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93. Sitzung - Bayerischer Landtag

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(Dr. Ritzer (SPD): Bei Ihnen nicht? - Dr.<br />

Hahnzog (SPD): Das werden wir morgen<br />

sehen, wie das bei Ihnen diskutiert worden<br />

ist!)<br />

Herr Prof. Dr. Gantzer ist jedenfalls in den „Nürnberger<br />

Nachrichten“ mit einem fast haibseitigen, sehr drastischen<br />

Brief zitiert worden. Inzwischen sagen nicht nur die<br />

besonders oft zitierten Herren Schösser und Reimann<br />

sowie Frau Vizepräsidentin Beslmeisl, sondern auch<br />

einige <strong>Landtag</strong>skollegen aus Ihren Reihen: Jawohl,<br />

eigentlich ist der Senat schon etwas Vernünftiges; ein<br />

integrationsförderndes Organ, einen runden Tisch zu<br />

haben, ist gut. Es bietet neben dem politischen Raum, den<br />

die Parteien dominieren, Kirchen, Arbeitgebern, Arbeitnehmern<br />

und vielen anderen gesellschaftlichen Gruppierungen<br />

die Möglichkeit, mitzuwirken und mitzuberaten.<br />

Daß eine Veränderung nötig ist, bleibt unbestritten. Die<br />

Zukunft wird zeigen, ob sich auch bei veränderter<br />

Zusammensetzung - Naturschutzverbände, Jugendring<br />

- lntegrationskraft einstellt. Das wird die eigentliche Herausforderung<br />

für den neuen Senat. Er muß auch bei neuer<br />

Züsammensetzung die Kraft haben, nicht das Trennende<br />

in den Vordergrund zu stellen, sondern zu versuchen,<br />

einen Kompromiß herauszuarbeiten. Demgegenüber<br />

haben Sie, Herr Kollege Dr. Hahnzog, gesagt, der<br />

Feuerwehrverband gehöre nicht in den Senat.<br />

(Dr. Hahnzog (SPD): Das habe ich nicht<br />

gesagt, hören Sie doch zu!)<br />

- Jeder vernünftige Mensch mußte Ihre Äußerung in dieser<br />

Weise verstehen.<br />

(Beifall bei der CSU - Dr. Hahnzog (SPD):<br />

Also, wenn Sie keine anderen Argumente<br />

haben!)<br />

- Welchen Verband haben Sie denn dann gemeint, der im<br />

Innenministerium sei?<br />

(Zuruf des Abgeordneten Dr. Hahnzog (SPD))<br />

- Ich bin froh, daß Sie jetzt sagen, der Feuerwehrverband<br />

gehöre in den neuen Senat hinein.<br />

(Beifall bei der CSU - Widerspruch bei der<br />

SPD)<br />

- Sie sehen, wie schwer Ihre Argumentation zu verstehen<br />

ist. Ich freue mich schon auf die vielen Veranstaltungen,<br />

bei denen wir gemeinsam mit dem Feuerwehrverband,<br />

den Jugendring und mit Vertretern der Gewerkschaften<br />

darstellen können, wie gut es ist, daß wir diesen<br />

Verbänden Mitwirkungsmöglichkeiten geben, und wie<br />

falsch Sie liegen.<br />

(Beifall bei der CSU)<br />

Die Reform des Senats, die von der CSU-<strong>Landtag</strong>sfraktion<br />

auf den Weg gebracht worden ist, sichert die notwendigen<br />

Veränderungen in der Zusammensetzung und beim<br />

Mindestalter. Die Altersgrenze analog dem passiven<br />

Wahlrecht zu gestalten, ist richtig. Auch was die Kompe-<br />

<strong>Bayerischer</strong> <strong>Landtag</strong> · 13. Wahlperiode Plenarprotokoll 13/93 v. 13.11.97<br />

tenzen angeht, wird der Gesetzentwurf, den wir heute<br />

verabschieden wollen, den Anforderungen gerecht. Ich<br />

glaube, der Vorschlag der CSU-<strong>Landtag</strong>sfraktion ist ein<br />

Angebot an die gesellschaftlichen Gruppen in Bayern,<br />

auch in Zukunft in einem reformierten Verfassungsorgan<br />

kompetent an der politischen Gestaltung in unserem<br />

Lande mitzuwirken.<br />

Präsident Böhm: Gestatten Sie eine Zwischenfrage des<br />

Herrn Abgeordneten Dr. Ritzer?<br />

Staatsminister Dr. Beckstein (Innenministerium): Ich<br />

komme gleich zum Schluß. Die Staatsregierung unterstützt<br />

den Gesetzentwurf der CSU-<strong>Landtag</strong>sfraktion, und<br />

ich bitte Sie um Zustimmung.<br />

(Beifall bei der CSU)<br />

Präsident Böhm: Ich erteile nun Herrn Abgeordneten<br />

Dr. Ritzer das Wort.<br />

Dr. Ritzer (SPD): Herr Präsident, meine sehr verehrten<br />

Damen und Herren! Ich hatte den Eindruck, daß Herr<br />

Kollege Dr. Beckstein nicht als Abgeordneter, sondern als<br />

Mitglied der Staatsregierung gesprochen hat. Dann hat er<br />

Veranstaltungen angekündigt, die landauf, landab durchgeführt<br />

werden sollen. Herr Kollege Dr. Beckstein, will die<br />

Staatsregierung denn Wahlkampf machen?<br />

(Beifall bei Abgeordneten der SPD - Widerspruch<br />

bei der CSU)<br />

Präsident Böhm: Verehrte Kolleginnen und Kollegen, die<br />

Aussprache ist geschlossen. Wir kommen zur<br />

Abstimmung.<br />

(Dr. Ritzer (SPD): Aha, keine Klarstellung!)<br />

Zunächst lasse ich über den Gesetzentwurf auf Drucksache<br />

13/8956 abstimmen. Ich weise darauf hin, daß zur<br />

Annahme eines Gesetzentwurfs, mit dem die Verfassung<br />

geändert werden soll, nach Artikel 75 Absatz 2 der<br />

Verfassung in Verbindung mit § 60 Satz 4 der Geschäftsordnung<br />

bei der Schlußabstimmung eine Zweidrittelmehrheit<br />

der Mitgliederzahl des Hohen Hauses erforderlich<br />

ist. Der federführende Ausschuß für Verfassungs-,<br />

Rechts- und Parlamentsfragen empfiehlt die Ablehnung<br />

des Gesetzentwurfs. Wer entgegen dieser Empfehlung für<br />

die Annahme ist, den bitte ich um das Handzeichen. -Das<br />

sind die Fraktionen von SPD, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN<br />

und der Herr Abgeordneter Kurz. Gegenstimmen? - Das<br />

sind die CSU-Fraktion und Herr Abgeordneter Dr.<br />

Fleischer. Stimmenthaltungen? -Kei ne. Damit ist der<br />

Gesetzentwurf abgelehnt.<br />

(Dr. Weiß (CSU): Wo war denn Herr Schösser?)

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