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Integriertes Working Capital und Cash Management

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Beitrag<br />

1 / 2009 ForderungsPraktiker<br />

ren <strong>und</strong> resultiert aus den längeren Maschineneinsatzzeiten<br />

<strong>und</strong> Überst<strong>und</strong>enzuschlägen für<br />

Mitarbeiter.<br />

In den sonstigen betrieblichen Aufwendungen<br />

sind außerplanmäßige Beratungskosten<br />

im Zusammenhang mit der laufenden<br />

Sanierung <strong>und</strong> Restrukturierung in Höhe von<br />

0,3 Mio. € enthalten.<br />

Per Saldo liegt damit das Ergebnis im Monat Juli<br />

mit –0,2 Mio. € deutlich über Plan (–0,9 Mio. €).<br />

In der Year-to date Betrachtung von Januar–<br />

Juli 2009 liegt die Gesellschaft trotz der über<br />

Plan liegenden Umsatzerlöse weiterhin unter<br />

Forecast-Niveau. Dies liegt im Wesentlichen<br />

in den deutlich erhöhten Materialaufwendungen<br />

im ersten Halbjahr 2009 sowie in der Planabweichung<br />

bei den sonstigen betrieblichen<br />

Aufwendungen begründet. Aufgr<strong>und</strong> der nunmehr<br />

günstigeren Einkaufskontrakte bei den<br />

wesentlichen Vormaterialien sowie einem deutlich<br />

zu erwartenden Rückgang bei den Beratungskosten<br />

ist davon auszugehen, dass die<br />

negativen Planabweichungen im Kostenbereich<br />

in den nächsten Monaten wieder aufgefangen<br />

werden können.“<br />

Bei Konzernstrukturen macht es Sinn, neben<br />

der konsolidierten Gruppendarstellung die<br />

Monatswerte der einzelnen Gesellschaften<br />

tabellarisch nebeneinander aufzuführen<br />

<strong>und</strong> ebenfalls kurz zu erläutern. Damit<br />

können Unterschiede in der Performance der<br />

einzelnen Konzerngesellschaften aufgezeigt<br />

werden.<br />

b) Darstellung <strong>und</strong> Erläuterung der<br />

Bilanzentwicklung<br />

Bei der Darstellung der Bilanzzahlen ist vorab<br />

zu entscheiden, welcher Vergleichsstichtag<br />

für eine sinnvolle Gegenüberstellung gewählt<br />

wird. Gr<strong>und</strong>sätzlich wird man das abgelaufene<br />

Monats- bzw. Quartalsende mit dem entsprechenden<br />

Vormonat/Vorquartal vergleichen. Bei<br />

Unternehmen, die mit ihrem Geschäft saisonalen<br />

Schwankungen unterliegen, kann es sinnvoll<br />

sein, dem laufenden Monat den entsprechenden<br />

Vorjahresmonat gegenüberzustellen.<br />

Die Gegenüberstellung mit dem 31.12. des Vorjahrs<br />

erscheint dagegen eher willkürlich <strong>und</strong> ist<br />

u. E. nur in Ausnahmefällen sinnvoll.<br />

Im Rahmen der Bilanzanalyse ist die Entwicklung<br />

des Net <strong>Working</strong> <strong>Capital</strong> (Vorräte + Forderungen<br />

LuL – Verbindlichkeiten LuL) von sehr<br />

wesentlicher Bedeutung. Diese Größe gibt das<br />

kurzfristig geb<strong>und</strong>ene Betriebskapital wider.<br />

Ein hohes Net <strong>Working</strong> <strong>Capital</strong> ist gleichbedeutend<br />

mit einer hohen Bindung von unverzinster<br />

Liquidität im Unternehmen. Dies kann<br />

in wirtschaftlich schwierigen Zeiten zu einem<br />

erheblichen Liquiditätsproblem für Unternehmen<br />

werden. Durch Vergleich der Net <strong>Working</strong><br />

<strong>Capital</strong> Kennzahl im Zeitablauf <strong>und</strong> mit den<br />

entsprechenden Kennzahlen von Wettbewerbern<br />

kann Aufschluss darüber erreicht werden,<br />

ob das Unternehmen eine angemessene Kapitalbindung<br />

aufweist oder nicht.<br />

Eine zu hohe Kennziffer kann z. B. bedeuten,<br />

dass der Vorratsbestand optimiert werden<br />

muss oder dass ein Zahlungsproblem im<br />

Bereich der Debitoren vorliegt.<br />

Sollte das Net <strong>Working</strong> <strong>Capital</strong> problematisch<br />

sein, kann das Bankenreporting durch eine<br />

Auswertung der Altersstruktur der Forderungen<br />

(Noch nicht fällige Forderungen; Forderungen<br />

fällig > 30 Tage; Forderungen fällig ><br />

60 Tage usw.) ergänzt werden. Ebenso ist eine<br />

mengenmäßige Zusammenstellung <strong>und</strong> Entwicklung<br />

der einzelnen Positionen des Vorratsbestands<br />

sinnvoll, um mögliche Überbestände<br />

besser identifizieren zu können <strong>und</strong> ggf.<br />

bereits Hinweise auf zusätzlich erforderlichen<br />

Wertberichtigungsbedarf zum Jahresende zu<br />

erhalten.<br />

Eine Möglichkeit, das <strong>Working</strong> <strong>Capital</strong> zu reduzieren,<br />

stellt das Finanzierungsinstrument Factoring<br />

dar. Verkauft ein Unternehmen seine<br />

Forderungen mittels Factoring, stellt die Entwicklung<br />

des Factoringvolumens im Zeitablauf<br />

eine wichtige Information dar. Hieraus kann der<br />

Umfang des Vorfinanzierungsvolumens eines<br />

Unternehmens <strong>und</strong> somit seine Fähigkeit, zeitnah<br />

ausreichende Liquidität für den operativen<br />

Geschäftsbetrieb zu generieren, ersehen<br />

werden.<br />

Die Bilanzwerte sind unterjährig oftmals beeinflusst<br />

von kalkulatorisch abgegrenzten Werten,<br />

z. B. im Bereich der Abschreibungen oder Rückstellungen.<br />

Hier muss die Bank ein Verständnis<br />

dafür entwickeln, welche Aufwendungen kalkulatorisch<br />

abgegrenzt werden <strong>und</strong> wie diese

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