Kurzreferate 2011 - Arbeitsgemeinschaft Dentale Technologie
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ZTM Karl-Heinz Körholz<br />
(Workshop 5)<br />
Traum – Trugbild und Erfüllung<br />
Der Veracia SA Seitenzahn verspricht prothetische Akzeptanz<br />
Traum<br />
Natürlich war sie reif, die Zeit, als vor über 15 Jahren insbesondere die zahntechnische<br />
Welt nach natürlicheren Frontzähnen und anatomischen Seitenzähnen verlangte. Nicht<br />
dass die forschende Dentalwelt erst jetzt erkannt hatte, wie eine natürliche Kaufläche<br />
aussah oder wie sie gemeinsam mit seinem Antagonisten in Funktion steht, denn das<br />
wussten unsere Vordenker bereits in den 50er Jahren des 18. Jahrhunderts. Das Prob -<br />
lem der Herstellung lag in der Tatsache, dass dieses Wissen produktions- und werkstofftechnisch<br />
erst in unserer Zeit patientengerecht in Konfektion umgesetzt werden<br />
konnte.<br />
Als die Industrie „endlich den Traum des sehnsüchtigen aufgeklärten zahntechnischen<br />
Fachpublikums“ erfüllen konnte, schien die Welt der Konfektionszahnanwender in Ord -<br />
nung zu sein. Die Zahnhersteller wie die Zahnverarbeiter konnten zu Recht mit stolz -<br />
geschwellter Brust ihre Produkte präsentieren. Alle waren zufrieden. Alle? Weit gefehlt!<br />
Trugbild<br />
Die schönen neuen Zahnformen waren im Mund der Patienten noch gar nicht richtig<br />
eingekaut, da rief eine andere Gruppe der Zahntechniker und diesmal unterstützt durch<br />
so manche zahnmedizinischen Kollegen: „Der Patient kommt nicht zurecht“, „Alles viel<br />
zu steil“, „Druckstellen ohne Ende“, „viel zu lange Aufstellzeiten“ und „wer hat denn<br />
schon im Alter noch ein solch ausgeformtes „jungfräuliches“ Gebiss?“ Alles Argumente,<br />
die man einerseits verstehen, andererseits auch entkräften kann.<br />
Das Generalargument: „Der Patient kommt nicht zurecht“ beinhaltet meist ein extrem<br />
vielschichtiges Phänomen mit nahezu „1001“ Ursachen, funktioneller wie leider häufig<br />
auch persönlicher Art. Hier muss im individuellen Einzelfall sehr sorgfältig eruiert<br />
werden, um (hoffentlich) eine befriedigende Lösung zu finden. „Fortlaufende Lokali -<br />
sierung von Druckstellen und deren Behandlung“ lassen sich auch häufig mit einer<br />
optimierten Prothesenausformung, einer sicheren Relationsbestimmung, einer medizinisch<br />
sinnvollen und für den Patienten akzeptierbaren Wohlfühl-Vertikaldimension<br />
und/oder einer korrekt durchgeführten Remontage beheben. „Zeit raubende Aufstell -<br />
zeiten“ bedürfen zu deren Reduzierung nichts andres als Fachwissen und Training.<br />
Dass die Zähne „zu steil“ sind, habe ich als Kritikpunkt wörtlich in der Art bisher noch<br />
von keinem Patienten gehört. Lediglich dass „da so spitze Ecken sind, die vorher nicht<br />
da waren“ und jetzt ungewohnt sind oder gar stören. Lässt sich der Behandler diese<br />
mit Hilfe der Zunge durch den Patienten zeigen, kann er diese Regionen leicht mit<br />
einem geeigneten Silikon-Gummierer entschärfen und polieren. Der Kritikpunkt: „Zu<br />
steil“ aus dem Munde des Behandlers, ist in der Regel auf das Fehlen ausreichender<br />
Frei räume im Konfektionszahn zurück zu führen. Konfektionierte vollanatomische<br />
Okklusion folglich aber jetzt in großem Stil einfach nur flacher und runder zu gestalten<br />
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