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Soziale Unsicherheit im Kindesalter

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Theoretischer Hintergrund<br />

2.2.3 Das kognitiv-behaviorale Modell nach Döpfner<br />

Döpfner (2000) entwickelte ein mult<strong>im</strong>odales Erklärungsmodell sozialer Ängste <strong>im</strong><br />

<strong>Kindesalter</strong>, das in Abbildung 04 dargestellt ist. Nach Ansicht des Autors treten soziale<br />

Ängste selten isoliert auf. Das Modell hat die vier Hauptkomponenten:<br />

1. <strong>Soziale</strong> Angst<br />

2. Negative Selbstwertgefühle<br />

3. Ineffektives Interaktionsverhalten und<br />

4. Ineffektive soziale Informationsverarbeitung<br />

Die Komponenten beeinflussen sich gegenseitig und führen zur Verstärkung der<br />

Symptome. Diese sind individuell unterschiedlich ausgeprägt. Bei einem Teil der Kinder<br />

stehen soziale Ängste <strong>im</strong> Vordergrund. Diese führen in sozialen Situationen zu ineffektivem<br />

Interaktionsverhalten, obwohl die Kinder prinzipiell zu sozial kompetentem Verhalten in der<br />

Lage wären. Bei einer andere Subgruppe dominieren negative Selbstwertgefühle, die<br />

wiederum ineffektive Interaktionsverhalten und sozialen Rückzug nach sich ziehen. Diese<br />

Kinder weisen auch depressive St<strong>im</strong>mungen auf. Ein Teil der Kinder weist deutliche<br />

Defizite bei der sozialen Informationsverarbeitung auf, auch in Situationen, in denen sie<br />

nicht durch soziale Ängste gehemmt werden. Eine weitere Untergruppe zeigt<br />

grundsätzliche Defizite in der <strong>Soziale</strong>n Kompetenz, auch wenn sie nicht sozialer<br />

Aufmerksamkeit ausgesetzt sind. Das Modell zeigt auf, dass <strong>Soziale</strong> <strong>Unsicherheit</strong> an<br />

verschiedenen Stellen einsetzen kann. Die einzelnen Komponenten verstärken sich<br />

gegenseitig und führen zu einer stabilen Problematik.<br />

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