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Verantwortung@step21.de Spendenkonto - Roland Berger

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DOSSIER #02 Interview<br />

Schiffsdiesel in Großbritannien. Diese Bereiche<br />

müssen möglichst schnell positive Ergebnisse<br />

erzielen. Das wird in naher Zukunft auch durch<br />

strukturelle Änderungen realisiert.<br />

Das klingt nach Verkaufen ...<br />

Verkaufen ist doch nur eine Möglichkeit von vielen.<br />

MAN ist auf internationaler Ebene auch ein interessanter<br />

Kooperationspartner. Unsere Technologie ist<br />

in China, in den USA, ja weltweit hoch angesehen.<br />

Höhere Marktanteile lassen sich auch durch die<br />

Übernahme von Mitbewerbern erzielen. Ziehen Sie<br />

Fusionen in Betracht?<br />

Manche Experten behaupten ja, dass der einzige<br />

Synergieeffekt eines Mergers in der Zusammenlegung<br />

der Parkplätze besteht. Viele schauen sich nur<br />

die finanzielle Seite einer Fusion an, wahrscheinlich,<br />

weil das leichter zu verstehen ist. Da gibt es<br />

fantastische Modelle, wie sich die Aktienkurse verschieben,<br />

wie hoch die Marktanteile sind – aber<br />

30<br />

HÅKAN SAMUELSSON, 54, trat Anfang dieses<br />

Jahres als Vorstandsvorsitzender der MAN AG<br />

an. Zuvor war er vier Jahre lang Chef der Tochter<br />

MAN Nutzfahrzeuge. Dass er hier konsequent<br />

durchgriff und die verlustreiche Bussparte wieder<br />

in die schwarzen Zahlen führte, brachte ihm den<br />

Ruf eines ausgezeichneten Reorganisierers ein. Der<br />

gebürtige Schwede startete seine Karriere nach<br />

dem Maschinenbaustudium bei dem Nutzfahrzeugkonzern<br />

Scania, für den er unter anderem in Lateinamerika<br />

in verschiedenen Führungspositionen<br />

tätig war. Samuelsson ist verheiratet, hat zwei erwachsene<br />

Töchter und lebt in München.<br />

das ist nicht die Herausforderung eines Mergers.<br />

Damit ist man in zehn Minuten durch. Die wahre<br />

Herausforderung ist doch, eine industrielle und kulturelle<br />

Übereinstimmung zwischen den Unternehmen<br />

zu finden und herzustellen. Wenn ein Unternehmen<br />

die Kultur des anderen zerstört, dann ist<br />

nichts gewonnen. Im Gegenteil, dann ist die Motivation<br />

am Nullpunkt, und der Merger ist zum Scheitern<br />

verdammt. Die Übereinstimmung zwischen<br />

den zu fusionierenden Unternehmen ist wichtiger<br />

als die finanzielle Seite.<br />

Finanziell steht der Konzern sicherlich prächtig da,<br />

aber ist er auch ausreichend auf die anstehenden<br />

Reformen vorbereitet?<br />

Die Menschen hier bei MAN sind mehr als fähig, Veränderungen<br />

durchzuziehen, um ihre Ziele zu erreichen.<br />

Ich glaube aber, dass wir einen neuen Geist<br />

durch die Firma wehen lassen müssen. Wir brauchen<br />

eine offene Unternehmenskultur, die es den<br />

Mitarbeitern auch erlaubt, Fehler zu machen.<br />

Über Sie wurde erst kürzlich geschrieben, Sie hätten<br />

eine geringe Fehlertoleranz ...<br />

Ganz im Gegenteil. Wer Ziele hoch ansetzt, muss<br />

von seinen Mitarbeitern mehr Eigeninitiative erwarten.<br />

Mit dieser Forderung erhöhe ich aber gleichzeitig<br />

das Risiko, Fehler zu begehen. Das liegt in der<br />

Natur der Sache. Niemand kann auf Nummer Sicher<br />

gehen und glauben, er erreicht auf diese Weise das<br />

Ziel von sechs Prozent Umsatzrendite. Für die meisten<br />

Unternehmen, für MAN und für viele andere, ist<br />

es eine echte Herausforderung, offener und transparenter<br />

zu sein, bei den Mitarbeitern Eigeninitiative<br />

und die Übernahme der Verantwortung zuzulassen<br />

und damit einige Fehler zu tolerieren.<br />

Sie sind für „Management by Walking around“<br />

bekannt: Sie tauchen gern bei den MAN-Töchtern<br />

auf und informieren sich vor Ort.<br />

Ich sehe das nicht als eine mystische Managementtechnik.<br />

Manager müssen prinzipiell neugierig<br />

sein, sie müssen wissen, was im Geschäft los<br />

ist. Sie müssen mit ihren Mitarbeitern reden – und<br />

zuhören können. Aber vor allem müssen Manager<br />

ein Gespür für ihr Unternehmen haben. Delegieren

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