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haupt ni<strong>ch</strong>t si<strong>ch</strong>tbar. In den anstehenden Erzzonen <strong>von</strong> <strong>Disentis</strong> (Sericits<strong>ch</strong>iefer)<br />
erkennt man das <strong>Gold</strong> nur mit dem Mikroskop, in den Flussseifen der<br />
Lukmaniers<strong>ch</strong>lu<strong>ch</strong>t hingegen hat man zentimetergrosse Nuggets gefunden,<br />
wenn au<strong>ch</strong> die meisten Flitter nur Bru<strong>ch</strong>teile <strong>von</strong> Millimetern errei<strong>ch</strong>en. Seit<br />
man einges<strong>ch</strong>lossene Pflanzenteile und Ba<strong>ch</strong>kiesel in Nuggets fand, war klar,<br />
dass si<strong>ch</strong> <strong>Gold</strong> im Wasser vorübergehend löst und wieder absetzt.<br />
Die Zusammenballung mikroskopis<strong>ch</strong>en <strong>Gold</strong>es zu grösseren Klumpen (Nuggets)<br />
dürfte me<strong>ch</strong>anis<strong>ch</strong> und <strong>ch</strong>emis<strong>ch</strong> erfolgen. Obwohl <strong>Gold</strong> ein sehr edles<br />
Metall ist, löst es si<strong>ch</strong> erstaunli<strong>ch</strong>erweise re<strong>ch</strong>t lei<strong>ch</strong>t bei Anwesenheit <strong>von</strong> Luftsauerstoff<br />
und Komplex bildenden Stoffen (Chlorid, Hydrogensulfid). Im einzelnen<br />
ist allerdings die Bildung der Nuggets ni<strong>ch</strong>t ganz verstanden wie au<strong>ch</strong><br />
wegen der langen Zeiträume und niederen Konzentrationen s<strong>ch</strong>wer na<strong>ch</strong>zuvollziehen.<br />
Auf diesem eigenartigen Verhalten <strong>von</strong> <strong>Gold</strong> beruht au<strong>ch</strong> der grosste<strong>ch</strong>nis<strong>ch</strong>e<br />
Prozess der Cyanidlaugerei Lösung des <strong>Gold</strong>es aus fein vermahlenem<br />
Erz dur<strong>ch</strong> <strong>ch</strong>emis<strong>ch</strong>e Komplexbildung mit ho<strong>ch</strong> giftigem Cyanid.<br />
Eine andere Frage betrifft das Alter des Flussgoldes in der S<strong>ch</strong>lu<strong>ch</strong>t des Medelserrheins.<br />
Gehen wir da<strong>von</strong> aus, dass die eiszeitli<strong>ch</strong>en Glets<strong>ch</strong>er die<br />
Flusstäler bis zum anstehenden Gestein ausgeräumt haben, so ist das<br />
Was<strong>ch</strong>gold na<strong>ch</strong>eiszeitli<strong>ch</strong>, also kaum älter als 11000 Jahre. Bei <strong>Disentis</strong> ist der<br />
Zusammenhang zwis<strong>ch</strong>en Primärvorkonmmen (goldführendem Sericits<strong>ch</strong>iefer)<br />
und Seifenlagerstätte (Was<strong>ch</strong>gold der Lukmaniers<strong>ch</strong>lu<strong>ch</strong>t) offensi<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong>. In<br />
geologis<strong>ch</strong> älteren Gebieten sind die beiden Fundpunkte oft weit getrennt, oder<br />
der Ursprung der Flussseifen ist überhaupt ni<strong>ch</strong>t bekannt. M. W.<br />
Feinverteiltes Berggold wird bei der Verwitterung freigesetzt. Es sammelt si<strong>ch</strong><br />
im fliessenden Wasser zu Nuggets.