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UM UTZU G N N - Restaurator im Handwerk eV

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plan" von Lenné verweisen sollten. Der Saalbau, das<br />

Gästehaus West und der Rundbau als Verbindungsglied<br />

zur Remise sprechen daher eine konsequent moderne<br />

Formensprache.<br />

Der Saalbau, der den östlichen Hof nach Osten hin<br />

begrenzt, ist ein kompletter Neubau, der sich nicht auf<br />

historische Vorgängerbauten bezieht, auch wenn sich<br />

an dieser Stelle wohl ursprünglich einfache Schuppen<br />

oder Lagergebäude befanden. Bei dem mit modernster<br />

Technik ausgestatteten, heute als Veranstaltungssaal genutzten<br />

Bau best<strong>im</strong>men statt geschwungener Fledermausgauben,<br />

wie bei den historischen Gebäuden, geradlinige<br />

Schleppgauben das Dach, statt gemauerter Ges<strong>im</strong>se<br />

kamen Stahlträger zum Einsatz.<br />

Der westliche Trakt des Hotels wurde anstelle einer<br />

in den 1950er Jahren abgetragenen historischen Scheune<br />

aus der Schinkel-Zeit in gleichem Bauvolumen neu errichtet.<br />

Ein besonderes Architekturdetail sind hier die<br />

Schiebeläden aus Robinienholz vor den zweiflügeligen<br />

Fenstertüren. Die Z<strong>im</strong>mer des Gästehauses West wurden<br />

mit Galerien versehen, deren obere Wohnbereiche<br />

durch Firstfenster über dem den gesamten Bau durchlaufenden<br />

Mittelgang zusätzlich Licht erhalten.<br />

Der Rundbau schließlich ist ein die Remise und das<br />

Gästehaus West verbindendes Neubauelement in Anlehnung<br />

an den Verschönerungsplan von Peter Joseph<br />

Lenné, der an dieser Stelle ein Gebäude in halbrunder<br />

Form vermutlich als Stallung vorsah. Heute bietet er<br />

dem Frühstücksrestaurant des Hotels Platz. Das pavillionartige<br />

Gebäude erhielt zur Südseite hin großzügige<br />

Glasfronten und eine Terrasse, sie bieten einen herrlichen<br />

Blick auf das Schloss und in den Park. Durch einen<br />

innenliegenden Lichthof erhält der <strong>im</strong> Untergeschoß<br />

liegende Saunabereich natürliche Belichtung und einen<br />

von außen nicht einsehbaren kleinen Garten.<br />

Sanierung des Gartens<br />

Der annähernd 20 Hektar große, sich trichterförmig in<br />

südöstlicher Richtung mit einer Tiefe von 600 Metern<br />

zur Landschaft öffnende Park ist mit der Schlossanlage<br />

eng verwoben und ein bedeutsamer künstlerischer Teil<br />

der Architektur. Ebenso wie bei den historischen Gebäuden<br />

stellte sich hier die denkmalpflegerische Aufgabe,<br />

nach Aufarbeitung der Archivalien, die ursprüngliche<br />

ästhetische Intention der beteiligten Bau- bzw.<br />

Gartenkünstler wie Peter Joseph Lenné und Hermann<br />

Fürst von Pückler-Muskau wiederherzustellen und unter<br />

Berücksichtigung des Naturschutzes die einst gemäldehaft<br />

aneinandergefügten räumlichen Zusammenhänge<br />

wieder erkennbar zu machen.<br />

Schloss Neuhardenberg heute<br />

Schloss Neuhardenberg präsentiert sich dem Betrachter<br />

heute annähernd wieder so, wie Theodor Fontane es bei<br />

seinem ersten Besuch <strong>im</strong> Jahre 1860 vorgefunden hatte.<br />

Die Erhaltung dieses einmaligen klassizistischen Gesamtkunstwerkes<br />

ist der umfassenden Restaurierung zu<br />

verdanken, die der Deutsche Sparkassen- und Giroverband<br />

in den Jahren 1997-2001 vornehmen ließ und die<br />

mit Gesamtkosten von über 56 Mio. Euro zu den bedeutendsten<br />

privat finanzierten Denkmalschutzprojekten in<br />

den Neuen Bundesländern nach der Wende zählen darf.<br />

Die historische Bausubstanz ist mittlerweile grundlegend<br />

und aufwendig saniert, neue Gebäude wurden<br />

errichtet, der Park rekultiviert. Das Ensemble besteht<br />

nunmehr aus dem Schloss, einem Hotel, Restaurants,<br />

Tagungs- und Konferenzräumen sowie Räumlichkeiten<br />

für Ausstellungen, Konzerte, Tanz- und Theaterveranstaltungen.<br />

<strong>Restaurator</strong> <strong>im</strong> <strong>Handwerk</strong> – Ausgabe 4/2011 11<br />

Saniertes Kavakiershaus<br />

West<br />

und neugebautes<br />

Gästehaus West<br />

(Fotos: Jürgen<br />

O. Müller)<br />

Neuhardenberg-<br />

Nacht 2003<br />

Neubauelement<br />

Rundbau

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