Wümme - Florian Rotenburg
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Seite 18<br />
Wer die gut 30 Feuerwehrkameraden und<br />
die etwa zehn Rotkreuzler bei dieser<br />
"Rettungsaktion" beobachteten konnte,<br />
der konnte sich ein Bild davon machen,<br />
was die Retter bei einem solchen Einsatz<br />
leisten müssen. Während das DRK die<br />
medizinische Versorgung der "Opfer"<br />
bereits im Fahrzeug vornimmt, müssen<br />
drumherum die Feuerwehrkameraden<br />
alles tun, um die Insassen zu befreien.<br />
Unter der Leitung von Deinstedts<br />
Ortsbrandmeister Torsten Kück galt es,<br />
eine patientengerechte Rettung<br />
vorzunehmen. Und das bedeutete, das<br />
Dach des Fahrzeuges abzutrennen sowie<br />
die Türen auf der Fahrerseite<br />
Seedorf (rsk). Eine brennende Zigarette in<br />
einem Mülleimer war der Auslöser für den<br />
"Brand", der am Montag, dem 21. März,<br />
nach den ausgetüftelten Übungs-Plänen<br />
von Johann Borchers fünf Ortswehren zum<br />
Übungseinsatz rief. Es "brannte" im<br />
Obergeschoss des Haupthauses im "BM-<br />
Club". Vermisst wurden acht Personen.<br />
Über 100 Feuerwehr-Kameraden waren<br />
im Einsatz.<br />
Um 20.33 Uhr wurden die Wehren von<br />
Seedorf, Godenstedt, Selsingen,<br />
Lavenstedt und Parnewinkel alarmiert. Es<br />
"brannte" im Seedorfer "BM-Club" an der B<br />
71. Vor Ort bot sich den Feuerwehr-<br />
Kameraden folgende Lage: Das<br />
Gebäude stand in Flammen und es<br />
FLORIAN ROTENBURG<br />
Nr. 43 April 2011<br />
herauszuschneiden, um die "bewusstlose"<br />
Beifahrerin - sie könnte an der Wirbelsäule<br />
verletzt sein - mit einer Trage direkt aus<br />
dem Sitz zu hieven und um den Fahrer<br />
befreien zu können. Das bedeutete<br />
allerdings auch die totale Zerlegung des<br />
"Unfallfahrzeuges", das netterweise vom<br />
Selsinger Autohaus Ehlbeck zur Verfügung<br />
gestellt wurde.<br />
"Wir wollen uns da heute mal ganz<br />
'raushalten", erklärt der für Übungseinsätze<br />
zuständige Johann Borchers. "Wir wollten<br />
mal das Zusammenwirken dieser Wehren<br />
probieren. Sie haben alle<br />
unterschiedliche Rettungsgeräte. Wir<br />
wollten das jetzt einfach mal testen."<br />
Am Ende werden alle "gerettet" und mit<br />
Krankenwagen und Hubschrauber nach<br />
<strong>Rotenburg</strong> und Bremen gebracht. Bis<br />
dahin mussten die "Opfer" jedoch<br />
schwerverletzt fast eine Stunde in dem<br />
Wrack ausharren, bis mit schwerem Gerät<br />
das Dach abgetrennt war. Denn<br />
schließlich können die Autos nicht<br />
einerseits sicher sein und sich andererseits<br />
wie Pappe zerschneiden lassen. Ein<br />
Einsatz, den sich Raser ruhig einmal aus<br />
der Nähe anschauen sollten.<br />
Acht Personen aus "BM-Club" gerettet<br />
Fünf Ortswehren proben Ernstfall am Seedorfer Etablissements<br />
Aus den Feuerwehren<br />
wurden insgesamt acht Personen<br />
vermisst. Sechs von ihnen waren<br />
Angehörige des Betriebes und zwei von<br />
ihnen waren von Feuerwehrkameraden<br />
gemimten "Kunden".<br />
"Die Hilfeschreie waren ganz echt",<br />
registrierten die Kameraden rückblickend.<br />
Anwesend waren neben Gemeinde-<br />
Brandmeister Helmut Reitmann auch die<br />
Polizei Bremervörde sowie die<br />
stellvertretenden Gemeinde-Brandmeister<br />
Rainer Schnackenberg und Marco<br />
Hastedt. Die Einsatzleitung vor Ort hatte<br />
Ortsbrandmeister Helmut Tamke.<br />
Die Damen des Seedorfer "BM-Clubs"<br />
riefen wie gesagt lautstark um Hilfe und