Schliesslich waren wir alle jung und lebenslustig - Spinnenwerk

Noch aber herrscht hier draußen fastländliche Idylle, die freilich so ungetrübtnicht war: Der Standort an derPanke bot sich für Gerbereien undähnliche Betriebe wegen der Möglichkeitder Abwasserableitung an.Zwar haben sie die behördliche Auflage,zum Spülen der Felle besondereBassins anzulegen, diese Vorschriftenwerden jedoch häufig übertreten. DieAbwasserableitung bleibt ein ständigesÄrgernis. 1885 werden so vielegesundheitsschädliche Beimengungenim Wasser der "Stinkepanke" festgestellt,daß unter anderemaus diesem Grund der alteKurparkbetrieb der “Plumpe”endgültig stillgelegtwerden muß.einer Etage reichen nicht mehr aus.So entsteht nach knapp zweijährigerBauzeit ein viergeschossiges Fabrikgebäude,dessen vier Flügel einenrechteckigen Innenhof umschließen.Wie für Industriebauten der damaligenZeit üblich, besteht die Konstruktionaus gemauerten Außenwändenund innenliegenden Stahlstützen, diedie Baulast tragen und in preußischeKappendecken übergehen. Die skelettartigeFassadenstruktur prägt nochheute den Charakter des Gebäudes.Am 16.11.1889 beantragtder RegierungsbaumeisterGeorg Lewy im Auftragder jüdischen GebrüderGattel den Bauschein zurErrichtung einer Hutfabrikin der Prinzenallee 58.Bereits 1868/69 hat derKaufmann Borchard Gattelmit seinen Brüdern Moritzund Leo die Firma Gattelin der Neuen Königstraßegegründet. Aus der ursprünglichenMützenfabrikwird bald eine gutgehendeHerrenhutfabrikation. DieRäumlichkeiten auf nurAnsicht des Vorderhauses, ca. 191046