SCHWERPUNKTKonzepte für SAN und SicherungJkunnen, iStockphoto.comSUMMARYDie Kehrseite der digitalen Welt ist ihrimmer größer werdender Bedarf anSpeicherplatz für Daten aller Art. Diesemüssen nicht nur gespeichert, sondernauch gesichert werden.Datensicherung nach dem Großvater-Vater-Sohn-PrinzipSicherheitsvorbild GroßfamilieEin Hauptmanko in der IT kleiner und mittlerer Unternehmen (KMU) ist oft das Fehlen einesstimmigen Backup-Konzeptes. In den wenigsten Fällen werden Wiederherstellungsverfahrenvon gesicherten Daten praktisch getestet und auch eine Auslagerung besonders kritischerDatenbestände findet oft nicht <strong>statt</strong>.KMU tätigen vor dem Hintergrundeiner wirtschaftlich unsicherenLage keine umfangreichen Investitionenin Backup-Systeme oder Notfallkonzepte,was die Lage noch verschärft.Die Themen Backup und Wiederherstellungwerden meist von einem IT-Verantwortlichen neben vielen weiterenAufgaben betreut. Zudem sind invielen aufstrebenden Firmen, die heuteeine mittlere Größe erreicht haben, dieursprünglichen Backup-Strategien oftnoch die alten und so fehlt es faktischin vielen Unternehmen an einem angepasstenRücksicherungsplan. Entgegenweitläufiger Meinung ist das Problemlängst nicht mehr alleine das mangelndeBewusstsein, dass Daten generell gesichertwerden müssen. Der Kern liegtvielmehr im „Wie“ – denn oft fehlt esan einem Plan, wie ein Backup-Konzeptaufgesetzt werden soll. Backup-Plänesind in den wenigsten Fällen übertragbarund müssen individuell an dieSicherheitsanforderungen angepasstwerden. Letztlich entscheidend sindParameter wie vorhandene Daten, IT-Infrastruktur oder die gelebte Sicherheitskultureines Unternehmens. Entsprechendunterschiedlich fallen dieBackup-Konzepte aus: das Spektrumin mittelständischen Firmen reicht vonSicherungsplänen, wie sie im Enterprise-Umfeldzu finden sind, bis hin zurtäglichen Sicherung mit einem einzelnenTape-Laufwerk. Viel wichtiger da-30MIDRANGE MAGAZIN · 11/2010
ei ist, dass sich die Backup-Planung und dieeingesetzte Datensicherungs-Lösung zu einemstimmigen und rentablen Notfallkonzept ergänzen.Aktuelle Backup-Lösungen enthalten z. B.Vorlagen mit Backup-Schemata, die in wenigenSchritten implementiert werden können.Backup nach dem Großvater-Vater-Sohn-PrinzipDer „Klassiker“ unter den Backup-Konzepten istdas Sicherungsverfahren nach dem Generationenmuster,auch Großvater-Vater-Sohn-Prinzip(GVS) genannt. Die grundlegende Idee dahinterist, immer mehrere Sicherungen in unterschiedlichenzeitlichen Abstufungen vorzuhalten,so dass im Falle einer Wiederherstellungverschiedene Versionen zur Verfügung stehen.Das Schema ermöglicht es Administratoren,tägliche, wöchentliche und monatliche Zykleninnerhalb der Backup-Zeitplanungen abzugrenzenund Aufbewahrungsfristen für die Backupszu bestimmen. Die täglichen Backups werdenals „Söhne“ zugeordnet, wöchentliche als „Väter“und die am längsten lebenden monatlichenBackups werden „Großväter“ genannt.Da das Generationenprinzip ursprünglichals Band-Rotationsschema in Verwendung miteinem einzelnen Tape-Laufwerk erstellt wurde,wird es häufig darauf bezogen. Band-Rotationsschematabieten technisch Verantwortlichenden Vorteil, mit einer minimalen Zahl vonBandkassetten auszukommen, lassen jedochkeinen Automatismus zu.Sie legen lediglich fest, wie viele Bänderfür eine Wiederherstellung benötigt werden(Zeitintervall zwischen zwei Wiederherstellungspunkten)und welche Bänder mit demnachfolgenden Backup überschrieben werdensollen. Ein weiterer Nachteil einer reinen Tape-Sicherung ist, dass auf Bändern freigegebenerSpeicherplatz meist solange nicht verwendetwerden kann, bis ein Band komplett freigegebenwurde.Eine deutliche Erweiterung stellt die Verwendungvon Backup-Medien dar, die eineautomatische Sicherung und Bereinigung zulassen,wie beispielsweise Festplatten-basierteGeräte oder Bandbibliotheken. Storage-Hardwaremit Funktionen für Automatisierung undBereinigung gehört heute zum Standard jederprofessionellen Backup-Planung.Beispielhafte Erstellung eines Backup-Plans nach dem GVS-PrinzipAls erster Schritt wird definiert, wann ein Backupausgeführt werden soll. Zum Beispiel wirdwerktags täglich um 20:00 Uhr eine Sicherungdurchgeführt. Nachfolgend wird daraus ein Wochentagbestimmt. Jedes erste, zweite und dritteBackup, das an diesem Tag erstellt wurde, wirdals wöchentliches Backup betrachtet. Jedesvierte Backup, das am Freitag gefahren wurde,wird als monatliches Backup definiert. An denanderen Tagen erstellte werden als täglicheBackups eingestuft. Dieser Vorgang legt somitdie täglichen, wöchentlichen und monatlichenZyklen fest. Um den Speicherplatz optimal auszunutzen,ist es sinnvoll, eine Backup-Softwareeinzusetzen, die die Verwendung inkrementellerund differentieller Backups ermöglicht.Das tägliche Backup ist folglich inkrementell,das wöchentliche Backup differentiell und diemonatliche Sicherung vollständig. Das erste istimmer eine Vollsicherung. Der Zeitplan wirdsomit in tägliche, wöchentliche und monatlicheBackup-Jobs gegliedert. Der Freitag bleibt imBeispiel weiterhin der Tag für das wöchentlichebeziehungsweise monatliche Backup.Aufbewahrung und Löschen von BackupsDer Begriff des Backup-Schemas umfasst nebendem Algorithmus zur Anwendung dieserMethoden den Algorithmus zur Backup-Bereinigung.Um die Backup-Planung zu vervollständigen,werden als letzter Schritt die Aufbewahrungsregelnfür die Backups definiert. AlleBackups, die älter sind als festgelegt, werdenautomatisch gelöscht. Üblicherweise wird derBereinigungs-Job für wöchentliche Backupsum ein vielfaches länger sein als für tägliche,entsprechendes gilt für monatliche Backups.So wählt der IT-Administrator beispielsweisesieben Tage für tägliche, zwei Wochen für wöchentlicheund sechs Monate für monatliche Sicherungen.Dabei handelt es sich um einen idealenPlan, der dem technisch Verantwortlichenauch dann genügend Flexibilität bietet, wenner in der Praxis leicht davon abweicht.Sandra Adelberger óAcronis Germany GmbH, Münchenwww.acronis.de31
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