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„Materialien zu Die fabelhaften Millibillies“ [PDF ... - GRIPS Theater

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» D i e f a b e l h a f t e n M i l l i b i l l i e s «Zum Weiterlesen:Lob muss glaubwürdig und richtig dosiert sein[...] Es muss ein »echtes Lob« sein, lehrt dieMotivationspsychologie. Das bedeutet: Richtigdosiert und glaubwürdig. Eine Dauerberieselungmit Komplimenten, ein routiniertesAbspulen der Feststellung, wie großartigund genial wir unser Kind finden, daswird sehr bald von ihm abtropfen. Es istzwar gut, wenn wir unseren Kindern sagen,welche Charaktereigenschaften wir an ihnentoll finden. Aber diese Form von Lob, diesich nicht an speziellen Situationen festmacht,in denen das Kind eine neue Aufgabegelöst, eine Herausforderung angenommenoder sich als sozial und lebensklug erwiesenhat, die hat auch ihre Tücken.Carol Dweck, Psychologin an der kalifornischenStanford-University, hat sich langeZeit mit diesem Thema befasst. Und sie rätuns mit Nachdruck davon ab, unser Lob inder Erziehung so <strong>zu</strong> gestalten wie derPreisredner auf einen Jubilar: „Mein Schatz,du bist so intelligent, so superintelligent.“Das nämlich helfe nicht: ein solches Lobmacht sich an »statischen Persönlichkeitseigenschaften«fest, nicht an Erreichtem oderguten Taten. Und es kann, das zeigen dieStudien der Professorin, sogar da<strong>zu</strong> führen,dass die Kinder am Ende denken, allesmüsse ihnen <strong>zu</strong>fallen, da sie doch soausnehmend klug sind - und in der Folgejeder echten Hürde künftig lieberausweichen.Welche Art von Lob ist in der Erziehungwichtig?Das Argument hat etwas für sich, sagt dergesunde Menschenverstand - denn was würdenwir wohl lieber hören wollen: »MeinSohn, du bist zwei Meter fünfzehn groß!Zwei Meter fünfzehn, das muss man sicheinmal vorstellen! Hundertprozentig wirst duein Basketball-Champion werden. Ohne jedeMühe. Da gibt es nicht den geringstenZweifel!«. Oder doch lieber: »Heute hast dugroßartig gekämpft. Taktisch raffiniert! Unddu hast den Ball abgegeben, weil deinPartner besser stand, statt ihn selbst <strong>zu</strong>werfen. Das war klasse. So kannst du esecht weit bringen!«.Das ist Lob! Und Kinder sehen das genauso.Thies (12) und Tjark (10), den beiden großenvon drei Brüdern, fällt allerlei ein, für das siegern ein Lob hören möchten: Fürs Entspanntbleiben<strong>zu</strong>m Beispiel: »Wenn Torge, unserkleiner Bruder, uns ärgert, und wir ihn nicht<strong>zu</strong>rückärgern.« Für Staunenswertes: »Wennich ein Buch in unglaublich kurzer Zeitgeschafft habe«, sagt Thies. Natürlich fürTriumphe: »Meine Eins in Mathe«, meintTjark. Und, man staune, sogar für clevereMissgeschicke: »Einen meiner Lehrer findeich richtig toll - wenn man Fehler macht, lobter einen, weil er darauf <strong>zu</strong>rückkommenkann und wir gemeinsam die richtige Lösungfinden. Wenn man nur Fehler macht, findeter das selbstverständlich nicht gut. Aberwenn man eine Lösung versucht, lobt eruns.«43

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