Ventile für den Seelendruck Die Zahlen der Krankenversicherungen sind alarmierend. Psychiatrische und psychosomatische Erkrankungen haben zwischenzeitlich unter allen Erkrankungen die höchsten Steigerungsraten. Das <strong>Klinikum</strong> <strong>Stuttgart</strong> bietet umfassende Hilfe für Menschen in psychischen Not lagen, die eine medizinische Versorgung erforderlich machen. Stress, Zeitdruck, Überlastung – so werden viele Jobs heute erlebt. Existentielle Ängste, wie die Sorge um den Verlust der Arbeits stelle, entstehen oft auch dort, wo hierfür gar kein Anlass gegeben ist. Wo einst die Gemeinschaft Schwächen von einzelnen auffing, muss heute zunehmend jeder für sich allein kämpfen. Viele können dies, können Stress in positive Energie umwandeln, finden Ausgleich in einer intakten Familie oder bei Freunden. Immer mehr Menschen aber sind einsam, leben getrennt, sind unglücklich. Sie fühlen sich ausgebrannt, liegen nachts wach und werden von Zukunftsängsten geplagt. Im März 2010 hat die Bundespsychotherapeutenkammer (BPTK) eine Studie vorgestellt, der zufolge allein 2008 elf Prozent der Fehltage auf Depressionen oder Anpassungsstörungen zurückzuführen waren – fast doppelt so viel wie noch 1990. Neben Depressionen leiden immer mehr Menschen an Angst störungen und Suchterkrankungen, berichtet auch der Berufsverband Deutscher Psychologen (BDP). Das <strong>Klinikum</strong> <strong>Stuttgart</strong> bietet denjenigen Hilfe, die in den Strudel des gesellschaftlichen Wandels geraten. Das Angebot ist groß für Menschen mit psychischen und psychosomatischen Erkrankungen. Das <strong>Klinikum</strong> stellte bereits Ende 2008 mit einer Strukturveränderung im Zentrum für Seelische Gesundheit die Weichen für ein gezielteres und vielfältigeres Therapie angebot. So wurden zum Beispiel aus der ursprünglichen Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie drei Kliniken mit einem deutlich spezifischeren Angebot: die Klinik für Spezielle Psychiatrie, Sozialpsychiatrie und Psychotherapie, die Klinik für Suchtmedizin und Abhängiges Verhalten sowie die 10 I Die Kunst des Heilens Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie für Ältere. Das Zentrum für Seelische Gesundheit, dem noch die Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie, ambulante Behandlungs- und Beratungseinrichtungen, eine Rehabilitationsklinik für Suchtmittelabhängige, Wohn heime sowie das Betreute Wohnen angehören, hält ein umfassendes Angebot bereit. Die Medizinische Klinik 2 – Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie gehört zum Zentrum für Innere Medizin. Sie bietet eine vollstationäre Behandlung, eine teilstationäre Therapie (Tagesklinik) und einen umfassenden Konsiliar- und Liaisondienst für das gesamte <strong>Klinikum</strong>. Suchtklinik bietet Hilfe Probleme mit Alkohol und Tabletten zu betäu ben, ist keine Erfindung des 21. Jahrhunderts. Wen aber die moderne Zeit in die Knie zwingt, gerät allzu schnell in den Teufelskreis der Abhängigkeiten. Das Tückische ist, dass gerade die Sucht nach legalen Drogen oft schleichend kommt, unbemerkt. Schnell sind sie geschluckt, die Tabletten gegen Schlaflosigkeit, gegen Kopfschmerzen, gegen Unruhe. Zwischen 1,4 und 1,9 Millionen Menschen in Deutschland sind abhängig von Medikamenten, Tendenz steigend. Ähnliches gilt für den Alkohol: 1,6 Millionen gelten <strong>als</strong> süchtig. In der neu entstandenen Klinik für Suchtmedizin und Abhängiges Verhalten finden Menschen mit diesen Problemen Hilfe, können der Sucht entrinnen. „Wir kümmern uns um alle Begleiterscheinungen der Sucht, wie Vergiftungs- und Entzugszustände, körperliche Schäden, innerpsychische Probleme und soziale Belastungen“, erklärt der Ärztliche Direktor Dr. Harry Geiselhart. Einen ersten Schritt ermöglicht die Klinik durch die ambulante Beratungs- und Behandlungsstelle. Dort können sich alle hinwenden, die im Alltag Probleme haben, die mit dem Konsum von Suchtmitteln (Alkohol, Drogen, Medikamente) zusammenhängen. Wer sich für einen Entzug entscheidet, wird auf Spezi<strong>als</strong>tationen behandelt. Eine davon ist die Alkoholentgiftungs- und Motivationsstation (VAMOS), die spezialisiert ist auf Alkohol- und Medikamentensucht. Hier gibt es nicht nur einen kontrollierten Entzug, sondern auch eine Anleitung für das Leben danach. Das gleiche gilt auch für den Entzug von illegalen Drogen. Auf der Entzugsstation DEMOS bietet die Klinik 20 vollstationäre Behandlungsplätze für die niederschwellige und qualifizierte Entgiftung in einer geschützten Atmosphäre. In der Suchtklinik werden stationäre, tagesklinische und ambulante Therapien angeboten. Ein großer Vorteil der umfassenden Behandlung liegt in der Kontinuität der Beziehungen, die die Patienten zu ihren Therapeuten aufbauen. Wer etwa von einer Station in die Ambulanz oder in die Rehabilitation wechselt, wird dort nach Möglichkeit von den gleichen Fachärzten, Psychologen oder Sozialarbeitern weiter behandelt. Stabile Beziehungen geben Kraft, der Sucht zu entrinnen. Spezi<strong>als</strong>tation bei Depressionen Neu im 21. Jahrhundert ist die Volkskrankheit Depression, die um sich greift wie eine Epidemie. Nicht, dass es diese Erkrankung früher nicht gab. Bereits Hippokrates schildert die Melancholie <strong>als</strong> eine Form der schwermütigen Verstimmung und psychischen Hemmung. Doch wo Betroffene im Rahmen der modernen Leistungsgesellschaft zunächst <strong>als</strong> Faulenzer beschimpft wurden, entsteht aufgrund von öffentlichkeitswirksamen Initiativen, wie etwa der <strong>Stuttgart</strong>er Aktion gegen Depression, ein
[ See | le, die ] Der Knochenbruch wird ruhig gestellt, der Tumor entfernt. Immer häufiger in unserer Gesellschaft wird jedoch auch die Seele krank, weil Stress und Druck von außen lähmen und zerstören. Mit indivduellen Therapieangeboten stellt sich das Zentrum für Seelische Gesundheit darauf ein. Die Kunst des Heilens I 11
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