spital<br />
Dr. Marco<br />
Michels ist<br />
neuer Chefarzt<br />
der Abteilung für<br />
Geriatrie (Altersheilkunde)<br />
im<br />
St. Willibrord-<br />
Spital Emmerich.<br />
Der 51-Jährige<br />
ist Facharzt für Neurologie und Psychiatrie,<br />
Geriatrie sowie Verkehrsmedizin<br />
und hat auch mehrere Jahre wissenschaftlich<br />
gearbeitet. Dr. Michels<br />
arbeitet seit 1999 als Oberarzt in der<br />
Geriatrie am Elisabeth-Krankenhaus in<br />
Recklinghausen. Er wird seinen Dienst<br />
in Emmerich zum 01. August 2012 beginnen.<br />
Dr. Michels ist Nachfolger von<br />
Dr. Heinz Unger, der das St. Willibrord-<br />
Spital während der <strong>Pro</strong>bezeit aus familiären<br />
Gründen wieder verlassen hat.<br />
Erfahrungen in der Wissenschaft<br />
Der gebürtige Kölner Dr. Marco Michels<br />
studierte Medizin in Düsseldorf.<br />
Anschließend arbeitete er zunächst<br />
als wissenschaftliche Hilfskraft im<br />
Neurochemischen Labor der Universität<br />
Düsseldorf und war nach erfolgreichem<br />
Abschluss der <strong>Pro</strong>motion als Stipendiat<br />
der Deutschen Forschungsgemeinschaft<br />
wissenschaftlicher Mitarbeiter<br />
im Genetik-Labor der Medizinischen<br />
Klinik der Universität Köln. Von dort<br />
wechselte Dr. Michels als wissenschaftlicher<br />
Assistent an die Neurologische<br />
Klinik der Universität Würzburg. Dort<br />
erwarb er umfangreiche Kenntnisse<br />
in der Akutneurologie und der Speziellen<br />
Neurologischen Intensivmedizin.<br />
Klinisch-wissenschaftlich beschäftigte<br />
er sich mit neuroimmunologischen<br />
Fragestellungen, u.a. bei Patienten mit<br />
Multipler Sklerose und chronischer<br />
Muskelschwäche. Insgesamt sind<br />
35 wissenschaftliche Publikationen<br />
erfolgt.<br />
Nach Tätigkeiten im Westfälischen<br />
Zentrum für Psychiatrie und Psychotherapie<br />
Herten und im Therapiezentrum<br />
Herne-Eickel wechselte Dr. Michels als<br />
Facharzt für Psychiatrie ans Elisabeth-<br />
Krankenhaus Recklinghausen. Dort<br />
arbeitet er seit 1999 als Oberarzt in<br />
der Geriatrie mit dem Schwerpunkt<br />
Neurologie. Dr. Michels nutzt Erkenntnisse<br />
aus der Psychiatrie für gruppentherapeutische<br />
Trainingselemente in<br />
der Geriatrie und hat ein Konzept zur<br />
Demenz-Diagnostik in drei Tagen (EEG,<br />
Computertomographie, Psychologische<br />
Testung) entwickelt.<br />
Neben seinen klinischen Aufgaben<br />
übernahm der künftige Chefarzt<br />
Dozenten-Tätigkeiten für die Ärztekammer<br />
Nordrhein, in der Krankenpflegeausbildung<br />
und in der palliativ-medizinischen<br />
Pflege.<br />
Reiz und Herausforderung<br />
„Die Aufgabe, eine gut etablierte Abteilung<br />
im Bereich Geriatrie mit einem<br />
neurologischen Schwerpunkt weiter<br />
auszubauen, empfinde ich als besonders<br />
reizvoll und herausfordernd“, sagt<br />
Dr. Michels im Hinblick auf seine künftige<br />
Aufgabe am St. Willibrord-Spital.<br />
Dazu bietet der Neubau am Krankenhaus,<br />
der im April bezogen wurde,<br />
beste Voraussetzungen. Dr. Michels sei<br />
von den Räumlichkeiten in Emmerich<br />
begeistert („...hier ist alles vorhanden,<br />
was man sich seit Jahren wünscht“)<br />
und freue sich, hier arbeiten zu können,<br />
sagt Krankenhaus-Geschäftsführer<br />
Heinrich Schnieders. Er ist erleichtert,<br />
dass die Position schnell wieder besetzt<br />
werden konnte: „In Deutschland<br />
sind 50 Chefarztstellen für Geriater<br />
vakant“, weiß er. GHg<br />
Privates<br />
Dr. Marco Michels ist verheiratet und<br />
Vater von vier Kindern im Alter von elf<br />
bis 23 Jahren. Die Familie will mit ihm<br />
nach Emmerich ziehen. In der Freizeit<br />
stehen neben der Familie auch der<br />
Labrador Retriever sowie Handwerken<br />
an erster Stelle.<br />
Cool bleiben – kein <strong>Pro</strong>blem mit Pfefferminz<br />
In unserer Reihe<br />
„Ätherische Öle<br />
in der Aromatherapie“ dreht<br />
sich dieses Mal alles um die bekannte<br />
Heilpflanze Pfefferminz.<br />
Die Pfefferminze ist so bekannt, dass<br />
eine oberbayerische Gemeinde dieser<br />
Pflanze ein Museum widmet: das Pfefferminzmuseum<br />
Eichenau. Und Marius<br />
Müller Westernhagen rockt sich schon<br />
seit Jahren durch die Republik: „Mit<br />
Pfefferminz bin ich dein Prinz!“<br />
<strong>Wir</strong> kennen den erfrischenden Geschmack<br />
dieser Heilpflanze von Zahnpasta,<br />
Kaugummis, Bonbons und einer<br />
feinen englischen Schokolade. Aber<br />
auch in beliebten Getränken wie Tee<br />
oder in Sommer-Cocktails, z. B. Mojito,<br />
genießen wir dieses Kraut.<br />
Seit dem 16. Jahrhundert gibt es<br />
eine Minzpflanze, die eine natürliche<br />
Schärfe mitbringt – daher der Name<br />
Pfeffer-minz.<br />
Mein Tipp für den Sommer:<br />
Pfefferminzhydrolat<br />
Hydrolate sind Abfallprodukte des<br />
Destillationsprozesses. Sie enthalten<br />
trotzdem alle Informationen der<br />
Pflanze.<br />
Das Hydrolat eignet sich zum Einsprühen<br />
bei Fahrradtouren oder zur Erfrischung<br />
bei anderen Sportarten. Es ist<br />
ein toller Begleiter unterwegs und auf<br />
der Reise und preiswert in Apotheken<br />
zu erwerben.<br />
Doch Vorsicht: keine Anwendung bei<br />
Säuglingen und Kleinkindern!<br />
Bleiben Sie Cool –<br />
auch wenn es heiß wird!<br />
Bettina Bothen, Aroma-Expertin und<br />
Krankenschwester<br />
Info<br />
Unsere Aroma-Expertin Bettina<br />
Bothen erreichen Sie telefonisch im<br />
Dienst unter 0281/104-2201.<br />
25
www.gesundheitszentrum-wesel.de<br />
26<br />
„Bewegung ist Leben und ohne Bewegung findet Leben nicht statt.“ Moshe Feldenkrais<br />
Die menschliche Entwicklung zeigt uns, wie treffend dieses Zitat ist: Vielseitige Bewegungserfahrungen<br />
und ausreichende Bewegungsreize sind unerlässlich für eine gesunde Entwicklung<br />
unserer Kinder. Und für Erwachsene gilt das nicht minder: Gesundheit braucht Bewegung. Zu<br />
keiner Zeit in der Geschichte haben sich Menschen weniger bewegt, als in unserer hochindustri-<br />
Unsere Tipps … für Wesel:<br />
Bewegung im Haus der Gesundheit<br />
Hier sind Sie an der richtigen<br />
Adresse: Sie finden eine Vielzahl<br />
bewährter und neuer Kurse, die<br />
Ihnen Freude an der Bewegung<br />
und eine gute Körperwahrnehmung<br />
vermitteln werden.<br />
Kleine Gruppengrößen<br />
<strong>Wir</strong> arbeiten in kleinen Gruppen,<br />
was eine optimale Betreuung jedes<br />
Einzelnen gewährleistet. Unsere<br />
Kursleiter sind sehr gut ausgebildet<br />
und freuen sich, ihr Wissen an Sie<br />
weiterzugeben.<br />
Viele Kurse sind von den Krankenkassen<br />
anerkannt und werden bezuschusst.<br />
Rufen Sie an, wir freuen<br />
uns auf Sie!<br />
Neue Kurse für die Kleinsten<br />
Fitness für die Kleinsten: Psychomotorische<br />
Frühförderung für Kinder von 1 bis<br />
3 Jahren und<br />
Wassergewöhnung für Kinder ab 1 Jahr<br />
Kurse für übergewichtige Kinder<br />
Splash Fit: Aquafitness im Wasser für<br />
übergewichtige Teens ab 13 Jahren<br />
Go Fit: Bewegungsspiele und Fitness für<br />
übergewichtige Teens ab 13 Jahren<br />
Auf die Plätze – fertig – fit: für Kinder<br />
von 7 bis 11 Jahren mit mangelnden<br />
Bewegungserfahrungen<br />
Kochen ist cool: Kochereignis für Kinder<br />
Neue Kurse für Erwachsene<br />
Fitness:<br />
XCO-Walking – der neue Outdoor-<br />
Walking-Trend mit einem speziellen,<br />
hantelähnlichen XCO-Trainer<br />
Step Fit: das schwungvolle Ganzkörpertraining<br />
für Sie und Ihn mit Step-<br />
Brettern.<br />
Aqua-Power und Aqua-Zumba: die neuen<br />
Fitness-Trends im Wasser<br />
Zumba Fitness: das dynamische Tanz-<br />
Workout mit lateinamerikanischen<br />
Rhythmen<br />
Gesundheitszentrum pro homine<br />
im Haus der Gesundheit<br />
Pastor-Janßen-Straße 2<br />
46483 Wesel<br />
Öffnungszeiten<br />
Mo. - Do.: 8 - 20 Uhr<br />
Fr.: 8 - 18 Uhr<br />
Info und Anmeldung<br />
Tel: 0281/104-1200<br />
info.GZW@prohomine.de<br />
Entspannung:<br />
Achtsamkeitstraining und Meditation<br />
hilft, die Praxis der Achtsamkeit im<br />
Alltag umzusetzen<br />
Qigong für Menschen mit Behinderung<br />
Power-Yoga: die Verbindung von<br />
östlicher Spiritualität und westlicher<br />
Dynamik<br />
Yoga-Dance: eine Verbindung von Yoga,<br />
Tanz und Meditation<br />
Ganzheitliche Wellness-Partner-<br />
Massage: Grundlagen der Ganzkörpermassage<br />
Kurse für Senioren<br />
STOTT-Pilates für Senioren ist ein<br />
abwechslungsreiches Ganzkörpertraining<br />
mit Kleingeräten<br />
Fitnesstraining für Senioren verbessert<br />
Ausdauer und Kondition<br />
Sturzprävention hilft mit Bewegungsund<br />
Gleichgewichtstraining,<br />
Stürzen vorzubeugen<br />
Zumba Gold ist ein Fitness- und Koordinationstraining<br />
zu lateinamerikanischer<br />
Musik<br />
Gesund ernährt im Alter zeigt auf, wie<br />
man durch ausgewogene Ernährung<br />
Krankheiten vorbeugen kann
alisierten Welt. Dabei ist Bewegung eines der Grundprinzipien<br />
unseres Lebens, die Körper und Geist überhaupt funktionsfähig<br />
halten. „Bewegte“ Menschen sind gesünder und können<br />
gesundheitliche Risiken und Belastungen in Beruf und Alltag<br />
besser bewältigen.<br />
Bleiben auch Sie am Ball – bringen Sie durch Bewegung mehr<br />
Lebensfreude und Gesundheit in Ihren Alltag – wir unterstützen<br />
Sie dabei!<br />
… für Emmerich:<br />
Kurse für Erwachsene<br />
Entspannung:<br />
Hatha Yoga: ein Gesundheitskonzept für<br />
Körper, Geist und Seele, montags von<br />
18.00 – 19.30 Uhr<br />
Oigong: eine Atem- und Bewegungslehre<br />
aus dem alten China, montags<br />
von 16.30 - 17.30 Uhr<br />
Ritueller Kreistanz: Entspannung,<br />
Konzentration und Energie mit traditionellen<br />
Tänzen verschiedener Kulturen<br />
Europas. 1x monatlich, freitags<br />
Gesunder Schlaf und Feldenkrais:<br />
Das SOUNDER SLEEP SYSTEM ist eine<br />
höchst effektive Methode bei stressbedingten<br />
Gesundheitsstörungen.<br />
Es hilft z. B. beim Einschlafen und<br />
Wiedereinschlafen, um in der Nacht die<br />
nötige Ruhe und Erholung für den Tag zu<br />
finden. Workshop am Sonntag,<br />
7. Oktober, 14 Uhr<br />
„Beweglich werden auf sanfte Art“ – so<br />
lässt sich kurz die Feldenkrais-Methode<br />
beschreiben. Nachteilige Bewegungsmuster<br />
werden gelöst und neue Bewegungsalternativen<br />
aufgezeigt. Ziel ist<br />
es, körperliche Beschwerden zu lindern<br />
sowie geistige und körperliche Frische<br />
bis ins hohe Alter zu erhalten. Workshop<br />
am Sonntag, 7. Oktober, 10 Uhr<br />
Mechtild Lacher-Lehmann<br />
Fitness<br />
Rückenfitness: donnerstags, 18 Uhr<br />
ganzheitliches Fitnesstraining:<br />
mittwochs, 18.00 Uhr<br />
Besonders zu empfehlen sind unsere<br />
Kurse im komfortablen Bewegungsbad:<br />
Mit Wassergymnastik oder Aquafitness<br />
können Sie in kleinen Gruppen effektiv<br />
und gelenkschonend Ihre Beweglichkeit<br />
und Fitness trainieren – und das zu fetziger<br />
Musik, dienstags und mitwochs!<br />
Nordic Walking: samstags, 11 Uhr<br />
Gesundheitszentrum<br />
pro homine Emmerich<br />
Fährstraße 4, 46446 Emmerich<br />
Tel.: 02822/6969478<br />
info.GZE@prohomine.de<br />
Öffnungszeiten<br />
mittwochs: nach Vereinbarung<br />
Info und Anmeldung auch über<br />
Wesel möglich:<br />
Tel: 0281/104-1200<br />
Neu:<br />
Kursprogramm<br />
1. Halbjahr 2010<br />
2. Halbjahr 2012<br />
Kursprogramm<br />
Geburt und Baby<br />
Kinder und Jugendliche<br />
Erwachsene<br />
Senioren<br />
Persönlichkeitsbildung<br />
Weitere Leistungen<br />
der pro homine<br />
HAUS DER<br />
GESUNDHEIT<br />
Uns gibt es jetzt auch im Internet unter<br />
www.gesundheitszentrum-emmerich.de<br />
27
28<br />
wir: Kompakt<br />
„Urgestein“<br />
im (Un-)Ruhestand<br />
Viele Kolleginnen und Kollegen waren<br />
gekommen, um Danke und Adieu zu sagen<br />
und gute Wünsche zu überbringen.<br />
Mit Hildegard Wendt wurde im März ein<br />
„Urgestein“ des Marien-Hospitals in<br />
den (Un-)Ruhestand verabschiedet.<br />
Sie war dort über 35 Jahre tätig, nach<br />
den Worten von Geschäftsführer Heinrich<br />
Schnieders „eine halbe Ewigkeit“.<br />
Er betonte, die gelernte Heilpädagogin<br />
habe wesentlichen Anteil am Aufbau<br />
der Frühförderstelle gehabt, die sich<br />
zu einer Institution entwickelt habe.<br />
Die Einrichtung bietet Familien, die ein<br />
entwicklungsverzögertes, behindertes<br />
oder von Behinderung bedrohtes Kind<br />
haben, professionelle Hilfe. Hildegard<br />
Wendt leitete die Frühförderstelle bis<br />
Ende 1993.<br />
Ihr Nachfolger Ulrich Knüwer zählte in<br />
launiger Runde einige Eigenschaften<br />
auf, die Hildegard Wendt auszeichnen:<br />
Ihr ist vor Arbeit nicht bange („sie hat<br />
sie eher noch zu sich herangeholt“),<br />
sie kann mehrere Dinge gleichzeitig tun<br />
(telefonieren, schreiben, ein Gespräch<br />
führen), leidet unter „periodischem<br />
Aufräumwahn“ und hat ein enormes<br />
Lauftempo. Sein Fazit:<br />
„Hildegard Wendt hat Tolles geleistet<br />
und das Leben innerhalb der Frühförderstelle<br />
geprägt.“ In weiteren<br />
Beiträgen wurde hervorgehoben, dass<br />
Abschied: Geschäftsführer Heinrich<br />
Schnieders überreichte Hildegard<br />
Wendt einen Blumenstrauß, von ihren<br />
Kollegen bekam sie eine schmucke<br />
Gartenbank.<br />
Hildegard Wendt sich mit Leib und Seele<br />
den schwerkranken Kindern und deren<br />
Familien gewidmet habe. Alle waren sich<br />
einig: Sie hinterlässt eine große Lücke.<br />
Ehrenamtlich geht’s weiter<br />
Und doch ist sie noch da: Hildegard<br />
Wendt arbeitet weiterhin ehrenamtlich<br />
für das Palliativzimmer in der Kinderklinik<br />
und für die Gruppe „Lichtblicke“,<br />
die trauernde Eltern nach dem Verlust<br />
eines Kindes betreut. Wer sie kennt,<br />
weiß, dass sie das mit vollem Einsatz<br />
tut. Ihr Sitzfleisch ist schwach ausgeprägt,<br />
sie kann es sich aber jetzt im<br />
Rentenalter antrainieren: Aus dem<br />
Kollegenkreis bekam sie zum Abschied<br />
eine schöne hölzerne Bank für den heimischen<br />
Garten geschenkt.<br />
Und für den Partykeller gab es eine<br />
Bildertafel, die das Team mit selbstgemachten<br />
kleinen Kunstwerken bestückt<br />
hatte.<br />
GHg<br />
Ein Herz für<br />
die kardiologischeRehabilitation<br />
Familiäre Atmosphäre, interessierte<br />
Besucher, informative Gespräche: Dies<br />
kennzeichnete den Tag der offenen<br />
Tür, den die Ambulante kardiologische<br />
Rehabilitation anlässlich ihres zehnjährigen<br />
Bestehens am 28. April im<br />
Signalhaus an der Schillstraße in Wesel<br />
veranstaltete. Vor allem viele ehemalige<br />
Patienten nutzten die Gelegenheit zu<br />
einem Besuch. Manche brachten sogar<br />
Blumensträuße mit, um dem Team zu<br />
gratulieren. Die Vorträge von Dr. Jörg<br />
Klein und Dr. Gabriela Martosuwito zu<br />
den Themen Herzschwäche, Bluthochdruck<br />
und „Bewegen bringt Segen“<br />
waren gut besucht, ebenso die „Gesundheitsstraße“,<br />
wo das Herzinfarkt-<br />
Risiko gecheckt und Werte gemessen<br />
wurden (Blutdruck, Blutzucker, Cholesterin).<br />
Auch die weiteren Angebote<br />
zum Tag der offenen Tür stießen auf<br />
reges Interesse: Ernährungstipps und<br />
Kostproben, Bewegungs angebote,<br />
Nichtrauchertipps, Herz-Druckmassage<br />
und Entspannung im Alltag. Ein Vertreter<br />
der Deutschen Herzstiftung freute<br />
sich über gute Resonanz am Infostand.<br />
Fazit: Der Ambulanten kardiologischen<br />
Reha ist es gelungen, die Öffentlichkeit<br />
auf sich aufmerksam zu machen und in<br />
Einzelgesprächen mit vielen Besuchern<br />
nachhaltig über die Herzgesundheit zu<br />
informieren.<br />
GHg
50 Jahre<br />
Pädiatrie am Marien-Hospital<br />
Am Eingang grüßt der kleine Prinz: Er ist<br />
Sympathieträger der Klinik für Kinderund<br />
Jugendmedizin am Marien-Hospital.<br />
Die Abteilung feiert 2012 ihr 50-jähriges<br />
Bestehen. Hier werden Früh- und Neugeborene,<br />
Säuglinge sowie Kinder und<br />
Jugendliche mit akuten und chronischen<br />
Erkrankungen jeder Art behandelt. In<br />
der Kinderklinik ist Platz für 60 Kinder<br />
und Jugendliche sowie deren Eltern. <strong>Pro</strong><br />
Jahr werden fast 3000 junge Patienten<br />
stationär und 6000 ambulant behandelt.<br />
Über die allgemeine Kinderheilkunde<br />
hinaus hat sich die überregional<br />
tätige Klinik, in der 15 Ärzte und weitere<br />
Experten arbeiten, auf Fachgebiete<br />
spezialisiert. Als Zentrum für Kinder<br />
und Jugendliche arbeitet die Klinik<br />
Hand in Hand mit den ambulanten<br />
Einrichtungen des Marien-Hospitals:<br />
dem Sozialpädiatrischen Zentrum, der<br />
Interdisziplinären Frühförderstelle und<br />
der Kinder- und Jugendpsychiatrie unter<br />
Leitung von Chefarzt Dr. Ullrich Raupp.<br />
Ein kurzer Blick in die Geschichte: Nach<br />
der Zerstörung des Marien-Hospitals<br />
wurde 1945 im Ausweichkrankenhaus<br />
Ein Jubiläumssymposium am Samstag,<br />
25. August, 9 bis 17 Uhr, im Preußen-Museum<br />
Wesel bildet den medizinisch-wissenschaftlichen<br />
Höhepunkt des Jubiläums der Pädiatrie.<br />
Chefärztin <strong>Pro</strong>f.<br />
Dr. Monika Gappa<br />
in Wesel-Obrighoven eine kleine Kinderstation<br />
eingerichtet und sechs Jahre<br />
später wieder in die Stadt verlegt. Die<br />
medizinische Betreuung der Kinder lag<br />
von 1946 bis 1962 in den Händen von<br />
Belegärztin Dr. Irmgard Schmitz. Am 15.<br />
November 1962 übernahm Dr. Heribert<br />
Pauly als Chefarzt und erster angestellter<br />
Kinderarzt des Marien-Hospitals die<br />
Leitung der neu eröffneten Kinderabteilung.<br />
Seine Nachfolge trat 1988 <strong>Pro</strong>f.<br />
Dr. Dietrich Berdel an. Seit Januar 2009<br />
leitet Chefärztin <strong>Pro</strong>f. Dr. Monika Gappa<br />
die Klinik.<br />
Kinderfest<br />
Anlässlich des Jubiläums fand im Juni<br />
ein buntes Kinderfest statt. Das Siegermotiv<br />
eines Kinder-Malwettbewerbs<br />
zum Thema „Clown“ schmückt eine<br />
Sonderabfüllung der Hamminkelner<br />
Obstkelterei van Nahmen, die in den<br />
Weseler Edeka-Märkten Komp verkauft<br />
wird. Der Erlös ist für die Kinderklinik<br />
bestimmt.<br />
GHg<br />
wir: Gesundheit & Medizin<br />
<strong>Pro</strong>grammfolge:<br />
9.15 Uhr<br />
Begrüßung/ Historischer Rückblick<br />
<strong>Pro</strong>f. Dr. Monika Gappa, Wesel<br />
9.30 Uhr<br />
Autismusspektrumstörungen<br />
<strong>Pro</strong>f. Dr. Michele Noterdaeme,<br />
Augsburg<br />
10.15 Uhr<br />
Pädiatrische Gastroenterologie<br />
als Schnittstelle:<br />
Das Spektrum kindlicher<br />
Bauchschmerzen<br />
Dr. Rüdiger Kardorff, Wesel<br />
Kaffee<br />
11.30 Uhr<br />
Die moderate Frühgeburt –<br />
ein unterschätztes <strong>Pro</strong>blem?<br />
Dr. Mark Dzietko, Universitätsklinik<br />
Essen<br />
12.15 Uhr<br />
Kinderorthopädische Aspekte<br />
der Betreuung schwerstmehrfachbehinderter<br />
Kinder<br />
Dr. Ulrich Hafkemeyer, Coesfeld<br />
13.00 Uhr<br />
Palliativmedizin – ein Fallbeispiel<br />
Felicitas Hermsen, Wesel<br />
13.30 Uhr<br />
Update Kindertraumatologie<br />
Dr. Levent Özokyay, Wesel<br />
Mittagsimbiss und Führung<br />
Preußen-Museum<br />
15.15 Uhr<br />
Neue Therapien: Ist CF heilbar?<br />
<strong>Pro</strong>f. Dr. Manfred Ballmann, Bochum<br />
15.45 Uhr<br />
Neue Lungenfunktion für CF<br />
Dr. Susanne Fuchs, Wesel<br />
16.00 Uhr<br />
GINI - eine Erfolgsgeschichte aus<br />
Wesel<br />
Dr. Andrea von Berg, Wesel<br />
16.30 Uhr<br />
Nahrungsmittelallergien:<br />
Welches Vorgehen ist sinnvoll?<br />
Dr. Lars Lange, Bonn<br />
29
30<br />
wir: Kompakt<br />
Pastor Seesing aus<br />
Kuratorium verabschiedet<br />
Paul Seesing hat einmal gesagt, im Kuratorium der Stiftung<br />
St. Willibrordus-Spital Emmerich könne der Pastor bleiben,<br />
bis er 170 ist.<br />
So gesehen kam die Feierstunde<br />
zu seiner Verabschiedung aus dem<br />
Gremium im Januar 2012 viel zu früh.<br />
Krankenhaus-Geschäftsführer Heinrich<br />
Schnieders wertete das Zitat als<br />
Beweis dafür, dass Pastor Seesing die<br />
Arbeit im Kuratorium der Stiftung stets<br />
gerne gemacht hat.<br />
Fast 40 Jahre lang bestimmte er die<br />
Geschicke des Emmericher Krankenhauses<br />
wesentlich mit, davon 36<br />
Jahre als Kuratoriumsvorsitzender.<br />
„Ich behaupte: Das wird nach Ihnen<br />
keiner mehr schaffen. Insofern ist es<br />
richtig, Sie heute im vergleichsweise<br />
jugendlichen Alter von 78 Jahren zu<br />
verabschieden“, sagte Geschäftsführer<br />
Schnieders vor geladenen Gästen in der<br />
Senioreneinrichtung St. Augustinus.<br />
Dort moderierte Pfarrer Karsten Wei-<br />
disch, Nachfolger Seesings als Kuratoriums-Vorsitzender,<br />
die Feierstunde.<br />
Geschäftsführer Schnieders dankte<br />
Pastor Seesing für dessen „engagierten<br />
ehrenamtlich Einsatz“. Er charakterisierte<br />
ihn so: „Sie sind uneitel,<br />
geradlinig, verlässlich und sagen, was<br />
Sie denken. Sie sind kein Taktierer,<br />
sondern eine Kämpfernatur, die auch<br />
einem Streit nicht aus dem Weg geht,<br />
wenn er der Sache dient.“ Die Entschlussfreudigkeit<br />
von Pastor Seesing<br />
habe ihm geholfen, seinerzeit „gegen<br />
zum Teil erhebliche Widerstände die<br />
notwendigen und zum Teil einschneidenden<br />
Entscheidungen zu treffen,<br />
um das Emmericher Krankenhaus zu<br />
retten“, betonte Schnieders. Er dankte<br />
Seesing: „Sie haben mich in unseren<br />
zehn gemeinsamen Jahren immer
moralisch unterstützt.“ Stefan Sühling,<br />
Vorsitzender des Aufsichtsrats der<br />
Holding pro homine, dankte Seesing für<br />
dessen „Hirtendienst“ als Pastor und<br />
dass er auch den Mitarbeitern des Krankenhauses<br />
stets ein „wohlwollendes<br />
Geleit“ gegeben habe.<br />
Bildband mit Fotos aus 40 Jahren<br />
Ärztlicher Direktor Dr. Joachim van Alst<br />
und Pflegedienstleiterin Claudia Beckmann<br />
überreichten Seesing im Namen<br />
der Ärzte und Pfleger den Bildband<br />
„Pfarrer Seesing und sein<br />
St. Willibrord-Spital“, das Fotos aus<br />
40 Jahren vereint.<br />
Pastor Seesing selbst bekannte: „Ich<br />
habe gar nicht mit einer solchen Festlichkeit<br />
gerechnet, aber es gefällt mir.“<br />
In einem kurzen Rückblick erinnerte<br />
er an eine Reise von Kuratoriums-Mitgliedern<br />
in einem zugigen, klapprigen<br />
Flugzeug nach Kiel, der <strong>Wir</strong>kungsstätte<br />
von <strong>Pro</strong>f. Holland, ehe dieser nach<br />
Emmerich wechselte. Den „Weselanern<br />
und Weselern“ dankte er, dass sie<br />
das Emmericher Krankenhaus gerettet<br />
hätten, allen voran Geschäftsführer<br />
Schnieders. Dieser gab anschließend<br />
bekannt, dass sich ein Wunsch Seesings<br />
erfüllen werde: Für die Kapelle<br />
von Willikensoord wurde eine Orgel in<br />
Auftrag gegeben.<br />
GHg<br />
Kraft-<br />
Balance-<br />
Training<br />
Sturzprävention<br />
im Willikensoord<br />
Nach dem Motto „Vorbeugen ist besser<br />
als heilen“ wurde Ende 2011 im<br />
Rahmen des Konzeptes zur Sturzvorbeugung<br />
in der Emmericher Senioreneinrichtung<br />
Willikensoord ein neues<br />
<strong>Pro</strong>jekt eingeführt: das Kraft-Balance-<br />
Training. In das <strong>Pro</strong>gramm der wöchentlichen<br />
Gymnastikrunde „Halt dich fit“<br />
wurden spezielle Übungen zur Stärkung<br />
von Körperkraft und Koordinationsfähigkeit<br />
der Bewohner integriert, die<br />
helfen sollen, Stürze zu vermeiden.<br />
Laut AOK erleidet etwa jeder zweite<br />
Bewohner einer Senioreneinrichtung<br />
einen Sturz pro Jahr. Die schwerwiegendste<br />
Folge ist ein Knochenbruch,<br />
meist im Bereich der Hüfte. Dazu<br />
kommt es in etwa fünf <strong>Pro</strong>zent der Fälle.<br />
Die meisten Stürze bleiben glücklicherweise<br />
ohne gravierende körperliche<br />
Auswirkungen. Das bedeutet nicht,<br />
dass ein alter Mensch nach einen Sturz<br />
beim Laufen und bei anderen Bewegungsabläufen<br />
seine alte Sicherheit<br />
wiedererlangt. Als psychische Folge von<br />
Stürzen treten häufig Ängste auf: Die<br />
Betroffenen verlieren das Vertrauen in<br />
die eigene Leistungsfähigkeit, bewegen<br />
sich weniger, was die Bewegungsfähigkeit<br />
noch weiter einschränkt – ein<br />
Teufelskreis, der Selbstständigkeit und<br />
Lebensqualität erheblich einschränkt.<br />
Gezieltes Training wirkt<br />
Beim Kraft-Balance-Training werden<br />
neben aktivierenden, einfachen<br />
gymnastischen Übungen auch Kraftübungen<br />
mit Gewichten sowie Gleichgewichtsübungen<br />
im Sitzen und Stehen<br />
durchgeführt. Zwei Mitarbeiterinnen der<br />
Seniorenbetreuung im Willikensoord<br />
haben an einer Fortbildung teilgenom-<br />
men und wurden als Übungsleiterinnen<br />
geschult. Vom Haus wurden verschiedene<br />
neue Materialien wie Hanteln und<br />
Gewichtsmanschetten angeschafft.<br />
Um das Training abwechslungsreich zu<br />
gestalten, werden zudem Overbälle,<br />
Therabänder und ein großes Schwungtuch<br />
eingesetzt.<br />
Auch Rollstuhlfahrer machen mit<br />
Im Willikensoord gibt es derzeit zwei<br />
Gymnastikgruppen, in denen sich zehn<br />
bis zwölf Teilnehmer jeweils dienstags<br />
und donnerstags zum Kraft-Balance-<br />
Training treffen. Nicht nur mobile<br />
Bewohner machen mit, sondern auch<br />
Rollstuhlfahrer, da sie sich oft noch mit<br />
Hilfe der Beine fortbewegen können.<br />
Eine Übungsstunde dauert 45 bis 60<br />
Minuten, wobei der Anteil des Kraft-<br />
Balance-Trainings je nach Tagesform<br />
der Teilnehmer bei ca. 20 Minuten<br />
liegt. Daneben werden einfache gymnastische<br />
Übungen, Sitztänze sowie<br />
kleine Gedächtnisübungen eingestreut.<br />
Erste Erfolge<br />
Erste Trainingserfolge haben sich schon<br />
eingestellt: Bei den Kraftübungen sind<br />
Fortschritte bei Ausdauer und Belastbarkeit<br />
spürbar. Auch das Balancegefühl<br />
konnte verbessert werden. Die<br />
Teilnehmer fühlen sich sicherer beim<br />
Gehen und Stehen, beim Aufstehen<br />
und Hinsetzen. Sie sind stolz auf ihre<br />
Leistungen. Und nicht zuletzt spricht<br />
die Statistik Bände: In den ersten sechs<br />
Monaten nach Einführung des Kraft-<br />
Balance-Trainings konnten die Anzahl<br />
der Stürze im Willikensoord sowie die<br />
daraus resultierenden gesundheitlichen<br />
Einschränkungen deutlich reduziert<br />
werden.<br />
Ursula Geerlings<br />
31
32<br />
wir: Betriebliche Gesundheitsförderung<br />
firmenfitness-Beratungsstelle<br />
– jetzt auch für Holding-Mitarbeiter!<br />
<strong>Pro</strong> homine firmenfitness hat eine<br />
Beratungsstelle für Unternehmen eröffnet.<br />
Nutzen können sie Beschäftigte mit<br />
psychosozialen Belastungen. Ab jetzt<br />
auch die Mitarbeiter der Holding pro<br />
homine!<br />
<strong>Pro</strong> homine firmenfitness ist ein<br />
Dienstleistungsangebot der Holding für<br />
Betriebliche Gesundheitsförderung und<br />
Gesundheitsmanagement. <strong>Wir</strong> stärken<br />
Gesundheit am Arbeitsplatz!<br />
Und was ist Gesundheit?<br />
„… so etwas wie ein Energieträger. Die<br />
körperliche Leistungsfähigkeit ist die<br />
Grundsubstanz. Aber das Ganze muss<br />
gesteuert werden. Und das macht die<br />
Psyche.“ <strong>Pro</strong>f. Holger Pfaff, Arbeitsforscher<br />
und <strong>Pro</strong>fessor für Medizinische<br />
Soziologie an der Universität Köln, sagt<br />
mit diesen einfachen Worten, um was es<br />
geht: Stärkung von Körper und Geist!<br />
Leben und arbeiten<br />
im Gleichgewicht<br />
Günstige betriebliche Rahmenbedingungen<br />
für eine gelungene Work-<br />
Life-Balance, gesundheitsförderliche<br />
Angebote während und nach der Arbeit<br />
sowie Unterstützung bei psychischen<br />
Belastungen sind ein kleiner Ausschnitt<br />
möglicher Maßnahmen, die – vom Arbeitgeber<br />
angeboten – die Gesundheit<br />
der Mitarbeiter fördern.<br />
Bei den Aufträgen für firmenfitness<br />
rückt die psychische Gesundheit immer<br />
stärker in den Vordergrund, denn:<br />
Psychische Belastungen verursachen<br />
mittlerweile jeden achten Krankheitstag.<br />
Im Jahr 2010 machten sie zwölf <strong>Pro</strong>zent<br />
aller Fehltage bei den beschäftigten<br />
Pflichtmitgliedern der Betriebskrankenkassen<br />
aus. Die Techniker Krankenkasse<br />
stellt fest, dass die Fehlzeiten wegen<br />
psychischer Belastungen im vergangenen<br />
Jahr um 4,8 <strong>Pro</strong>zent gestiegen<br />
pro homine<br />
firmenfitness<br />
sind. Firmenfitness hat auf die gestiegene<br />
Nachfrage nach Unterstützung mit<br />
der Einrichtung einer Beratungsstelle<br />
reagiert, die dem Bedarf nach psychosozialer<br />
Begleitung von Beschäftigten<br />
Rechnung trägt. Diese Beratungsstelle<br />
kann nun auch von Mitarbeitern der Holding<br />
in Anspruch genommen werden!<br />
Die Beratungsstelle<br />
Die Beratungsstelle bietet externe,<br />
professionelle Unterstützung für Beschäftigte<br />
bei privaten und beruflichen<br />
Belastungen und stärkt die persönlichen<br />
psychischen Gesundheitsressourcen.<br />
Themen, die in der Beratungsstelle<br />
bearbeitet werden können, sind z. B.<br />
Arbeitsstress, Erschöpfungsgefühle,<br />
Leistungseinbußen, Konflikte am<br />
Arbeitsplatz oder zu Hause, Beziehungsprobleme,<br />
persönliche Krisen, Depressionen<br />
und Ängste. Die Beratungsstelle<br />
ist über eine eigene Telefonnummer zu
Wenn Sie als Mitarbeiter der Holding<br />
mehr Informationen über die Arbeit der<br />
Beratungsstelle oder wenn Sie einen<br />
Termin wünschen, wenden Sie sich an:<br />
erreichen. Hierüber wird die Terminver-<br />
gabe organisiert.<br />
Beratungstelefon: 104-1263<br />
Das Ziel<br />
Das Ziel der Beratungstätigkeit ist die Erhaltung<br />
und Förderung der psychischen<br />
Gesundheit sowie der Arbeitsfähigkeit<br />
der Beschäftigten.<br />
Der Auftraggeber<br />
Grundlage für den Beratungsprozess ist<br />
eine vertragliche Rahmenvereinbarung<br />
mit dem Arbeitgeber. Diesen Vertrag<br />
gibt es nun auch für den Krankenhausverbund.<br />
Die Beratungsstelle ist ein<br />
erweitertes Angebot an Mitarbeiter der<br />
Holding zur bereits bestehenden Unterstützung<br />
durch die Klinikpsychologen.<br />
><br />
><br />
><br />
Der Beratungsort ist in der Regel das<br />
Haus der Gesundheit in Wesel oder<br />
die Fährstraße 4 in Emmerich.<br />
Der Auftraggeber erhält keine Infor-<br />
mationen über die Personen, die die<br />
Beratungsstelle nutzen.<br />
Ein neutraler <strong>Wir</strong>tschaftsprüfer prüft<br />
jährlich die Beratungsstelle hinsicht-<br />
lich der Anzahl der Beratungsprozesse<br />
und -einheiten.<br />
Der Beratungsprozess<br />
Experten sind ärztliche und psychologische<br />
Psychotherapeuten, Psychiater,<br />
Supervisoren und Suchtberater. Ein<br />
weit gefächertes Netzwerk von Partnern<br />
schafft für weitere Fragestellungen<br />
(Schulden, Beziehungsprobleme, Angehörigenbetreuung<br />
usw.) Unterstützungsmöglichkeiten.<br />
Der Beratungsprozess<br />
wird durch Experten von pro homine<br />
firmenfitness durchgeführt. Der gesamte<br />
<strong>Pro</strong>zess unterliegt gegenüber dem<br />
Arbeitgeber der Schweigepflicht. Der<br />
<strong>Pro</strong>zess beginnt mit der Kontaktaufnahme<br />
durch den Beschäftigten.<br />
Die Einladung zum Erstgespräch erfolgt<br />
innerhalb einer Woche nach Kontaktaufnahme.<br />
firmenfitness-Beratungsstelle<br />
Telefon 0281 / 104-1263<br />
Oder schicken Sie eine E-Mail an:<br />
beratung.firmenfitness@prohomine.de<br />
Der Beratungsprozess<br />
gliedert<br />
sich in vier Phasen:<br />
Phase 1: Clearing<br />
In einem ersten Klärungsgespräch<br />
besprechen Berater und Mitarbeiter das<br />
persönliche Anliegen und verabreden<br />
das weitere Vorgehen. Hier geht es zum<br />
Beispiel darum, ob und welche Experten<br />
in die Beratung mit einbezogen werden.<br />
Je nach Zielsetzung und Anliegen können<br />
dies Experten aus den Bereichen<br />
Medizin, Psychologie oder Supervision<br />
sein.<br />
Phase 2: Beratung<br />
Diese Phase nach dem Klärungsgespräch<br />
dauert in der Regel fünf Sitzungen.<br />
In der letzten Sitzung bewerten<br />
Berater und Mitarbeiter gemeinsam, ob<br />
und wie sich die Situation verändert hat.<br />
In den meisten Fällen ist bereits eine<br />
Veränderung eingetreten und der Mitarbeiter<br />
hat Antworten auf seine Fragen<br />
und <strong>Pro</strong>bleme gefunden.<br />
Phase 3: Vermittlung<br />
Benötigt ein Mitarbeiter mehr Unterstützung,<br />
als firmenfitness bieten kann,<br />
bespricht der Berater mit dem Beschäftigten<br />
weitere Schritte. In diesem Fall<br />
stellt er dem Klienten Informationen<br />
über geeignete fachliche Stellen zur<br />
Verfügung oder bahnt nach Ermessen<br />
und Vereinbarung die Überleitung des<br />
Beratungsprozesses persönlich an.<br />
Diese Leistungen werden nicht mehr<br />
vom Arbeitgeber finanziert.<br />
Phase 4: Abschluss<br />
Der Beratungsprozess endet mit dem<br />
Abschlussgespräch. Hier wird gemeinsam<br />
eine schriftliche Auswertung<br />
vorgenommen. Eine einfache Form der<br />
Evaluation des Beratungsprozesses wird<br />
durchgeführt.<br />
BK<br />
Unsere Vorbereitungsgruppe beim<br />
ersten Treffen. Noch haben alle ein<br />
gelassenes Lächeln auf Lager, denn sie<br />
wissen (noch) nicht, was sie tun.<br />
Willibrord-Gruppe<br />
beim <strong>Pro</strong>menadenlauf<br />
Im Juni fand zum dritten Mal unser<br />
firmenfitness <strong>Pro</strong>menadenlauf statt, wo<br />
wir die 1000 Teilnehmer-Marke locker<br />
geknackt haben. Darunter liefen auch<br />
die eigenen Mitarbeiten der pro homine<br />
mit. Eine Willibrord-Gruppe wurde in<br />
diesem Jahr von uns individuell betreut<br />
und hat sich in den Wochen zuvor zu<br />
kleinen <strong>Pro</strong>filäufern entwickelt. Mit<br />
einem umfangreichen <strong>Pro</strong>gramm von<br />
medizinischen Check-up‘s, Leistungsdiagnostiken<br />
bis hin zum Laufseminar<br />
sowie Stabilisationstraining und<br />
Ernährungsberatung haben wir dieses<br />
Jahr unsere eigenen Mitarbeiter auf den<br />
firmenfitness <strong>Pro</strong>menadenlauf vorbereitet.<br />
Ein weiteres kleines Highlight war<br />
die Anprobe der neuen Laufschuhe, die<br />
in dem Paket mit enthalten waren. Hier<br />
ein paar Schnappschüsse.<br />
Der Kollege zwischen Dr. Heike van<br />
Kronenberg (r.) und Dr. Ilka Böhning hat<br />
es mit dem Training wohl ein bisschen<br />
übertrieben! So sollte es unseren Mitarbeitern<br />
natürlich nicht ergehen.<br />
Mit den neuen Schuhen wurde der<br />
<strong>Pro</strong>menadenlauf für die Vorbereitungsgruppe<br />
fast zum „Selbstläufer“.<br />
33
34<br />
wir: Senioren<br />
Tolle Show bewies viel Taktgefühl<br />
Mit mohnroten Spitzenhandschuhen, Federboa, schicken Hüten,<br />
verruchtem schwarzem Rock und kreisenden Hüften kamen die<br />
„3 Damen mit M“ aus Bocholt ins Agnes-Heim nach Rees<br />
Die große Bühne mit roten Wolkenvor-<br />
hängen vor langer weißer Gardine und<br />
das professionell beleuchtete Grammophon<br />
auf einem Sockel wirkten schon<br />
vor der Show authentisch und machten<br />
neugierig auf das, was da wohl kommen<br />
mochte.<br />
Als dann endlich erste Klavierakkorde<br />
durch die Cafeteria hallten, war allen<br />
Bewohnern, Angehörigen und Ehrenamtlichen<br />
klar, dass hier Großes zu erwarten<br />
war: Pianist Harald Schollmeyer,<br />
der schon beim Musical „Starlight-<br />
Express“ mitgewirkt hatte, spielte<br />
auf dem Klavier einfühlsam, „Heut´<br />
liegt was in der Luft“. Die drei Damen<br />
verzauberten mit ihren faszinierenden<br />
Stimmen das Publikum und rührten die<br />
Herzen an. Der Funke sprang bereits<br />
nach wenigen Takten über. Viele Zuhörer<br />
bewiesen Textsicherheit bei Refrain<br />
und Strophen, andere klatschten im<br />
Takt und ließen die Pantoffelspitzen<br />
wippen.<br />
Berliner Schlager<br />
Mit Berliner Schlagern der 20er und<br />
30er Jahre, darunter „Pack die Badehose<br />
ein“, „Schenk mir doch ein kleines<br />
bisschen Liebe“ und „Am Sonntag<br />
will mein Süßer mit mir segeln gehen“<br />
wussten die „3 Damen mit M“, Anna<br />
Matuszewka, Martina Meinen und<br />
Christa Moseler, zu begeistern. Nicht<br />
nur Ohrwürmer wie „Ich hab noch einen<br />
Koffer in Berlin“ waren mitreißend,<br />
auch gelungenes Entertainment kam<br />
bei allen gut an: Anna Matuszewka<br />
kramte in einem alten Koffer nach<br />
passender Kleidung zum Ausgehen und<br />
beschwerte sich entrüstet: „Benjamin,<br />
ich hab nichts anzuzieh’n.“<br />
Martina Meinen stellte das altersmüde<br />
Grammophon an und sang zur Freude<br />
der Zuhörer immer dem Tempo angepasst<br />
mit, auch als die Töne wegen<br />
abgedrehter Kurbel viel zu langsam<br />
oder durch übereifriges Drehen viel zu<br />
schnell erklangen. „Der Onkel Doktor<br />
hat gesagt, ich darf nicht küssen“, war<br />
dabei ein Schmaus für Ohren, Augen<br />
und Lachmuskeln.<br />
Enthusiastischer Applaus<br />
Die Damen, die bereits mit einem Preis<br />
der Bocholter Kleinkunstbühne ausgezeichnet<br />
wurden, ließen mit ihrem<br />
Repertoire die gute alte Schlagerzeit im<br />
Agnes-Heim aufleben und sorgten für<br />
kurzweilige, amüsante und unterhaltsame<br />
Stunden. Zum Dank blickten sie<br />
in viele leuchtende Augen und erhielten<br />
enthusiastischen Applaus.<br />
Das 90-minütige <strong>Pro</strong>gramm wurde<br />
durch den Verkauf von Kuchenspenden<br />
der Ehrenamtler finanziert. Leni Bungert,<br />
einst Chefin im Agnes-Heim, hatte<br />
vor Jahren die Idee, in der hauseigenen<br />
Cafeteria süße Spenden zu verkaufen<br />
und den Erlös den Bewohnern zugute<br />
kommen zu lassen. Bis heute finden<br />
sich immer wieder fleißige Kuchenbäckerinnen,<br />
die diese Idee unterstützen.<br />
An dieser Stelle noch einmal: Herzlichen<br />
Dank!<br />
Andrea Hochstrat
Bewohnerinnen der Senioreneinrichtung<br />
St. Elisabeth stricken fürs Friedensdorf<br />
Seit nunmehr 22 Jahren gibt es sie,<br />
unsere kreative Handarbeitsgruppe.<br />
Das verdanken wir unserer ehrenamtlichen<br />
Mitarbeiterin Voline Becker. Ehemals<br />
im alten Krankenhaus in Spellen<br />
selbst in Pflege und Betreuung tätig,<br />
wechselte sie nach ihrem Ausscheiden<br />
aus dem Beruf nahtlos ins Ehrenamt.<br />
Weil sie von Haus aus sehr aktiv und<br />
kreativ ist, gründete sie die erste<br />
Handarbeitsgruppe, damals im<br />
St. Elisabeth-Altenheim Spellen. Bis<br />
heute existiert diese Gruppe in Fortsetzung<br />
in unserer Einrichtung. Und sie ist<br />
noch immer ein Erfolgsmodell!<br />
Kinder aus Kriegsgebieten<br />
Die neueste Idee heißt: Stricken für<br />
das Friedensdorf International. In der<br />
Oberhausener Einrichtung werden<br />
körperlich verletzte und traumatisierte<br />
Kinder und Jugendliche betreut, die<br />
aus Ländern kommen, in denen Krieg<br />
und Terror herrschen. Sie erhalten im<br />
Friedensdorf medizinische Versorgung<br />
und Betreuung sowie Hilfe zur Selbsthilfe,<br />
die es ihnen ermöglichen, später<br />
in ihre Heimat zurückzukehren. Da auch<br />
Voline Becker (l.)<br />
bei der Spendenübergabe<br />
an eine<br />
Mitarbeiterin des<br />
Friedensdorfs.<br />
immer Kleidung benötigt wird, entstand<br />
die Idee, die selbst gestrickten Sachen<br />
aus unserer Handarbeitsgruppe ins<br />
Friedensdorf zu bringen. Von dort aus<br />
werden Hilfsgüter auch an <strong>Pro</strong>jekte und<br />
Partnerorganisationen in der ganzen<br />
Welt weitergeleitet.<br />
Schals, Stulpen, Socken<br />
Seit einigen Monaten nun stricken die<br />
Seniorinnen mit viel Freude für das<br />
Friedensdorf. Schals, Mützen, Handschuhe,<br />
Stulpen und Socken finden<br />
dort großen Anklang. Im Januar 2012<br />
fuhren Frau Becker und Frau Dickmann,<br />
Sozialarbeiterin in St. Elisabeth, zum<br />
ersten Mal ins Friedensdorf und brachten<br />
den Kindern eine ganze Menge<br />
schöner und praktischer Stricksachen<br />
mit. Seitdem sind unsere Bewohnerinnen<br />
kaum noch zu bremsen!<br />
Für die nötige Entspannung zwischendurch<br />
ist auch gesorgt. Da Voline Becker<br />
eine waschechte Ostfriesin ist, gibt<br />
es regelmäßig einen zünftigen Nachmittag<br />
mit Gebäck, original Ostfriesentee,<br />
Kluntjes und Sahne – aber bitte bloß<br />
nicht umrühren!<br />
Bisher keine Männer<br />
Viele unserer Bewohnerinnen haben<br />
sich schon in jungen Jahren gern mit<br />
Handarbeiten beschäftigt. Oft war es<br />
früher für die Frauen auch notwendig,<br />
Kleidungsstücke selbst herzustellen<br />
oder auszubessern. Für Andere war und<br />
ist es ein schönes Hobby, Zeit mit Stricken,<br />
Sticken, Häkeln, Schneidern und<br />
das darf nicht fehlen – „Schnacken”<br />
zu verbringen. Die Handarbeitsgruppe<br />
ist ein geselliger Treffpunkt für interessierte<br />
Bewohnerinnen. Männer gab und<br />
gibt es bisher keine, aber was nicht ist,<br />
kann ja noch werden! Im Angebot sind<br />
ganz unterschiedliche Tätigkeiten, so<br />
z. B. das Weben von kleinen Teppichen,<br />
die u. a. als Badteppiche benutzt<br />
werden können. Es werden Socken<br />
und Schals gestrickt, Einkaufsnetze<br />
gehäkelt, schöne Seidentücher bemalt,<br />
Decken und Taschen mit Blaudruck<br />
verschönert.<br />
Demente Bewohner einbezogen<br />
Auch demente Bewohner sind mit kleinen<br />
Aufgaben betraut, die speziell auf<br />
ihre Fähigkeiten zugeschnitten sind. Sie<br />
wickeln Wolle, stellen kleine flauschige<br />
Wollbälle her, die von Voline Becker zu<br />
langen Schlangen verarbeitet werden.<br />
Als Türvorleger schützen sie dann vor<br />
Zugluft. Wolle und Wollreste werden<br />
häufig von Angehörigen mitgebracht.<br />
<strong>Wir</strong> kaufen aber auch Material für die<br />
Gruppe gezielt ein, z. B. qualitativ gute<br />
Wolle für Socken, die auch gern mal von<br />
Angehörigen gekauft werden.<br />
„<strong>Wir</strong>:“ freuen uns, dass Voline Becker<br />
seit vielen Jahren ehrenamtlich in unserer<br />
Senioreneinrichtung tätig ist und<br />
wünschen ihr und unseren Bewohnern<br />
auch weiterhin viel Spaß und Freude<br />
miteinander beim gemeinsamen Hobby.<br />
Alles Gute weiterhin und “Moin, Moin”<br />
(wie der Ostfriese sagt)!<br />
Dorothea Waggeling<br />
35
36<br />
wir: pro homine<br />
Hygieneabteilung<br />
der pro homine<br />
startet Pilotprojekt,<br />
um Zahl der<br />
im Krankenhaus<br />
erworbenen<br />
Infektionen<br />
zu senken<br />
Hände konsequent desinfizieren<br />
Händedesinfektion ist eines der<br />
Basisthemen bezogen auf die Hygiene<br />
in Gesundheitseinrichtungen. Jeder<br />
Mitarbeiter weiß darum, hat es auch<br />
in der Ausbildung gelernt, aber Fakt<br />
ist: Es schleichen sich immer wieder<br />
Fehler ein, besonders im Erkennen der<br />
Indikatoren zur Händedesinfektion.<br />
Das Marien-Hospital Wesel und das<br />
St. Willibrord-Spital Emmerich nehmen<br />
deshalb alljährlich an der Aktion „Saubere<br />
Hände“ der Weltgesundheitsorganisation<br />
WHO teil. Aber: Dazu gehört<br />
mehr, als einmal pro Jahr die in den<br />
Krankenhäusern installierten Spender<br />
für Hände-Desinfektionsmittel aufzulisten<br />
und den Verbrauch der Desinfektionsmittel<br />
zu kontrollieren.<br />
„30 Sekunden können<br />
Leben retten“<br />
Schon im Jahr 1847 führte Ignaz-Phillip<br />
Semmelweis an einem Gebärhaus in<br />
Wien eine pflichtweise Waschung der<br />
Hände mit Chlorkalk beziehungsweise<br />
Chlorwasser ein und senkte dadurch<br />
die Muttersterblichkeitsrate drastisch.<br />
Im Jahr 2012 müssen wir uns leider<br />
immer noch mit folgenden Zahlen<br />
auseinandersetzen: <strong>Pro</strong> Jahr treten<br />
in Deutschland 400.000 bis 700.000<br />
nosokomiale (im Krankenhaus erworbene)<br />
Infektionen auf. Davon verlaufen<br />
10.000 bis 30.000 tödlich. Die Zahl<br />
der vermeidbaren Fälle wird in der<br />
Fachliteratur mit 20 bis 30 <strong>Pro</strong>zent<br />
angegeben. Wenn man bedenkt, dass<br />
die meisten Mikroorganismen über die<br />
Hände von Krankenhausmitarbeitern<br />
übertragen werden, bekommt der Satz<br />
„30 Sekunden können Leben retten“<br />
(denn länger dauert eine hygienische<br />
Händedesinfektion nicht) einen sich<br />
selbst erklärenden Sinn.<br />
Arbeitsgruppe ab Sommer 2012<br />
Katja van Ackeren, Mitarbeiterin der<br />
zentralen Hygieneabteilung der pro<br />
homine, möchte mit der Gründung<br />
einer variablen Arbeitsgruppe das<br />
<strong>Pro</strong>blem angehen, die Indikatoren zur<br />
Händedesinfektion richtig zu erkennen.<br />
Sie wird hierzu im Rahmen ihrer<br />
Fachweiterbildung im Sommer 2012 ein<br />
Pilotprojekt starten. Dieses <strong>Pro</strong>jekt ist<br />
Unter UV-Licht wird offenbar, ob die Hände<br />
richtig desinfiziert sind: Katja van Ackeren<br />
von der Hygieneabteilung (l.) mit Claudia<br />
Beckmann, Pflegedienstleiterin im<br />
St. Willibrord-Spital Emmerich.<br />
zukünftig für alle Fachbereiche geplant,<br />
gestartet wird im St. Willibrord-Spital<br />
mit der internistischen Station 5C.<br />
Mitglieder der Arbeitsgruppe werden<br />
Mitarbeiter der jeweiligen Station, eine<br />
Mitarbeiterin der Praxisanleitung, ein<br />
hygienebeauftragter Arzt und Katja van<br />
Ackeren als <strong>Pro</strong>jektleiterin sein. Das<br />
Ziel des <strong>Pro</strong>jektes ist neben Motivation<br />
und Schulung das Erstellen von Schulungsmaterialien<br />
(Kasuistiken) zu allen<br />
Arbeitssituationen in der jeweiligen<br />
Abteilung.<br />
Motivieren und schulen<br />
Katja van Ackeren erklärt ihre Motivation<br />
so: „Ich habe mich gezielt für<br />
dieses <strong>Pro</strong>jekt entschieden, weil ich der<br />
Meinung bin, die Mitarbeiter einer Hygieneabteilung<br />
sollten in der von ihnen<br />
betreuten Einrichtung einen möglichst<br />
großen Einfluss darauf nehmen, wie<br />
verantwortungsbewusst mit der Händehygiene<br />
umgegangen wird. Verschiedene<br />
Studien haben gezeigt, dass eine<br />
verbesserte Compliance der Händedesinfektion<br />
zu einer deutlichen Reduktion<br />
von nosokomialen Infektionen geführt<br />
hat. Ich möchte motivieren, schulen<br />
und baue auf den Wunsch unserer<br />
Mitarbeiter, eigenverantwortlich und<br />
professionell zu arbeiten.“<br />
Angelika Schulz
Fehlerquellen auf der Spur<br />
Krankenhäuser der pro homine setzen<br />
auf System zur Meldung kritischer<br />
Situationen – mit Erfolg<br />
Anfang des Jahres wurde im Marien-<br />
Hospital Wesel und im St. Willibrord-<br />
Spital Emmerich-Rees ein System zur<br />
Meldung von Beinahe-Fehlern eingeführt<br />
(CIRS = Critical Incident Reporting<br />
System).<br />
Das System ist vor allem aus der<br />
Luftfahrt bekannt, wo es bereits vor<br />
Jahren für Piloten entwickelt wurde. Seit<br />
einigen Jahren wird es auch vermehrt<br />
in Krankenhäusern angewendet, um<br />
Schäden vorzubeugen und die Patientensicherheit<br />
zu erhöhen. Es geht<br />
darum, aus Fehlern, kritischen Situationen<br />
und Zwischenfällen zu lernen, um<br />
andere Mitarbeiter für mögliche Gefahrensituationen<br />
zu sensibilisieren und<br />
die Wahrscheinlichkeit zu verringern,<br />
dass ähnliche Situationen in Zukunft<br />
auftreten.<br />
Fehler sind in einem so komplex organisierten<br />
Betrieb wie einem Krankenhaus,<br />
in dem Menschen agieren,<br />
nicht vermeidbar. Sie können überall<br />
vorkommen – etwa in der Organisation,<br />
in den Abläufen, bei Medikation,<br />
Diagnostik und Behandlung oder der<br />
Dokumentation – und entstehen oft an<br />
sogenannten „Schnittstellen“. Durch<br />
das Sammeln von Informationen über<br />
Beinahe-Zwischenfälle werden Erkenntnisse<br />
für Korrekturen gewonnen und die<br />
Sicherheitskultur verbessert.<br />
Voraussetzung für die Einführung des<br />
CIRS-Systems sind eine Vertrauens- und<br />
Sicherheitskultur sowie Freiwilligkeit<br />
und partnerschaftliches Vorgehen.<br />
CIRS als vorbeugendes Instrument<br />
ist abzugrenzen vom „Fehlermanagement“,<br />
bei dem es um Fehler geht, die<br />
bereits passiert sind.<br />
Die CIRS-Meldungen erfolgen anonym<br />
über ein Online-Formular im Intranet,<br />
die Vertraulichkeit wird gewährleistet.<br />
Die QM-Abteilung erhält die Meldungen,<br />
sichtet und katalogisiert sie. In<br />
beiden Krankenhäusern gibt es ein so<br />
genanntes „CIRS-Team“ aus pflegerischen<br />
und ärztlichen Mitarbeitern,<br />
Vertretern der Mitarbeiter-Vertretung<br />
(MAV) und des QM. Diese Teams treffen<br />
sich je nach Zahl der Meldungen alle<br />
zwei bis drei Monate, besprechen und<br />
bewerten die CIRS-Fälle, geben Empfehlungen<br />
für Verbesserungen heraus<br />
bzw. initiieren weitere Recherchen,<br />
falls erforderlich. Die Meldungen und<br />
evtl. Ergebnisse werden regelmäßig im<br />
Intranet veröffentlicht sowie jährlich<br />
im Rahmen unseres QM-Systems vom<br />
Lenkungsausschuss bewertet.<br />
In den ersten Monaten seit der Einführung<br />
sind etwa 20 Meldungen eingegangen,<br />
z. B.:<br />
><br />
><br />
><br />
><br />
><br />
IRS<br />
Medikamentenverwechslung der<br />
Apotheke und unzureichende<br />
Lagerung<br />
verspätet durchgeführte Isolierung<br />
bei verzögerter (automatisierter)<br />
Weitergabe der Meldung eines<br />
bekannten MRSA-Trägers bei<br />
Aufnahme<br />
Brandgefahr durch falsch abgestell-<br />
ten Dekor-Gegenstand aus Kunststoff<br />
Verletzungsgefahr des Personals<br />
beim Ziehen bestimmter Patientenbetten<br />
Sturzgefahr durch älteren,<br />
defekten Toilettenstuhl<br />
><br />
><br />
><br />
><br />
><br />
Verbrühungsgefahr durch zu hohen<br />
Standort des Teewasserbehälters<br />
Verletzungsgefahr durch zu schnell<br />
schließende Aufzugstür<br />
zu hohe Heparin-Dosierung durch un-<br />
einheitliche Mischung von Lösungen<br />
Sturzgefahr durch rutschenden<br />
Teppich in Kinderspielecke<br />
Abriss von „Patienten-Aufrichtern“<br />
(Handgriff)<br />
Daraus wurden bereits einige Ver-<br />
besserungen abgeleitet wie Kontrolle<br />
und Austausch von Materialien und<br />
Geräten, verstärkte Kontrollen bei der<br />
Apothekenlieferung, Überprüfung der<br />
Sicherheit von Aufzugstüren u. a.<br />
Das Instrument wurde von den Mitarbeitern<br />
in den Krankenhäusern gut<br />
angenommen, ist allerdings noch nicht<br />
allen bekannt bzw. wird nicht von allen<br />
Mitarbeitern genutzt. Kritische Situationen<br />
werden oft anschließend im Team<br />
besprochen. Hier heißt es, an CIRS zu<br />
denken und eine Meldung zu verfassen,<br />
damit auch andere Mitarbeiter aus dem<br />
Wissen um mögliche Gefahrenquellen<br />
lernen können. Mitarbeiter oder Vorgesetzte,<br />
die von Beinahe-Zwischenfällen<br />
erfahren, sollten ihre Kollegen ermuntern,<br />
Meldung abzugeben und sie ggf.<br />
dabei unterstützen.<br />
So kann das System eine weite Verbreitung<br />
finden und dazu beitragen,<br />
die Sicherheit der Patientenversorgung<br />
weiter zu erhöhen.<br />
Team QM<br />
37
38<br />
wir: Gesundheit & Medizin<br />
Die Schmerztherapie ist ein besonderes<br />
Anliegen der Klinik für Anästhesie<br />
und Intensivmedizin am Marien-<br />
Hospital. „Heutzutage muss kein<br />
Patient mehr starke Schmerzen leiden,<br />
nicht nach Operationen und nicht bei<br />
fortgeschrittenem Krebsleiden“, betont<br />
Chefarzt Dr. Marc Achilles (Foto).<br />
Daher bietet die Abteilung neben der<br />
üblichen „konservativen“ Schmerztherapie<br />
auch die Akutschmerztherapie<br />
mittels Schmerzpumpe/-katheter<br />
und die Behandlung von chronischen<br />
Schmerzpatienten im stationären<br />
Bereich an.<br />
Akuter Schmerz ist definiert als unangenehmes<br />
Sinnes- und Gefühlserlebnis,<br />
das mit einer aktuellen oder möglichen<br />
Gewebeschädigung verknüpft ist. Eine<br />
effektive Akutschmerztherapie steigert<br />
die Patientenzufriedenheit und kann<br />
die Dauer des Krankenhausaufenthalts<br />
verkürzen. Daher ist eine maximal mögliche<br />
Schmerzlinderung bei minimalen<br />
Quelle: Mundipharma<br />
Kein Patient muss starke<br />
Schmerzen leiden<br />
Die Anästhesisten des Marien-Hospitals<br />
wenden dafür eine Reihe von wirkungsvollen<br />
Therapien an<br />
Nebenwirkungen während der gesamten<br />
Behandlungszeit ein wichtiger<br />
Bestandteil der Patientenversorgung.<br />
Akutschmerzdienst<br />
Bereits vor der Operation wird im<br />
Rahmen des Narkose-Aufklärungsgesprächs<br />
mit dem Patienten das<br />
Schmerztherapieverfahren festgelegt.<br />
Zur Anwendung kommen:<br />
><br />
><br />
><br />
Schmerzkatheter: Es werden gezielt<br />
Schmerzfasern des Nervensystems<br />
blockiert und so die Weiterleitung<br />
unterbunden.<br />
Schmerzpumpe: Mit einer Medika-<br />
mentenpumpe, die an einen Venenzugang<br />
angeschlossen ist, kann der<br />
Patient selber, je nach Schmerzempfinden,<br />
die Schmerzmittel-Dosis<br />
individuell steuern.<br />
Medikamentöse Schmerztherapie:<br />
entsprechend den aktuellen<br />
Leitlinien<br />
Die individuelle Wahl von Medikamenten<br />
und Maßnahmen sowie eine regelmäßige<br />
Schmerzmessung per Skala<br />
helfen, die Nebenwirkungen so gering<br />
wie möglich zu halten. Bei größeren<br />
Operationen kümmert sich über mehrere<br />
Tage der Akutschmerzdienst der<br />
Anästhesie-Abteilung um die Patienten.<br />
Speziell geschulte Pflegekräfte (Pain<br />
Nurses) und Anästhesisten stehen<br />
dafür zur Verfügung, um eine umfassende<br />
und kompetente Betreuung zu<br />
gewährleisten.<br />
Aber auch nicht-medikamentöse Therapien<br />
spielen eine große Rolle. So ist<br />
bereits im Leitbild des Marien-Hospitals<br />
der Kernauftrag eines ganzheitlichen<br />
Versorgungsanspruchs verankert, in<br />
den neben Ärzten auch Psychologen,<br />
Physiotherapeuten, Sozialarbeiter,<br />
Seelsorger und Vertreter weiterer<br />
Berufsgruppen einbezogen sind. Denn<br />
starker Schmerz muss keine unver-<br />
Diese Schmerzskala besteht aus einem zehn Zentimeter langen Schieber. Auf ihm<br />
lässt sich zwischen den Punkten „Kein Schmerz“ und „Stärkster Schmerz“ einstellen,<br />
wie stark der Schmerz empfunden wird. Auf der Rückseite der Skala kann die aktuelle
meidliche Begleiterscheinung von<br />
medizinischen Maßnahmen wie z. B.<br />
Operationen sein.<br />
Neu aufgetretene Schmerzen besitzen<br />
eine wichtige Warnfunktion und müssen<br />
ernst genommen werden. Wenn<br />
Schmerzen nicht ausreichend behandelt<br />
werden, können sie ihre Warnfunktion<br />
verlieren und zu einer eigenständigen<br />
Krankheit werden.<br />
Chronische Schmerzen sind einer der<br />
häufigsten Gründe, warum ein Krankenhaus<br />
aufgesucht wird. Schätzungsweise<br />
zehn <strong>Pro</strong>zent der Bevölkerung sind<br />
davon betroffen.<br />
Lebensumstände verbessern<br />
Es gibt wirksame Therapien, um dem<br />
Patienten mit einer individuellen und<br />
multimodalen (aus mehreren Komponenten<br />
bestehenden) Schmerzbehandlung<br />
eine möglichst gute Wiederherstellung<br />
der körperlichen und seelischen<br />
Unversehrtheit zu ermöglichen.<br />
Ziel ist es nicht nur, die Schmerzen zu<br />
lindern, sondern auch, die schmerzbedingten<br />
Beeinträchtigungen zu beseitigen<br />
und so die Lebensqualität sowie<br />
die sozialen, familiären und beruflichen<br />
Lebensumstände zu verbessern. Dazu<br />
bietet das Team der Anästhesie den<br />
Patienten eine Mit-Betreuung durch den<br />
Schmerzdienst während des Krankenhausaufenthalts<br />
an.<br />
Fazit: Durch ein breites Angebot von<br />
Therapieverfahren ist ein Krankenhausaufenthalt<br />
ohne große Schmerzen keine<br />
Vision mehr.<br />
Dr. Bernd Meurer<br />
Schmerzstärke von 0 („Kein Schmerz“)<br />
bis 10 („Stärkster Schmerz“) sehr einfach<br />
und genau abgelesen werden.<br />
Bestens betreut<br />
in der „Kindertagesstätte<br />
Mariechen“<br />
Zum 2. Mai 2012 hat das Marien-Hospital<br />
eine Einrichtung zur Betreuung von<br />
Mitarbeiterkindern im Alter zwischen<br />
sechs Monaten und drei Jahren eingerichtet.<br />
Dazu wurde ein Kooperationsvertrag<br />
mit dem Deutschen Roten Kreuz<br />
(DRK) geschlossen, das das Fachpersonal<br />
stellt. In einer Kernzeit von 7 Uhr<br />
bis 17 Uhr können bis zu neun Kinder<br />
gleichzeitig in der Kita „Mariechen“ betreut<br />
werden, während die Eltern in Einrichtungen<br />
der Holding pro homine am<br />
Standort Wesel ihren Dienst versehen.<br />
Je nach Gruppengröße werden die Kinder<br />
von einer oder zwei Erzieherinnen<br />
betreut. Sollte sich darüber hinaus<br />
Betreuungsbedarf ergeben, besteht die<br />
Möglichkeit, diesen durch ausgebildete<br />
Tagesmütter abzudecken.<br />
Haus in der Rheintorstraße<br />
umgebaut<br />
<strong>Wir</strong> freuen uns, dass es gelungen ist,<br />
die ehemalige Hausmeisterwohnung<br />
in der Rheintorstraße 4 über wenige<br />
Monate so kindergerecht und freundlich<br />
umzubauen, dass Sarah Rohde und<br />
ihre Vertretungskollegin Beate Gröning,<br />
beide ausgebildete Erzieherinnen,<br />
ihren Dienst mit zur Zeit vier Kindern<br />
aufnehmen konnten.<br />
Die Kita „Wunderland“ am Hansaring<br />
unter Leitung von Michaela Lensing,<br />
wenige Schritte vom „Mariechen“ entfernt<br />
und ebenfalls in Trägerschaft des<br />
DRK, unterstützt die Betreuungsarbeit.<br />
Das gilt zum einen für das Betreuungs-<br />
wir: Mitarbeiter<br />
und Erziehungskonzept, zum anderen<br />
kann bei Bedarf z. B. der Spielgarten<br />
mit genutzt werden.<br />
Das Marien-Hospital bezahlte den<br />
Umbau und trägt den größten Teil der<br />
Personalkosten. Die zu entrichtenden<br />
Elternbeiträge orientieren sich an der<br />
Elternbeitragssatzung der Stadt Wesel<br />
und den Zeiten, in denen das Kind<br />
pro Woche betreut werden soll. Mit<br />
Erreichen des dritten Lebensjahres und<br />
Übergang in den Kindergarten endet<br />
regelhaft die Betreuung in unserer Kita.<br />
Angebot auch für Bewerber<br />
Alle Mitarbeiter, ergänzt um die<br />
Mitarbeiterinnen in Mutterschutz<br />
und Elternzeit des Marien-Hospitals,<br />
wurden im Vorfeld angeschrieben<br />
und konnten sich über das Angebot<br />
informieren. Dieses Betreuungsangebot<br />
gilt auch für Bewerber aller Berufsgruppen,<br />
die künftig im Marien-Hospital<br />
arbeiten möchten und eine Betreuung<br />
für ihre Kinder benötigen. Damit wir<br />
eine gerechte Auswahl treffen, wurden<br />
Aufnahmekriterien festgelegt, die uns<br />
dabei unterstützen.<br />
Mit der Kita Mariechen haben wir einen<br />
lange gehegten Wunsch verwirklichen<br />
können und freuen uns, den derzeitigen<br />
und zukünftigen Mitarbeitern ein<br />
Betreuungsangebot machen zu können,<br />
damit sie an ihrem jeweiligen Arbeitsplatz<br />
tätig bleiben und familiäre sowie<br />
berufliche Bedürfnisse miteinander<br />
verbinden können.<br />
GW<br />
39
40<br />
wir: Unterhaltung<br />
<strong>Wir</strong>: weltweit – eine<br />
Zeitung reist um die Welt<br />
Dank Ihnen, liebe Leserinnen und Leser,<br />
bin ich die am weitesten gereiste Zeitung<br />
der Welt. Hier sind unsere Geschichten...<br />
Sportlich in Schladming<br />
Weil ich gut in Form war, fuhr ich zusammen<br />
mit der Familie Hauss knecht<br />
aus Berlin und drei weiteren Familien<br />
zum Skiurlaub nach Schladming. Dort<br />
wohnten wir alle zusammen in einem<br />
großen Haus. Das Wetter war unglaublich<br />
schön, der Fernblick atemberaubend.<br />
Nachmittags waren wir wandern in<br />
der Klamm, Bogen schießen und Fußball<br />
spielen, bis wir völlig müde in die Betten<br />
sanken. Die letzten zwei Tage wurde das<br />
Wetter schlechter, und wir sind auf der<br />
Piste im Nebel herumgeirrt. Aber auch<br />
das hatte seinen Reiz und war für die<br />
Kinder sehr aufregend.<br />
Für mich natürlich auch, wie Sie sehen –<br />
alle meine Seiten sind heil geblieben.<br />
Mit Dr. Raupp<br />
in Bhutan<br />
Mit Dr. Ullrich Raupp, dem Ärztlichen<br />
Direktor des Marien-Hospitals, machte ich<br />
mich auf in den Himalaya, genauer gesagt<br />
nach Bhutan. Das unabhängige Königreich<br />
ist ein Binnenstaat in Südasien. 35 <strong>Pro</strong>zent<br />
der Bevölkerung wohnen in Städten, über<br />
60 <strong>Pro</strong>zent der Einwohner leben von der<br />
Landwirtschaft. Im „Tigernest-Kloster“ auf<br />
3600 Meter Höhe wurde ich sehr interessiert<br />
angeguckt. Mich versteht man eben<br />
auch ohne Worte …<br />
Mit Lisa in<br />
Warnemünde<br />
Nach so vielen sportlichen Aktivitäten<br />
brauchte ich dringend eine Auszeit<br />
und fuhr mit unserer Fotografin Lisa<br />
nach Warnemünde an den Strand.<br />
Das Ostseebad hat mit 150 Meter den<br />
breitesten Sandstrand der deutschen<br />
Ostseeküste. Da streckten wir beide<br />
dann mal alle Viere von uns und ließen<br />
uns an den Dünen beim Leuchtturm<br />
die Sonne auf den Pelz – oder besser<br />
gesagt: die Titelseiten – scheinen.
Eine Kreuzfahrt durchs Mittelmeer<br />
Durch unseren Trip an die Ostsee auf<br />
den Geschmack gekommen, führte<br />
mich meine nächste Reise aufs Meer<br />
hinaus. Mit dem Kreuzfahrtschiff „MEIN<br />
SCHIFF 2“ starteten wir in Mallorca.<br />
Der erste Halt erfolgte in Tunis, danach<br />
Wandern<br />
in der Türkei<br />
Zusammen mit Renate Eul und Freunden<br />
suchten wir uns in diesem Jahr<br />
die Türkei als Riese-Ziel aus. Uns<br />
begeisterte schon lange der „Lykische<br />
Weg“, der zu den schönsten Wanderwegen<br />
der Welt gehört. Im Raum Kemer<br />
gibt es wunderbare Etappen, die superschöne<br />
Blicke auf das Meer freigeben.<br />
Ein Highlight unseres Urlaubs war die<br />
ging es weiter<br />
nach Palermo. Bei<br />
Neapel hielten<br />
wir Kurs auf den<br />
Vesuv, dieser<br />
Vulkan bietet ein<br />
echt imposantes<br />
Schauspiel.<br />
Anschließend<br />
machten wir uns<br />
auf in Richtung<br />
Rom, und so kam<br />
ich zusammen mit<br />
Frau Bothen auf<br />
dem Petersplatz dem Papst ganz nah.<br />
Nach einer Nacht auf See erreichten wir<br />
Korsika und wurden mit Booten auf die<br />
Insel getendert. Am Abend bemerkte<br />
der Kapitän, dass unser Anker festhing.<br />
Deshalb konnten wir nicht wie geplant<br />
Tour mit Christian. Er führte uns vom<br />
Bergdorf Beycik aus zur antiken Stadt<br />
Loadekia. Christian lebt seit Jahren mit<br />
seiner Familie in Beycik. Der gebürtige<br />
Österreicher ist Biologe und ausgebildeter<br />
Wanderführer. Eine Tour mit ihm<br />
ist unvergesslich.<br />
Abseits vom Massentourismus haben<br />
wir die Türkei von einer völlig ande-<br />
nach Marseille starten, sondern blieben<br />
vor der Insel liegen. Am nächsten<br />
Morgen gab die Reederei dann „grünes<br />
Licht“ und der Anker wurde abgetrennt.<br />
Mit nur einem Anker fuhren wir weiter<br />
und machten in Barcelona einen<br />
außerplanmäßigen Halt, das freute die<br />
Passagiere und mich natürlich auch.<br />
Es stand auch noch Valencia auf dem<br />
Plan, einfach schön ist diese Stadt. Am<br />
besten erholt habe ich mich auf dem<br />
Schiff in der Hängematte, wie man auf<br />
dem Beweisfoto sieht. Eine letzte Nacht<br />
auf See – dann waren wir wieder am<br />
Ausgangsort angekommen. Es war ein<br />
toller Urlaub! Das Bordleben hat uns<br />
gut gefallen und ebenso, dass wir so<br />
viel zu sehen bekommen haben. So<br />
einen Urlaub machen wir gerne noch<br />
einmal …<br />
Haben Sie Lust bekommen mitzumachen?<br />
Dann packen Sie doch einfach unsere Hauszeitung<br />
bei Ihrem nächsten Urlaub mit ein<br />
und machen Sie ein Beweisfoto. Senden Sie<br />
dieses bitte mit einem kurzen Text an die<br />
wir:-Redaktion, z. Hd. Lisa Quick<br />
Postfach 10 00 95, 46482 Wesel<br />
Oder per E-Mail an lisa.quick@prohomine.de<br />
ren Seite kennengelernt. Sie hat eine<br />
beeindruckende Natur und Kultur zu<br />
bieten, alles ist sehr ursprünglich. <strong>Wir</strong><br />
haben viel erlebt, sind freundlichen und<br />
interessanten Menschen begegnet.<br />
LQ<br />
41
Elektronische Fieberkurve<br />
Die Fieberkurve aus Papier hat in der<br />
Klinik für Gefäßchirurgie im<br />
Marien-Hospital ausgedient.<br />
Dort hat die elektronische<br />
Pflegedokumentation Einzug gehalten.<br />
Das Pilotprojekt auf der Station A2 ist<br />
im April erfolgreich gestartet.<br />
Der große Vorteil der EDV ist die ständige<br />
Verfügbarkeit einer großen Menge<br />
an Daten. So ist es auch in der digitalen<br />
Pflegedokumentation. Nach ausführlichen<br />
Schulungen und einer zweiwöchigen<br />
Begleitung des Pflegepersonals<br />
der gefäßchirurgischen Station A2 werden<br />
alle pflegerischen Handlungen, von<br />
der Lagerung bis zur Wunddokumentation,<br />
seit Januar 2012 über das KIS<br />
(Krankenhaus-Informations- System)<br />
Orbis® dokumentiert. Statt immer<br />
wieder auf die Suche nach den Kurven<br />
gehen zu müssen, kann die Pflege dies<br />
von jedem PC Arbeitsplatz aus erledigen.<br />
Damit ausreichend Arbeitsplätze<br />
vorhanden sind, wurden für die Station<br />
A2 mehrere mobile Pflege- und Visitenwagen<br />
von verschiedenen Herstellern<br />
angeschafft. Diese sind mit Akkus und<br />
WLAN (kabelloses Netzwerk) ausgestattet.<br />
Somit kann, je nach Bedarf, ein<br />
pflegerisches Aufnahmegespräch direkt<br />
im Patientenzimmer oder in einem<br />
Untersuchungsraum stattfinden.<br />
Um eine optimale Betreuung vor Ort zu<br />
gewährleisten, wurde im Mai 2011 eine<br />
zusätzliche Stelle in der IT-Abteilung<br />
geschaffen. Diese Stelle besetzt Daniel<br />
Schäfer, da er als gelernter Krankenpfleger<br />
alle pflegerischen Aspekte im<br />
Marien-Hospital kennt. Mit seinem<br />
Wissen über die EDV ist er ein ideales<br />
Verbindungsglied zwischen Pflege<br />
und IT-Abteilung. Dadurch soll die<br />
Sichtweise der Pflege (und auch der<br />
Medizin) gezielt für dieses <strong>Pro</strong>jekt<br />
genutzt werden. Nach einer intensiven<br />
Einarbeitungszeit durch die Orbis-<br />
Administratoren Tomasz Babiuch und<br />
Erich Krauthoff wurde mit den vorberei-<br />
Digitale Visite am PC: Chefarzt Dr. Jürgen Hinkelmann, Halis Gökcen und<br />
Daniel Schäfer (v. r.)<br />
tenden Arbeiten zur Konfiguration der<br />
Kurve und der pflegerischen Dokumente<br />
begonnen. Seit dem 24. April ist<br />
auch die papiergestützte Fieberkurve<br />
durch ihr digitales Äquivalent ersetzt<br />
worden. Wenn die Pflege morgens ihren<br />
Rundgang macht, werden Blutdruckwerte,<br />
Urinausscheidung und erfolgte<br />
Pflegemaßnahmen (z. B. Verteilen<br />
von Eiselementen oder Hilfe bei einer<br />
aufwendigen Grundpflege) direkt in den<br />
Computer eingetragen und abgehakt.<br />
Die Medikamente werden ebenfalls in<br />
der digitalen Fieberkurve dokumentiert<br />
und sind für jeden berechtigten Benutzer<br />
gut lesbar und ohne die Gefahr von<br />
Übertragungsfehlern ersichtlich.<br />
Datenschutz<br />
Ungewohnt, besonders für das pflegerische<br />
Personal, war am Anfang das<br />
aus Datenschutzgründen notwendige<br />
An- und Abmelden mit einem eigenen<br />
Benutzernamen und Kennwort an das<br />
KIS. So soll jederzeit nachvollziehbar<br />
sein, wer wann was und zu welcher<br />
Uhrzeit gemacht oder dokumentiert hat.<br />
Hier arbeitet die IT-Abteilung bereits<br />
an einer Verbesserung zur schnellen<br />
Ummeldung. Um Berührungs ängste mit<br />
dem PC abzubauen und die Eingabe<br />
zu erleichtern, wurden Textbausteine<br />
hinterlegt und die Kataloge der Formulare<br />
an Begrifflichkeit und Bedürfnisse<br />
wir: Gesundheit & Medizin<br />
des Krankenhauses angepasst. Bei der<br />
digitalen Visite mit dem Arzt sind viele<br />
Informationen direkt am PC verfügbar,<br />
das aufwendige Suchen oder Ausdrucken<br />
von noch nicht in Papierform<br />
vorhandenen Befunden entfällt somit.<br />
Röntgenbilder und Laborbefunde können<br />
dem Patienten direkt gezeigt und<br />
erläutert werden. Pflegeinformationen<br />
und die wichtigsten Patientenparameter<br />
sind schnell und auf einem Blick<br />
verfügbar – das ist besonders wichtig<br />
für den Informationsfluss zwischen den<br />
Berufsgruppen Pflege und Medizin.<br />
Weitere Stärken zeigt das System unter<br />
anderem in Akutsituationen – ein<br />
telefonisch kontaktierter Arzt kann<br />
ortsunabhängig sofort an seinem aktuellen<br />
Arbeitsplatz die Dokumentation<br />
des Patienten einsehen. Das kann die<br />
Entscheidung zur richtigen Therapie<br />
beschleunigen und erleichtern.<br />
Derzeit erarbeitet die IT-Abteilung eine<br />
Verbesserung der Ausfallsicherheit<br />
bezüglich der Serverlandschaft und der<br />
Dokumentenvorhaltung. Im Notfall kann<br />
jederzeit ein Ausdruck der Fieberkurve<br />
auf der Station verwendet werden. Mit<br />
den gesammelten Erfahrungen sollen<br />
innerhalb der nächsten zwei Jahre die<br />
restlichen Abteilungen nach und nach<br />
auf die digitale Pflegedokumentation<br />
und Fieberkurve umgestellt werden.<br />
Daniel Schäfer<br />
43
44<br />
wir: Mitarbeiter<br />
Prüfung bestanden<br />
Qualifizierter Nachwuchs für die Pflege<br />
Nach drei Jahren und sieben Abschlussprüfungen<br />
in den letzten drei Monaten<br />
ist es endlich geschafft: 14 Schüler des<br />
Bildungszentrums Niederrhein Wesel<br />
(BZNW) dürfen nun die Berufsbezeichnung<br />
Gesundheits- und Krankenpfleger<br />
führen.<br />
Hinter den „frisch Examinierten“<br />
liegen 5.250 Stunden theoretische und<br />
praktische Ausbildung. Die ehemaligen<br />
Schüler und Schülerinnen haben die<br />
Kompetenzen erworben, professionelle<br />
Pflege, Anleitung und Beratung<br />
Durch die Neubeschriftung von Namensschildern<br />
im Marien-Hospital<br />
ist eine Diskussion über die darauf<br />
genannten Berufsbezeichnungen entstanden.<br />
Einige Mitarbeiter sind durch<br />
eine – eigentlich korrekte – Anrede<br />
irritiert. Auch unseren Patienten fallen<br />
in unterschiedlichen Einrichtungen<br />
des Gesundheitswesens wie Krankenhäusern,<br />
ambulanten Pflegediensten,<br />
Beratungsstellen, Gesundheitszentren<br />
und Rehabilitationseinrichtungen<br />
vorzunehmen.<br />
30 „Neue“ seit April 2012<br />
Im April 2012 haben 30 neue Schüler<br />
ihre Ausbildung zum Gesundheits- und<br />
Krankenpfleger am BZNW und den drei<br />
Krankenhäusern begonnen. Sie können<br />
in der Regel zwölf Schuljahre und die<br />
Fachhochschulreife nachweisen.<br />
„Nur neue Namensschilder“<br />
Unterschiede auf: Gesundheits- und<br />
KrankenpflegerInnen arbeiten neben<br />
Krankenschwestern und -pflegern. Es<br />
gibt akademische Abschlüsse und Weiterbildungen,<br />
die abgebildet werden,<br />
andere bleiben unerwähnt.<br />
Durch die Titulierung wird auf einen<br />
Unterschied hingewiesen, der meist<br />
nicht auf die unterschiedliche Expertise,<br />
sondern auf die Bedeutung von<br />
Berufsbezeichnung und die damit<br />
einhergehende Anerkennung zurückzuführen<br />
ist. <strong>Pro</strong>f. Dr. Holger Buxel von der<br />
Fachhochschule Münster stellt in einer<br />
Studie fest: „Konkrete Unzufriedenheit<br />
äußert sich offensichtlich vielfach hinsichtlich<br />
der Wertschätzung der Arbeit<br />
Über die bestandenen Prüfungen freuen<br />
sich mit der Kursleitung Brigitte Keiner:<br />
am Marien-Hospital Wesel:<br />
> Luisa Berg<br />
> Simon Berger<br />
> Marie-Katharina Stauder<br />
> Felix Winkelhausen<br />
am Evangelischen Krankenhaus Wesel:<br />
> Indra Kannemann<br />
> Judith Schäfer<br />
> Scarlett Merten<br />
> Sukanjah Somaskanthan<br />
> Nora Remy<br />
> Vera Romanski<br />
am St. Willibrord-Spital Emmerich:<br />
> Simone Dingermann<br />
> Sandra Gudde<br />
> Lara van Bruck<br />
> Anne Verheyen<br />
Die Krankenhäuser in Wesel und Emmerich<br />
bilden seit 1962 aus und sehen<br />
gerade heute, angesichts der demografischen<br />
Entwicklung, auch in der<br />
Ausbildung junger Pflegekräfte ihren<br />
besonderen Versorgungsauftrag.<br />
Christel Dorando<br />
MAV<br />
der Pflege im Allgemeinen (im Krankenhausbereich)<br />
und ihrer Anerkennung<br />
auf Tagesebene (in Krankenhäusern und<br />
Altenpflegeeinrichtungen).“<br />
Es ist festzustellen, dass Wertschätzung<br />
eine wichtige Säule der Berufsidentität<br />
und -zufriedenheit ist. Die Bedeutung<br />
äußerer Zeichen (Status) und deren<br />
Grenzen in der Außenwirkung sind ein<br />
Faktor des vielschichtigen Miteinanders<br />
in Hierarchien. Eine lose Reihe von<br />
Kommunikations-Themen könnte in<br />
unserer „wir:“-Zeitung eine Fortsetzung<br />
erfahren.<br />
Daniel Schäfer, MAV
50 Jahre Pflegebildung<br />
in Wesel<br />
Tag der offenen Tür im<br />
BZNW am 8. August 2012<br />
Seit 50 Jahren werden in Wesel Pflegefachkräfte<br />
ausgebildet! Das Bildungszentrum<br />
Niederrhein Wesel (BZNW),<br />
die gemeinsame Pflegebildungseinrichtung<br />
der Krankenhäuser und ihrer<br />
Senioreneinrichtungen in Wesel und<br />
Emmerich, möchte diesen runden<br />
Geburtstag feiern.<br />
Mit 370 Aus- und Fachweiterbildungsplätzen<br />
sowie zahlreichen Fort- und<br />
Weiterbildungsangeboten für examinierte<br />
Pflegekräfte ist das BZNW die<br />
größte Aus- und Weiterbildungsstätte<br />
für Pflegefachkräfte am Niederrhein.<br />
Anlässlich des 50-jährigen Jubiläums<br />
möchten wir interessierten Bewerbern<br />
und Besuchern am Mittwoch, 8. August,<br />
zum Tag der offenen Tür im BZNW<br />
><br />
><br />
><br />
><br />
><br />
><br />
die Pflegeberufe als professionelle,<br />
interessante, krisensichere Fachberufe<br />
vorstellen<br />
die vielfältigen Aspekte der<br />
Pflegetätigkeit präsentieren<br />
Informationen über die zukünftigen<br />
Entwicklungen der Ausbildung geben<br />
die Möglichkeiten der akademischen<br />
Pflegeausbildung thematisieren<br />
die Fort- und Weiterbildungsmöglich-<br />
keiten in der Pflege aufzeigen<br />
Spaß bei gemeinsamen Sport- und<br />
Spielaktivitäten bieten.<br />
Die stationären wie ambulanten<br />
Gesundheitsdienste bieten nach der<br />
Ausbildung attraktive und krisensichere<br />
Arbeitsplätze an.<br />
Das Bildungszentrum Niederrhein und<br />
die Krankenhäuser mit ihren Senioren-<br />
einrichtungen in Wesel, Rees und Emmerich<br />
haben in den zurückliegenden<br />
50 Jahren 3450 examinierte Pflegefachkräfte<br />
ausgebildet und fast ebenso<br />
viele haben ihre Fort- oder Weiterbildung<br />
am BZNW absolviert.<br />
Neue Wege<br />
Und das BZNW geht neue Wege. Um<br />
die wachsenden Anforderungen,<br />
u.a. aufgrund der demographischen<br />
Entwicklung und neuer pflegewissenschaftlicher<br />
Erkenntnisse, professionell<br />
zu erfüllen, können Auszubildende seit<br />
Herbst 2011 parallel zur Ausbildung<br />
an der Katholischen Hochschule Köln<br />
studieren und den Bachelor of Arts<br />
erwerben.<br />
Für die nächsten Jahre steht eine Reform<br />
der Pflegeausbildung in Deutschland<br />
an, die ebenfalls auf die zukünftigen<br />
Bedarfe unserer Gesellschaft<br />
ausgerichtet sein wird.<br />
Mit der heute am BZNW bestehenden<br />
Vielfalt der Ausbildungsberufe, die es<br />
zukünftig zu „verschmelzen“ gilt, und<br />
der kontinuierlichen Qualitätsentwicklung<br />
sind wir gut gerüstet, auch in den<br />
kommenden Jahrzehnten unserer Region<br />
hoch qualifizierte Pflegefachkräfte<br />
zur Verfügung stellen zu können.<br />
<strong>Wir</strong> freuen uns darauf, am 8. August<br />
viele interessierte Schüler der<br />
Klassen 10 bis 13, die einen Fachoberschul-<br />
bzw. Fachhochschulabschluss<br />
(oder Abitur) anstreben, im BZNW<br />
begrüßen zu können.<br />
Christel Dorando<br />
Berufe mit<br />
Zukunft:<br />
Gesundheits- und Krankenpflege<br />
Gesundheits- und Kinderkrankenpflege<br />
Altenpflege<br />
Operationstechnische Assistenten (OTA)<br />
Was erwartet Sie:<br />
Gemeinsamer Spaß, z. B.:<br />
> am Menschenkicker in Mannschaften<br />
(Anmeldung über unsere Homepage)<br />
> Im Aerotrim<br />
Weitere Aktivitäten:<br />
> Emergency-Room (Intensivpflege / OP)<br />
> Handicap-Raum (für Selbsterfahrungen)<br />
> Wundversorgungs- und Gipsraum<br />
(z. B. einen Gips mal selber anlegen)<br />
> Informationen von Lehrern und Auszubildenden<br />
zu Ausbildungen / Studium<br />
und vielen attraktiven Weiterbildungsmöglichkeiten<br />
> Imbiss- und Getränkestand<br />
Wo: Im BZNW, Hansaring 25, Wesel<br />
Wann: Mittwoch, 8. August 2012<br />
Zeit: 10 -16 Uhr<br />
Bildungszentrum Niederrhein<br />
Hansaring 25, 46483 Wesel<br />
Tel.: 0281 / 338240<br />
Fax: 0281 / 3382444<br />
Homepage: www.bznw.de<br />
45
Im Rahmen ihrer Dissertation führte<br />
Diplom-Psychologin Birgit Haan (siehe<br />
Foto) im St. Willibrord-Spital Emmerich<br />
eine Befragung zur psychischen Situation<br />
von Patienten im Allgemeinkrankenhaus<br />
durch.<br />
In einem Bericht für die „wir:“ fasst sie<br />
die wesentlichen Erkenntnisse daraus<br />
zusammen.<br />
Es lassen sich für Krankenhäuser im<br />
Allgemeinen und für das St. Willibrord-<br />
Spital im Speziellen folgende praktische<br />
Empfehlungen ableiten:<br />
1 2 3<br />
46<br />
wir: Gesundheit & Medizin<br />
Dissertation zur psychischen Situation von<br />
Patienten im Allgemeinkrankenhaus<br />
das besucherorientierte<br />
Krankenhaus<br />
Ein wesentliches Ergebnis der Befragung<br />
ist die hohe Bedeutung des<br />
Besuchs für die Patienten und deren<br />
Bewältigung der Krankenhaussituation.<br />
Das bedeutet, dass es enorm wichtig<br />
ist, sich mit der Kundenorientierung<br />
bzgl. des Besuchs auseinanderzusetzen.<br />
Das Krankenhaus sollte für den<br />
Besucher attraktiv gestaltet sein, damit<br />
der Besuch und indirekt der Patient<br />
sich wohl fühlt. Die Besucherbelange<br />
müssen berücksichtigt werden:<br />
> bei der Planung von Räumlichkeiten<br />
> beim Service<br />
> beim täglichen Umgang mit dem<br />
Besucher, der Kommunikation am<br />
Krankenbett und der Einbeziehung<br />
des Besuchs in den Stationsablauf<br />
> durch Besucherbefragungen.<br />
Viele dieser Aspekte sind im<br />
St. Willibrord-Spital bereits umgesetzt<br />
bzw. in Planung. Dies alles mag zu der<br />
insgesamt sehr positiven Beurteilung<br />
durch die Patienten beigetragen haben<br />
und kann sicherlich als Bestätigung<br />
gewertet werden. Für die Zukunft gilt es,<br />
diesen Weg beizubehalten und weiter<br />
auszubauen.<br />
das schmerzfreie Krankenhaus<br />
Schmerzen sind die von Patienten am<br />
häufigsten genannten körperlichen<br />
Beschwerden. Dieses Ergebnis betont<br />
die enorme Wichtigkeit einer guten<br />
Schmerztherapie. Das St. Willibrord-<br />
Spital sollte den eingeschlagenen Weg<br />
hin zum „Schmerzfreien Krankenhaus“<br />
weiterverfolgen. Dazu gehört der Ausbau<br />
der Schmerztherapie durch:<br />
><br />
><br />
><br />
><br />
„pain nurses“<br />
psychologische Schmerzbewältigung,<br />
Entspannungsmethoden<br />
Erweiterung der interdisziplinären<br />
Zusammenarbeit<br />
Sensibilisierung der Mitarbeiter<br />
gegenüber Schmerzäußerungen.<br />
das mitarbeiterorientierte<br />
Krankenhaus<br />
In vielen Aspekten wird die psychische<br />
Versorgung der Patienten von den<br />
Mitarbeitern kritischer gesehen als von<br />
den Patienten. Die Mitarbeiter sollten<br />
darüber aufgeklärt werden, dass sie<br />
manchen <strong>Pro</strong>blemen eine höhere Relevanz<br />
beimessen als die Patienten. Mitarbeiter<br />
sollten ermuntert werden, mit<br />
ihren eigenen Ressourcen ökonomisch<br />
umzugehen und ihre Zeit und Energie<br />
nicht zu verschwenden für Angelegenheiten,<br />
für die aus Patientensicht kein<br />
Verbesserungsbedarf besteht.<br />
Der Umgang mit eigenen Ressourcen,<br />
Zeitmanagement, Stressbewältigung erscheinen<br />
hier wichtige Fortbildungsthemen<br />
für Mitarbeiter.
4Patientenedukation im<br />
Krankenhaus<br />
Im Rahmen der Patientenedukation<br />
können Patienten lernen, ihr subjektives<br />
Erleben zu äußern, Abläufe,<br />
Entscheidungen und Maßnahmen zu<br />
hinterfragen, sich zu informieren, mehr<br />
Eigenverantwortung für sich und ihre<br />
Gesundung zu übernehmen. Dazu sind<br />
Beratung und Schulung notwendig. Mit<br />
dem Patienten-Informations-Zentrum<br />
(PIZ) am St. Willibrord-Spital wurden<br />
die ersten Schritte in diese Richtung<br />
realisiert und sollten unbedingt weiter<br />
ausgebaut werden.<br />
Abschließend soll hervorgehoben werden,<br />
dass die Patienten in der vorliegenden<br />
Untersuchung dem St. Willibrord-Spital<br />
insgesamt eine sehr gute<br />
Leistung bescheinigen. Die Patienten<br />
fühlen sich dort wohl, professionell und<br />
freundlich behandelt. Die Zufriedenheit<br />
insgesamt ist sehr hoch.<br />
Auf dem richtigen Weg<br />
Dies sollte als Bestätigung gewertet<br />
werden, dass sich das St. Willibrord-<br />
Spital auf dem richtigen Weg befindet.<br />
Dieser Weg ständiger Modernisierung,<br />
Verbesserung und Optimierung der<br />
Patientenversorgung sollte weiter<br />
beschritten werden. Vor allem sollte<br />
dieses Ergebnis allen Beteiligten, der<br />
Geschäftsführung, der Krankenhausleitung,<br />
aber auch allen anderen Mitarbeitern<br />
bekannt sein.<br />
Die Mitarbeiter sollten positive Verstärkung<br />
erhalten für ihre Leistung.<br />
Sie sollten dafür gelobt werden, dass<br />
sie sich auf dem richtigen Weg befinden.<br />
Sie sollten wissen, dass sich ihre<br />
Bemühungen um den Patienten lohnen.<br />
Dies fördert die Motivation aller Beteiligten<br />
auf dem Weg zum patientenorientierten<br />
Krankenhaus der Zukunft und<br />
trägt zur Zukunftssicherung bei.<br />
Birgit Haan<br />
Kilometerweit<br />
fürs Hospital<br />
Gerd Scholz vom Hol- und Bringedienst<br />
feierte 45-jähriges Dienstjubiläum<br />
Er läuft und läuft: Täglich ist Gerd Scholz<br />
im Marien-Hospital unterwegs, um Müllsäcke<br />
und Wäsche von den Stationen zu<br />
holen. Es ist anzunehmen, dass dabei<br />
viele Kilometer zusammenkommen.<br />
Schade eigentlich, dass noch niemand<br />
nachgemessen hat, das Ergebnis wäre<br />
wahrscheinlich erstaunlich. Anerkennung<br />
verlangt eine Zahl, die verbürgt<br />
ist: Gerd Scholz arbeitet seit 45 Jahren<br />
im Marien-Hospital! Aus diesem Anlass<br />
lud Geschäftsführer Heinrich Schnieders<br />
den Jubilar zu Kaffee und Kuchen<br />
in sein Büro. Mit am Tisch saßen<br />
Ursula Steinmetz, Schwerbehinderten-<br />
Vertreterin der Holding pro homine für<br />
Wesel, und Reinhard Kersten als Chef<br />
des Eigenbetriebs GSS, zu dem der Holund<br />
Bringedienst gehört und der Gerd<br />
Scholz beigestellt ist.<br />
Der heute 61-Jährige ist dem Marien-<br />
Hospital sein Leben lang verbunden. Er<br />
wurde hier geboren und packte im Laufe<br />
Aus Ulis<br />
Schatzkästchen<br />
Rezept:<br />
Joghurt-Quark-Torteletts mit Obst<br />
Man nehme :<br />
300 g Quark<br />
300 g Joghurt<br />
12 Blatt Gelatine<br />
100 g Zucker<br />
50 g aufgelöste Butter<br />
600 g aufgeschlagene Sahne<br />
2 Eigelb<br />
etwas Salz und Zitrone<br />
10 Mürbeteig-Torteletts<br />
Obst zur Dekoration nach Wahl<br />
wir: Mitarbeiter<br />
seiner 45 Dienstjahre auf vielfältige<br />
Weise mit an. Als das Krankenhaus<br />
noch Selbstversorger war, arbeitete er<br />
im Garten mit (heute: Mariengaden),<br />
fütterte die Schweine, das hauseigene<br />
Pferd und weitere Tiere. Auch wenn<br />
gemauert wurde, war Gerd Scholz zur<br />
Stelle. Im Heizungsdienst schleppte er<br />
Kohlen und fuhr die Asche weg. Er half,<br />
den Altar für die Fronleichnamsprozession<br />
herzurichten und die Weihnachtsbäume<br />
für die Kapelle des Marien-Hospitals<br />
zu schlagen und aufzustellen.<br />
Alles, was er tut, macht Gerd Scholz<br />
sehr gewissenhaft. Dazu gehört auch<br />
dies: Geschäftsführer Heinrich Schnieders<br />
kann sich fest darauf verlassen,<br />
dass Gerd Scholz jedes Jahr zwei Tage<br />
vor Weihnachten in sein Büro kommt,<br />
um sich eine Flasche Sekt abzuholen.<br />
Die gab es natürlich auch zum Dienstjubiläum.<br />
GHg<br />
Die Torteletts mit Kuvertüre ausstreichen. Gelatine<br />
in kaltem Wasser einweichen, ausdrücken und<br />
auflösen. Quark und Joghurt mit Zucker, Eigelben<br />
und Gewürzen lauwarm unterrühren. Dann die<br />
aufgelöste Butter und die Gelatine dazu geben.<br />
Zum Schluss die Sahne vorsichtig unterheben,<br />
die Masse in die Törtchen spritzen und mit Obst<br />
nach Wahl dekorieren. Kühl stellen.<br />
Guten Appetit wünscht Uli Fehr!<br />
47
48<br />
wir: Kompakt<br />
Anonyme Alkoholiker<br />
informieren<br />
Alkoholismus ist eine Volkskrankheit:<br />
Fachleute schätzen, dass in Deutschland<br />
etwa zehn Millionen Menschen<br />
direkt oder indirekt von der Alkoholkrankheit<br />
betroffen sind. Nach Herz-<br />
Kreislauf- und Krebserkrankungen ist<br />
Alkohol die dritthäufigste Todesursache.<br />
Alkoholismus ist eine körperliche,<br />
geistige, seelische und eine Familienkrankheit.<br />
Alle Gesellschaftsschichten<br />
sind betroffen, für viele junge Leute ist<br />
Alkohol der Einstieg in den Konsum<br />
illegaler Drogen. Darauf weisen die<br />
Anonymen Alkoholiker (AA) Wesel hin.<br />
Und sie betonen: Die Alkoholkrankheit<br />
kann durch totale Abstinenz nur zum<br />
Stillstand gebracht werden.<br />
Nach der Entgiftung und eventuell<br />
notwendigen Kurz - oder Langzeittherapien<br />
beginnt die eigentliche Arbeit der<br />
Selbsthilfegruppen, zu denen auch die<br />
AA gehören. Deren Bemühungen unterstützt<br />
das Marien-Hospital seit über<br />
zehn Jahren. An jedem ersten Samstag<br />
im Monat finden im Konferenzraum<br />
Westflügel des Krankenhauses öffentliche<br />
Informationsveranstaltungen der<br />
AA statt.<br />
Die Anonymen Alkoholiker sind eine<br />
Gemeinschaft von Männern und Frauen,<br />
die miteinander Erfahrung, Kraft und<br />
Hoffnung teilen, um ihr gemeinsames<br />
<strong>Pro</strong>blem zu lösen und anderen zur Genesung<br />
vom Alkoholismus zu verhelfen.<br />
Die einzige Voraussetzung für die<br />
Zugehörigkeit ist der Wunsch, mit dem<br />
Trinken aufzuhören.<br />
Die Gemeinschaft kennt keine Mitgliedsbeiträge<br />
oder Gebühren, sie<br />
lebt von Spenden, will sich weder an<br />
öffentlichen Debatten beteiligen noch<br />
zu irgendwelchen Streitfragen Stellung<br />
nehmen. „Unser Hauptzweck ist, nüch-<br />
tern zu bleiben und anderen Alkoholikern<br />
zur Nüchternheit zu verhelfen“,<br />
heißt es in der Präambel der Organisation.<br />
Und: „Die Anonymen Alkoholiker<br />
verfolgen in all ihren Beziehungen zur<br />
Öffentlichkeit nur einen einzigen Zweck:<br />
leidenden Alkoholikern zur Nüchternheit<br />
zu verhelfen.“<br />
Die Gemeinschaft AA versetzt Alkoholiker<br />
in die Lage, sich selbst zu helfen.<br />
Das geschieht dadurch, dass Betroffene<br />
regelmäßig zu Meetings zusammenkommen.<br />
Sie tauschen sich über ihre <strong>Pro</strong>bleme<br />
aus, die im täglichen Leben ihre<br />
„Woll(e)-<br />
Lust“<br />
im Martinistift<br />
Aus Wolle Kleidungsstücke wie Pullover,<br />
Socken oder sogar ganze Kinderanzüge<br />
zu stricken, war früher gewohnte Handarbeiten<br />
für die heute 84- bis 97-jährigen<br />
Teilnehmerinnen des Bastelkreises im<br />
Martinistift Wesel. „Es gab nicht viel anzuziehen,<br />
deshalb wurden die Pullover<br />
und Socken selbst gestrickt. Not macht<br />
erfinderisch!“ erklärt eine Bewohnerin.<br />
So wurde nach dem Krieg aus unterschiedlichen<br />
Materialien Kleidung hergestellt.<br />
Ein Kaffeekannenwärmer wurde<br />
aufgeribbelt, um daraus ein Röckchen<br />
für die dreijährige Tochter zu stricken.<br />
Aus weißen Jute-Zuckersäcken entstanden<br />
Kniestrümpfe; auch aus Fäden, die<br />
um Glaswolle gespannt waren. „Mein<br />
Vater brachte sie von der Arbeit mit“,<br />
erinnert sich eine Frau.<br />
Das Material „Wolle“ einmal bildgestalterisch<br />
zu nutzen, war die Idee der<br />
Trocken- und Nüchternheit gefährden,<br />
und diskutieren über Lösungsmöglichkeiten.<br />
Co-abhängige Angehörige sind in<br />
der Gemeinschaft Al-Anon verbunden.<br />
Wer mehr erfahren möchte, ist zu den<br />
Informationsveranstaltungen eingeladen.<br />
Vorab gibt es Informationen unter<br />
Tel. 0281 / 26523. Die nächsten Treffen<br />
der AA im Marien-Hospital: 7. Juli und<br />
dann nach der Sommerpause am<br />
1. September, 6. Oktober, 3. November<br />
und 1. Dezember<br />
Ehrenamtlichen Christa Darmstädter. So<br />
wurden Wollspenden von den Bewohnerinnen<br />
und Ehrenamtlichen verarbeitet.<br />
Sie umwickelten Pappstücke,<br />
Pappscheiben und im Wald gefundene<br />
Holzstückchen mit Wollfäden in kräftigen<br />
Farben. Lange Schnüre wurden gehäkelt;<br />
auch die alte Strickliesel kam wieder<br />
zum Einsatz. Diese Elemente legte<br />
Christa Darmstädter zu collageartigen<br />
Bildern zusammen und befestigte sie<br />
auf schwarzgrundierten Leinwänden. So<br />
entstanden wunderschöne Kunstwerke<br />
zur Freude aller Bewohner und Besucher.<br />
Diese Kunstwerke können täglich während<br />
der Cafeteriazeiten im Martinistift<br />
von 14:30 bis 17:00 Uhr bewundert<br />
werden.<br />
Gisela Henschel
Als Eltern nicht zu ihren<br />
Kindern durften<br />
wir:-Redaktion: Was war ausschlagge-<br />
bend für Ihre Berufswahl?<br />
Sr. Annemarie: Mitte bis Ende der 50er<br />
Jahre, im Alter zwischen sechs und sieben,<br />
wurde ich oft operiert. Ich musste<br />
jeweils für längere Zeit in der Klinik bleiben.<br />
Zwei Schwestern, an die ich mich<br />
sehr gut erinnere, haben sich intensiv<br />
um mich gekümmert und mich getröstet<br />
– sie waren mein Familienersatz; denn<br />
so unbegrenzte Besuchsmöglichkeiten<br />
wie heute waren damals undenkbar.<br />
Dieser Eindruck hat mich so geprägt,<br />
dass ich Kinderkrankenschwester werden<br />
wollte – und geworden bin.<br />
wir:-Redaktion: Was fanden Sie vor, als<br />
Sie 1967 eingestiegen sind?<br />
Sr. Annemarie: Genau die Situation, die<br />
ich selbst erlebt hatte. Mittwoch- und<br />
sonntagnachmittags war Besuchszeit.<br />
Die Eltern standen dann hinter einer mit<br />
Zeitungen beklebten Glasscheibe.<br />
<strong>Wir</strong> Schwestern haben kleine Sichtlöcher<br />
ins Papier geschnitten, durch die<br />
Anfang der 70er Jahre betreute<br />
Chefarzt Dr. Heribert Pauly die<br />
Menschenaffen im Berliner Zoo.<br />
Als er nach Wesel kam, übernahm<br />
er für eine begrenzte Zeit<br />
diese Aufgabe für den Duisburger<br />
Zoo. In dieser Zeit wurden<br />
kleine Affenbabys in der Kinderklinik<br />
des Marien-Hospitals<br />
betreut. Einen davon hat Sr.<br />
Annemarie Terweiden auf diesem<br />
Foto von 1972 auf dem Arm.<br />
Die Betreuung fand natürlich<br />
getrennt vom übrigen stationären<br />
Bereich und unter hohen<br />
Hygienestandards statt.<br />
Annemarie Terweiden, seit 45 Jahren<br />
Kinderkrankenschwester in Wesel,<br />
über den Wandel in ihrem Beruf<br />
die Eltern ihre Kinder sehen konnten.<br />
Weil wir erlebten, dass die Kinder jedes<br />
Mal so unendliches Heimweh hatten<br />
und sich lange nicht beruhigen konnten,<br />
haben wir in Absprache mit den Eltern<br />
diese Lösung gewählt.<br />
wir:-Redaktion: Die Eltern durften nicht<br />
zu ihren Kindern, das erscheint heute<br />
doch fast absurd!<br />
Sr. Annemarie: Es gab einen großen<br />
Abstand zwischen der Medizin und den<br />
Eltern. Der Stationsablauf sollte nicht<br />
unterbrochen werden. Für individuelle<br />
Rücksichtnahme gab es keinen Raum.<br />
Besuche der Eltern störten da nur. Es<br />
gab auch keine Gespräche mit den<br />
Ärzten. Wenn die Eltern kamen, haben<br />
sie mit den Schwestern gesprochen. Im<br />
Marien-Hospital änderte sich das, als<br />
Dr. Heribert Pauly Chefarzt war. Unter<br />
seiner Leitung wurden tägliche Besuchszeiten<br />
am Nachmittag eingeführt,<br />
außerdem konnten die Eltern zwischen<br />
11 und 12 Uhr anrufen und mit einem<br />
wir: Mitarbeiter<br />
Arzt sprechen. Das war der Einstieg<br />
in eine schrittweise Öffnung und ein<br />
Umdenken.<br />
wir:-Redaktion: Heute sind Eltern fast<br />
kontinuierlich an der Seite ihrer Kinder<br />
und verdrängen fast den Pflegedienst...<br />
Sr. Annemarie: Der Dialog mit den<br />
Eltern mit und über die Kinder und die<br />
damit verbundene Beratung steht im<br />
Vordergrund. Die Integration der Elternbegleitung<br />
ist die aktuelle berufliche<br />
Herausforderung. Die unmittelbare<br />
persönliche Betreuung der Kinder aller<br />
Altersgruppen wird weitestgehend von<br />
den Eltern geleistet. <strong>Wir</strong> sind zuständig<br />
für alle speziellen pflegerischen<br />
Fragestellungen und für das, was über<br />
den Krankenhausaufenthalt hinaus<br />
relevant ist. Darüber hinaus hat sich die<br />
Anspruchshaltung der Eltern ebenso<br />
wie der Service während des stationären<br />
Aufenthaltes sehr geändert. Auch<br />
damit sehen wir uns in der Pflege und<br />
Versorgung konfrontiert.<br />
wir:-Redaktion: Welche Kompetenzen<br />
sind heute gefragt?<br />
Sr. Annemarie: <strong>Wir</strong> müssen mit den<br />
Eltern ein Team zum Wohle des Kindes<br />
bilden. Die Ergebnisse dieser Zusammenarbeit<br />
dienen der Gesundheit des<br />
Kindes. Das heißt: Überzeugungsarbeit<br />
leisten, für Einsicht der Eltern bei<br />
bestimmten Belangen werben, z. B.<br />
Ernährung, Bewegung, Medikamenteneinnahme<br />
oder wenn es darum geht,<br />
das Loslassen zu lernen. In unserem<br />
Beruf sind Gesprächs-, Beratungs- und<br />
Vermittlungskompetenz, Empathie und<br />
Sensibilität gefragt. Lebens- und Menschenkenntnis<br />
helfen ebenfalls sehr.<br />
49
50<br />
wir: Mitarbeiter<br />
wir:-Redaktion: Dann ist es unverzicht-<br />
bar, einen „alten Hasen“ wie Sie im<br />
Team zu haben.<br />
Sr. Annemarie: Es ist wichtig, in den<br />
Pflegeteams eine gute Mischung zu<br />
haben – zum einen wegen der Erfahrung,<br />
aber auch, um unterschiedliche<br />
Altersgruppen und Generationen von<br />
Eltern ansprechen und begleiten zu können.<br />
Ich liebe meinen Beruf! Aber die<br />
heutigen psychischen und körperlichen<br />
Belastungen und der Druck im Stationsalltag<br />
sind schon erheblich. Deshalb<br />
freue ich mich, dass ich Ende nächsten<br />
Jahres in Rente gehe.<br />
wir:-Redaktion: Danke für das Gespräch.<br />
GW<br />
Neues aus<br />
dem IBVW<br />
Seit März 2012 ist Ursula Steinmetz<br />
Mitglied und Sprecherin der Kommission<br />
Innerbetriebliches Vorschlagswesen<br />
(IBVW). Sie folgt damit Marija<br />
Sapendows ki, die das Innerbetriebliche<br />
Vorschlagswesen viele Jahre erfolgreich<br />
geführt hat.<br />
Aktuell besteht die Kommission damit<br />
aus: Ursula Steinmetz (Sprecherin des<br />
IBVW), Annemarie Terweiden (Pflege<br />
Kinderklinik), Holger Hagemann (Verwaltung),<br />
Ursula Gubela (Nikolaus-Stift),<br />
Ulrich Rohde (St. Elisabeth) und Dr.<br />
Rüdiger Kardorff (Kinderklinik). Vorschläge<br />
jeder Art sind weiterhin hochwillkommen.<br />
Sie können bei jedem Mitglied<br />
der Kommission eingereicht werden<br />
– sinnvollerweise auf Vorschlagsformularen,<br />
die im Intranet im oberen rechten<br />
Scroll-Down-Menü unter „IB-Vorschlagswesen“<br />
bereitliegen. Hier finden Sie<br />
auch alle weiteren relevanten Informationen<br />
rund um das Innerbetriebliche<br />
Vorschlagswesen. Das Angebot steht<br />
allen Mitarbeitern des Marien-Hospitals<br />
und der Senioreneinrichtungen Wesel zur<br />
Verfügung. <strong>Wir</strong> bitten um weiterhin rege<br />
Teilnahme!<br />
Für die IBVW-Kommission: H. Hagemann<br />
Twin-Power seit einem<br />
halben Jahrhundert<br />
Die Zwillinge Walter und Ulrich Rohde<br />
feierten 25-jähriges Dienstjubiläum<br />
Doppelte Zwillinge im Spiegelbild: Walter (l.) und Ulrich Rohde<br />
Der 1. April 2000 ist ein bemerkenswertes<br />
Datum im Lebenslauf von Ulrich<br />
und Walter Rohde. Erst an diesem Tag<br />
trennten sich ihre beruflichen Wege in<br />
der Holding pro homine: Ulrich wurde<br />
Haus- und Pflegedienstleiter in der<br />
Senioreneinrichtung St. Elisabeth Spellen,<br />
Walter blieb Stationsleiter auf der<br />
Intensivstation des Marien-Hospitals<br />
Wesel. So ist es bis heute. Ansonsten<br />
lassen sich keine nennenswerten Unterschiede<br />
in der Biografie der beiden<br />
Männer ausmachen, die am 1. April<br />
2012 ihr 25-jähriges Dienstjubiläum<br />
feierten.<br />
Neujahr 1966 geboren<br />
Sie gehören seit der Geburt nahezu untrennbar<br />
zusammen. Neujahr 1966 erblickten<br />
die Zwillinge das Licht der Welt<br />
– natürlich im Marien-Hospital. Walter<br />
ist 90 Minuten älter als Ulrich, aber das<br />
sieht man ihm nicht an. Gemeinsam traten<br />
sie den Gang durchs Leben an, besuchten<br />
Grundschule, Realschule und<br />
Gymnasium in Wesel, machten Abitur<br />
und danach 20 Monate Zivildienst auf<br />
Stationen des Marien-Hospitals. Dazu<br />
hatte ihnen aus eigener guter Erfahrung<br />
Bruder Wilhelm geraten. Der ist fünfeinhalb<br />
Jahre älter, dafür ein paar Zentimeter<br />
kleiner. Natürlich arbeitet auch<br />
er im Holding-Verbund: als Heimleiter<br />
in der Emmericher Senioreneinrichtung<br />
Willikensoord.<br />
Walter und Ulrich merkten schnell:<br />
Krankenpfleger ist was für uns! Also<br />
begannen sie vor 25 Jahren, am<br />
1. April 1987, gemeinsam die dreijährige<br />
Ausbildung an der Krankenpflegeschule<br />
Niederrhein. Danach fügte es<br />
sich, dass für die erweiterte Intensivstation<br />
des Marien-Hospitals Fachpersonal<br />
gesucht wurde. Sie bewarben sich mit<br />
Erfolg. Im Stationsalltag kam es schon<br />
mal vor, dass Patienten sowohl Ulrich<br />
als auch Walter fragten: „Sind Sie<br />
24 Stunden im Dienst?“ Verwechselt<br />
wurden sie auch schon zu Schulzeiten<br />
und hatten wohl deshalb im Mündlichen<br />
immer dieselben Noten. Für die<br />
Lehrer kam erschwerend hinzu, dass
die Brüder bis zur Klasse sechs immer<br />
gleich angezogen waren. Das war dann<br />
in „Arbeitskluft“ auf der Intensivstation<br />
auch nicht anders.<br />
Dort empfanden sie die Kombination<br />
von Pflege und Technik als besonders<br />
reizvoll und erlebten manche Innovationen<br />
mit. „Anfangs waren die Beatmungsmaschinen<br />
noch mechanisch<br />
und manuell zu bedienen, heute läuft<br />
alles computergesteuert“, sagt Ulrich.<br />
Er übernahm 1995 die Stationsleitung<br />
von seinem Bruder Wilhelm, der<br />
zum damals neu eröffneten Weseler<br />
Nikolaus-Stift wechselte. Walter wurde<br />
1997 stellvertretender Stationsleiter<br />
Intensiv und übernahm zum 1. April<br />
2000 dann die Leitung, als Ulrich nach<br />
Spellen ging.<br />
Bruder und Freund<br />
„Er ist nicht nur mein Bruder, sondern<br />
auch mein Freund“, sagen die Zwillinge<br />
übereinander. Sie entspannen sogar<br />
gemeinsam, indem sie sich gegenseitig<br />
beim Hausbau halfen. „Ob Leitung<br />
legen oder Dachstuhl bauen – wir machen<br />
alles selbst“, sagen die Rohdes.<br />
Sportlich standen sie fast 25 Jahre als<br />
Handballer für den Weseler TV auf dem<br />
Feld. Weil eine Position nicht doppelt<br />
besetzt werden kann, entschieden sie<br />
sich: Walter halblinks, Ulrich linksaußen.<br />
Noch etwas verbindet sie: Beide sind<br />
verheiratet. Und schon führt die Spur<br />
wieder ins Marien-Hospital: Die Frau<br />
von Ulrich arbeitet bei ihrem Schwager<br />
Walter auf der Intensivstation. 2013<br />
feiert sie ihr 30-jähriges Dienstjubiläum<br />
– ebenso wie der große Bruder<br />
Wilhelm. „Irgendwann werden wir vier<br />
zusammen mehr Dienstjahre haben als<br />
das Marien-Hospital alt ist“, sagt Ulrich<br />
und lacht. Das MHW ist 154 Jahre alt.<br />
Jetzt darf gerechnet werden.<br />
GHg<br />
Gesundheitskompetenz<br />
und Pflege<br />
Kongress mit 40 Fachkräften aus ganz<br />
Deutschland im Haus der Gesundheit<br />
Erstmals fand im Anschluss an die<br />
Mitgliedertagung der Patienteninformationszentren<br />
(PIZ) in Deutschland, die<br />
im Netzwerk Patientenedukation<br />
e. V. miteinander verbunden sind, am<br />
19. April 2012 im Haus der Gesundheit<br />
am Marien-Hospital ein Kongress<br />
statt. Das Thema „Gesundheitskompetenz<br />
und Pflege“ wurde inhaltlich in<br />
Kooperation mit Netzwerkteilnehmern,<br />
Vertretern der Universität Witten-Herdecke<br />
und dem PIZ am Marien-Hospital<br />
vorbereitet und ausgerichtet.<br />
Ziel ist, dass Pflegende mit dem<br />
dichtesten Kontakt zu den Patienten/<br />
Klienten umfassende Fähigkeiten<br />
erlangen in Information, Schulung und<br />
Beratung und dass sie Betroffene beim<br />
Schutz ihrer Gesundheit unterstützen<br />
und die Lebensqualität, besonders mit<br />
dem Blick über den stationären Aufenthalt<br />
hinaus, verbessern. Patienten soll<br />
geholfen werden, Gesundheitsinformationen<br />
richtig zu verstehen, das für<br />
sie Relevante zu erfassen und für die<br />
eigene Lebenssituation zu nutzen.<br />
Fachvorträge und <strong>Pro</strong>jekte<br />
Dies passiert bereits in zahlreichen<br />
Patienteninformationszentren, die<br />
inzwischen vielen Krankenhäusern,<br />
ambulanten Pflegediensten oder auch<br />
kommunalen Beratungsstellen angegliedert<br />
oder darin integriert sind.<br />
Wie dies berufsbegleitend zu schulen<br />
und zu erlernen ist, dafür wurden beim<br />
Weseler Kongress Workshops angebo-<br />
wir: Gesundheit & Medizin<br />
ten, in denen fachkompetente Pflegende<br />
aus den Netzwerkeinrichtungen<br />
den Kongressteilnehmern alltagstaugliche,<br />
praktikable Ansätze vermittelten,<br />
wie diese Beratung aussehen kann.<br />
<strong>Pro</strong>f. Dr. Angelika Zegelin-Abt und <strong>Pro</strong>f.<br />
Christel Bienstein, beide Dozentinnen<br />
an der privaten Universität Witten-Herdecke,<br />
begeisterten durch ihre themenbezogenen<br />
Fachvorträge, ergänzt um<br />
spannende <strong>Pro</strong>jekte und Studien der<br />
Studierenden zum Thema.<br />
Humorist Tissot<br />
Ein besonderer Höhepunkt der Veranstaltung<br />
war der Auftritt des Humoristen<br />
Dr. Oliver Tissot (Foto). Er begleitete<br />
den Kongress, machte sich währenddessen<br />
Notizen und überraschte dann<br />
am frühen Nachmittag alle Teilnehmer<br />
mit einem freien, dynamisch vorgetragenen<br />
Kabarett, bei dem er Vorgetragenes,<br />
Gehörtes und Beobachtetes<br />
humorvoll, pointiert und völlig frei in<br />
rasendem Tempo vortrug. Prädikat:<br />
besonders bemerkenswert! Lachen gehörte<br />
also beim Gesundheitskongress<br />
dazu und hat den Tag für alle Teilnehmer<br />
zusätzlich bereichert.<br />
GW<br />
„Gesundheitskompetenz ist die Fähigkeit<br />
des Einzelnen, im täglichen Leben<br />
Entscheidungen zu treffen, die sich<br />
positiv auf die Gesundheit auswirken.“<br />
(Kickbusch 2005, Health Literacy)<br />
51
52<br />
wir: Mitarbeiter<br />
Herbert Schmieder<br />
35 Jahre Koch im St. Willibrord-Spital<br />
Das waren noch Zeiten! Als Herbert<br />
Schmieder im April 1977 aus dem<br />
Spessart an das St. Willibrord-Spital<br />
kam, wurde in der Krankenhausküche<br />
das Brot noch vom eigenen Bäcker Loss<br />
gebacken und die Schweinehälften<br />
von Metzger Theisig zerlegt. Gertrud<br />
und Rudi schälten die Kartoffeln und<br />
putzten das Gemüse. Ein personeller<br />
Aufwand, der heute nicht mehr denkbar<br />
ist.<br />
Trotzdem denkt der heute 58-jährige<br />
gebürtige Schwarzwälder gerne an<br />
die Anfangszeit zurück. Auf der Suche<br />
nach einer neuen Arbeitsstelle hatte<br />
er in der Hotel- und Gaststättenzeitung<br />
inseriert und fast 80 Angebote erhalten.<br />
Neben Offerten aus Spanien und<br />
Nordseebädern meldete sich auch<br />
das St. Willibrord-Spital. Nach einem<br />
Vorstellungsgespräch mit Chefkoch<br />
Franz-Josef Scherer war alles perfekt:<br />
Herbert Schmieder kam und blieb, auch<br />
Marien-Hospital Wesel<br />
25 Jahre<br />
Andrea Stempel, 01.04.2012<br />
Anja Buschholz, 01.04.12<br />
Karin Reuter, 01.04.12<br />
Kerstin Giesen, 01.04.12<br />
Peter Radzicki, 01.04.12<br />
Walburga Obermüller, 01.04.12<br />
Walter Rohde, 01.04.12<br />
Annegret Marquardt, 01.05.12<br />
Birgit Richter, 17.05.12<br />
30 Jahre<br />
Hildegard Wendt, 01.01.12<br />
Anja Godau, 01.04.12<br />
Beatrix Triptrap-Brüggemann, 01.04.12<br />
Hildegard Omari, 01.04.12<br />
Ursula Röskam, 01.04.12<br />
weil er einige Zeit später seine heutige<br />
Ehefrau Angelika in der Krankenhausküche<br />
kennen und lieben lernte.<br />
Gute Resonanz, fleißiges Team<br />
In den zurückliegenden 35 Jahren hat<br />
sich im Gastronomiebereich sehr viel<br />
verändert. Für 800 bis 900 warme Mahlzeiten,<br />
die heute täglich in der Krankenhausküche<br />
zubereitet werden, spielen<br />
der Einkauf und die Logistik eine große<br />
Rolle. Backwaren werden heute von<br />
heimischen Bäckereien, das Fleisch zerlegt<br />
und das Gemüse teilweise geputzt<br />
angeliefert. Auch wenn die Anforderungen<br />
enorm gewachsen sind, hat der<br />
zweifache Familienvater immer noch<br />
viel Spaß an seiner Arbeit. Eine große<br />
Rolle spielen dabei die Zufriedenheit<br />
der Patienten und die gute Resonanz<br />
der Kunden aus der Cafeteria. Nicht zu<br />
vergessen das fleißige Küchenteam,<br />
das trotz der hohen Anforderungen<br />
immer an einem Strang zieht.<br />
Jubilare 1. Halbjahr 2012<br />
35 Jahre<br />
Brigitte Holsteg, 01.04.12<br />
Christine Köster, 01.04.12<br />
Ina Gross , 01.04.12<br />
Maria Harke, 01.04.12<br />
Renate Janssen, 01.04.12<br />
Alfons Terhorst, 01.03.12<br />
40 Jahre<br />
Angelika Schulz, 01.04.12<br />
Ingeborg van Triel, 01.04.12<br />
45 Jahre<br />
Gerhard Scholz, 17.01.12<br />
Annemarie Terweiden, 01.04.12<br />
Senioreneinrichtungen Wesel<br />
25 Jahre<br />
Ulrich Rohde, 01.04.12<br />
Schwarzwälder Spezialität<br />
Und was ist die Lieblingsspeise des<br />
erfahrenen Kochs Herbert Schmieder?<br />
Im Krankenhaus ist es das Schaschlikgulasch<br />
mit Curryreis und zu Hause natürlich<br />
eine Schwarzwälder Spezialität:<br />
gekochtes Rindfleisch mit Rahmkartoffeln<br />
und Rote-Beete-Salat. Hmmmmh!<br />
Das hört sich sehr gut an!<br />
„<strong>Wir</strong>:“ danken herzlich für die leckeren<br />
Gerichte der Vergangenheit und<br />
wünschen für die weiteren Berufsjahre<br />
Gesundheit und als Ausgleich zur täglichen<br />
Hektik entspannende Freizeit im<br />
Garten oder beim Fahrradfahren.<br />
SS<br />
St. Willibrord-Spital<br />
Emmerich-Rees<br />
25 Jahre<br />
Franz-Werner Schürmann, 12.11.11<br />
Ursula Janssen, 01.03.12<br />
Cäcilia Brücker, 01.04.12<br />
Stefanie Lamers-Neyenhuys, 01.04.12<br />
Werner Scholten, 01.04.12<br />
Gabriele Frentrup, 26.05.12<br />
30 Jahre<br />
Angela Lux, 01.04.12<br />
Inge Schulz, 01.04.12<br />
Karin Ostendorf, 01.04.12<br />
35 Jahre<br />
Herbert Schmieder, 15.04.12<br />
Petra Streppel, 01.04.12
Wer an einem Nachmittag<br />
im März<br />
einen Blick in die<br />
Küche des Nikolaus-<br />
Stiftes warf, schaute<br />
verwundert: „<strong>Wir</strong>d<br />
hier die neue Folge<br />
vom Kochduell<br />
aufgezeichnet? Seit<br />
wann kocht die Geschäftsführung<br />
für<br />
ihre Mitarbeiter?<br />
Oder schult unser<br />
Chefkoch Reinhard<br />
Kersten gar Aushilfen<br />
für unser neues<br />
Frontcooking-Angebot?“<br />
Nein, hier wurde eine Idee in die Tat<br />
umgesetzt, die seit der Einweihung des<br />
Hauses der Gesundheit in den Köpfen<br />
steckte. „Kochen mit Freunden“,<br />
hieß die Idee: Leitende Mitarbeiter der<br />
Holding wollten sich einmal in einer<br />
entspannten Atmosphäre treffen und<br />
zusammen ein mediterranes Buffet<br />
zaubern – und natürlich später auch<br />
genießen. Vier Koch-Teams wurden vom<br />
Organisator Reinhard Kersten gebildet<br />
und farblich originell ausgestattet;<br />
dann werkelten Team Orange, Team<br />
Kiwi, Team Blaubeere und Team Zitrone<br />
in passenden Schürzen um die Wette,<br />
fachlich unterstützt von jeweils einer<br />
Fachkraft aus dem Gastronomie-Bereich.<br />
Jedes Team erstellte drei bis vier<br />
Gerichte des mediterranen Buffets und<br />
machte eine Punktlandung: Um 18.30<br />
Uhr waren alle Gerichte zum Verzehr bereit.<br />
Die Resultate waren sternewürdig:<br />
mildes Lachstatar mit Mascarpone, mari-<br />
wir: Kompakt<br />
„Kochen mit Freunden“<br />
nierte Lammhüfte mit Tomatenwürfeln<br />
und Pinienkernen, Erdbeer-Rhabarber-<br />
Tiramisu, um nur einige zu nennen. Da<br />
macht schon das Lesen der Speisekarte<br />
Appetit. Natürlich ließ sich auch beim<br />
Kochen der Beruf nicht ganz verhehlen.<br />
Geschäftsführer Heinrich Schnieders<br />
schaffte es, aus dem Teig für etwa 40<br />
Frikadellen 80 der leckeren Fleischhäppchen<br />
zu zaubern und bewies mal wieder,<br />
wie gut er wirtschaften kann.<br />
Was allen besonders gut gefiel: Gegessen<br />
wurde direkt an einem festlich<br />
gedeckten Tisch in der Küche. Alle<br />
Beteiligten hatten so viel Freude an der<br />
Aktion, dass eine Wiederholung fest<br />
eingeplant ist.<br />
LQ<br />
53
54<br />
wir: Unterhaltung<br />
Kennst du unsere wir:?<br />
Wie heißt der neue<br />
Chefarzt der Geriatrie im<br />
St. Willibrord-Spital?<br />
Wo hat das MVZ des<br />
Marien-Hospitals eine<br />
Zweigstelle eröffnet?<br />
3<br />
5<br />
2<br />
4<br />
1<br />
Wie heißt der neue<br />
Geschäftsführer unserer<br />
Holding pro homine?<br />
Von wem kommen<br />
unsere Buchtipps?<br />
Welche Zwillingsbrüder<br />
haben dieses Jahr 25-jähriges<br />
Jubiläum?<br />
Schreiben Sie Ihre Lösungen bitte auf eine Karte und senden<br />
Sie diese bis zum 5.11.2012 an die:<br />
wir: Redaktion<br />
z.H. Lisa Quick<br />
Postfach 10 00 95<br />
46462 Wesel<br />
oder per E-Mail an<br />
lisa.quick@prohomine.de<br />
Dies haben wir unsere Leserinnen und<br />
Leser in unserer letzten Ausgabe gefragt,<br />
und diese Frage lässt sich eindeutig mit<br />
„Ja“ beantworten – wie die vielen richtigen<br />
Einsendungen beweisen. Heute fragen wir<br />
erneut nach den Inhalten der aktuellen<br />
Ausgabe. Alle Antworten auf unsere Rätselfragen<br />
finden Sie beim aufmerksamen<br />
Lesen.<br />
Und nun sind Sie sicherlich gespannt auf<br />
die Lösungen unserer Rätselfragen in der<br />
letzten Ausgabe<br />
Sie lauten:<br />
> Dr. Ferdosi<br />
> Schüler Leistungskurs Stufe 12<br />
Andreas-Vesalius-Gymnasium<br />
> Typisch Nederland<br />
> Heinz van de Löcht<br />
> 10 Jahre<br />
Den 1. Preis und damit 60 Euro gewinnt:<br />
Steffi Billmann<br />
St. Joseph Millingen<br />
WB1<br />
Über 30 Euro freut sich:<br />
Anke Klebert<br />
Fachklinik Horizont Rees<br />
15 Euro mehr für die Urlaubskasse hat:<br />
Andrea Kerstjens<br />
Schnepfenweg 13<br />
47574 Goch<br />
Herzlichen Glückwunsch!
Gehirnjogging hält fit! Und mit etwas Glück<br />
gewinnen Sie dabei zusätzlich 30 Euro!<br />
Schlussbetrag<br />
österr.<br />
Stadt<br />
Kfz-Z.<br />
Speyer<br />
Kicker<br />
Hutaffe<br />
Abk.:<br />
Milliliter<br />
Fahrradteil<br />
effektiv<br />
dt.<br />
Dichter<br />
(+1803)<br />
Hafenstadt<br />
in<br />
Alaska<br />
Stil-<br />
epoche<br />
bulgar.<br />
Gebirge<br />
Heilgehilfe<br />
Abk. f.<br />
Stück<br />
5<br />
4<br />
Ungebildeter,Unbelesener<br />
Gatte<br />
der<br />
Embla<br />
delikat<br />
geistl.<br />
Schrift<br />
Abkürzung:<br />
Madame<br />
FußballtrefferGittergewebe<br />
Fiedel<br />
Strategie<br />
Schliff<br />
7<br />
Biegen<br />
des<br />
Glases<br />
im Ofen<br />
GrenzsteinDruckmaß<br />
1<br />
8<br />
nicht<br />
gehorsam<br />
Heimtier Blasin-<br />
Staat in<br />
Afrika<br />
Neuverfilmung<br />
lat.:<br />
ebenso<br />
schlecht.<br />
Schnaps<br />
griech.<br />
Vorsilbe:<br />
Erd…<br />
dreieckigesVorsegel<br />
strumente<br />
ital.<br />
Adelsrang<br />
proben<br />
Kreuzesinschrift<br />
Korso<br />
Erle<br />
Heilmittel<br />
großer<br />
Raum<br />
höher<br />
stehend<br />
französisch:<br />
Königin<br />
spanischerMännername<br />
Schimmel<br />
achtbar,<br />
gesittet<br />
6<br />
nordi- griech.<br />
scherKüstenMännerlandnameschaft nordischerMännername<br />
ostafrikanischer<br />
Staat<br />
rhythm.<br />
Bewegung<br />
b.<br />
Musik<br />
Bodenwischer<br />
10<br />
Aschengefäße<br />
2<br />
westafrik.<br />
Staat<br />
Morgenkleid<br />
9<br />
Computer<br />
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10<br />
3<br />
Tragen Sie bitte die durch<br />
eine Zahl gekennzeichneten<br />
Buchstaben in die unten<br />
markierten Felder ein.<br />
Schicken Sie Ihre Lösung<br />
bitte bis zum 5.11.2012 an<br />
die wir: Redaktion<br />
z.H. Lisa Quick<br />
Postfach 10 00 95<br />
46482 Wesel<br />
Oder per E-Mail an:<br />
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55
Alles unter einem Dach<br />
Marien-Hospital Wesel<br />
Pastor-Janßen-Straße 8-38<br />
46483 Wesel<br />
Tel.: 0281 104-0<br />
Fax: 0281 104-1018<br />
info.MHW@prohomine.de<br />
St. Willibrord-Spital<br />
Emmerich-Rees<br />
Willibrordstraße 9<br />
46446 Emmerich<br />
Tel.: 02822 73-0<br />
Fax: 02822 73-1258<br />
info.WSE@prohomine.de<br />
Reha-Zentrum Niederrhein<br />
info.RZN@prohomine.de<br />
Ambulante orthopädische<br />
Rehabilitation<br />
Neustraße 8<br />
46459 Rees<br />
Tel.: 02851 79-303<br />
Fax: 02851 79-202<br />
Ambulante kardiologische<br />
Rehabilitation<br />
Schillstraße 44<br />
46483 Wesel<br />
Tel.: 0281 16389660<br />
Fax: 0281 16389618<br />
Physiotherapeutisches<br />
Behandlungszentrum im<br />
Haus der Gesundheit<br />
Pastor-Janßen-Straße 2<br />
46483 Wesel<br />
Tel.: 0281 104-1200<br />
Fax: 0281 104-1208<br />
Physio- und Ergotherapie<br />
Willibrordstraße 9<br />
46446 Emmerich<br />
Tel.: 02822 73-1860<br />
Fax: 02822 73-1878<br />
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pro homine gesundheitszentrum<br />
im Haus der Gesundheit<br />
Pastor-Janßen-Straße 2<br />
46483 Wesel<br />
Tel.: 0281 104-1200<br />
Fax: 0281 104-1208<br />
info.GZW@prohomine.de<br />
Fährstraße 4<br />
46446 Emmerich<br />
Tel.: 02822 6969478<br />
info.GZE@prohomine.de<br />
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im Haus der Gesundheit<br />
Pastor-Janßen-Straße 2<br />
46483 Wesel<br />
Tel.: 0281 104-1260<br />
Fax: 0281 104-1268<br />
Fährstraße 4<br />
46446 Emmerich<br />
Tel.: 02822 6969478<br />
firmenfitness@prohomine.de<br />
Fachklinik Horizont<br />
Groiner Kirchweg 4<br />
46459 Rees<br />
Tel.: 02851 9143-0<br />
Fax: 02851 9143-30<br />
info.HOR@prohomine.de<br />
Bildungszentrum Niederrhein<br />
Hansaring 25<br />
46483 Wesel<br />
Tel.: 0281 33824-0<br />
Fax: 0281 33824-44<br />
mail@bznw.de<br />
Senioreneinrichtung Agnes-Heim<br />
Gouverneurstraße 9<br />
46459 Rees<br />
Tel.: 02851 79-0<br />
Fax: 02851 79-250<br />
Senioreneinrichtung<br />
St. Augustinus<br />
Willibrordstraße 15<br />
46446 Emmerich<br />
Tel.: 02822 73-3002<br />
Fax: 02822 73-3008<br />
Senioreneinrichtung<br />
St. Christophorus<br />
Wilhelmstraße 4<br />
46562 Voerde-<br />
Friedrichsfeld<br />
Tel.: 0281 15498-0<br />
Fax: 0281 15498-58<br />
Senioreneinrichtung<br />
St. Elisabeth<br />
Elisabethstraße 10<br />
46562 Voerde-Spellen<br />
Tel.: 02855 9642-0<br />
Fax: 02855 9642-58<br />
Senioreneinrichtung<br />
St. Joseph<br />
Hospitalstraße 3<br />
46459 Rees-Millingen<br />
Tel.: 02851 589680<br />
Fax: 02851 97517<br />
Senioreneinrichtung<br />
St. Lukas<br />
Springendahl Straße 6<br />
46483 Wesel<br />
Tel.: 0281 163990-0<br />
Fax: 0281 163990-158<br />
Senioreneinrichtung<br />
Martinistift<br />
Martinistraße 6-8<br />
46483 Wesel<br />
Tel.: 0281 33841-0<br />
Fax: 0281 33841-58<br />
Senioreneinrichtung<br />
Nikolaus-Stift<br />
Wilhelm-Ziegler-Straße 21<br />
46483 Wesel<br />
Tel.: 0281 33840-0<br />
Fax: 0281 33840-58<br />
Senioreneinrichtung<br />
Willikensoord<br />
Willikensoord 1<br />
46446 Emmerich<br />
Tel.: 02822 712-0<br />
Fax: 02822 712-58