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ZZ_broschuere2008_fuerdruck:Layout 1 - Ziegel Zentrum

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Bei dem kleinen Gebäude auf dem Campus der Universität handelt es sich um<br />

eine Schale aus unbewehrtem Mauerwerk mit einem Randträger aus bewehrtem<br />

Mauerwerk. Die Abmessungen sind ca. 5,50 auf 4,50 m (Letzteres ist die größte<br />

freie Spannweite); die Schalendicke beträgt 11,5 cm, also einen Halbstein.<br />

Als Mauerziegel wurden Klinker im Dünnformat verwendet, als Mörtel diente<br />

Trasskalkmörtel. Für die Randträger der Schale wurde ein Konstruktionsdetail zur<br />

Bewehrung des Mauerwerks quer zur Lagerfuge entwickelt; ihre Bewehrung besteht<br />

aus Fiberglas-Stäben. Statt auf einer vollflächigen Schalung wurde die<br />

Schale über einem Lehrgerüst errichtet, das in einem Raster von 60 cm gitterförmig<br />

das Mauerwerk unterstützte und die Form vorgab; dieses wurde aus Sperrholzplatten<br />

hergestellt. Das Fundament ist eine einfache Betonplatte.<br />

Reverse Geometric Engineering<br />

Die Form der Mauerschale entstand im Wechsel von physischen und digitalen<br />

Modellen, wodurch die Vorteile beider Werkzeuge miteinander verbunden werden<br />

konnten. Der Formenreichtum, der sich bei der skulpturalen Arbeitsweise am<br />

physischen Modell erschließt, ist unvergleichlich; zudem ist das physische Modell<br />

besonders gut geeignet für die genaue und sichere intuitive Kontrolle der<br />

Form, weil es sich als Objekt im Raum unmittelbar der Wahrnehmung erschließt.<br />

Andererseits kann nur ein CAD-Modell eine exakte Formbeschreibung für den<br />

Entwurfs- und Herstellungsprozess liefern; es ermöglicht den durchgehenden Informationsfluss<br />

über alle Phasen der Planung bis zur Ausführung, und die numerische<br />

Modellierung des Tragverhaltens kann nur an diesem vorgenommen werden.<br />

Eine wesentliche Aufgabe lag somit in der Integration dieser verschiedenen Ebenen<br />

in einen durchgehenden Entwurfsprozess – dies wurde durch den Einsatz<br />

moderner Informationstechnik ermöglicht. Insbesondere ergab sich immer wieder<br />

die kritische Aufgabe, die Form des physischen Modells in ein CAD-Modell<br />

zu übertragen, indem diese basierend auf der Vermessung der Modelle am<br />

Rechner nachmodelliert wurde – ein Vorgang, der als „reverse geometric engineering“<br />

bezeichnet wird. Dieses Verfahren ist durchaus anspruchsvoll, denn<br />

wie erwähnt ist die Form weitaus komplexer, als dies bei einer von vornherein<br />

innerhalb der CAD-Umgebung entwickelten Form der Fall wäre; insbesondere<br />

stellt die Software für die numerische Modellierung besondere Anforderungen<br />

an das CAD-Modell.

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