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Integriertes Working Capital und Cash Management

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32<br />

Beitrag<br />

1 / 2009 ForderungsPraktiker<br />

Vorstand Risikomanagement Sanierung Sicherheitenverwertung<br />

Forderungsbeitreibung Investor Revision<br />

Konzentrationsrisiken<br />

Autoren:<br />

Philip Stegner,<br />

Abteilungsleiter Kreditrisikomanagement<br />

/­sekretariat <strong>und</strong><br />

Markus Grünewald,<br />

Senior Controller, Abteilung<br />

Kreditrisikomanagement /­sekretariat,<br />

Frankfurter Sparkasse.<br />

Defi nition, Messung <strong>und</strong> Überwachung gemäß neuer MaRisk.<br />

» Der BaFin geht es<br />

besonders darum,<br />

dass sich die Institute<br />

mit den Konzentrationsrisikenbeschäftigen<br />

<strong>und</strong> sich intensiv<br />

mir Ihren „Klumpen“<br />

auseinandersetzen. «<br />

1 Deutsche B<strong>und</strong>esbank, Monatsbericht, Juni<br />

2006, S. 35 ff .<br />

2 Konsultation 3/2009: 2. Entwurf der MaRisk in<br />

der Fassung vom 24.06.2009, S. 44.<br />

3 Brief zur Konsultation 3/2009: 2. Entwurf der<br />

MaRisk in der Fassung vom 24.06.2009, S. 2.<br />

I. Einleitung<br />

w Das Thema Konzentrationsrisiken ist mit der<br />

Neufassung der Mindestanforderungen an das<br />

Risikomanagement (MaRisk) wieder aktuell in<br />

die bankpolitische Diskussion gekommen. Im<br />

zweiten Entwurf der MaRisk waren die Konzentrationsrisiken<br />

eine eigene Risikoklasse. Dies<br />

wurde im nun vorliegenden dritten Entwurf<br />

unter systematischen Gesichtspunkten in die<br />

Anforderungen des Moduls BTR 5 <strong>und</strong> in den<br />

allgemeinen Teil überführt. Die B<strong>und</strong>esbank hat<br />

sich mit diesem Thema schon in ihrem Monatsbericht<br />

vom Juni 2006 1 beschäftigt.<br />

Bei Konzentrationsrisiken „handelt es sich um<br />

Adressen- <strong>und</strong> Sektorkonzentrationen, regionale<br />

Konzentrationen <strong>und</strong> sonstige Konzentrationen,<br />

die relativ gesehen zum Risikodeckungspotential<br />

zu erheblichen Verlusten<br />

führen können …“ 2 Der BaFin geht es besonders<br />

darum, dass sich die Institute mit den<br />

Konzentrationsrisiken beschäftigen <strong>und</strong> sich<br />

intensiv mir Ihren „Klumpen“ auseinandersetzen<br />

3 . Die Institute werden somit aufgefordert<br />

sich Gedanken zu machen, wie sie mit<br />

den Konzentrationsrisiken umgehen <strong>und</strong> wie<br />

diese gemessen werden können. Der vorliegende<br />

Beitrag soll einige Ansätze zur Messung<br />

<strong>und</strong> Überwachung von Konzentrationsrisiken<br />

liefern.<br />

Es kann mit Sicherheit davon ausgegangen<br />

werden, dass für die Messung der Konzentrationsrisiken,<br />

die Art <strong>und</strong> Umfang der Geschäftstätigkeit<br />

eines Instituts <strong>und</strong> damit die Komplexität<br />

der verwendeten Methoden <strong>und</strong><br />

– natürlich – die Größe eines Instituts maßgeblich<br />

ist. Dies entbindet andererseits dennoch<br />

kein einziges Institut von der Pfl icht, die Methodik<br />

<strong>und</strong> die tatsächliche Anwendung der Verfahren<br />

zur Berechnung der Konzentrationsrisiken<br />

laufend zu überwachen.<br />

Gegenstand des Beitrags ist zunächst die Identifi<br />

kation möglicher Konzentrationsrisiken<br />

sowie deren Beurteilung im Hinblick auf Rele-<br />

vanz. Anschließend wird die Steuerung <strong>und</strong><br />

Überwachung von Konzentrationsrisiken dargestellt.<br />

Betrachtet wird dabei ausschließlich<br />

die Auswirkung möglicher Konzentrationsrisiken<br />

auf das Adressenrisiko.<br />

II. Identifikation <strong>und</strong> Beurteilung<br />

von Risikokonzentrationen<br />

1. Single­Name Konzentrationen<br />

Das Adresskonzentrationsrisiko stellt das fi rmenspezifi<br />

sche Risiko in einem Kreditportfolio<br />

dar, welches durch das Ausfallrisiko großer<br />

Kreditnehmer entsteht. Das fi rmenspezifi sche<br />

Risiko umfasst die Risiken, die sich aus dem<br />

potenziellen Ausfall eines einzelnen Kreditnehmers<br />

oder einer rechtlich miteinander verb<strong>und</strong>enen<br />

Gruppe von Kreditnehmern ergeben.<br />

Von Adressenkonzentrationsrisiken spricht<br />

man dann, wenn die Forderungen an einem<br />

Kreditnehmer einen Großteil der Gesamtforderung<br />

eines Portfolios ausmachen. Im Gegensatz<br />

zu der systematischen Risikokomponente kann<br />

das fi rmenspezifi sche Risiko durch Diversifi kation<br />

reduziert werden.<br />

Im Folgenden werden drei Methoden zur Messung<br />

von Konzentrationsrisiken dargestellt.<br />

a) Kreditportfoliomodell<br />

Mit Hilfe eines Kreditportfoliomodells ist die<br />

Messung von Konzentrationsrisiken möglich.<br />

Im Rahmen von Monte-Carlo-Simulationen<br />

werden Ausfallereignisse erzeugt <strong>und</strong> das Kreditportfolio<br />

entsprechend bewertet. Die resultierende<br />

Verlustverteilung zeigt dabei die für<br />

Kreditausfälle (im Gegensatz zur Normalverteilung)<br />

typische Schiefe mit den fat tails an.<br />

Genau in diesen fat tails zeigen sich die seltenen,<br />

aber für das Portfolio bedeutenden Ausfälle<br />

großer Adressen. Das Verhältnis des unerwarteten<br />

Risikos zum erwarteten Risiko ist ein<br />

Gradmesser für Größenkonzentrationen (Portfoliokennzahl<br />

q). In einem optimal diversifi -

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