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vom Einflusse in den Vorderrhein (Fontanivas Zeltplatz) bis zur Val Gronda,<br />
<strong>Gold</strong> gewas<strong>ch</strong>en. Der obere Teil der S<strong>ch</strong>lu<strong>ch</strong>t ist s<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>t zugängli<strong>ch</strong> und hat<br />
viele Untiefen.<br />
DIE GESCHICHTE DES GOLDWASCHENS<br />
IN DER MEDELSERSCHLUCHT<br />
Ein Einzelgänger, der bereits Was<strong>ch</strong>erfahrung aus dem Ausland hatte, su<strong>ch</strong>te<br />
seit Jahren in den Gewässern des Bündner Oberlandes na<strong>ch</strong> <strong>Gold</strong>. Der<br />
vers<strong>ch</strong>wiegene Mann muss dabei re<strong>ch</strong>t erfolgrei<strong>ch</strong> gewesen sein. Er sagte mir,<br />
dass man lei<strong>ch</strong>t 1 bis 3 Gramm/Tag gewas<strong>ch</strong>en habe. Als 1986 die Öffentli<strong>ch</strong>keit<br />
<strong>von</strong> den Bohrversu<strong>ch</strong>en der kanadis<strong>ch</strong>en Gesells<strong>ch</strong>aft erfuhr wurden au<strong>ch</strong><br />
glei<strong>ch</strong> die <strong>Gold</strong>wäs<strong>ch</strong>er aus der ganzen S<strong>ch</strong>weiz wa<strong>ch</strong>. So setzte eine Intensivgruppe<br />
beim <strong>Gold</strong>was<strong>ch</strong>en glei<strong>ch</strong> Motorpumpen und Seilzüge ein. Diese Obereifrigen<br />
wurden wegen Verletzung des Gewässers<strong>ch</strong>utzgesetzes und des Gemeindegesetzes<br />
über das Su<strong>ch</strong>en <strong>von</strong> Mineralien, wel<strong>ch</strong>es den Sonntag als<br />
Arbeitstag auss<strong>ch</strong>liesst, gebüsst.<br />
Die Zahl der <strong>Gold</strong>wäs<strong>ch</strong>er hat in letzter Zeit stark abgenommen, vergli<strong>ch</strong>en mit<br />
den Jahren 1987 1989. Es sind vor allem die Plaus<strong>ch</strong>wäs<strong>ch</strong>er, die au<strong>ch</strong> heute<br />
no<strong>ch</strong> mit Freude und Ausdauer ihrem Hobby na<strong>ch</strong>gehen. Es s<strong>ch</strong>eint, dass die<br />
fündigen Stellen, in denen si<strong>ch</strong> in langen Zeiträumen grössere <strong>Gold</strong>partikel<br />
angelagert hatten, ziemli<strong>ch</strong> ausgebeutet sind und dass es jetzt s<strong>ch</strong>wierig ist,<br />
no<strong>ch</strong> eigentli<strong>ch</strong>e Nuggets zu finden. Aber <strong>Gold</strong>was<strong>ch</strong>en ist eben au<strong>ch</strong> eine<br />
grosse Glücksa<strong>ch</strong>e. Um das Was<strong>ch</strong>en <strong>von</strong> <strong>Gold</strong> in einem flä<strong>ch</strong>enmässig<br />
kleinen Gebiet in geordne<br />
Nur eine Sage?<br />
König Midas, ein Herrs<strong>ch</strong>er aus Kleinasien, wüns<strong>ch</strong>te si<strong>ch</strong>, dass<br />
alles, was er berühre zu <strong>Gold</strong> werde – ein irrationaler, ein unüberlegter<br />
Wuns<strong>ch</strong>, aus einem su<strong>ch</strong>thaften Drang na<strong>ch</strong> mehr Besitz, na<strong>ch</strong><br />
mehr Ma<strong>ch</strong>t entstanden.<br />
Des Königs Wuns<strong>ch</strong> wurde erfüllt.<br />
Der bedauernswerte König verlor damit die Fähigkeit zum Essen<br />
und zum Trinken. Er verlor die Fähigkeit, mit Lebendem körperli<strong>ch</strong> in<br />
Kontakt zu treten.<br />
Er wurde ein Elender, <strong>von</strong> der mens<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>en Gesells<strong>ch</strong>aft Ausgestossener,<br />
ein <strong>von</strong> seinem Wahn grausam enttäus<strong>ch</strong>ter Mens<strong>ch</strong>.<br />
Was hat die Sage uns Heutigen zu sagen?