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WERDE COMPANION DER dOCUMENTA (13) - StadtZeit Kassel

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E D I T O R I A L<br />

Liebe Leserinnen, liebe Leser!<br />

Brooklyn in <strong>Kassel</strong>? „Bewaffnet“ mit der Kamera, fiel<br />

dem Schreiber dieser Zeilen bei einem seiner fotografischen<br />

Stadtteil-Streifzüge eine Wandbemalung auf,<br />

die mit „Brooklyn Ditmold titelte. Draufgehalten, abgelichtet<br />

und nicht weiter drüber nachgedacht, was<br />

es damit auf sich haben könnte.<br />

Viel, viel später, in Gesprächen mit Jugendlichen, die<br />

dort Fahrrad fahren lernten und ihren ersten Joint<br />

rauchten - die „Generation Kanake“, wie sie sich nicht<br />

gänzlich Ironie befreit selber zu bezeichnen wissen -<br />

wurde die Geschichte dazu erzählt.<br />

„Der Spitzname für Rothenditmold ist Brooklyn.<br />

Irgendwer muss sich das mal ausgedacht haben. Das<br />

spricht sich dann so rum. Und so haben wir mal<br />

irgendwo ,Brooklyn Ditmold‘ hingesprüht.“<br />

So wie das Original mit seiner multikulturellen Bevölkerung<br />

und sehr heterogenen Quartieren alle Einwanderungswellen<br />

der Vereinigten Staaten wiederspiegelt<br />

- heute sind 41 Prozent aller Einwohner<br />

außerhalb der USA geboren - lassen sich, plötzlich<br />

und unerwartet, erstaunliche Parallelen feststellen. In<br />

„Brooklyn Ditmold“ hat mit 48,3 Prozent fast die Hälfte<br />

der Einwohner den berühmten Migrationshintergrund,<br />

wobei davon wiederum etwas mehr als die<br />

Hälfte einen deutschen Pass hat.<br />

Und auch ansonsten wartet „Brooklyn Ditmold“ mit<br />

so mancher Überraschung und einer großen Vielfalt<br />

auf, wie wir bei den Recherchen für unseren Beitrag<br />

in der Rubrik „Wie gewohnt...“ feststellen durften.<br />

Für den von außen kommenden Betrachter, der diesen<br />

Stadtteil ausschließlich über die Wolfhager Straße<br />

als „Einflugschneise“ wahrnimmt also eher „Wie ungewohnt...“.<br />

Dr. Herbert Glasauer, Stadtsoziologe an der Universität<br />

<strong>Kassel</strong>, hat in Stadtteilen mit negativem Image -<br />

u.a. Helleböhn - geforscht und konstatiert eine immense<br />

Kluft zwischen der Außensicht und der Innensicht<br />

der dort lebenden Menschen. Sie begründen ihre<br />

positive Einschätzung mit Merkmalen, die Helleböhn<br />

tatsächlich auszeichnen.“ Das dürfte auf „Brooklyn<br />

Ditmold“ übertragbar sein, wie die Aussagen der<br />

Jugendlichen nahe legen.<br />

Blicke man auf jene Stadtteile wie Rothenditmold, die<br />

Nordstadt, Bettenhausen, Helleböhn oder Brückenhof,<br />

die durch die Aufnahme der damaligen „Gastarbeiter“<br />

die Grundlage für das Wirtschaftswunder legten,<br />

stört den Wissenschaftler „die Verallgemeinerung<br />

und die Verweigerung des differenzierten Blickes,<br />

die arrogante Distanz von jenen, von denen<br />

man eine vorurteilsfreiere Auseinandersetzung erwarten<br />

sollte.“<br />

Wir wünschen Ihnen einen güldenen Herbst und viel<br />

Freude beim Vertiefen der gewonnenen Einsichten.<br />

Differenzieren Sie sich mal wieder Ihren Blick! Und<br />

bleiben Sie stark!<br />

Klaus Schaake, Herausgeber<br />

P.S.: Wer Rechtschreibfehler findet, lichte sie ab und<br />

denke nicht weiter darüber nach...<br />

<strong>StadtZeit</strong> <strong>Kassel</strong> Nr. 46<br />

Entschleunigen<br />

Intensität und Zahl<br />

von<br />

„Schleunigungen“<br />

verringern<br />

Von Norbert Lange<br />

Entschleunigung ist eine achtsame<br />

Bewegung gegen das bisherige<br />

eigene, beschleunigte Verhalten -<br />

hin zu umfassender Wahrnehmung<br />

und angemessenem Handeln.<br />

„Weniger“ ist das Zauberwort.<br />

m o d e a m p a r k<br />

Tel. 334 73<br />

Wilhelmshöher Allee 275<br />

I N H A LT<br />

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2. <strong>Kassel</strong>er KinderTanzTheaterTage<br />

Wir haben gar kein Auto…<br />

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<strong>13</strong>. Kunsthandwerkermarkt <strong>Kassel</strong><br />

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L A N D K R E I S K A S S E L<br />

3<br />

9<br />

2 3<br />

2 4<br />

A R C H I T E K T U R 2 6<br />

Kolonnadenflügel im Konzertgarten<br />

Gekonntes Spiel mit Analogien<br />

Stadthallenhotel 3 3<br />

“Nein, das baue ich nicht!“<br />

3 5<br />

W I E G E W O H N T. . . 3 6<br />

„Generation Kanake“ mit<br />

Wünschen und Visionen<br />

K L I M A<br />

Philosophie der Nachhaltigkeit 3 9<br />

Veranstaltungen 4 1<br />

Glosse 4 3<br />

Kino/Veranstaltungen/ 4 4<br />

Klein.../Sudoku/Kochen

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