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93. Sitzung - Bayerischer Landtag

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6620<br />

In zwei Bereichen gibt es die Notwendigkeit, ein Quotenmodell<br />

ins Auge zu fassen: Zum einen ein Quotenmodell<br />

für die Kraft-Wärme-Kopplung, um das, was wir bisher<br />

haben, nicht kaputtgehen zu lassen. Zum anderen sollten<br />

diejenigen, die Kraft-Wärme-Kopplung bisher nicht<br />

angeboten haben, auf diesem Gebiet stärker engagiert<br />

werden, weil die Kraft-Wärme-Kopplung nicht nur bei der<br />

Heizung eine bessere Energieeffizienz verspricht, sondern<br />

auch für die Klimatisierung im Sommer Chancen bietet.<br />

Wir werden also sagen müssen, es muß eine bestimmte<br />

Quote an Kraft-Wärme-Kopplung erzielt werden.<br />

Wir müssen auch sagen, daß wir von den Energieversorgungsunternehmen<br />

erwarten, daß sie in den nächsten fünf<br />

bis zehn Jahren einen bestimmten Anteil des Stroms aus<br />

regenerativen Energien erzeugen. Da tun sich die Bayern<br />

etwas leichter, weil sie einen hohen Anteil an Wasserkraft<br />

haben. Ich bin der Meinung, hier müssen wir<br />

nachschieben; auch in Bayern muß etwas neben der<br />

Wasserkraft gemacht werden.<br />

(Kaul (CSU): Da sind wir doch dabei! Wir sind<br />

das einzige Bundesland mit Vorgaben!)<br />

Ich sage noch einmal, die Quote ist nichts Marktfremdes.<br />

Wenn wir keinen Markt für regenerative Energien haben<br />

- und wir haben im Moment keinen -, dann müssen wir als<br />

Staat und als Politiker die Frage beantworten, ob wir einen<br />

Markt wollen - ich habe gehört, Sie wollen ebenfalls einen<br />

Markt für regenerative Energien - und wie groß er<br />

gegebenenfalls sein soll. Dann müssen wir den Mut haben<br />

- ich bin gleich am Ende -, dies vorzugeben. Dann haben<br />

wir die Nachfrage derjenigen, die bisher auf diesem Sektor<br />

Energie angeboten haben, und wir bekommen endlich<br />

auch bei regenerativen Energien den Wettbewerb für<br />

kostengünstige Preise. Wir bekommen einen Markt mit der<br />

Auslese der regenerativen Energien, die bereits heute am<br />

marktfähigsten sind. Das ist die marktwirtschaftlichste<br />

Variante, die Sie wählen können, um den Energiemix um<br />

die regenerativen Energien zu erweitern.<br />

Ich bitte Sie dringend, aus diesen Gründen den Punkt 3<br />

nicht einfach abzulehnen, sondern ihn als notwendige<br />

Ergänzung in das Energiewirtschaftsgesetz aufzunehmen.<br />

Das ist die einzige Chance, um größere Anteile im<br />

Energiemix zu bekommen und für neue regenerative<br />

Energien endlich Ankerhaken zu schaffen und nicht immer<br />

über den Fadenriß bei der Kernenergie zu reden.<br />

(Beifall bei der SPD)<br />

Frau Zweite Vizepräsidentin Fischer: Die Aktuelle<br />

Stunde ist beendet.<br />

Ich lasse jetzt noch über den Dringlichkeitsantrag der<br />

Fraktion der SPD auf Drucksache 13/9454 abstimmen.<br />

Wer dem Dringlichkeitsantrag zustimmen möchte, den<br />

bitte ich um das Handzeichen. - Das sind die Fraktionen<br />

der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN.<br />

Fraktionslose Abgeordnete muß ich nicht nennen. Wer<br />

ablehnen möchte, den bitte ich dies in gleicher Weise<br />

anzuzeigen. - Das ist die Fraktion der CSU. Gibt es<br />

Stimmenthaltungen? - Ich sehe keine. Damit ist der<br />

Dringlichkeitsantrag abgelehnt.<br />

<strong>Bayerischer</strong> <strong>Landtag</strong> · 13. Wahlperiode Plenarprotokoll 13/93 v. 13.11.97<br />

Ich rufe auf:<br />

Tagesordnungspunkt 2<br />

Gesetzentwurf nach Art. 74 BV Abschaffung des<br />

Bayerischen Senats (Drucksache 13/8956)<br />

- Zweite Lesung -<br />

hierzu<br />

Antrag der Abgeordneten Alois Glück, Welnhofer, Dr.<br />

Weiß und Fraktion (CSU)<br />

Gesetzentwurf zur Reform der Bayerischen Verfassung,<br />

den Senat betreffend - Senatsreformgesetz -<br />

(Drucksache 13/9097)<br />

Ich eröffne die gemeinsame Aussprache. Die Redezeit<br />

beträgt 45 Minuten pro Fraktion. Sie setzt sich zusammen<br />

aus 30 Minuten für den Gesetzentwurf und 15 Minuten für<br />

den Antrag. Das gibt zusammen 45 Minuten pro Fraktion.<br />

Der erste Redner ist Herr Kollege Welnhofer. Herr<br />

Kollege, ich erteile Ihnen das Wort.<br />

Welnhofer (CSU): Frau Präsidentin, liebe Kolleginnen und<br />

Kollegen! Ich hoffe, es ist nicht symptomatisch, daß das<br />

Fernsehen seine Geräte abbaut, wenn die Rede auf den<br />

Bayerischen Senat kommt.<br />

(Heiterkeit)<br />

Meine sehr verehrten Damen und Herren, vielleicht wird<br />

auch gar nicht ab-, sondern aufgebaut. Jedenfalls ist es so<br />

bei der Vorbereitung des Volksentscheids: Da wird nicht<br />

ab-, sondern aufgebaut.<br />

Das bayerische Volk wird am 8. Februar 1998 über die<br />

seit 1946 umfangreichste Verfassungsreform in Bayern zu<br />

entscheiden haben. Dabei geht es um die Weiterentwicklung<br />

der Verfassung bei den Grundrechten und den<br />

Staatszielen. Dazu haben wir in diesem Haus vor einigen<br />

Monaten Beschluß gefaßt. Es geht ferner um die Reform<br />

von <strong>Landtag</strong> und Staatsregierung. Wir werden morgen<br />

eingehend über diesen Komplex der Verfassungsreform<br />

diskutieren und darüber abstimmen. Schließlich geht es<br />

um die Reform oder Abschaffung des Bayerischen<br />

Senats.<br />

Hierzu hat das Volk, oder, besser gesagt, ein kleiner Teil<br />

des Volkes, im Juni 1997 eine Äußerung abgegeben. Mit<br />

Müh und Not, meine sehr verehrten Damen und Herren,<br />

liebe Kolleginnen und Kollegen, mit Müh und Not haben<br />

die zahlreichen Unterstützer im Juni 1997 gerade noch<br />

10% des bayerischen Volkes dazu bewegen können, sich<br />

vorläufig - mangels Alternative - für die Abschaffung des<br />

Bayerischen Senats auszusprechen. Das ist wahrlich kein<br />

überwältigendes Ergebnis bei der Vielzahl von<br />

Unterstützern, einschließlich der bayerischen SPD und<br />

fast aller anderen Parteien außer der CSU.

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