ZZ_broschuere2008_fuerdruck:Layout 1 - Ziegel Zentrum
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der prachtvollen Uferpromenade. Die Stadt steht deswegen schon seit 2006<br />
auf der Roten Liste. Gegen den Bau eines Tunnels hat das Gremium dagegen<br />
keine Bedenken.<br />
So ein Tunnel hat allerdings nach derzeitigem Stand wenig Chancen. Denn<br />
trotz ihrer Bestürzung machte die künftige Dresdner Oberbürgermeisterin klar,<br />
dass die Brücke weitergebaut wird: „Es gibt keine andere Alternative, niemand<br />
wird glauben, dass wir eine halbfertige Brücke zurückbauen“, sagte Orosz.<br />
Auch der noch amtierende Oberbürgermeister Lutz Vogel (parteilos) sieht kaum<br />
Chancen für den Erhalt des Welterbetitels. Zwar respektiere er die Entscheidung<br />
der UNESCO, doch müsse diese sich „auch die Frage gefallen lassen, warum<br />
sie keinen realistischen Weg für Dresden aufgezeigt hat“, sagte Vogel. Was<br />
blei be, sei eine „weitere Hängepartie für ein Jahr“.<br />
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sieht in eben dieser Galgenfrist jedoch<br />
eine Chance. „Damit ist Zeit gewonnen“, sagte der stellvertretende Regierungssprecher<br />
Thomas Steg. Nun könne man ein Jahr lang noch einmal sehr intensiv<br />
die unterschiedlichen Belange prüfen. Es handele sich nicht um eine Denkpau -<br />
se, sondern um eine „Pause zum Denken“. Falls gewünscht, werde sich die Bundesregierung<br />
einer Lösung bei der Konsenssuche nicht verweigern, betonte<br />
Steg.<br />
Auch der Deutsche Kulturrat begrüßte die Entscheidung. Der Spitzenverband der<br />
Bundeskulturverbände sprach von einer allerletzten Chance. Zugleich rief er die<br />
Verantwortlichen dazu auf, das Warnsignal ernst zu nehmen und endlich mit<br />
der UNESCO über tragfähige Alternativen zu sprechen.<br />
„Die Streichung des Welterbetitels wäre nicht nur für die Stadt, sondern auch für<br />
das ganze Land eine große, schwer hinnehmbare Blamage“, erklärte Geschäfts<br />
führer Olaf Zimmermann.<br />
Unrecht hat er damit nicht: Dresden wäre erst die zweite Stätte weltweit, die<br />
aus der Liste gestrichen würde. Erstmals hatte die UNESCO im Jahr 2007 einem<br />
Naturschutzgebiet den Titel wieder aberkannt – im arabischen Oman.<br />
Die „Kleine Hufeisennase“: Die Fledermaus hatte<br />
im Sommer 2007 – vier Tage vor dem geplanten<br />
Baubeginn – die ersten Arbeiten zur umstrittenen<br />
Waldschlösschenbrücke durch das UNES -<br />
CO-Welterbe Dresdner Elbtal vorerst gestoppt<br />
Ausführliche Informationen zur Umplanung der<br />
Waldschlösschenbrücke finden Sie unter:<br />
www.dresden.de/waldschloesschenbruecke