Kurzreferate 2011 - Arbeitsgemeinschaft Dentale Technologie
Kurzreferate 2011 - Arbeitsgemeinschaft Dentale Technologie
Kurzreferate 2011 - Arbeitsgemeinschaft Dentale Technologie
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
während der 6 monatigen provisorischen Phase mehrfach Probleme. Es kam wiederholt<br />
zu Frakturen im Übergangsbereich von Metall und Kunststoff. Diese Abutment -<br />
konzeption scheint also selbst für Versorgungen im Frontzahnbereich nicht stabil genug<br />
zu sein. Auch für provisorische Lösungen sollte also, wenn im System verfügbar, auf<br />
Metallabutments zurückgegriffen werden.<br />
Ein anderes Vorgehen soll im abschließenden Fall beschrieben werden. Eine Patientin<br />
mittleren Alters stellte sich in der Praxis vor. Der mittlere und der seitliche Schneidezahn<br />
des 1. Quadranten sind zu einem früheren Zeitpunkt wurzelresiziert worden. Deswei -<br />
teren ist die Wurzel von 11 bereits erheblich resorbiert. Aufgrund des dünnen Gingiva -<br />
typ führte Dr. Hammächer (Praxiszentrum Aachen) zunächst eine Gingivaplastik zur<br />
Stabilisierung und Aufdickung im Bereich der geplanten Implantation regio 11 durch.<br />
Erst nach dem Abheilen dieser Maßnahme wurde der Zahn minimalinvasiv unter<br />
Zuhilfenahme eines Periotoms entfernt. In der gleichen Sitzung wurde das Implantat<br />
inseriert. Aufgrund der fortgeschrittenen Wurzelatrophie und dem dadurch vorhandenen<br />
guten Knochenangebot konnte eine hohe Primärstabilität der Fixtur erreicht werden.<br />
Im bukkalen Bereich wurde wegen eines kleinen Defektes der Knochenlamelle<br />
Knochenersatzmaterial aufgebracht.<br />
Die günstigen Voraussetzungen bei dieser Patientin ließen es auch vertretbar erscheinen<br />
eine Sofortversorgung durchzuführen. Dazu wurde ein Titanabutment im Mund<br />
aufgeschraubt und der extrahierte Zahn so ausgeschliffen, dass er in der richtigen Posi -<br />
tion auf dem Abutment mit Kunststoff indexiert werden kann. Extraoral werden dann<br />
Fehlstellen ergänzt und die Übergänge versäubert. Die Sitzung endet mit dem Vernähen<br />
des Entlastungsschnittes und dem Aufschrauben des Echtzahnprovisoriums. Die<br />
Wundheilung verlief ohne Zwischenfälle.<br />
Nach der regulären Einheilzeit hatte sich eine sehr stabile periimplantäre Gingiva -<br />
manschette ausgebildet, so dass sogar auf den Einsatz von individuellen oder individualisierten<br />
Abdruckpfosten verzichtet werden konnte. Anhand der vorgegebenen Struktu -<br />
ren wurden ein individuelles Vollkeramikabutment sowie eine verblendete ZrO² Krone<br />
angefertigt.<br />
121