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Einige dieser Regelungen stießen auf die Ablehnung <strong>der</strong> bäuerlichen Bevölkerung, da sie<br />

die üblichen Rechte eines Besitzers bezüglich <strong>der</strong> Vererbung und Finanzierung maßgeblich<br />

einschränkten. Nur wenige Landwirte waren bereit, auf die Belastung ihres Eigentums in<br />

Notzeiten o<strong>der</strong> die Möglichkeit <strong>der</strong> Verpachtung zu verzichten. Ab 1935 strebten die<br />

Nation<strong>als</strong>ozialisten jedoch zusätzlich die Auflösung aller „gebundenen Vermögen“<br />

(Fideikommisse, Stiftungen etc.) an, um die großen Gemeinschafts- o<strong>der</strong> Einzelbesitzungen<br />

auch in die Erbhofgesetzgebung mit einbeziehen zu können.<br />

Im Sommer des Jahres 1938 fanden diese Bestrebungen in einem Gesetz ihren Ausdruck, das<br />

das endgültige Erlöschen <strong>der</strong> gebundenen Vermögen zum 1.1.1939 verkündete, den<br />

Betroffenen aber die Möglichkeit einräumte, in <strong>der</strong> Zwischenzeit den Besitz in Einzelhand zu<br />

überführen. 45<br />

Laut § 5 des Gesetzes konnte nur in den Fällen eine Anerkennung <strong>als</strong> Erbhof ausgesprochen werden,<br />

wenn es sich um Grundbesitz handelte, <strong>der</strong> seit 150 Jahren Eigentum des jeweiligen<br />

„Geschlechtes“ war, wenn ein „um das Gesamtwohl des deutschen Volkes beson<strong>der</strong>s verdienter<br />

Deutscher in eigener Person o<strong>der</strong> in seinen Nachkommen geehrt werden soll“ und wenn sich<br />

auf dem Besitz „Bauwerke von künstlerischer o<strong>der</strong> kunstgeschichtlicher Bedeutung“<br />

befanden, die durch einen kleineren Besitz nicht mehr unterhalten werden konnten.<br />

2.2 Die Familie des Erbprinzen zu Erbach-Schönberg<br />

Georg-Ludwig zu Erbach-Schönberg hatte anfänglich ein recht gutes Verhältnis zu seiner<br />

Familie. Als er seine Frau, Marie-Margarethe von Deringer, kennen lernte, war sie nahezu<br />

mittellos, da sie aus dem revolutionsgebeutelten Russland kam. Trotzdem verliebte er sich in<br />

sie und heiratete sie schließlich, obwohl dies von seinem Vater nicht gern gesehen wurde.<br />

Seine Frau konvertierte ihm zuliebe vom orthodoxen zum evangelischen Glauben. <strong>Sie</strong> führten<br />

eine glückliche Ehe, obwohl Georg-Ludwig zuweilen etwas schwierig, unausgeglichen und<br />

sprunghaft war. Seine Frau beschrieb ihren Mann vor <strong>der</strong> Ehe <strong>als</strong> äußerst lebhaft, originell<br />

und sehr natürlich 46 . Dies habe sie an ihrem Mann geliebt.<br />

45<br />

Schmeling, Anke: Josias Erbprinz zu Waldeck und Pyrmont. Der politische Weg eines hohen SS-Führers, 2. Auflage Kassel 1998, S. 70-<br />

74.<br />

46<br />

Angaben seiner Ehefrau Marie-Margarethe aus ihrer Aussage aus dem Entmündigungsverfahren (Spruchkammerverfahren).<br />

47<br />

Gemälde des <strong>Für</strong>stenpaares, heute im Magazin des Heimatmuseums Bad König<br />

47<br />

31

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