Kurzreferate 2011 - Arbeitsgemeinschaft Dentale Technologie
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Abb. 1a und 1b Ausgangssituation: Beeinträchtigtes ästhetisches Erscheinungsbild durch extreme Verfärbungen<br />
und unharmonische Zahnproportionen infolge einer Dentinogenesis imperfecta Typ II.<br />
gangssituation bereits mit Behandlungsbeginn. Zur Anfertigung direkter temporärer<br />
Restaurationen werden grundsätzlich unterschiedliche Polymer-Systeme eingesetzt:<br />
Pulver-Flüssigkeits-Systeme auf der Basis von Mono-Methacrylaten (Methylmethacrylat<br />
oder höhermolekulare Mono-Methacrylate), Paste-Paste-Systeme auf der Basis von<br />
Di-oder mehrfunktionellen Methacrylaten (Komposit-Basis) wie auch präformierte<br />
hoch visköse plastische Materialien (Komposit-Basis).<br />
Generell erlaubt eine zeitlich ausgedehnte provisorische Phase unter Einsatz eines<br />
modifizierbaren Langzeit-Provisoriums dem Patienten und dem Behandlungsteam den<br />
nach einem analytischen Wax-up erstellten ersten Restaurationsentwurf nach ästhetischen,<br />
kaufunktionellen und phonetischen Gesichtspunkten klinisch zu überprüfen. In<br />
diese Behandlungsphase können alle notwendigen parodontologischen und endodontischen<br />
Vorbehandlungsmaßnahmen integriert werden sowie eine genauere Evalu -<br />
ierung der Pfeilerqualität vorgenommen werden. Auch Maßnahmen zur Aug mentation<br />
und Konditionierung des Weichgewebes lassen sich in diese Behandlungsphase integrieren.<br />
Werden Konstruktionsänderungen erforderlich, sind sie zu diesem Zeitpunkt<br />
aufgrund der einfachen Veränderbarkeit des temporärer Versorgungen noch kostengünstig<br />
umzusetzen. Ein unterfütterbares und modifizierbares Langzeit-Provisorium eignet<br />
sich zur Feineinstellung von Zahnform und -stellung nach ästhetischen, phonetischen<br />
und okklusalen Gesichtspunkten sowie zur Festlegung der definitiven Lage der Prä -<br />
parationsgrenze. Aus funktionstherapeutischer Sicht besteht der Wunsch eine erfolgreiche<br />
reversible Positionierungstherapie mit Okklusionsschienen, möglichst atrau matisch<br />
in ein dimensionsstabiles Langzeitprovisorium zu überführen. Bei umfangreicheren<br />
Farb-, Form- und Stellungskorrekturen in der ästhetischen Zone sind längere tempo räre<br />
Behandlungsphasen unverzichtbar, da wichtige Einflussfaktoren wie die Lippenposition<br />
und -dynamik bei der Festlegung der Lachlinie labortechnisch nicht hinreichend beurteilt<br />
werden können. Das Langzeit-Provisorium stellt somit während dieses Behand -<br />
lungsabschnitts das zentrale Kommunikationsmedium zwischen dem Patienten, dem<br />
Zahnarzt und dem Zahntechniker dar.<br />
Durch den Einsatz moderner Fertigungstechnologien und der Verwendung industriell<br />
vorgefertigter Kunststoffe oder Komposite kann die Materialqualität temporärer Restau -<br />
rationen erheblich gesteigert werden. Industriell vorgefertigte Hochleistungspolymere<br />
verfügen aufgrund optimaler Polymerisationsbedingungen und einer extrem hohen<br />
Homogenität über zahlreiche positive Materialeigenschaften, die denen direkt gefertig-<br />
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